Ausbinder - warum? warum nicht?

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  • Neuzüchter
    • 09.04.2003
    • 2159

    Ausbinder - warum? warum nicht?

    Jeder kennt und sieht das Ausbindernbei jungen Pferden, beim longieren für Kinder.

    Das Argument dafür - Anlehnung lernen und sichern

    Mein Großen werden nicht oder kaum ausgebunden, der eine hustet manchmal, der andere neigt zu Panik

    Bei meinem neuen Pferd fehlt mir irgendwie der Sinn zur Dosierung: wie oft?, wie lange?

    Ich habe das Gefühl potentielle Anlehnung mit Taktverlust und Spannung zu bezahlen, besonders im Schritt.
    Auch Freizeitpferde sin Profis!
  • Kareen
    PREMIUM-Mitglied
    • 06.01.2001
    • 7463

    #2
    Ich setzte sie fast ausschließlich zum Longieren ein. Zum Reiten finde ich sie bis auf wenige Ausnahmen zu gefährlich. Letztes Jahr hat es doch sogar einen tödlichen Unfall in einer Führzügelklassen-Siegerehrung gegeben. Ohne Ausbinder wäre das sicherlich nicht passiert, ist doch völlig logisch dass die Pferde überkopps gehen wenn sie mit Ausbindern dran ins Steigen kommen, das ist beinahe unvermeidlich, deswegen lasse ich wenn es sich irgendwie einrichten lässt nur ohne Ausbinder reiten außer es handelt sich um einen Totalanfänger und ein bombensicheres Pferd in gemütlicher häuslicher Atmosphäre.
    Bei den Jungen binde ich immer erstmal nur einseitig aus dann landen sie falls es doch mal wider Erwarten ins Wilde geht nicht dem Rücken sondern können sich besser ausbalancieren. Und Schritt für Schritt vorgehen (erstmal ultralang, erst später schrittweise verkürzen bis zur korrekten Länge) eliminiert nochmal einiges an Risiko. Wichtig finde ich auch, dass man vor dem ersten Ausbinden ein paar Nachgiebigkeits-Übungen macht damit das Pferd überhaupt eine Idee hat was es bei Druck auf dem Gebiss machen soll. Richtig angewandt sind Ausbinder ein gutes und hilfreiches Mittel um dem Pferd das Laufen in Anlehnung nahezubringen.

    Kommentar

    • samira127
      • 20.07.2005
      • 2670

      #3
      also bei mir gehören ausbinder ganz normal zur ausrüstung dazu. meine schulpferde sind fast alle immer im unterricht ausgebunden. ich mag keine giraffen oder auseinander gefallenen pferde mit langem hals und durchhängendem rücken. außerdem wissen meine ponys auch alle wenn die ausbinder dran sind müssen die arbeiten und aufpassen und wenn die weg sind dürfen die auch mal blödsinn machen. aber alle pferde bekommen eine warmlaufphase ohne ausbinder und auch zum ende gibt es gründliches zügel aus der hand kauen lassen. schritt ist bei den ponys auch kein problem. bei den großpferden bin ich da allerdings auch vorsichtig, der leidet da oft. aber bei denen lasse ich auch anfangs ohne alles gründlich schritt gehen und dann schnalle ich die ausbinder erst ein (bei den erfahrenen pferden nehme ich fast grundsätzlich lauferzügel. wird nur mal kurz ablongiert bei den jungen reichen normale ausbinder, die schulpferde haben fast alle nur einfache ausbinder). danach wird nur noch wenig schritt longiert. beim reiten nehme ich ab einem gewissen ausbildungsstand keine ausbinder mehr. aber dann sind die schüler auch soweit das sie die ponys in anlehnung reiten können.
      bei der ausbildung der pferde mache ich es ähnlich wie kareen. nehme zum allerersten ausbinden führstricke die man schnell wieder öffnen kann und binde beim ersten mala uch nicht auf gebiss aus. wenn die die ausbinder generell akzeptieren dann gehe ich langsam aufs gebiss über. ich lasse sie auch erst recht lang und mache die dann schritt für schritt (meistens bei jedem handwechsel) immer etwas kürzer bis ich dann bei der richtigen länge angekommen bin (meistens schon beim ersten longieren, teils erst beim zweiten mal) .große probleme hatte ich dadurch eher selten, es sei denn wenn zahnprobleme vorliegen. ich finde auch das die gewöhnung an ausbinder ein gewisser ausbildungsschritt ist der notwendig ist. so lernen sie das es gewisse grenzen gibt, lernen einen gewissen druck im maul nachzugeben und sind dann später nicht komplett überrascht wenn da die zügeleinwirkung dazu kommt.

