Galopp - schrecklich

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  • Fine2000
    • 21.12.2006
    • 551

    Galopp - schrecklich

    Ich habe ja ein sehr großes Pferd, der leider auch anscheinend täglich weiter wächst. Mittlerweile ist er 1,82m groß (vorne!) und immer noch nicht fertig.

    Seitdem es nicht mehr friert, reite ich ihn nur noch draußen, auf dem großen Platz und auf der Rennbahn oder im Gelände. Hat mir die Tierärztin aus der Klinik so empfohlen, da enge Wendungen für seine Kniebänder Gift sind.

    Eigentlich ist Galopp die beste Gangart bei meinem Pferd. Absolut bergauf, großer und gleichmäßiger Galoppsprung mit etwas "holsteinischer Knieaktion".
    Aber: es ist so schrecklich mit ihm zu galoppieren. Von Anfang an hat er im Galopp den Rücken weggedrückt und ist losgerast, gruselig.

    Wg. der Knieproblematik bin ich ca. 3 Monate gar nicht galoppiert, sondern nur Schritt und Trab geritten.

    Jetzt galoppieren wir wieder und es ist zwar besser, aber weit entfernt von gut. Linke Hand geht recht gut, ich hab ihn unter Kontrolle und wir galoppieren gesittet Zirkel und ganze Bahn, auch halbwegs über'n Rücken und in "Anlehnung". Allerdings keine schöne Anlehnung (rantreiben - nöööö) und ich muss echt einiges halten.

    Rechte Hand geht es gar nicht. Sobald ich angaloppiert bin, drückt er den Rücken weg, startet durch, lässt sich in keine Richtung mehr stellen (meine RL will immer, dass ich ihn dann in Außenstellung reite), ich kann keinen runden Zirkel mehr reiten (er drängelt fürchterlich nach außen) und ganze Bahn springt er am liebsten sofort um.

    Wenn ich auf der Rennbahn galoppiere, geht er erst nach der 10. Runde halbwegs vorwärts-abwärts, aber immerhin galoppiert er da gleichmäßiger und ruhiger, ohne wildes Umspringen.

    Die Tierärztin sagt, dass es immer noch Restknie-Probleme sein könnten (das innere Knieband am rechten Hinterbein ist zu lang, hat(te) ein Loch und beginnt zu verkalken), aber da er im Trab super ist (total rittig, lässt sich treiben, bleibt vernünftig vor der Senkrechten), sollte Galopp allmählich auch besser werden.

    An der Longe ist es auch eine Katastrophe. Er reißt den Kopf hoch soweit es die Ausbinder zulassen und gibt Vollgas und zieht mich über den Platz (sonst lässt er sich eins a longieren).

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Moment galoppieren soll oder einfach nochmal eine zeitlang im Trab weiterarbeiten soll.

    Er ist 5-jährig und wird seit August '08 regelmäßig geritten. Zu Anfang war er sehr schwierig (ist nur weggerannt), mittlerweile ist er im Schritt und im Trab ganz normal und sehr rittig (gute Anlehnung, sicher im Takt, auch in Übergängen sicher, geht ein wenig Schenkelweichen und Schulterherein) und GsD auch brav, nur Galopp will einfach nichts werden.

    Wie würdet ihr mit so einem Pferd weiterarbeiten?
    Ich bin mit meinem Latein ein wenig am Ende.
  • Julez
    • 24.07.2006
    • 385

    #2
    Hm, also grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass Pferde den Galopp auch nur durch galoppieren lernen. Allerdings finde ich die geschilderte Reaktion doch recht heftig. Auch dass die eine Seite so extrem schlechter ist, finde ich auffällig.
    Ist denn abgeklärt, ob Dein Pferd (noch) Schmerzen hat? Vielleicht zwickts irgendwo noch wegen dem Knie? Was sagt denn Dein TA zu der Problematik...

    Ich wäre auf jeden Fall vorsichtig bei so einer Vorgeschichte. Hast Du einen Trainer, der sich das Ganze mal angucken kann? Ferndiagnosen sind bei sowas ja auch immer schwierig...
    Wie ist es denn im Gelände auf gerader Strecke und beim freilaufen?
    Zuletzt geändert von Julez; 29.04.2009, 13:37.

