Dressur früher - Dressur heute

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  • Schätzelein
    • 29.07.2009
    • 1229

    Dressur früher - Dressur heute

    Mit Interesse habe ich gerade durch einen anderen Thread mal die Auftritte von Reiner Klimke und Ahlerich angeschaut. Und habe mich dabei erwischt, dem Gangbild schlechte Noten zu geben. Anderseit finde ich diese Losgelassenheit absolut beispiellos.

    Sergej Filatow - Absent - 1960 (gefunden von perigeux)




    Josef Neckermann - Asbach - 1960 (gefunden von Timo)




    Lieselotte Linsenhoff - Piaff - 1972




    Klimke - Ahlerich - 1984




    Klaus Balkenhol - Goldstern - 1992




    Klimke - Biotop - 1995 (gefunden von shiraz)




    Isabell Werth - 2000




    Laura Berchtholsheimer - Mistral Hojris - 2009




    Edward Gal - Totilas - 2010




    Seht ihr eine Verbesserung? Was denkt ihr über die Entwicklung im Dressursport? Hätte ein Klimke/Ahlerich heute noch Chancen?
    Zuletzt geändert von Schätzelein; 05.02.2010, 19:29.
  • con
    • 09.06.2008
    • 564

    #2
    Danke das Du diese Videos eingestellt hast!

    Ich finde Klimke/Ahlerich einfach nur klasse, wie damals schon. Und ich muss ganz ehrlich sagen dass, zugrundeliegende Bewegungsqualität hin oder her, mir diese Vorstellung so gut gefällt weil sie so natürlich, harmonisch, und einfach "selbstverständlich" wirkt.
    (Nicht so das man jede Sekunde fast bangen muss ob und wie es weiter geht...)

    Die Frage bezgl Chancen heutzutage ist doch ob Reiterei und korrekte Ausbildung (Ausbildungsskala) oder natürliche Anlagen stärker in die Bewertung einfliessen....und ob man das überhaupt bewusst ausseinanderhalten kann als Richter? Oder sollte? ....schwierig. Auf alle Fälle sollte man aber wohl versuchen BEIDES zu perfektionieren....

    Kommentar

    • Timo
      Gesperrt
      • 01.04.2008
      • 2160

      #3
      Gute Idee und prima das du dir die Mühe gemacht hast.
      Hier noch Neckermann in 1960

      Kommentar

      • ~Baghira~
        • 06.07.2009
        • 68

        #4
        Nein, ich denke in der heutigen Zeit hätte der liebe Herr kaum noch Chancen.
        Betrachtet man Hubertus Schmidt mit seiner bewegungsmäßig eher begrenzten Wansuela Suerte, erkennt man, dass spektakuläre Bewegungen in der heutigen Zeit viel höher honoriert werden als Losgelassenheit und Takt.
        Traurig oder?
        Warum soll ich dann mein Pferd noch schön entlang der Skala der Ausbildung fördern, wenn ich ebenso zu unorthoxen Methoden greifen kann um möglichst schnell erfolgreich zu reiten?
        Nachhaltigkeit, was ist das?
        Wird der Reitsport nicht zu sehr kommerzialisiert und rücken dadurch nicht das Wohl der Pferde und die Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd in den Hintergrund?
        Dann hab ich ein Pferd, das am Schnürrchen passagiert und piaffiert. Schritt im 4Takt wird doch allgemein überbewertet.

        Danke nein, da schau ich mir lieber einen Ahlerich unter Klimke an als einen zappelnden, hypernervösen und klitschnass geschwitzten Salinero under Frau Grunsven.
        Die Dressurreiterei ist doch kein Schnellimbiss, oder?
        Zuletzt geändert von ~Baghira~; 03.09.2009, 22:40.

        Kommentar

        • Timo
          Gesperrt
          • 01.04.2008
          • 2160

          #5
          gut gesprochen Baghira !