      Kommentar

      • Browny
        • 13.11.2009
        • 2640

        #4
        Ich longiere auch entweder mit Doppellonge oder mit Ausbindern. Wenn die Ausbinder drin sind: so gut wie kein Schritt. Sprich: vorher ausgiebig warmführen, dann erst zum Traben ausbinden. Am Ende wieder Ausbinder raus und Schritt gehen. Doppellonge ist mir prinzipiell lieber, mache ich aber nur, wenn die Halle frei ist. Mein Pferd und ich sind zwar sehr erfahren, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen. Bei einem weiteren Reiter kommen die Ausbinder drauf. Ich benutze welche ohne Gummiring.

        Was meine nächste Anschaffung sein wird: Ausbinder ohne Haken am Gebiss. Metall auf Metall gefällt mir nicht.

        Kommentar

        • Lilie_1991
          • 30.04.2015
          • 211

          #5
          Junge Pferde müssen bei mir Ausbinder kennen, bevor ich mich da drauf setze, damit sie das Gebiss richtig kennengelernt haben und evtl. auch mal damit gebockt und "einen auf den Zahn" bekommen haben. Die müssen merken, vorwärts und es passiert nix.

          Habe mal den Fall mitbekommen, Pferd schon ewig totlongiert, Kappzaum mit Gebiss, nie ausgebunden. Bei der ca. 5. Reiteinheit erschrak das Tier heftig, bekam nen Ruck im Maul und bockte daraufhin bis zum Überschlag mit Reiter los. Das war ganz klar die Reaktion auf die erstmals stärkere Gebisseinwirkung.

          Später mache ich das vom Pferd abhängig. Einige mit Dreieckern, meine Stute zb lieber an der DL, das mag sie lieber.

          Kommentar

          • Oppenheim
            • 27.01.2003
            • 3239

            #6
            Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

            Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

            Kommentar

            • Be_ttersweet
              • 25.11.2016
              • 183

              #7
              ....
              Zuletzt geändert von Be_ttersweet; 09.10.2023, 10:23.

              Kommentar

              • Neuzüchter
                • 09.04.2003
                • 2159

                #8
                Ok
                keine Ausbinder sind gefährlich
                Ausbinder auch
                offenbar ist es einfach Geschmacksache.
                das neue Pferd ist erst drei und sehr blütig, vielleicht warte ich noch ein bisschen
                Auch Freizeitpferde sin Profis!

                Kommentar


                • Schimmeltier
                  Schimmeltier kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ausbinder --- Die Einen sagen so, die anderen sagen so....ewiges Thema.
                  Mir gefällt die Idee, bei einem neuen!! 3jährigen und blütigen Pferd lieber etwas zu warten, als unbedingt Hals über Kopf eine durchaus umstrittene Ausbildungsmaßnahme durchzusetzen. Läuft ja auch nicht weg...

                • Lilie_1991
                  Lilie_1991 kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Gerade bei solchen Kandidaten würde ich, wenn sie sich in allen 3 GGA einigermaßen balancieren können, vor dem ersten Aufsitzen Ausbinder einschnallen. Die neigen gern mal zu ersten Überreaktionen, meine Stute hat auch viel Blut und ist erstmal ein wenig "eskaliert" als der erste Druck aufs Maul kam. Ich bin ruhig geblieben, habe konsequent nachgetrieben und nach 2 Runden merkte sie, dass es doch halb so schlimm ist. Bevor ich so eine Reaktion beim ersten Erschrecken unterm Reiter habe, nein Danke. Gerade dieser Typ Pferd kann unter Umständen deutlich verschreckt sein, wenn der Reiter in der ersten Zeit des Anreitens nen Abflug macht.
              • Kareen
                PREMIUM-Mitglied
                • 06.01.2001
                • 7463

