Springvernichter

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  • Dennis
    • 17.03.2006
    • 100

    #21
    Ich würde das ganze nicht sooo schwarz sehen. Die reinen Lampenaustreter werden von Leuten gekauft und geritten die gar kein Interesse haben mal einen kleinen Parcours zu springen. Ich kenne einige die noch nicht einmal Stangenarbeit mit ihren Pferden zur Gymnastizierung machen. Was interessiert es diese Reiter ob das Pferd nun springt oder nicht. Oder interessiert es jemanden wirklich nach Olympia , dass ein Damon Hill z.b. sogar Springpferde L gegangen ist. Für die Leute die mal ab und an ne Springstunde gehen gibt es genügend Dressurpferde die auch nen kleinen A Parcours bewältigen, mal ehrlich wirklich genügend. SH, D, R auf jeden Fall Florestan und ganz viele Weltmeyers. Hinzukommt, dass Holsteiner sich mittlerweile spektakulär bewegen können. Ein Bewegungskünstler mit Springabstammung ist mittlerweile wirklich keine Seltenheit. Was den angezüchteten Mega-Schub bei der Schäferhundfraktion im Dressurlager betrifft, da seh ich allerdings auch eher schwarz, was Versammlungsbereitschaft und vor allem Haltbarkeit betrifft, wenn die Tiere das ganze Gewicht nun dauernd nur auf einer Gelenk balancieren müssen. Mal sehen was die Zukunft bringt, aber wir haben in Deutschland immer noch eine sehr vielfältige Stutenbasis. Noch sehe ich keinen Flaschenhalseffekt. lg

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    • usebina
      • 22.01.2014
      • 2154

      #22
      Bin in jeden Punkt bei euch, es könnte eigentlich so einfach sein, wenn da nicht die Vermarktbarkeit wäre.
      ​​​​​​Ich bin Gott sei Dank nicht darauf angewiesen und habe Gaaaanz altes Blut genommen und ein wunderbares(wie ich finde sehr modern und super korrektes Fundament) fohlen bekommen.
      Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass es ein Hengst ist und er somit gehen müsste.
      Aber das Papier weckt wahrscheinlich keine Begehrlichkeiten, so dass ich mal abwarten werde.
      Da sitzt meiner Meinung nach auch das eigentliche Problem.

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      • perpilympic
        • 28.01.2010
        • 303

        #23
        Auch ich kann L C als Springvernichter nochmals bestätigen. Habe vor einigen Jahren bei einer HLP mit etlichen Nachkommen gesehen, wie diese mit Stangen umgehen. Ich war entsetzt. Mir war nicht klar wie schlecht manche Tiere Freispringen können.

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        • wilabi
          • 21.05.2008
          • 2338

          #24
          Zitat von Lotta84 Beitrag anzeigen

          Also "stirbt" das Allroundpferd quasi aus? War das nicht mal das Zuchtziel der Warmblutpferd im allgemeinen? Und die Spezialisierung ging dann über die Ausbildung?

          Mir ist das klassische Ausbildungspferd, dass sich beim Springen die Beine nicht bricht, in der Dressur lieber, als die ganggewaltigen Vertreter, die einen Knoten in den Beinen haben, wenn sie nur über eine Bodenstange drüber sollen. Erst letzte Saison bin ich mit einem Haflinger(!) in der Dressur A, L und LM gestartet. In der A waren oft noch die "Strampler" vorne, obwohl auch ein paar Platzierungen dabei waren. In der L hat sich das Blatt gewendet. Ab da waren wir fast immer ganz vorne dabei und auch siegreich. Die "Gangiganten" dann oft weit abgeschlagen. Alleine wenn die Bodenverhältnisse durch Starkregen nicht so optimal waren, hat der Hafi immer noch einen ordentlichen Mitteltrab und Mittelgalopp gezeigt und sich wieder in die Versammlung rückführen lassen, die Pferde mit Springabstammung auch noch, aber die oft tollpatischigen Spezial-Dressur-Zucht-Pferde mit Mega-Gängen nicht mehr. Die Reiter waren froh, nicht mitsamt Pferd zu stürzen. Mir fällt das auf den Turnieren immer krasser auf.

