Halbe und Ganze Parade

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • RicoRomeo
    • 06.06.2003
    • 154

    Halbe und Ganze Parade

    Hallo Leute

    mich würde mal interessieren, wie iHr GENAU eine Halbe / GAnze PArade reitet. Ich zum Beispiel habe als "Haupthilfe" meine BAuchmuskeln, die spanne ich an, dann wird das PFerd aufmerksamer, und je nachdem was ich mit Hand/Schenkel für Hilfen gebe, wird einen Gang hichgeschalten, durchpariert, und gehalten. So gesehn unterscheinde ich nicht direkt zwischen ganzer und halber P. .
    Wie shet ihr das? Würde es nämlich gerne richtig machen....

    Viele Grüße
    Rico
  • Jinete
    • 05.09.2003
    • 789

    #2
    Eine halbe Parade ist das vermehrte Einschliessen in ALLE Hilfen (Gewicht, Schenkel, Zügel) und kann innerhalb einer Gangart sowohl zum Wechseln der Gangart genutzt werden (z.B. Mitteltrab, Arbeitstab oder Galopp - Trab). Die ganze Parade führt immer zum Halten, egal aus welcher Gangart.

    Kommentar

    • RicoRomeo
      • 06.06.2003
      • 154

      #3
      Tja, soviel wußte ich "theoretisch" auch schon. was mich aber interessiert: wie reitest Du sie denn "in echt"? Machts Du auf einmal Kreuz ran, Beine zu, Hände verhalten?

      Rico

      Kommentar

      • monti
        • 13.10.2003
        • 11746

        #4
        Nach oben groß werden - nach unten schwer machen und das Becken kippen - schwere Gesäßknochen fühlen.
        In dem Moment, in dem Du die Schultern etwas zurücknimmst (nur die Schultern - nicht den Oberkörper &#33, das Pferd den Bruchteil einer Sekunde auf die Hand auflaufen lassen. Danach sofort wieder weiterfedern.
        Das Ganze wiederholt sich ständig - vor jeder Ecke vor jeder ganzen Parade usw.
        Stelle Dir vor, dass Du es in abgemilderter Form bei jederm einzelnen Trabtritt und bei jedem einzelnen Galoppsprung machst:
        Mit Kreuz, schwerem Gesäßknochen und Schenkel Kraft von der Hinterhand holen, einen Sekundenbruchteil auf die Hand auflaufen lassen, danach mit Körper und Handgelenk federn und wiederholen....
        Wichtig dabei ist ein "schnelles und weiches Kuppeln".
        Viele Reiter kuppeln "langsam und hart".
        Das heißt: das Pferd wird mit einem "Dauerdruck" von Kreuz und Schenkel gegen den "Dauerdruck" einer harten und aushaltenden Hand getrieben. Dabei wird der Moment zum Nachgeben verpaßt - oder der Reiter versucht nachzugeben und der Zügel hängt durch.
        Durch ein langsames und hartes Kuppeln verschleißt der Reiter seine ganze Kraft. Das Pferd wird entweder stumpf - kein Vorwärtsdrang - oder - je nach Temperament - heiß.

        Das Pferd bekommt keine Belohnung für sein (anstrengendes !!&#33 Untertreten mit dem Hinterbein, wenn wir die nachgebende Hand nicht schnell und weich genug einsetzen !!!

        Wichtig an der ganzen Reiterei ist:
        der Reiter muss ständig "in sich hinein horchen".
        Sitze ich noch im Mittelpunkt, wo sind meine Gesäßknochen, wo liegen meine Schenkel - kann ich mit dem Handgelenk und mit dem Ringfinger "mit meinem Pferd reden" - bricht das Hinterbein nach innen oder außen weg - bricht das Pferd über die Schulter weg ? usw.

        Wenn wir nicht ständig halbe Paraden geben können wir das Pferd nicht auf die Hinterhand setzen.
        Und wenn wir die Hinterhand nicht "unter unserem Hintern" jederzeit abrufbereit haben, können wir auch nicht zulegen und die Vorhand wird nicht frei.

        Beim Springen kommt das Pferd dabei auf die Vorhand und reißt die Stange oder verweigert. Keine guten Wendungen und Übergänge möglich. Schlechte Linienführung zum Sprung, Zeitverlust beim Stechen.

        Bei der Dressur kommt das Pferd auf die Vorhand und wir bekommen Abzug wegen Taktfehlern. Kein richtiges Zulegen möglich. Übergänge und Lektionen können nicht korrekt ausgeführt werden usw.
        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

        Kommentar

        • RicoRomeo
          • 06.06.2003
          • 154

          #5
          @Monti2

          Hm, nein, das mache ich nicht, ich kommuniziere zwar schon ständig mit dem Pferd, reite die Halben Paraden aber nur zum Aufmerksammachen vor etwas neuem. wenn ich auf eine Ecke zureite komm ich vermehrt mit innerem Schenkel und äußerdem Zügel, um das Pferd für die Ecke zu biegen. Eine halbe PArade würde ich aber nicht reiten. Werde ich aber mal ausprobieren!

          Grüße
          Rico

          Kommentar

          • monti
            • 13.10.2003
            • 11746

            #6
            Du gibst ständig halbe Paraden - bei jedem Trab-Tritt und bei jedem Galoppsprung - es ist jedoch meist unbewußt:
            Aufrichten+Schwermachen - Auflaufenlassen auf die Hand - und wieder mit Körper und Hand federn....

