Halbe Tritte

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  • Halbe Tritte

    Hi!
    Kann mir jemand die genaue Definition der Halben Tritte geben?
    Danke!

    Gruss
    Caline
  • teufeline
    • 25.12.2002
    • 1101

    #2
    Halbe Tritte ? Hab ich noch nie gehört.... Du kannst ein Pferd kurz oder lang gehen lassen - vielleicht meinst du das ? Lange Tritte macht dein Pferd wenn du schön in der Bewegung sitzt, locker mit der Hüfte mitgehst - bei kurzen Tritten blockierst du die Bewegung und dein Pferd wird "gezwungen" kürzer zu treten. Gute Reiter können das ausnutzen, bei Anfängern ists ein Problem...
    Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

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    • #3
      Hallo Teufeline!
      Ne ne, ich weiss schon ungefähr was halbe Tritte sind, hab aber noch nie eine richtige Definition gesehen.

      Also halbe Tritte benützt man oft als Vorbereitung zur Piaffe oder einfach allgemein um die Hinterhand noch mehr zu senken/aktivieren.

      Kann man an der Hand oder auch unter dem Sattel machen - das PFerd bewergt sich auch fast auf der Stelle und die Fussfolge ist auch diagonal. Dabei soll es vor allem die Hinterbeine anheben, auch immer schön im Rhythmus. Allerdings nur wenige und dann macht es Sinn, wieder daraus zügig vorwärts zu reiten. Man kann sie z.B. auch machen, bevor man aus dem Trab in den Schritt geht und das Pferd einfach noch die letzten Tritte besonders betont und schon fast an Ort und Stelle traben lässt.

      Hm, naja, jedenfalls hätt ich halt gerne eine "genaue" Definition gehabt, vielleicht hat die ja noch jemand.

      Grüsse
      Caline

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      • LaGraciaPatricia
        • 06.01.2003
        • 1914

        #4
        Hallo ich kenne halbe Tritte vom Rückwärtsrichten.... damit das Pferd wieder geschlossen steht.
        Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

        Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

        Kommentar

        • teufeline
          • 25.12.2002
          • 1101

          #5
          Hallo Caline,

          du möchtest also die Piaffe vorbereiten ? Ich denke mal, wir reden nicht wirklich aneinander vorbei, denn was machst du denn wenn du die Tritte verkürzt ? Du verkürzt die Tritte indem du das Pferd durch dein Gewicht vom Tempo holst und hohe Lekionen machen nur Sinn wenn das Pferd so fein geritten ist, dasss man nicht vorne erstmal im Maul rumzuppeln muss, sonst sollte man erstmal an der Durchlässigkeit arbeiten.

          Piaffe bringt man dem Pferd am besten am langen Zügel bei, da kannst du von unten gut einwirken. Unterm Reiter ist es sinnvoll am Anfang jemanden dabeizuhaben, der vom Boden aus etwas nachhilft damit das Pferd auch schön untertritt. Aber dafür ist es sicherlich am besten, wenn du das mit nem guten RL übst...
          Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

          Kommentar


          • #6
            Hi Teufeline!

            Ich war schon bei einigen Pferden aktiv dabei, die anpiaffiert wurden und dies geschieht auch jetzt wieder mit RL.

            Allerdings bezog sich meine Frage nicht direkt aufs Anpiaffieren, denn wir haben nie den Ausruck "halbe Tritte" beim Anpiaffieren (auch nicht unter dem Sattel) benutzt - sondern es wurde halt allmählich eine Piaffe aus der Arbeit.

            Ich weiss auch, dass man die halben Tritte auch ohne das Anpiaffieren vor zu haben, zu Trainingszwecken gut anwenden kann. Da diese Bezeichnung bei uns aber nicht soo üblich ist, wollte ich eben mal hören, ob jemand dazu präziseres sagen kann. Rein aus Interesse.

            Grüsse
            Caline

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            • #7
              hi caline!

              also ich "kenn" die halben tritte aus dem training, mir wurde es so beigebracht, dass dies einfach die kürzeren tritte, die das pferd beim untersetzen der nachhand macht. von mir wurden diese z.b. bei trab-schritt übergängen gefordert zur vorbereitung in den schritt und wie gesagt zum untersetzen der nachhand.

              grüssle!