          Kommentar

          • Lilly go lucky
            • 01.03.2008
            • 627

            #6
            Natürlich hat sich die Bewegungsqualität bei den Pferden in den letzten Jahrzehnten Zucht deutlich verbessert - wäre ja auch traurig, wenn nicht.
            Es wird ja auch heute sehr viel mehr in eine Richtung gezüchtet, entweder Springen oder Dressur.

            Ein bewegungsstarkes Pferd ist ja aber nicht per se ein Widerspruch zu einem lockeren, durchlässigen im Takt bleibenden Pferd!
            Ein vorne mit mit einer gewissen Aktion ausgestattetes Pferd muss auch nicht per se von hinten nicht drunter sein!

            Die Gefahr auf allen Ebenen der Reiterei ist m.M., dass der Reiter bei einem Pferd mit viel Bewegungsdynamik immer wieder diese in den Vordergrund stellt, da gibt es dann eben keinen "Arbeitstrab" mehr und die Verstärkung der Bewegung erfolgt nicht mehr aus der korrekten Versammlung sondern aus einem kurzzeitigen Zusammenziehen heraus.

            Ein Pferd mit viel Bewegungsqualität erfordert m.M. nach in der Grundausbildung sehr viel mehr reiterliches Einfühlungsvermögen etc., wenn nicht von Anfang an Takt und Durchlässigkeit auf der Strecke bleiben sollen.
            Und gerade die sehr frühe und total einseitige Spezialisierung auf "Dressur" ist dabei absolut kontraproduktiv. Das gilt für Pferd und Reiter.

            Kommentar

            • Lynn
              • 17.04.2009
              • 125

              #7
              Das Klimke Video ist wirklich super toll. Das ist ja mal wirklich reiten in Harmonie!
              Da macht zugucken Freude und Lust auf reiten.

              Wenn mir heute ein Ritt so gut gefällt und mir so rund erscheint, ist er grundsätzlich nicht vorne mit dabei.

              Kommentar

              • perigeux
                • 01.11.2007
                • 1111

                #8
                Super Tread
                hier nochmal Absent mit der Zeitung zwischen den Beinen, wovon in einem anderen Tread berichtet wurde


                so mancher andere Reiter würde heute noch um hilfeschreiend wild über'n Platz galoppieren, wäre ihm das passiert

                Kommentar

                • CoFan
                  • 02.03.2008
                  • 15252

                  #9
                  Also für mich stellt sich die Frage, ob ein Klimke auf Ahlerich heute noch eine Chance hätte, nicht wirklich. Denn bei allem Respekt, Ahlerich war ein Pferd "seiner Zeit", und das kann man nicht einfach so 1:1 in die heutige übertragen.

                  Wir wissen doch gar nicht, wie sich all diese Ikonen in der heutigen Zeit verhalten würden. Vielleicht würde da auch der eine oder andere der Versuchung erliegen, die schnelle "10" mit Überfliegertrab zu holen.

                  Diese Ritte zu sehen ist ein Genuss, keine Frage. Aber es wäre doch viel spannender (aber leider unmöglich), sich vergleichsweise aus der jeweiligen Zeit auch die Ritte von Platz 2 bis 10 anzusehen, um da auch mal Vergleichsmögichkeiten zu haben.

                  Kommentar

                  • BlackWhite
                    • 26.11.2004
                    • 569

                    #10
                    hat einer von Euch in Windsor so eine schöne und lockere und vor allem selbstverständliche Piaffe gesehen, wie die von Absent???

                    Kommentar

                    • Nessi
                      • 15.06.2007
                      • 498

                      #11
                      Danke für das Einstellen der Videos....

                      Ich hab mir nur kurz Asbach und Ahlerich angeschaut und ohne die Leistung dieser Reiter / Pferde schmälern zu wollen....

