das Kreuz mit dem Kreuz

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  • Dressurpony

    das Kreuz mit dem Kreuz

    Hi zusammen,

    nachdem ich viele, viele Jahre allein vor mich hingeritten bin und sich mehr und mehr Faulheitsfehler eingeschlichen haben, nehmeich nun wieder regelmäßig Unterricht. An sich kann ich wohl sehr zufrieden sein. Mein Pferdi macht tolle Fortschritte und ich bekomme langsam wieder die alte Kondition. Mein Schenkel liegt wieder deutlich besser, der Sitz streckt sich mehr, nur die richtige Kreuzeinwirkung läßt irgendwie auf sich warten
    Natürlich strenge ich mich an, bemühe mich und versuche richtig Spannung in den Rücken reinzubekommen. Ich reite auch hin und wieder ohne Bügel, aber dennoch meint mein RL dass das nicht genügt.
    Beispiel von gestern:
    Wir üben die korrekte ganze Parade zum Halten aus dem Trab. Bisher habe ich mich mehr oder weniger mit Stimme und leichter Handführung aus der Lektion gemogelt, aber sie weiss das natürlich genau und achtet schwer drauf, dass ich es exakt mache, wie es sich gehört. Ok, also habe ich die Schenkel vermehrt rangenommen, als wenn ich anreiten will, das Kreuz angespannt und den Zügel gegengehalten. Das Ergebnis war fatal.... Sie ist mir voll in den Zügel reingerannt, hat sich erschrocken und ist kurz gestiegen. Mein RL meinte, ich könne den Druck von hinten noch nicht genug mit dem Kreuz abfangen und solle eben erst mal sanftere Hilfen geben, bis ich es besser könne.
    Aber WIE kann ich mich bessern? Hat jemand Tipps von euch? Woher weiss ich ob und wann das Kreuz genügend dran ist? Ich habe oftmals nach dem Reiten regelrecht Muskelkater unter den Schulterblättern.....
    Bin für jeden Hinweis dankbar!

    LG Dressurpony
  • Llewella
    • 07.05.2002
    • 13529

    #2
    Das Kreuz liegt oberhalb deines verlängerten Rückens, nicht oben bei den Schultern. Vielleicht hast Du das Kreuz des "Volksmunds" angespannt, anstatt das Richtige? Normalerweise solltest Du keinen Kater unter den Schulterblättern bekommen...

    Kommentar

    • monti
      • 13.10.2003
      • 11746

      #3
      Vielleicht kommt der Muskelkater daher, das Du die Schulterblätter zwar zurücknimmst, aber die Schultern nicht fallen läßt.

      Vor den halben und ganzen Paraden läßt Du Dich schwer auf Deine Gesäßknochen sinken. Wenn Du dann die Schulterblätter zurücknimmst (nur die Schulterblätter - nicht den Oberkörper) und groß wirst - reicht das schon aus. Stell Dir vor, dass Dich jemand oben an den Haaren zieht und unten an Deinem Absatz ein Gewicht hängt. Wenn man zuviel Druck mit dem Bein macht, muss man vorne am Zügel zu viel abfangen. Viel besser ist es, das Becken etwas vorwärts/abwärts zu kippen, damit die Schenkel nicht zu weit vor rutschen und man die Hinterhand im Griff behält.
      Wenn Du Deine halben und ganzen Paraden oft und immer mit den selben Hilfen wiederholst, wird sich Dein Pferd darauf einstellen. Jeder gibt die Hilfen etwas anders und jedes Pferd reagiert anders, da es bei Pferd und Mensch viele Variationen im Körperbau gibt.

      Früher bin ich auch mit Rückenlage und eingezogenem "Quetschhintern" (sorry - kann es nur so beschreiben) geritten. Die Pferde waren zwischen Schenkel, Kreuz und Hand eingezwängt. Sie sind zwar dann auch irgendwie gelaufen - aber nicht schön - tot. Durch die Rückenlage fallen die Schenkel vor. Durch den eingezogenen Hintern drückt man dem Pferd den Rücken weg und das will man ja gerade nicht. Man will den Rücken rund und die Hinterhand unter sich bekommen.