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    • monti
      • 13.10.2003
      • 11746

      #3
      ich hatte eine Westfalenstute, die anfangs nur im Gelände auf einer riesigen Wiese auf dem Zirkel galoppieren konnte....gehe ins Gelände oder auf die Rennbahn....
      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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      • Fine2000
        • 21.12.2006
        • 551

        #4
        Das Knie ist auf dem Ultraschall besser, aber noch nicht gut. Trotzdem für die TÄ kein OP-Kandidat, sondern einer, der Zeit braucht.

        Auf der Rennbahn im leichten Sitz galoppiert er besser, aber eben auch in "seiner Haltung" - recht schief mit hoher Nase und erst, wenn ich sehr lange galoppiert bin, wird es etwas besser.

        Eine Osteopathin hatten wir auch da - alles gut, alles locker, nichts blockiert.

        Meine RL sagt, ich muss eben so lange galoppieren, bis er aufhört mit der Raserei, ruhiger wird und sich reiten lässt.
        So lange konnte ich bisher aber nicht durchhalten, außer eben im leichten Sitz geradeaus.

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        • Oppenheim
          • 27.01.2003
          • 3234

          #5
          Ja, aber von dem ewigen Galoppiere bekommt er Kondi ohne Ende, irgendwann mußt Du ihn dann 2 Stunden galoppieren, bis er ruhiger wird.

          Er ist groß und schlacksig und noch am Wachsen. Was erwartest Du? Geduld ist hier wohl angesagt. Er hat doch auch noch nicht so viel gearbeitet oder? Mach es so, wie monti es gesagt hat oder aufm Reitplatz erstmal ganze Bahn und im leichten Sitz. Ich denk der braucht noch ne Weile, bis der sich ausbalancieren kann.

          Ich hatte auch mal so einen Kandidaten, den hab ich erstmal im Galopp nur außenrum geritten im leichten Sitz und viel Gelände und geradeaus. Den Galopp an der Longe würde ich ganz lassen. Erst als ich gemerkt hab, daß er sich besser ausbalancieren kann und ich ruhiger aufm Zirkel galoppieren konnte, hab ich erstmal langsam angefangen mit kurzen Reprisen mich hinzusetzen. Und dann gings ziemlich schnell.
          Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

          Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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          • Julez
            • 24.07.2006
            • 385

            #6
            Also ich schließe mich den anderen an.
            Wenn er noch nicht zu 100 Prozent wieder fit ist, würde ich auf keinen Fall mit Druck arbeiten. Wenn es im Gelände besser geht, dann galoppierst Du eben nur dort.
            Ich habe selber so einen Reitelefanten; die brauchen einfach Zeit, um ihre Gräten zu sortieren. Bei meinem dachte man jahrelang, dass ne ne ganze Büffelherde von hinten angaloppiert kommt!

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            • cocoloco
              • 16.07.2007
              • 33

              #7
              hm - ich glaube ich würde einen zweiten Tierarzt befragen oder alternative eine Thermografie machen lassen um auszuschliessen, dass er gesundheitlich noch Probleme hat.
              Ich finde, das hört sich noch danach an, dass ihm was weh tut.

              Wurde denn nur nach den Kniebändern geschaut? Vielleicht ist es ja auch das Gelenk, welches Schmerzen bereitet?

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              • Fine2000
                • 21.12.2006
                • 551

                #8
                War vor 2 Wochen noch in der Tierklinik - 4 TÄ an meinem Pferd. Es ist nichts zu finden. Das komplette Hinterpferd ist druchgeröngt - er hat nichts, nichtmal einen Chip.
                Auch Beugeprobe, Trab auf hartem Boden aufm Zirkel - alles unauffällig.
                Die einzigen Probleme sind eben Umdrehen (siehe Thread zur Szintigrafie) und anscheinend auch Galopp.

                Wenn sich am jetzigen Zustand irgendwas ändert, machen wir als nächstes eine Szintigrafie, aber die TÄ fanden unsere Probleme nicht gravierend genug. Man sieht eben am Pferd einfach nichts.

