Vererbung Patras (Trak.)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Vererbung Patras (Trak.)

    Vor kurzem ist mir das Buch "Biographische Notizen eines Pferdefreundes" von Hans-Joachim Köhler in die Hände gefallen. Wie ich dem entnehmen konnte, hatte er wohl auf seinem Hof einen Trakehner Schimmelhengst namens "Patras" aufgestellt, der wohl von den Hannoveranern nicht anerkannt worden ist, obwohl sein Besitzer ganz große Stücke auf ihn hielt. Das ist ja jetzt wohl alles viele Jahre her und H.-J. Köhler ist ja mittlerweile verstorben, dennoch würde es mich interessieren, ob dieser wirkliche Pferdekenner, der ja viele Jahre lang die Verdener Auktionen geleitet hat, recht hatte mit seiner Einschätzung des Hengstes. Er hat sich über dieses Thema ja wohl letztendlich mit dem Hannoveraner Verband entzweit. Also, wer weiß etwas über die Vererbung?
  • Oppenheim
    • 27.01.2003
    • 3234

    #2
    Patras ist Enkel des Pregel und zwar über seinen Vater Index. Patras hat mittlerweile sicher schon das zeitliche gesegnet (1974 geboren). Er ist 1996 nach England verkauft worden. Er hatte einen Gesamtindex von 107,56 (LKl 2). Patras hatte wohl zwei gekörte Söhne, einmal Passepartout und Pygmelion. Passepartout hatte nie große Chancen bekommen, einer seiner gekörten Söhne ist Plural.

    Obwohl Herr Köhler so lange gekämpft hat, wurde er nicht für Hannover anerkannt.

    King Arthur ist übrigens mütterlicherseits mit Patras verwandt. Die Mutter Konsula ist aus der Kleopatra VI v. Patras.

    Patras vererbte sich eher klein und leicht.

    Vollbrüder sind Pygmalion und Portepée.



    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

    Kommentar

    • Linaro3
      • 28.09.2003
      • 8068

      #3
      Zitat von [b
      Zitat[/b] (Thomas66 @ Apr. 27 2007,13:03)]nur leider erfüllter er Vererbungsmäßig nicht ganz die vielleicht zu groß gesetzten Erwartungen
      Thomas muss man das vielleicht aber in Relation zu den Einsätzen sehen? Viel genutzt war er nicht! Lediglich die Besitzergemeinschaft hat sich dazu hinreißen lassen, die Nachzucht ZFDP zu brennen! Oder? Viel mehr war es jedenfalls nicht!

      (ich sehe das lediglich aus der WB Sicht, bei den Traks kann ich dazu nichts sagen)



      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

      www.pferdezucht-nordheide.de

      Kommentar

      • Oppenheim
        • 27.01.2003
        • 3234

        #4
        Damals legte man auch nicht viel Wert auf Veredler, sondern man wollte Verstärker. Und das war er definitiv nicht.
        Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

        Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

        Kommentar

        • Inserinna
          • 13.04.2002
          • 1469

          #5
          Stakkato ist Mütterlicherseits über Pygmalion gezogen und geht somit auf der Mutterseite auf Patras zurück!



          Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

          Kommentar

          • monti
            • 13.10.2003
            • 11746

            #6
            Claus Schridde: Adel verpflichtet
            S. 102:

            Der Patras-Clan
            *Zu einer Zeit, als es Ender der 70er Jahre den Verdener Auktionsleiter überkam, den Celler Landgestüts-Bemühungen auktionsgezielte Reitqualitäten aus der Sicht langer ERfahrungen an die Seite zu stellen, nahm dieses Unterfangen einen anfänglich guten Verlauf.
            Diese Idee schien keinesfalls abwegig. Ihr stand eigentlich nur entgegen, dass es nciht vorgesehen war, dass die Auktionen gleichzeitig eine maßgebliche Stimme in der Zuchtleitung besaßen, die ernstlich die Produktion für jene Hengste mitbestimmen sollte, die sich betont dafür eignen könnten, die Auktionsangebote durch ihre Nachkommen noch zu verbessern.
            Das diesbezügliche Einsetzen von Vollbluthengsten wie Shogun xx und Lemon xx hat sich gelohnt.....Das nachdrückliche Anfechten der Verbandsablehung des Graf Gotthard zur Körung zeigte sich nicht als unberechtigt, da dieser Hengst in Zangersheide zu einem namhaften Vererber avancierte und von Hannover zu Versuchszwecken nachträglich anerkannt wurde. Auch die aktive Fürsprache für die hannoversche Anerkennung des Furioso II brachte stufenweise Erfolg. Diese Versuche einer bescheidenen Einflußnahme, zu der ständige Hinweise auf die Einstellung von Söhnen des "genialen" Pik As xx gehörten, fanden schließlich praktischen Niederschlag. Der Vollbluthengst Velten xx konnte trotz erheblicher Bemühungen nicht "gerettet" werden.

            Als aber der Leiter des AAZ und der Verdener Auktionen den Trakehner Schimmelhengst Patras 1978 zur Aufstellung durch das Landgestüt Celle empfahl, machte die Zuchtleitung Front und rief auch den Pferdezuchtverein Verden, der sich bereits für Patras als eine verbesserte Lateran-Nachfolge ausgesprochen und ein offizielles Ankaufsgesuch für ihn gestellt hatte, zurück. Die Zuchtleitung wisse schließlich selbst, was für die hannoversche Zucht geeignet sei.

            So wurde aus doch wohl verständlicher Passion, für die Auktionen noch mehr Reitqualitäten zu forcieren, aufgrund der Erfahrungen, eigentlich sogar aus einer Verpflichtung, dies zu betreiben, leider eine Art Kompetenzbegrenzung, die mit wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht vereinbar war.

            Dies an dieser Stelle einmal anzusprechen, sollte deshalb nicht vermieden werden, weil es absolut unzweckmäßig erscheint, grundsätzlich einen hippologisch versierten Trainings- und Verkaufsspezialisten von einer Produktions-Einflußnahme zurückzuhalten, um etwa dokumentieren zu können, dass letzten Endes nicht er, sondern allein Zuchtleiter, Vorstandsvoritz und Landstallmeister die Richtung bestimmen. Wobei allerdings nicht bestritten werden kann, dass die Verdener Auktionen aufgrund der Verkaufserlöse dennoch wesentlcih auf die Art der züchterischen Entwicklung Einfluss genommen haben, wie dies in den 60er Jahren der damalige Geschäftsführer Dr. Arnold Schlie, in der Verbandszeitschrift Hannoversches Pferd unmissverständlich zum Ausdruck gebracht hat und wie dies heute in den 90er Jahren weiterhin der Fall ist.

            Das Engagement für Patras als Veredlerhengst wurde zu einem dornenvollen Weg, der Hengst selbst zu einem diskriminierenden Politikum. Ein Beweis dafür, dass geballte Machtverhältnisse allgemein stärker sind als letztlich individuelle Überzeugungen mit glaubensstarken und kämpferischen Einsätzen der Minderheit. Eine Minderheit wird automatisch verdächtigt und bekämpft wegen der Verdachts, sich etwas ihr nicht Zustehendes anmaßen zu wollen...

            In den Sortiments, die für jede Auktion verfügbar gemacht werden konnten, versiegten allmählich die "blaublütigen" beschwingten, nicht zuletzt dank der durch die Auktionen forcierten Nachkommen der Vollblüter Pik As xx, Der Löwe und Velten xx. Diese typischen und in ihrer Art faszinierenden geistreichen und körpergeschmeidigen Elemente bedurften einer neuartigen züchterischen Komposition, für die der zunächst nicht willkommene Vollblüter Shogun xx den Anfang machte. Mit ihm sollte in seinem besonderen Charme des Trakehners der Schimmelhengst Patras zusammenarbeiten, was die Zuchtleitung durch Nichtanerkennung verhinderte, der damalige Auktionschef jedoch mit Hilfe von 30 sich spontan zusammenfindenden "Eignern" versuchte. Diese Außenseiter waren der Ansicht, dass Patras in Typ, Intellekt, vielseitiger Reitqualität und Leichtrittigkeit neue, auch "vernobelnd" förderliche Impulse in das Auktionsgeschehen hineinbringen könne. Doch sein erster, in dieser Hinsicht absolut überzeugender Fohlenjahrgang wurde trotz Schau und Einladung durch die "Obrigkeit" nicht einmal angesehen. Es wurde als Exempel statuiert für ein "Vergehen" - denn:

            - Es kann nicht sein, was nicht sein darf -

            Nach vielen Jahren, in denen allmählich viele der ursprünglichen Fans unter dem Druck einer offiziellen Ächtung abgesprungen waren, wurden Patras-Söhne und -Töchter auf der Basis des Zuchtverbandes für deutsche Pferde gekört, hannoversch anerkannt und in das hannoversche Hauptstutbuch eingetragen. Diese Tatsache brachte eine Menge von Enkeln dieses Blutes, die in allmählichem Heranwachsen zur Volljährigkeit höchstwahrscheinlich das "verwerfliche" züchterische Tun ihrer geistigen Urheber rehabilitieren werden.
            Ein Kampf gegen Windmühlenflügel ist bis zu Verzweiflung scher, nicht unbedingt anzuraten, aber doch immer mal notwendig und zu begrüßen, wenn eine ehrliche Überzeugung dahintersteht....*

            immer die selben Probleme - damals und heute

            aktuell ist Imperal für Hanno anerkannt - Leistungsabstammung.....wäre ganz gut als Gegengewicht gegen die Hochadel-Hannos.....
            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

            Kommentar

            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3238

              #7
              @monti: dieses ist die eine Seite der Medaillie...... die gesamte Geschichte wurde nicht beschrieben und einige pikante Details somit verheimlicht....

              horseman-chip oder wie heisst das so schön nebulös möchtegern-edel....
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

              Kommentar

              • monti
                • 13.10.2003
                • 11746

                #8
                @Hannoveraner
                klar - war nur ein Buchauszug....kenne die einzelnen Personen nicht....fand es nur interessant, dass immer dieselben Probleme bei den Zuchtverbänden auftauchen:
                das Blut-problem (welche xx und wieviel), das Vermarktungsproblem (Auktionsleiter haben andere Prioritäten als viele Züchter).....das Schollen-Problem (die einen hängen am Althergebrachten, die anderen wollen neues Blut ausprobieren), das Außenseiterproblem (Zuchtindividualisten gegen die Masse).....das Machtproblem (inwieweit beeinflussen Geld/Bekanntheitsgrad/Einfluss eines Großzüchters oder Landstallmeisters die Vermarktung/die mehr oder weniger volle Deckliste und die Nachkommensleistung eines Hengstes)
                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                Kommentar

                Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                Einklappen

                Themen Statistiken Letzter Beitrag
                Erstellt von tomms, 24.12.2013, 16:29
                46 Antworten
                8.011 Hits
                0 Likes
                Letzter Beitrag Nickelo
                von Nickelo
                 
                Erstellt von sgnilebi, 08.01.2020, 11:41
                70 Antworten
                11.332 Hits
                0 Likes
                Letzter Beitrag Ramzes
                von Ramzes
                 
                Erstellt von hufschlag, 28.05.2023, 21:05
                33 Antworten
                5.430 Hits
                5 Likes
                Letzter Beitrag Ramzes
                von Ramzes
                 
                Erstellt von JessiCola, 29.07.2025, 12:40
                0 Antworten
                96 Hits
                0 Likes
                Letzter Beitrag JessiCola
                von JessiCola
                 
                Erstellt von drops, 05.09.2017, 07:46
                33 Antworten
                8.020 Hits
                0 Likes
                Letzter Beitrag Limette
                von Limette
                 
                Lädt...
                X