                      Würde Ahlerich in Windsor gewonnen haben, würden sich meines Erachtens wohl alle über
                      - den unruhigen Schweif
                      - die vorhandlastige Piaffe
                      - sowie den teilweise taktunklaren Schritt
                      - zuwenig Bewegung durch den Körper
                      aufregen.

                      Bei Asbach würden wohl alle sofort nach Chiropraktiker rufen, wegen teilweise kurz/lang.....

                      Kommentar

                      • monti
                        • 13.10.2003
                        • 11758

                        #12
                        wenn man sich die Pferde damals anschaut, hatten sie durchweg weniger Schulterfreiheit - die Vorderbeine kamen nicht so hoch - dafür war die Hinterhand mehr drunter und der Schwung ging durch den Körper....insgesamt war viel weniger Spannung im Pferd......es gab damals auch nicht diese Spritzen in Hals und Rücken und keine Diskussionen über kisisng spines - davon hab ich erst die letzten Jahre gehört hier....

                        wahrscheinlich sind wir wirklich an einer Grenze angelangt....
                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                        Kommentar

                        • Nessi
                          • 15.06.2007
                          • 498

                          #13
                          Hm, überhaupt finde ich die ewige "Früher war alles besser" Romantik doch etwas arg romantisch eingefärbt.

                          Als ich vor 20 Jahren (oh mein Gott !) angefangen habe zu reiten, war es nicht unüblich Pferde vor Turnieren über Nacht ausgebunden stehen zu lassen. Das Verbot von Barren ist ja auch ehr eine neumodische Erscheinung. Und Montag war grundsätzlich Stehtag. Bestimmt sind deshalb auch nicht so viele Pferde "auf den Beinen Platt gegangen" - die sind nämlich vorher an einer Kolik verendet.

                          Kommentar

                          • Nessi
                            • 15.06.2007
                            • 498

                            #14
                            @ monti, - Ich stelle mal in den Raum, dass es "früher" gar nicht die Untersuchungsmethoden gab um "Kissing Spines" festzustellen. Ebenso wie "Fesselträger" - das hieß doch früher auch "der Tickt". Und was die Schulterfreiheit angeht....Hier kenne ich mich nicht so aus, aber wenn ich mal an Polarion denke, würde ich mal behaupten, dass mit genügend Wums aus HH + Rücken eine subobtimale Schulter doch teilweise kompensiert werden kann. So eine Prüfung besteht ja nicht ausschliesslich aus starkem Trab.

                            Kommentar

                            • Oppenheim
                              • 27.01.2003
                              • 3239

                              #15
                              Als ich vor 20 Jahren (oh mein Gott !) angefangen habe zu reiten, war es nicht unüblich Pferde vor Turnieren über Nacht ausgebunden stehen zu lassen. Das Verbot von Barren ist ja auch ehr eine neumodische Erscheinung. Und Montag war grundsätzlich Stehtag. Bestimmt sind deshalb auch nicht so viele Pferde "auf den Beinen Platt gegangen" - die sind nämlich vorher an einer Kolik verendet.
                              Vor allem war da der Kreuzverschlag noch Gang und Gebe. Und die Pferde standen den lieben langen Tag in Ständern und Koppel? Was ist das denn? Und im Winter ohne Halle kamen manche Pferde tagelang nicht aus ihrem Ständer und danach mußten wir uns sofort draufsetzen. Ich bekomme das heute noch unter die Nase gerieben, daß es damals sowas wie Koppel nicht gab und die Pferde wären trotzdem glücklich gewesen...
                              Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                              Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                              Kommentar

                              • con
                                • 09.06.2008
                                • 564

                                #16
                                sicher war es früher nicht besser- aber vielleicht auch nur "anders schlechter"?
                                Ich finde es ein bischen zu einfach nur anzüführen was damals nicht optimal gelaufen ist (wohlgemerkt, wie heute auch: in einigen Ställen, ich reite seit 20 Jahren und habe solche Praktiken nicht erlebt- Ständer, STEHtag, Ausbinder in der Box etc) und das sozusagen als Neutralisierer für das zu verwenden was heute eindeutig falsch läuft.