          Ein aktives Hinterbein braucht auch keine spektakuläre Mechanik sondern muss schnell abfassen können und ebenso schnell wieder auf dem Boden sein. Ich vermute, in der Überspezialisierung der Dressurpferde auf spektakuläre Gänge, geht die Versammulgsfähigkeit verloren. Wenn ich mir die amtierenden S und GP-Pferde in meinem weiteren Umfeld so ansehe, dann sind die auf der Weide oft unspektakulär. Vom Körperbau, wie von den Gängen. (Gerne auch mal als "Western-Pferd" beschimpft.) Aber in der Ausbildung und unter dem Reiter fangen die an zu strahlen. Da hat sich schon mach einer gewundert, was in einigen dieser Pferde steckt, der sie nur von der Weide oder Freilaufen kannte.

          Mein persönliches Gefühl ist, dass die Überspezialisierung in der Dressurpferde-Zucht für den Sport kontraproduktiv ist bzw. in eine Sackgasse führt. Die Hypothese dazu, wenn in einer Abstammung mehrere Generationen Springvernichter angepaart werden, kommt dabei vielleicht ein Pferd mit Mega-Mechanik, lagen Beinen und großen Linien heraus, das sich aber nicht mehr als Ausbildungspferd für den Dressursport eignet. Was denkt ihr darüber?
          so ist die Entwicklung. Du bestätigst meine Beobachtungen, die ich hier auch schon an verschiedenen Stellen zum Besten gegeben hate. "Tollpatschig" ist der richtige Begriff. Das Selektionssystem mit spezialisierten Hengstprüfungen tut ein übriges, dass die Entwicklung voranschreitet.

          Ich kann für meine Zucht nur hoffen, dass es in Zukunft noch genug Springblut mit guten Bewegungen gibt.

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          • feuer-fee
            • 01.06.2015
            • 2076

            #25
            Die Trakis waren so ein tolles Allround Pferd. Aber fast unmöglich zu vermarkten. Auch da geht der Trend in Richtung Dr oder Spr. Sehr sehr schade!!!

            Sehr viel macht aber auch schon die Aufzucht aus und auch das, wie der Reiter das Pferd formt.

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            • Dusty2013
              • 20.03.2017
              • 55

              #26
              Ist da vielleicht auch die Nachfrage schuld? Ich finde heute spezialisieren sich ja nicht nur die Pferde. Das fängt schon in der Ausbildung der Reiter an.
              Als ich 1986 mein silbernes Reitabzeichen gemacht habe musste ich beide Disziplinen reiten, L-Kandare und L-Stilspringen. Nix mit Disziplinspezifisch. Beides bin ich mit demselben Pferd geritten. Als meine Tochter vor ein paar Jahren mit ihrem nun leider viel zu früh verstorbenen Pferd ihr Abzeichen für LK 5 machte, haben sehr viele Reiter dort schon zwei Pferde gebraucht. Eines für Springen das Andere für Dressur.
              Wie viele Jugendliche reiten denn auf Turnier heute beide Diszipinen erfolgreich und vielleicht auch noch mit einem Pferd. Gerade suchen wir ein neues Allroundpferd für meine Tochter.
              Da taucht dann schon das nächste Problem auf. Wir haben uns zwei als Springpferd mit guten Bewegungen beworbene Pferde angesehen. Sah alles auch so ganz nett aus. Aber dann kam der Schritt. Ich kann nicht verstehen warum viele in der Ausbildung eines Springpferdes keinen Wert auf einen geregelten Schritt legen. Beide Pferde(5 jährig), waren nicht mehr in der Lage klaren Takt zu gehen. Auf meine Nachfrage hieß es lapidar: "Ach der soll springen, wozu braucht der Schritt". Vielen Dank bei mir schon. Dressurpferde haben dann weder einen Sprung gesehen, noch zumindest Freispringen gemacht.
              Ich finde auch da liegt der Hase im Pfeffer. Die Kunden sind offensichtlich auf Spezialisten aus und fragen nicht nach vielseitigen Pferden.

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              • Heini
                • 20.03.2010
                • 29

                #27
                Mein Onkel, von dem ich einen großen Teil meines züchterischen Rüstzeugs bekomme habe, sagte immer :

                "Wir züchten Reitpferde und keine Spezialisten"

                Leider wird diese Philosophie nicht mehr wirklich vom Markt honoriert.
                bzw. die sind ähnlich wie die Springpferde erst mit 5-jährig oder älter reell vermarktbar.

