Mit was fange ich am besten an?

[Maikel]

Vielen Dank euch allen
die ihr bis jetzt schon so reichlich auf meine Frage gepostet habt. Bin hoch erfreut darüber, aber ich komm mit lesen nur langsam nach. Werde versuchen das beste für mein Mädchen und mich aus den bisherigen Postings zu suchen.
Also vielen Dank nochmal.


Gruß Joachim

[Nele]

Mach das! Viel spaß bei der Ausbildung.
Yvonne

[P-S-R]

Welche Bodenarbeitübungen haltet Ihr für ein rohes Pferd besonders sinnvoll. Wie zeigt ihr dem Pferd an der Longe ohne Reiter den Weg in die Tiefe?

Meine Stute wollte ich auch schon mit 3 Jahren anreiten, aber umso näher die Zeit rückt, umso nachdenklicher werde ich, da sie nun wieder überbaut ist und auch noch so schmal in der Brust.

[Maikel]

Einen schönen Freitag abend,

ich wollte euch mal schreiben was ich mit meinem Mädchen alles gemacht hab diese Woche.
Montag habe ich sie im Roundpen geführt. Sie ist so verliebt in mich, ich glaube sie würde mir überall hinfolgen. Haben dann Stangentreten gemacht. Alles schöne an der Hand. Dienstag hab ich sie als Handpferd mit ins Gelände genommen. War das erste mal für sie und sie war super brav. Der einzige der damit ein Problem hatte war mein 18jähriger Wallach. 8-)))
Gestern hab ich ihr frei gegeben. Heut hab ich sie mal an der Longe mit Kappzaum geführt und allmählich rausgelassen.
Sie ist so schlau und intelligent. Ach, ich werd mir viel Zeit mit ihr lassen.

Wünsch euch allen ein schönes Wochenende!

Gruß Joachim

[Furioso-Fan]

Joachim, Glückwunsch, ich bin immer so froh, wenn ich auf Leute treffe, für die ein junges Pferd wie ein ungeschliffener Diamant ist und die sich für den Feinschliff Zeit und Liebe nehmen.
Wir haben derzeit Lehrgang (Springen) und ich habe heute abend ein langes Gespräch mit dem Springreiter gehabt, der den Kurs macht. Ohne dass ich zunächst viel gesagt habe, kam der Satz "Lass ihr Zeit".
Aber zu der Frage Bodenarbeit:
Ich hab vor einigen Jahren mal in die Westernreiterei hineingeschnuppert und mir auch aus der Freizeitreiterei a la Reken und Linda Tellington Jones einiges mitgenommen.
Da gibt es die drei großen Ws: Willig sein, warten und weichen können.
Das geht dann von einfachen Führübungen bishin zum berühmten "Ground Tying" (Strick oder offene Zügel auf dem Boden und Pferd muss stehen bleiben), Rückwärts L, Plane, Wippe, Flattertor. Aber auch schon erste Seitengänge an der Hand werden gemacht.
Sie lernen so spielerisch alles mögliche - ich habe z.B. im Gegensatz zu anderen, die ihrem Pferd das Rückwärtsrichten mühsam beibringen müssen, überhaupt kein Problem: Sie geht auf ein bestimmtes Kommando rückwärts und das willlig auch unter dem Sattel.
Was wir noch nicht machen, sind zirzensische Lektionen. Sie ist noch sehr überbaut und im Wachstum, neigt schon mal zu einem Blockädchen, da möchte ich mir nichts einfangen.
Bei der Bodenarbeit sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt. Ich überlege mir halt immer, was will ich mit was erreichen.

[Maikel]

Ich habe euch schon von ihr berichtet. Ich will mit ihr auf ein sehr hohes NIveau. Nur dieses mal wollte ich ein Pferd von der Basis an selbst dorthin reiten. Daher ist es mir wichtig alles richtig zu machen. Sie ist sehr dankbar und nimmt sehr viel an.
Zirzensische Lektionen sind nicht unbedingt meine Welt. Ich bin der absolute klassisch Reiter, dementsprechend hab ich in für die Ausbildung meiner bisherigen Pferde auch immer die großen klassischen Meister als Vorlage genommen. Wandavia ist mein erstes Pferd was ich von Anfang an ausbilde.
Beim Stangentreten war sie sehr geschickt. Sie ist so aufmerksam. Lernt auch sehr schnell, daher habe ich die Befürchtung sie vielleicht einmal ungewollt zu überfordern. Wenn sie so jung sind kann man eben auch so viel kaputt machen.
Werde nächste Woche beginnen, das sie mir auch mal ohne Strick über die Stangen folgt. Sie ist sehr unproblematisch. Eigentlich habe ich nur das eine Problem, das ist das Anhängerfahren. Aber das sehe ich nicht wirklich als Problem an. Sie geht nur rückwärts drauf, aber ziemlich freiwillig, läßt sich nicht anbinden und will beim fahren immer hinten raus schauen. Aber das ist ihre Macke, die gönne ich ihr aber.