      Für mich ist das Buch von "Susanne von Dietze - Balance in der Bewegung" 30 Jahre zu spät gekommen.
      Wenn man mich angesprochen hat um mich zu korrigieren, bin ich zu Eis erstarrt. Danach habe ich versucht mit Kraft die Anweisungen zu befolgen. Keiner hat mir gesagt, wie ich in mich hineinhorchen kann und überprüfen wo die Verspannungen sind. Mir war nie klar, wie weit man sein Becken kippen kann und dass davon die Schenkellage und fast die ganze Hilfengebung abhängt.

      Außerdem habe ich festgestellt, dass gerade die talentieren erfolgreichen Reiter dies im Unterricht nicht vermitteln können, weil diese Bewegungen bei ihnen unbewußt ablaufen.
      Ich habe daraufhin meinen Unterricht umgestellt - gerade weil ich es selber so schwer hatte.
      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

      Kommentar

      • Dressurpony

        #4
        Aber welche Partien spannt ihr denn nun genau an um mit "Kreuz" zu reiten?
        Also ich bin früher auf L Niveau geritten, aber irgendwie kippt mir gerade alles unter dem Hintern weg......
        Ich habe das Gefühl, das Reiten neu zu lernen und die Hilfegebung von Grund auf zu überholen und weitgehend zu perfektionieren. Meine Stutemacht das auch alles unter dem RL supertoll, aber unter mir hebt sie sich halt sehr oft nur raus. Ich komm mir grad vor wie ein blutiger Anfänger

        Kommentar

        • monti
          • 13.10.2003
          • 11746

          #5
          Du "willst" zu viel und fühlst zu wenig - glaube ich - so geht es mir auch oft. Das Schwermachen und dabei Aufrichten reicht eigentlich schon, um das Becken anzuspannen. Bei mir war es so, dass ich - wenn ich z.B an den Hocker kippen usw. gedacht habe - bereits ins Quetschen gekommen bin. Kaufe Dir das Buch von S.v.Dietze.....
          Man kann es aber nicht so einfach überlesen - ich habe mir bei Problemen immer wieder ein Kapitel vorgenommen und hatte dabei jedes Mal ein Aha-Erlebnis.
          Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

          Kommentar


          • #6
            Hallo Dressurpony!

            Der Begriff "Kreuz anspannen" ist etwas irreführend.
            Dabei weden nämlich eher die unteren Bauchmuskeln angespannt und die Muskeln im Rücken arbeiten mehr in die Länge.
            Ich kann dir auch nur das Buch von Susanne von Dietze empfehlen.
            Für mich ist es eines der besten Bücher die ich kenne!

            LG,
            Pialotta

            Kommentar

            • monti
              • 13.10.2003
              • 11746

              #7
              Sorry - das Kreuz anspannen - nicht das Becken.
              Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

              Kommentar


              • #8
                Zitat von [b
                Zitat[/b] (monti2 @ Aug. 13 2004,09:23)]Du "willst" zu viel und fühlst zu wenig - glaube ich - so geht es mir auch oft. Das Schwermachen und dabei Aufrichten reicht eigentlich schon, um das Becken anzuspannen. Bei mir war es so, dass ich - wenn ich z.B an den Hocker kippen usw. gedacht habe - bereits ins Quetschen gekommen bin. Kaufe Dir das Buch von S.v.Dietze.....
                Man kann es aber nicht so einfach überlesen - ich habe mir bei Problemen immer wieder ein Kapitel vorgenommen und hatte dabei jedes Mal ein Aha-Erlebnis.
                Hi,
                jo ... oft reicht schwermachen, aufrichten/strecken und tief einatmen.
                Die Hand sollte ja nicht zurückwirken ! sondern nur "stehen bleiben"

                Kommentar

                • Dressurpony

                  #9
                  Hehe, nun sind wir doch dem Ganzen schon ein Stück näher gekommen
                  Genau das wollte ich wissen.... untere Bauchmuskeln und die Muskulatur der Lendenwirbel!
                  Das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen und mal nachlesen.
                  Vielen Dank für eure beiträge, ich werde später sofort versuchen, es in die Tat umzusetzen.

                  LG Dressurpony

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