                Zum Thema LC:
                mal ein Beispiel für eine Ausnahme eines LC xx Enkels. Die Mutter Hatte übrigens 2 x 10,0 im Freispringen der SLP.





                übrigens der gleiche Stamm wie July´s Stute ;-)

                Kommentar

                • July
                  • 28.08.2011
                  • 397

                  #28
                  Zitat von Heini
                  Mein Onkel, von dem ich einen großen Teil meines züchterischen Rüstzeugs bekomme habe, sagte immer :

                  "Wir züchten Reitpferde und keine Spezialisten"

                  Leider wird diese Philosophie nicht mehr wirklich vom Markt honoriert.
                  bzw. die sind ähnlich wie die Springpferde erst mit 5-jährig oder älter reell vermarktbar.

                  Zum Thema LC:
                  mal ein Beispiel für eine Ausnahme eines LC xx Enkels. Die Mutter Hatte übrigens 2 x 10,0 im Freispringen der SLP.





                  übrigens der gleiche Stamm wie July´s Stute ;-)
                  Ja, der Stamm wird bei Familie Sievers gepflegt.
                  Und Dakarina und Elfe sind mir auch nicht unbekannt


                  Gesendet von iPhone mit Tapatalk

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                  • Benny
                    • 25.01.2011
                    • 1673

                    #29
                    Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                    Schlimmer als schlechte Zuchtwerte finde ich, dass bei vielen jüngeren Hengsten gar keine Zuchtwerte für Springen mehr ermittelbar sind. Vor allem in OL, wo die Stuten auch schon in der Zuchtstutenprüfung nicht mehr springen müssen und so auch von da keine Werte ermittelbar sind. Es gibt langsam aber sicher Linien, mit denen man es besser gar nicht mehr versucht.
                    Hannover ist ja auch nicht viel besser. Da sind es ja seit ettlichen Jahren auch nur 80 cm, die die Dressurhengste auf der Körung lebend überwinden müssen. Leider ziehen andere Verbände da mittlerweile nach.

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                    • Benny
                      • 25.01.2011
                      • 1673

                      #30
                      Zitat von feuer-fee Beitrag anzeigen
                      Die Trakis waren so ein tolles Allround Pferd. Aber fast unmöglich zu vermarkten. Auch da geht der Trend in Richtung Dr oder Spr. Sehr sehr schade!!!

                      Sehr viel macht aber auch schon die Aufzucht aus und auch das, wie der Reiter das Pferd formt.
                      Deren Probleme sind zum großen Teil hausgemacht. Springen wurde dort auf den Körungen sehr konsequent zu Gunsten des ''Trakehner Typs'' herausselektiert. Nun haben sie Typen, die weder das eine noch das andere so richtig können.

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                      • feuer-fee
                        • 01.06.2015
                        • 2076

                        #31
                        Benny das sehe ich etwas anders.
                        Mein Problem bei den Trakis ist, Deckhengste zu finden, die die Stute verbessern, OHNE dabei wieder irgendeine Inzucht zu machen. Ich habe das Glück eine Trakehner Stute du haben, die eine Wucht ist, so hohe Qualität in so vielen Bereichen gleichzeitig ist sehr selten. Da aber nen passenden Hengst zu finden, ohne Abstriche - habs bisher nicht geschafft. Wie soll man denn da nen Zuchtfortschritt machen.. die Stute wünsche ich mir als Deckhengst und würde sie auch am liebsten klonen.
                        Es gibt durchaus Typen, die das eine ODER andere können. Aber das ist ja das Problem- sehe oben. Es waren Allround Pferde. Typ hin der her, der ist ja auch nicht so irsinnig verankert, aber besser könnte das hier ein anderer User erklären, ist super flott in dem Thema Das wichtigste war eig immer die Vielseitigkeit. Und so voller Ideologii das ganze auch sein mag, auch die Traki Züchter können ihre Pferde nicht verschenken und was weg geht, braucht man nicht etra schreiben, oder....
                        Das nächste blöde sind ja die Deckbedingungen. Kaum Auswahl bei Hengsten im FS.