                Kommentar

                • Oppenheim
                  • 27.01.2003
                  • 3234

                  #9
                  Also wenn die Klinik das alles abgecheckt hat, da wird das schon in Ordnung sein. Also mein Wallach hat ja auch zu lange Kniebänder und ich kann mich daran erinnern, daß wir auch extreme Galoppprobleme hatten. Er wollte rechts gar nicht galoppieren, hat sich total steif gemacht, den Rücken sowieso weggedrückt, generell im Galopp und ist permanent umgesprungen. Außerdem ist er urplötzlich davogerast, also praktisch aus dem Nichts. Er ist ganz normal galoppiert und urplötzlich ist er losgerast und durchgegangen. Um ihn zum Anhalten zu bewegen, konnte ich ihm wirklich nur noch einen "Insterburger" geben, sonst wär der bis sonstwohin gerast. Wir haben ja dann die Kniebänder und den Ischias behandeln lassen und meine TÄ meinte dann, ich solle ohne Rücksicht auf diese Geschichte einfach reiten und Muskulatur aufbauen um das Knieband, damit sich das stabilisiert. Sie meinte, daß das Losrasen davon kommen würde, wenn das Knieband schnappt. Er würde da zwar keine Schmerzen spüren, aber das Gefühl wär wohl unangenehm für ihn. Aber gesundheitlich wär nix und ich solle den jetzt reiten. Glaub mir, ich habe alle Möglichkeiten probiert, um das Pferd von seiner Angewohnheit einfach loszurasen, abzubringen, aber No Way! Es war aber alles in Ordnung. Und ich wollte aufs Turnier. Hmm. Ich habe bis heute keine Ahnung warum, aber irgendwann verlief sich das im Sande. Er läuft erfolgreich M-Dressur und ist nie wieder durchgegangen.

                  Wie haben die denn in der Klinik behandelt?
                  Haben sie dort auch den Rücken behandelt, der meist dadurch angegriffen ist?
                  Mein Wallach war damals übrigens auch 5.
                  Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                  Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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                  • Fine2000
                    • 21.12.2006
                    • 551

                    #10
                    Durchparieren lässt sich meiner GsD super - überraschenderweise sogar gerne zum Schritt (aus diesem wilden Galopp!).

                    Die Kniebänder sind mittlerweile 3x angespritzt worden. 2x mit dem "Standard-Medikament" (hab vergessen wie es heißt) und einmal mit aufbereitetem Eigenblut (ACP oder so ähnlich nennt man das wohl), damit sich die Verkalkung löst.

                    Der Rücken wurde die ersten beiden Male mit behandelt, ist aber zur Sicherheit nochmal geröngt worden und durch eine Osteopathin abgecheckt worden, da ist nichts! Er ist auch nicht empfindlich und ist im Schritt und Trab suuuuper locker (fast zu locker, er läuft manchmal wie ein ausgeschütteltes Handtuch).
                    Nur Galopp - es geht einfach nicht. Wenn jmd mit mir zusammen in der Halle reitet, muss ich denjenigen beten im Schritt zu bleiben, solange ich rechts galoppiere, da ich wirklich null Kontrolle habe.

                    Kommentar

                    • Oppenheim
                      • 27.01.2003
                      • 3234

                      #11
                      Wir haben geblistert 2 x in jedes Knieband. Unsere TÄ meinte damals, es sind immer beide Kniebänder betroffen. Wenn da nix is, würd ich einfach reiten und Muskeln aufbauen. Habt ihr Spezialbeschlag? Unsere TÄ hat uns damals Eiereisen empfohlen und das klappt prima. Außerdem fütter ich noch MSM zu und was für den Muskelaufbau.

                      Wieso galoppierst Du ihn an der Longe, wenn lt. TÄ enge Wendungen Gift für seine Kniebänder sind? Ich versteh das auch nicht. Generell schlecht oder in welchem Zeitraum soll das so sein?
                      Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                      Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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                      • Fine2000
                        • 21.12.2006
                        • 551

                        #12
                        Longieren sollte ich nur die ersten 3 Wochen nicht, ansonsten hält die TÄ longieren für sehr gut, wenn ich die Möglichkeit habe, ihn ausreichend lang zu lassen und nicht länger als 20 Minuten longiere und das ruhig über den ganzen Platz (wir haben einen Longier- und Laufplatz, der 50x50 groß ist). Er läuft also kaum im Kreis und wenn, dann ist der größer als ein normaler "Reithallezirkel".
                        Außerdem wollte ich ja wissen, ob es vielleicht auch an mir liegt, dass er so kacke ist und an der Longe besser läuft. Aber das scheint's nicht zu sein.

                        Er hat hinten Eisen mit langen, breiten Schenkeln, aber keine Eiereisen. Die TÄ findet den Beschlag gut so, hätte nur gerne mehr Trachte. Aber das dauert halt.

                        Wir haben übrigens auch immer beide Kniebänder behandelt.

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