Allen ein schönes Wochenende

Gruß Joachim

[amimaus]

Also ich hab bisher 3 Pferde eingeritten und nun kommt bald das 4.
Ich fange eigentlich so im Dezember / Januar mit Bodenarbeit an... also erst mal mit Kappzaum longieren ohne Sattel... Führtraining...eben so dass sie an der Hand gehorsam sind. Zu hause packe ich mal nen Sattel einfach nur so drauf oder eine Decke, Longiergurt... ich fange an Hänger zu fahren... lasse das Pferd auch einfach mal nur in der Halle toben... oder mal über Stange führen...eben so dass das Pferd nur Vertrauen gewinnt...nach 2 Monaten fange ich dann an mit Sattel zu longieren...und dann eben versuche ich auch irgendwann mal aufzusteigen und mich führen zu lassen... wobei mir immer der Longenführer die wichtigste Person überhaupt ist.... das Pferd muss fast mehr Vertrauen zum Longenführer haben als zu mir, denn der paßt ja auf Dich und das Pferd auf...
Naja und wenn das alles klappt.. dann trabe ich auch an der Hand... irgendwann ist dann auch die Leine los und man kann eben die ersten Kinderschritte reiten...
Am allerwichtigsten ist mir aber bei den jungen Pferden, dass sie niemals die Lust und den Spaß verlieren... deshalb beschränkt sich mein reiten in dem ersten halben Jahr auch auf 10 - 15 minuten... danach wird es ganz langsam gesteigert...
Das Klimke Buch habe ich übrigens auch und finde es nicht verkehrt... von der Koppel bis zur Kapriole....sehr kompliziert für meinen Geschmack...

[sahara]

Hallo Joachim,

mir geht es genauso wie Dir. Habe einen 2 1/2 jährigen und einen 3 1/2 jährigen. Der Ältere ist schon eingeritten, der Kleine noch nicht. Werde damit auch bestimmt noch einiges warten. Bin am überlegen, einfach alles mal durchzuprobieren, im Frühjahr mal draufsitzen, und dann soll er nochmal bis zum Herbst auf die Hengstkoppel. Momentan putze ich ihn nur, gehe ab und zu etwas spazieren und festige einfach nur, dass er sich freut, wenn ich komme und mit mir ein positives Gefühl verbindet. Ab und zu wird mal was Neues gemacht. Wie z.B. mal eine Decke auflegen, Sattel habe ich auch schon mal draufgelegt, oder mich beim putzen mal auf einem Putzkasten neben ihn gestellt, damit er sich einfach mal daran gewöhnt, dass ich über ihm stehe. Die beiden Pferde sollen auch meine Nachwuchspferde werden. Der Kleine hat auf jeden Fall zumindest Potential für M + mehr, der andere hoffentlich bis M... Die Pferde sollen wenn möglich bis an ihr Lebensende bei mir bleiben und dies bis ins hohe Alter fit. Da will man natürlich nichts falsch machen, und auch eine tiefe Vertrauensbasis aufbauen

[Maikel]

Ach mein Mädchen ist das Beste. Waren heute den ganzen nachmittag spazieren. Sie ist total cool. Heute morgen hatte ich sie schon mal in die Halle gezerrt, gezerrt weil sie lieber auf den Platz geht, egal was für ein Wetter herrscht. Hatte ihr den Gurt mit einer Decke festgemacht. Hat einmal gezuckt und dann lief sie ganz brav spazieren. Hab dann bischen mit den Hunden und ihr zusammen gearbeitet. Sie mußten ihr an die Schulter springen und sie mußte still stehen. Sie hatte aber nichts besseres zu tun als die Hündin zu lecken. Als wir zurück kamen aus dem Wald, habe ich die Dalmatinerin mal drauf gesetzt. Das fand sie aber nicht so toll, aber das werd ich noch etwas üben. Möchte nicht nur das sie irgendwann mal im Sport erfolgreich ist, sondern auch unkompliziert im Umgang mit meiner Tochter und was sonst noch bei mir rum hanselt. Ich bin schon ziemlich stolz das sie alles so schön meistert wie im Moment. Mir macht es einen ungeheuren Spaß endlich mal ein Pferd von Anfang an zu trainieren.

Wünsche euch noch einen schönen Sonntag abend!

Viele Grüße Joachim