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                        • wilabi
                          • 21.05.2008
                          • 2338

                          #32
                          Zitat von Heini Beitrag anzeigen
                          Mein Onkel, von dem ich einen großen Teil meines züchterischen Rüstzeugs bekomme habe, sagte immer :

                          "Wir züchten Reitpferde und keine Spezialisten"

                          Leider wird diese Philosophie nicht mehr wirklich vom Markt honoriert.
                          bzw. die sind ähnlich wie die Springpferde erst mit 5-jährig oder älter reell vermarktbar.

                          ;-)
                          Ist das noch so ?

                          In der Kollektion der Verdener März-Auktion gab es 3 Pferde aus dem SPringkader, die ausdrücktlich als gelände-, familientauglich und vielseitig angepriesen wurden. (2x Embassy, 1x Quaid). Mit Extras-Videos. Die kosteten 18, 20 und 28Teuro. Das waren keine Weltpferde, brachten aber mehr, als die Springspezialisten.
                          Trendwende sicher nicht, aber Marktnische scheint langsam zu funktionieren. Zur Mai-Auktion werden auch wieder doppelt veranlagte Pferde( ich mag den Begriff Allrounder gar nicht) herausgestellt. (z.B. Kat3 v. Viscount).
                          Ich glaube es geht auch gar nicht um Springvermögen allein. Springgene sind für mich auch ein Synonym für Mut, ÜBersicht und gewisser körperlicher Beweglichkeit und Härte. Bei den Dressurhengsten wird derzeit das genutzt, was sich 3,5Minuten auf Hengstvorführungen aufpeppen lässt und dabei durch erstklassige Reiter noch kontrolliert werden kann. Die Gene braucht aber weder ein Sportreiter noch Lieschen Müller.
                          Daher ist mein Eindruck (und auch die eigene Erfahrung), dass springorientiert gezogene Pferde auch in der Birne zunehmend aufgeräumter sind, als ihre Dressurkollegen.

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                          • #33
                            Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                            ...Mut, ÜBersicht und gewisser körperlicher Beweglichkeit und Härte. Bei den Dressurhengsten wird derzeit das genutzt, was sich 3,5Minuten auf Hengstvorführungen aufpeppen lässt und dabei durch erstklassige Reiter noch kontrolliert werden kann. Die Gene braucht aber weder ein Sportreiter noch Lieschen Müller.
                            Daher ist mein Eindruck (und auch die eigene Erfahrung), dass springorientiert gezogene Pferde auch in der Birne zunehmend aufgeräumter sind, als ihre Dressurkollegen.
                            Kann man glaube ich so pauschal nicht sagen. Bzw. die Schwierigkeit liegt wie so oft eher bei den potentiellen Reitern als bei den Pferden. Ein Springpferd muss wie Du schon sagst Mut und Übersicht mitbringen, dazu aber auch die Fähigkeit notfalls selbst Entscheidungen zu treffen und ein gutes Maß an Eifer und Galoppiervermögen/Zug nach vorne. Die Unterschiede sieht man meistens schon im Fohlen-/Jungpferdealter, die einen traben spektakulär zweimal am Zaun entlang, die anderen galoppieren aus Spaß an der Bewegung Kilometer.

                            Das wiederum überfordert viele Reiter, die sich ein totgehorsames und sehr ruhiges Pferd wünschen (natürlich nennt man den viertaktigen Schleichgalopp dann "Versammlung" ;-))
                            Eigeninitiative und Gehfreude sind da eher unerwünscht

                            Kommentar

                            • Fife
                              • 06.02.2009
                              • 4403

                              #34
                              Einer der früheren Gründe für die Speziallisierung ist der schnellere Zuchtfortschritt den man in einer Population mit relativ ausgeglichener Eignung erreichen kann. Das in der Umzüchtungsphase erfolgte erfolgreiche Beispiel in Holstein fand verzögert in anderen Zuchtgebieten Nachahmer.