                                Das macht es nicht besser, vor allem nicht für die Betroffenen (Pferde)...

                                Kommentar

                                • Hard
                                  • 19.04.2005
                                  • 690

                                  #17
                                  Hallo,
                                  Nessi, genau das mit dem Schweif habe ich auch gedacht!!!!! In Neckermann Video ist das ganz massiv zu sehen. Auch ist das Pferd meister eher hinter als vor der senkrechten.
                                  Ich sehe es auch wie du, dass man nicht im nachhinein alles "verherlichen" darf. Ein Bekannter der mal z.B. bei Klimke lange geritten ist hat erzählt, dass es Ahlerich z.B. gar nicht mit dem stehen hatte und dass es da schon die ein oder andere "Szene" gab, bis das geklärt war!
                                  Ich denke einfach, man hatte früher sicher nicht Pferde mit so einem Bewegungspotential wie heute aber alles in allem (mit welchen Methoden auch immer und ob die immer alle so gut und ok waren sei dahingestellt) haben sehr viele viel Wert auf eine korrekte Ausführung gelegt.

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    "Früher" war mit Sicherheit nicht alles besser. Aber auch wenn es alles schlechter gewesen wäre könnte ich mich mit dem jetzigen Status Quo nicht abfinden.

                                    Kommentar

                                    • Sanudo
                                      • 03.06.2007
                                      • 10

                                      #19
                                      Zitat von Hard Beitrag anzeigen
                                      Ich denke einfach, man hatte früher sicher nicht Pferde mit so einem Bewegungspotential wie heute aber alles in allem (mit welchen Methoden auch immer und ob die immer alle so gut und ok waren sei dahingestellt) haben sehr viele viel Wert auf eine korrekte Ausführung gelegt.
                                      Eben, weil sich aufgrund der fortgeschrittenen Ergebnisse in der Pferdezucht in heutiger Zeit die Pferde mit wesentlich besserem Gangpotential und auch Rittigkeit anbieten, besteht die Versuchung die Ausbildungsskala im Schnelldurchlauf, wenn überhaupt, durchzuziehen.
                                      Was früher in der Ausbildung der zur Verfügung stehenden Pferde wahrscheinlich unumgänglich war, läßt aufgrund der Qualität des Pferdemarerials heutzutage die Versuchung aufkommen bei der Ausbildung einige Punkte nur halbherzig zu tangieren.
                                      Was dann gemäß klassischer Ausbildung versäumt oder unterlassen wurde, läßt sich natürlich nachträglich im zur Verfügung stehenden Zeitrahmen nur schwer wieder nachholen. Reel wahrscheinlich gar nicht, wenn überhaupt, dann nur zirzensisch.
                                      Meines Erachtens eher eine Entwicklung die die Reiterei in Richtung einer Zirkusnummer abwandern läßt, als das Ergebnis, erarbeitet nach klassischen Richtlinien.
                                      Da nicht mehr das Pferd, sondern der Kommerz an oberster Stelle steht, bedeutet Zeit ist Geld und somit sieht man anscheinenend die zeitaufwändigen klassischen Ausbildungsmethoden eher kontraproduktiv und somit reformbedürftig in Richtung spektakulär zirzensischer Ausbildung.
                                      Diese Entwicklung gilt es baldmöglichst in aller Öffentlichkeit zu diskutieren, die dafür Verantwortlichen auszutauschen oder zu zwingen, den eingeschlagenen Kurs zu revidieren um sich der reiterlichen Werte und Gesetze der klassischen Reitweise wieder zu besinnen und dessen Weg einzuschlagen. Einschaltquoten hin oder her!
                                      Zuletzt geändert von Sanudo; 04.09.2009, 19:38.

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Das sehe ich genauso.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Greta, 20.03.2024, 08:10
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