                #9
                Nein es ist finde ich nicht Geschmackssache sondern erfordert einfach eine etwas differenziertere Herangehensweise als 'ja klar, Ausbinder sind super' oder 'um Gottes Willen bloß keine Ausbinder ans Pferd'. Sie haben ihren Zweck aber dieser sollte meiner Meinung nach nicht darin bestehen, sie dauerhaft zum Reiten einzusetzen weil die Gefahr besteht dass es ein statisches Kopf-Festbinden wird was in jeder Hinsicht genau so kontraproduktiv ist wie einem Pferd nicht beizubringen, dass es auf Druck am Gebiss bitte nachgeben und sich nicht in den Druck hineinwerfen und hochgehen soll wie eine geschüttelte Selters.

                Der tödliche Unfall bei der Siegerehrung einer Führzügelklasse vergangenes Jahr wäre mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Ausbinder auch nicht passiert, es ist einfach keine gute Idee in einer gespannten Atmosphäre in der jedes Pferd eine unerwartete Angstreaktion zeigen kann Ausbinder am Pferd zu haben, erst recht nicht wenn ein Kind draufsitzt.

                Wenn Du bei Deinem Pferd erstmal ein paar Nachgiebigkeitsübungen an der Hand machst, erst nur außen einen Ausbinder verwendest und diesen auch nur schrittweise verkürzt in dem Maße wie die Fähigkeiten des Pferdes damit umzugehen - sprich auf Druck hin nachzugeben - wird nichts gravierendes passieren. Wichtig ist das genaue Beobachten und vorausschauende Vorgehen. Wenn ich ein Pferd habe das schon beim ersten Anlegen "einfriert" und sich spannt wie ein Flitzebogen dann mache ich erstmal das ganze Geschiebe auf halblang bis es begreift, dass es nicht sterben muss nur weil da jetzt Druck am Gebiss kommt. Notfalls führe ich die Ausbinder auch einfach beim Spazierenführen ein da sind viele besonders höher im Blut stehende Pferde ohnehin entspannter als beim Longieren auf dem Viereck. Solange nur einseitig Druck kommt kippt jedes normale gesunde Pferd zu einer Seite wieder herunter und wird nicht stürzen. Die Überschlagsgefahr besteht zu 99% nur dann wenn beidseits ausgebunden ist, das ergibt sich aus der Physik, Biomechanik und Verhaltenslehre. Ich habe nur sehr wenige Pferde kennen gelernt die den richtigen Umgang mit Ausbindern nicht erlernt haben und von denen hatten bis auf eine Ausnahme alle ein orthopädisches Problem oder waren ataktisch.

                Wichtig finde ich auch, dass das Pferd vor dem ersten Ausbinden ausbalanciert in allen GGA mit Sattel/Gurt und Trense klarkommt. Man stellt ja auch keinem Kleinkind das laufen lernen soll nicht erstmal ein paar Hürden in den Weg damit es mal ordentlich auf den Zappel geht in der Hoffnung, dass das Laufen davon schneller erlernt wird...

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7790

                  #10
                  Wem es lieber ist, der kann auch erst mal ein "verdünntes" Heuband wahlweise ans Gebiss oder an den Ring des Longiergurtes basteln als potenzielle Sollbruchstelle und dort den Haken des Ausbinders dran einhängen.

                  Kommentar


                  • #11
                    Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                    ....

                    Wichtig finde ich auch, dass das Pferd vor dem ersten Ausbinden ausbalanciert in allen GGA mit Sattel/Gurt und Trense klarkommt. Man stellt ja auch keinem Kleinkind das laufen lernen soll nicht erstmal ein paar Hürden in den Weg damit es mal ordentlich auf den Zappel geht in der Hoffnung, dass das Laufen davon schneller erlernt wird...
                    Das ist für mich auch der springende Punkt.
                    Ich halte Ausbinder für hilfreich bei Pferden, die an dem von Kareen beschriebenen Punkt dann nicht von alleine beginnen, den Weg nach unten zu suchen und sich an der Longe in Arbeitshaltung (von mir aus auch gerne etwas tiefer/länger) zu bewegen. Das Pferd sollte entspannt und zufrieden im Takt an der Longe ohne Ausbinder laufen, dann erst kann es Zeit für den nächsten Schritt sein.
                    Erst mit nur dem äußeren Ausbinder zu beginnen haben wir damals auch gelernt und funktioniert hervorragend.