                              Heute ist die Zuchtgrundlage oft eine andere geworden. Die Möglichkeit Stuten mal mit Hengsten mit mehr Spring oder Dressureignung zu belegen um ensprechende Nachkommen zu erhalten ist meist nicht mehr gegeben. Dazu haben die Speziallisten zu viele Defizite im andern Lager. Bzw sind am Markt dann nicht mehr mit den Speziallisten in ihrer Disziplin vergleichbar.
                              Mein persönlicher Eindruck ist sogar, daß die Speziallisierung teilweise schon zu weit gegangen ist. So weit, das es die Nutzung/Leistung in ihrer eigenen Paradedisziplin einschränkt. Beispiele
                              - Springpferd mit einem herausragendem Einzelsprung. Aber zwischen den Sprüngen mit großen Defiziten an Rittigkeit, Gallopiervermögen, und Charakterlich auf einem schmalen Grat.
                              - Dressurpferd das immer weiter von Reitpferd und auch von Dressurpferd entfernt ist => sozusagen zu Showpferd degeneriert. Reelle Versammlung istnicht mehr möglich. (könnt ihr euch einen typischen "Holländer" in der Levade vorstellen)

                              Die gesunde Basis die auch die Brücken schlagen kann ist das Gebrauchspferd. Egal in welchem Kaliber das Individuum sich darstellt. Der 7/8Blüter der in der Vielseitigkeit seine breite Eignung findet, oder der Altoldenburger/Altwürttemberger der als Familienpferd in seinen besseren Ausprägungen auch bis L in Dressur UND Springen unterwegs sein kann.

                              Zuletzt geändert von Fife; 11.04.2017, 10:50.

                              Kommentar

                              • Allo
                                • 07.02.2016
                                • 116

                                #35
                                Zitat von Mary-Lou Beitrag anzeigen

                                Kann man glaube ich so pauschal nicht sagen. Bzw. die Schwierigkeit liegt wie so oft eher bei den potentiellen Reitern als bei den Pferden. Ein Springpferd muss wie Du schon sagst Mut und Übersicht mitbringen, dazu aber auch die Fähigkeit notfalls selbst Entscheidungen zu treffen und ein gutes Maß an Eifer und Galoppiervermögen/Zug nach vorne. Die Unterschiede sieht man meistens schon im Fohlen-/Jungpferdealter, die einen traben spektakulär zweimal am Zaun entlang, die anderen galoppieren aus Spaß an der Bewegung Kilometer.

                                Das wiederum überfordert viele Reiter, die sich ein totgehorsames und sehr ruhiges Pferd wünschen (natürlich nennt man den viertaktigen Schleichgalopp dann "Versammlung" ;-))
                                Eigeninitiative und Gehfreude sind da eher unerwünscht
                                Natürlich spielt das angestrebte Kundensegment eine Rolle, will man Pferde für den Spitzensport züchten, den Fohlenmarkt, den anspruchsvollen/ängstlichen/was auch immer Freizeitreiter. Ich als Freizeitreiter habe eigentlich keine Lust auf ein "Ausschussprodukt" aus der Spitzensportpferdeproduktion. Ich wünsche mir zwar ein Pferd, das durchaus sportlich daherkommt und auch etwas Feuer und Charakter haben darf, aber so ein raschliges Dressur(s)trampeltier mit ungesunder Biomechanik möchte ich nicht haben, ebensowenig wie eine Springgiraffe die trabt wie eine Nähmaschine. Allerdings ist das Angebot wirklich bescheiden und die Aufzucht, Ausbildung und wohldosiertes Training und sportlichen Einsatz spielen auch eine grosse Rolle, wenn man einen langlebigen Freizeitkumpel haben möchte, der nicht schon mit 10 Jahren platt ist...

                                Kommentar

                                • Fife
                                  • 06.02.2009
                                  • 4403

                                  #36
                                  Allo, genau für diesen Markt wo du ansprichst habe ich reichlich Anfragen. Und diesen "zweiten" Markt kann man nicht mit untauglichen/nicht genügenden Speziallisten bedienen.

                                  Kommentar

                                  • Finy
                                    • 14.02.2006
                                    • 1975

                                    #37
                                    Also mein direkter LC x Weltmeyer /Lancier springt inzwischen deutlich motivierter als eine gleichaltrige Balou du Rouet im Stall, die quittiert den Dienst schon vor dem E-Springen auf dem Abreiteplatz! und ich besuche die Cavaletti-Stunde nur außerhalb der Turniersaison oder wenn ich mehrere Wochen Turnierpause habe...schließlich steht ja auf dem Papier geschrieben dass der eh nicht Springen kann. Stangen auf dem Boden kann der wie im Bilderbuch. Im Nachbarstall hat auch ein direkter LC (x Bolero)letzte Saison mit 15-jähriger immerhin A-Springen gegen 70 Starter gewonnen. Mit Sicherheit nix für 1,50...aber für die Mehrheit der Amateure reicht´s dicke.