              Kommentar


              • #8
                Ich hatte in meiner Reitstunde mal eine mit einem Andalusier und der war mal so aufgeregt, als eine kleine Ponystute durch die Halle gegangen ist, dass er sich riesengroß gemacht hat, richtig aufgerichtet und dann ziemlich auf der Stelle getrabt ist. Mit einer Wahnsinns Knieaktion.
                Unsere RL hat dann gerufen "Jaa, lass ihn, gut. Das sind schon Ansätze zu "halbe Tritte"."
                Mehr weiß ich auch nicht.

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                • #9
                  halbe tritte dienen durchaus der vorbereitung zur piaff/passage aber durchaus auch der durchlässigkeit - gewollt und gemeint sind in der tat verkürzte trabtritte und in der perfektion wäre das dann die passage, aber als mittel zum zweck ist es eine reine durchlässigkeitsübung die einfach für a l l e s nützlich ist. mir haben halbe tritte auf meinem etwas langen und weiss gott nicht mit trab ausgestatteten holsteiner eine völlig neue welt eröffnet. zunächst mal war es mir bis sechsjährig nie möglich auf diesem pferd einen getragenen und taktreinen mitteltrab zu entwickeln (wie er auch auf der weide nie einen zeigt) - bis ich mir sagen lassen musste: der schlüssel zum "vorwärts" liegt im  "rückwärts" - halbe tritte (oder auch: versuchen anzupassagieren...).
                  klingt super einfach, ist aber ne frage von gewaltig viel konsequenz, weil eben durchlässigkeit und reiten aus dem kreuz und ggf noch angespannten o'schenkel - keinesfalls hand. angefangen haben wir mit "versuch zum schritt durchzuparieren aber reit sofort weiter wenn du merkst dass die parade durchkommt" - jegliches gegen-die-hand wird s o f o r t wieder nach vorn ausgeglichen - bis man irgendwann zu dem punkt kommt dass man das pferd erstmal sehr versammelt unter sich traben spürt - den takt erhalten dabei ist wie bei allem anderen das aller wichtigste!- hand einfach stehn lassen. dann etwas mehr anspannung im inneren oberschenkel - ne idee mehr gegensitzen aus dem kreuz - i.d.r. hilft gerte touchieren (lange dressurgerte) zum hinterbein hin - die tritte werden erhabener, man erarbeitet sich kadenz - alles mit leichter hand. und immer auf den takt achten. sobald druck auf dem zügel ist nach vorn ausgleichen und wieder von vorn anfangen.
                  aus dieser übung heraus legt mein pferd inzwischen einen mitteltrab hin von dem ich nie dachte dass er überhaupt in ihm steckt - in takt und selbsthaltung und n i c h t auf der hand. alles andere entwickelt sich dann eigentlich von selbst - wer den ehrgeiz hat kann daraus passagen entwickeln, die ganze geschichte variieren indem man das mal aus dem halten probiert - also quasie den "halben an-tritt" forcieren - ist deutlich schwerer als aus dem trab das "rückwärts" zu entwickeln aber ne schöne bestätigung wenn es geht. oder die ganze parade zum halten: wenn ich ihn mit halben tritten schön am hinterbeinhabe ist das halten i m m e r geschlossen und nie ein fauler kompromiss.
                  mich hat es nach langer langer durststrecke auf dem pferd um längen weitergebracht - durchlässigkeit eben, das a und o. und relles an-der-hand-stehn. ne bessere selbstkontrolle was ziehen und ne harte hand angeht gibt es m.e. nicht. inzwischen machen wir das auch im springsattel auf dem abreiteplatz im leichttraben zum lösen -immer mal anparieren und wieder nach vorn- geht auch im schulter-vor - alles ist möglich, wichtig ist die konstant leichte verbindung zu erhalten. so vorbereitet muss ich mir im parcours nie sorgen machen ich hätt ihn nicht am hinterbein...
                  aber wie gesagt: es erfordert verdammt viel konsequent und je nach veranlagung des pferdes (meiner trägt sich von natur aus gar nicht) sehr viel geduld - ein viertel jahr bei regelmässigem unterricht denke ich ist realistisch. ich denke nicht dass man es ohne trainer angehn sollte, denke man würde allein immer dazu neigen sich festzuziehn oder den takt kaputt zu machen. 

                  Kommentar


                  • #10
                    Hallo!
                    Danke für Deine ausführliche Antwort.
                    Das wichtige ist ja wirklich, den Takt und natürlich die Aktivität beizubehalten. Habe gerade heute wieder die Übung gemacht, dass ich sie immer fast zum Schritt pariert habe, aber dann die letzten Tritte nochmals richtig hingesetzt und am Bein motiviert hab, weiter zu treten und daraus wieder fleissig vorwärts geschickt. Sind dann teilweise nur Ansätze von halben Tritten, aber ich glaub durchaus auch mal ins eigendständige Training einzubauen, oder? Hauptsache, das Zurücknehmen kommt nicht von der Hand und man lässt den Motor nicht "absterben".