            Stell Dir vor Du bist auf der Geraden und schiebst das Pferd mit beiden Gesäßknochen und mit beiden Schenkeln an - ohne die einzelnen Tritte abzufangen und wieder mit Körper und Hand zu federn. Du könntest nicht sitzen weil Dein Becken nicht mitschwingt. Dein Pferd würde zwar vorwärtsgehen, da Du aber nur treibst und die einzelnen Tritte nicht abfängst, wird es entweder immer schneller oder mit der Hinterhand durch den Sand schlurfen. Ohne ständige halbe Paraden kannst Du die Hinterhand nicht aktivieren !

            Auf der Geraden kombinierst Du: beide Gesäßknochen + aufgerichtetem Oberkörper - mit beiden Schenkeln - mit beiden Handgelenken/Ringfingern Pferdezunge fühlen - auflaufenlassen+federn.
            In der Wendung kombinierst Du: innerer Gesäßknochen mit innerem Schenkel mit innerem Zügel - mitgedrehte äußere Schulter mit verwahrendem Zügel mit verwahrendem Schenkel - auflaufenlassen+federn.

            Wenn Dir nun z.B. das Pferd auf der Geraden mit dem Hinterbein nach innen tritt, musst Du impulsartig mit innerem Gesäßknochen und innerem Schenkel gegensteuern (auflaufenlassen/federn).
            In der Wendung mußt Du fühlen, wo Dir das Pferd ausweicht - dementsprechend mußt Du mit Kreuz-, Schenkel- und Zügelhilfen gegensteuern (auflaufenlassen+federn). Du kannst also nicht sagen: ich nehme nur den inneren Schenkel oder den äußeren Zügel......usw. - das habe ich mit "in sich hineinhorchen" gemeint. Es ist ein ständiges An- und Abspannen und neu Kombinieren - je nach Bedarf.

            Dabei ist es wichtig - vor allem die innere Hand - nicht runterzudrücken auf den Oberschenkel. Das "tote" Handgelenk kann nichts mehr fühlen - also kommst Du mit Deinem "Auflaufenlassen + Federn" immer zu spät.
            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

            Kommentar


            • #7
              @monti
              So isses! Bin begeistert von Deiner ausführlichen und anschaulichen Erklärung!
              LG

              Kommentar


              • #8
                Zitat von [b
                Zitat[/b] (monti2 @ Apr. 07 2004,12:32)]Du gibst ständig halbe Paraden - bei jedem Trab-Tritt und bei jedem Galoppsprung - es ist jedoch meist unbewußt:
                Aufrichten+Schwermachen - Auflaufenlassen auf die Hand - und wieder mit Körper und Hand federn....

                Stell Dir vor Du bist auf der Geraden und schiebst das Pferd mit beiden Gesäßknochen und mit beiden Schenkeln an - ohne die einzelnen Tritte abzufangen und wieder mit Körper und Hand zu federn. Du könntest nicht sitzen weil Dein Becken nicht mitschwingt. Dein Pferd würde zwar vorwärtsgehen, da Du aber nur treibst und die einzelnen Tritte nicht abfängst, wird es entweder immer schneller oder mit der Hinterhand durch den Sand schlurfen. Ohne ständige halbe Paraden kannst Du die Hinterhand nicht aktivieren !

                Auf der Geraden kombinierst Du: beide Gesäßknochen + aufgerichtetem Oberkörper - mit beiden Schenkeln - mit beiden Handgelenken/Ringfingern Pferdezunge fühlen - auflaufenlassen+federn.
                In der Wendung kombinierst Du: innerer Gesäßknochen mit innerem Schenkel mit innerem Zügel - mitgedrehte äußere Schulter mit verwahrendem Zügel mit verwahrendem Schenkel - auflaufenlassen+federn.

                Wenn Dir nun z.B. das Pferd auf der Geraden mit dem Hinterbein nach innen tritt, musst Du impulsartig mit innerem Gesäßknochen und innerem Schenkel gegensteuern (auflaufenlassen/federn).
                In der Wendung mußt Du fühlen, wo Dir das Pferd ausweicht - dementsprechend mußt Du mit Kreuz-, Schenkel- und Zügelhilfen gegensteuern (auflaufenlassen+federn). Du kannst also nicht sagen: ich nehme nur den inneren Schenkel oder den äußeren Zügel......usw. - das habe ich mit "in sich hineinhorchen" gemeint. Es ist ein ständiges An- und Abspannen und neu Kombinieren - je nach Bedarf.

                Dabei ist es wichtig - vor allem die innere Hand - nicht runterzudrücken auf den Oberschenkel. Das "tote" Handgelenk kann nichts mehr fühlen - also kommst Du mit Deinem "Auflaufenlassen + Federn" immer zu spät.
                Hi,
                gut beschrieben! Genau so fühle ich das auch!

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (monti2 @ Apr. 07 2004,12:32)]Du gibst ständig halbe Paraden .....
                  Hi,
                  gut beschrieben! Genau so fühle ich das auch!

                  Kommentar

                  Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                  Einklappen

                  Themen Statistiken Letzter Beitrag
                  Erstellt von fanniemae, 30.06.2014, 14:04
                  59 Antworten
                  4.691 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Nickelo
                  von Nickelo
                   
                  Erstellt von mietz, 16.11.2007, 08:38
                  202 Antworten
                  25.446 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Sabine2005  
                  Erstellt von Drenchia, 28.04.2024, 10:31
                  27 Antworten
                  3.229 Hits
                  3 Likes
                  Letzter Beitrag Fair Lady
                  von Fair Lady
                   
                  Erstellt von hufschlag, 23.11.2024, 18:05
                  6 Antworten
                  673 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Carley
                  von Carley
                   
                  Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
                  113 Antworten
                  3.494 Hits
                  1 Likes
                  Letzter Beitrag Rübchen
                  von Rübchen
                   
                  Lädt...
                  X