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                                    • Benny
                                      • 25.01.2011
                                      • 1673

                                      #38
                                      Zitat von feuer-fee Beitrag anzeigen
                                      Benny das sehe ich etwas anders.
                                      Mein Problem bei den Trakis ist, Deckhengste zu finden, die die Stute verbessern, OHNE dabei wieder irgendeine Inzucht zu machen. Ich habe das Glück eine Trakehner Stute du haben, die eine Wucht ist, so hohe Qualität in so vielen Bereichen gleichzeitig ist sehr selten. Da aber nen passenden Hengst zu finden, ohne Abstriche - habs bisher nicht geschafft. Wie soll man denn da nen Zuchtfortschritt machen.. die Stute wünsche ich mir als Deckhengst und würde sie auch am liebsten klonen.
                                      Es gibt durchaus Typen, die das eine ODER andere können. Aber das ist ja das Problem- sehe oben. Es waren Allround Pferde. Typ hin der her, der ist ja auch nicht so irsinnig verankert, aber besser könnte das hier ein anderer User erklären, ist super flott in dem Thema Das wichtigste war eig immer die Vielseitigkeit. Und so voller Ideologii das ganze auch sein mag, auch die Traki Züchter können ihre Pferde nicht verschenken und was weg geht, braucht man nicht etra schreiben, oder....
                                      Das nächste blöde sind ja die Deckbedingungen. Kaum Auswahl bei Hengsten im FS.
                                      Ich glaube, wir definieren den Begriff Allroundpferd unterschiedlich. Die Trakehner waren früher Leistungspferde, sowohl für die tägliche Arbeit, als auch zum Reiten. Von der Leistung ist nicht mehr viel übrig geblieben. Du findest heute kaum noch welche im besseren Sport, egal in welcher Disziplin. Schönheit alleine reicht nicht. Was die Springeignung betrifft, sind sie im Vergleich zu anderen Rassen mittlerweile klar unterdurchschnittlich. Ein Hirtentanz alleine wird das auch kaum ändern können. In Reinzucht, mit unter 1000 Fohlen im Jahr(in D) wird es auch sehr schwer, das Problem kurz bis mittelfristig zu beheben. Die Springgene, die in der Trakehnerzucht der DDR durchaus vorhanden waren, hat man nach der Wende bewust nicht genutzt und nach 25 Jahren sind sie nun auch zum großen Teil verloren.
                                      Für die Traki Züchter ist es bitter. Die Sportreiter finden bequem bessere Pferde und die Schiene der Freizeitreiter hat andere Bedürfnisse. Und Hengste wie Millenium werden auch diese Kundengruppe nicht unbedingt beglücken.

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                                      • feuer-fee
                                        • 01.06.2015
                                        • 2076

                                        #39
                                        Benny ich mache mal nen neuen Thread auf, will hier nicht in die Trakis den Thread ziehen, würde mich aber gerne weiter mit dir austauschen.

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                                        • Doomed
                                          • 16.01.2017
                                          • 31

                                          #40
                                          Letztens hat mir ein Auktionsleiter erzählt dass von den Interessenten 80 % ein Dressurpferd wollten, 20 % ein Springpferd und keiner einen blutgeprägten Allrounder. Das heisst aber noch lange nicht dass die auch Dressur reiten wollen. Das heisst nur, dass die Ausbildung der Reiter in einem katastrophalen Masse in die Binsen gegangen ist. Und es heisst, dass der Trend des Fohlen züchtens die deutsche Zucht weiterhin demontiert. Drauf sitzen und ein wenig Trab und Galopp an der Wand entlang kann ja jeder mal reiten. Und solche Pferde kaufen die dann. Möglichst schwarz und mit klingendem Namen. Wenn das so weiter geht wird man in Zukunft Springpferde in Frankreich kaufen müssen.

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