                    Grüsse
                    Caline

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                    • Belle
                      • 06.12.2001
                      • 719

                      #11
                      meine rl hält halbe tritte auch für sehr wichtig. ich habe damit ähnlich wie brand angefangen, indem ich paraden einleiten sollte und dann sofort weiterreiten musste, wenn das pferd untersetzte. diese lektion, die die trabtritte verkürzt, kann man sehr oft ins training einbauen. bei meinem pferd, das lange zeit nicht den sprung in kl. l schaffte, weil die versammlung im trab zu schwach war, hat es nach einigen monaten klick gemacht. sie lernte sich besser zu tragen und entwickelte sogar einen für ihre verhältnisse ordentlichen mitteltrab. für uns waren die halben tritte eine entscheidende und hilfreiche lektion.
                      Au revoir!

                      Kommentar


                      • #12
                        Hallo nochmals!
                        Also ich glaube alle, welche die halben Tritte ins Training einbauen erkennen deren Nutzen.

                        Aber jetzt meine Frage: habt ihr nicht das Gefühl, dass sie grundsätzlich sehr selten nur gelehrt werden? Oder werden sie zwar dem Sinn nach geritten, aber nicht beim Namen genannt? Irgendwie sind sie jedenfalls in unserer Gegend überhaupt nicht verbreitet...

                        Liebe Grüsse
                        Caline

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                        • #13
                          Ich glaube, dass sie so wenig besprochen werden, liegt daran, dass sie auf Turnieren nicht als Lektion gefordert werden.
                          Und auch daran, dass in kaum einer L- und auch in vielen M-Dressuren 0 (in Worten Null) Wert auf tatsächliche Versammlung gelegt wird (sowohl richterlicherseits als auch von Zuschauern/Reitern etc.).
                          Seien wir doch mal ehrlich: In den meisten Fällen wird sich doch heute darauf verlassen, dass ein begabtes Pferd schon erhabener wird und kürzer tritt, wenn man nur genug die Handbremse anzieht und von hinten etwas mit den Sporen prickt. Das hat mit Versammlung ja nun nicht wirklich was zu tun.
                          Aus dieser Reitweise heraus erübrigt es sich natürlich (mangels Grundvoraussetzungen wie Reitersitz, Losgelassenheit und Anlehnung das Pferdes usw.) halbe Tritte einführen zu wollen. Da wird dann lieber schon mal mit Wechseln und Traversalen angefangen, denn wenn die halbwegs 'funktionieren' kann man ja ländlich sittlich zumindest schon mal eine M-Dressur gewinnen, wenn man etwas Glück hat und die richtigen Leute der Prüfung fern bleiben. Das ist ein bißchen traurig, aber wahr.

                          Kommentar


                          • #14
                            ich denke es liegt an der schlechten ausbildung der ausbilder - entweder sie reiten gut und haben das nötige feeling im hintern - das sind dann i.d.r. die die nicht gut zu kommunizieren in der lage sind - oder sie verkaufen sich hervorragend aber reden ohne was zu sagen bei mittleren reiterlichen leistungen. viel zu wenig wert wird auf das zusammenspiel von exterieur, anatomie des pferdes und das "warum?" der klassischen reiterei gelegt. von der skala der ausbildung ganz zu schweigen. man muss schon glück haben wenn man jmd findet der die "alte schule" bei einem renommierten ausbilder (oft alte gestüter) noch gelernt hat. m.e. müsste es pflichtseminare zu thema "funktionale anatomie" geben für jeden der meint sich in die mitte stellen zu müssen und geld dafür nehmen zu dürfen.

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                            • LaGraciaPatricia
                              • 06.01.2003
                              • 1914

                              #15
                              @brands

                              Du sprichst mir aus der Seele!!!!!!

                              Ich habe so einen Ausbilder. Ganz anderes Reiten. Und ich kenne auch genug von den Labertaschen.....
                              Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

                              Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

                              Kommentar

                              • teufeline
                                • 25.12.2002
                                • 1101

                                #16
                                *zustimm*

                                Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

                                Kommentar


                                • #17
                                  @Walli: habs Dir hervorgeholt

                                  Kommentar

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