                    Zum Herstellen einer Anlehnung finde ich Ausbinder allerdings eher ungeeignet, durch die Bewegung des Pferdes gibt es eine "Sägebewegung" (rechts/links) im Maul, was per se schon einer ruhigen, stetigen Anlehnung entgegensteht. Da ist immer viel Bewegung am Gebiss, im Maul.

                    Wenig sinnvoll bis deutlich kontraproduktiv ist es m. E. Ausbinder einzuschnallen, sobald das Pferd einmal mit Gurt und Trense im Kreis gelaufen oder möglicherweise sogar nur ganze Bahn frei gelaufen ist, nur um das Pferd in die gewünschte Form zu bringen.
                    Manchmal kommen auch noch "Umgebungsvariablen" dazu: Nicht immer ist z. B. optimaler Boden vorhanden. Unser Platz ist derzeit eigentlich zu tief und auch leicht schräg , so dass schon der Boden dazu führt, dass das Pferd in der Bewegung mehr Kraft aufwenden und seinen Hals/Kopf wesentlich mehr zum Balancieren und Ausgleichen braucht als auf perfektem Boden.
                    Da werde ich den Teufel tun es auszubinden.

                    Generell sollte man m. E. alles tun, um einem Pferd vor allem zu Beginn seines Reitpferdelebens die Sache leicht zu machen, sei es bezüglich Longieren, Ausbinden oder Größe/Gewicht des Anreitenden.
                    Zuletzt geändert von Gast; 16.09.2019, 08:24.

                    Kommentar

                    • Neuzüchter
                      • 09.04.2003
                      • 2159

                      #12
                      Das mit dem einseitigen Ausbinden habe ich schon mal gehört - wurde damals als absolutes NoGo verschrieen- aber ich kann mir den Sinn auch echt nicht erklären. Na bitte vielleicht stürzt mein Pferd nicht wenn es steigt, aber es soll ja gar nicht steigen.
                      Im Stand kann ich schon einseitig so nachfassen dass sie abknickt und den Hals rund macht.
                      zum Hals einfach fallen lassen braucht sie nichts das kann sie auch so, allerdings läuft sie auch frei im Roundpen bekommt als keine zusätzlichen Impulse von der Longe.
                      meine Bedenken gehen dahin dass sie sich reinstellt im nicht mehr schwingt. Welches Zeitintervall wählt man. Sie kann lernen: ich gebe nach und es wird bequemer aber auch ich stemme mich rein und hoffe dass es vorbei geht. Und wie gesagt das Nicken im Schritt mit offenem Ganschenwinkel stelle ich mir auch sehr schwer vor bei normalen Ausbindern.
                      ich denke ich werde noch etwas warten und dann reiten. Die meisten Pferde machen den Hals einfach so rund weil dann der Rücken besser trägt.
                      Auch Freizeitpferde sin Profis!

                      Kommentar


                      • Gast
                        Gast kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Es geht beim einseitigen Ausbinden (für die ersten zwei, drei Male) nicht vorrangig darum, dass das Pferd sich beim Steigen retten kann, sondern darum, dass das Pferd besser begreifen kann, wie es mit dem Druck am Gebiss umgehen kann und dass der Druck nachlässt, wenn es sich nicht dagegen stemmt, sondern dem Druck "folgt". Das ist wesentlich einfacher und stressfreier, wenn nicht gleich beidseitig Zug auf's Gebiss kommt.
                        Da sich junge Pferde in leichter Außenstellung besser ausbalancieren können und gleichzeitig das über die Schulter weglaufen unterbunden wird, nutzt man eben den äußeren Ausbinder.

                      • Lilie_1991
                        Lilie_1991 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Ich persönlich nehme immer Dreiecker, damit ist die Nickbewegung möglich und wenn nicht sehr kurz verschnallt auch nicht unbedingt ein "draufpacken".

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