Pferdemisshandlung "light"?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • P-Linie
    • 18.06.2008
    • 801

    #21
    Man muss aber durchaus auch mal eine Lanze für diejenigen brechen, die ihre Pferde konsequent erziehen...

    Dies fängt schon im Fohlenalter an. Siehe dazu auch das Thema hier auf dem Board was Fohlen in welchem Alter können sollten.

    Hier wird m. E. nach viel im Prägealter verkehrt gemacht weil viel zu inkonsequent erzogen wird. Bei Junghengste kann ein Klaps oder auch mal ein rückwärts richten auch nie schaden.

    Denn eines sollte immer bedacht werden, der Chef der Herde ist immer der Mensch.

    Sollte so etwas nicht umgesetzt werden erlebt man sein blaues Wunder. Unser Kumpel, seines Zeichens Schmied hat nicht wenig nach Hilfe gefragt weil er wieder einmal absolut unerzogene Pferde beschlagen musste.

    Bitte versteht mich nicht falsch, denn Erziehung hat überhaupt nichts mit Prügelausbildung zu tun. Aber im Grunde genommen ist es wie mit kleinen Kindern, ein Klaps auf den Po hat noch niemandem geschadet...

    Es mag Außenstehende geben die aufgrund mangelnder Auklärung denken, man schindert seinen Partner Pferd wenn es mal eine mit der Gerte abgewatscht bekommt aber dem ist in keinster Weise so. Mein Opa pflegte immer zu sagen ... eine harte aber gerechte Hand... Ich denke das ist ein guter Leitsatz für jede tierische Ausbildung.
    Zuletzt geändert von P-Linie; 08.10.2008, 14:29.

    Kommentar


    • #22
      P-Linie, darf ich an dieser Stelle einmal korrigierend eingreifen?

      Ein Klaps zur Unzeit hat schon vielen geschadet. Menschen wie Pferden. Leider sind die allermeisten Menschen nicht in der Lage, einen Klaps an ihr Pferd zur rechten Zeit zu verteilen. Des Weiteren sind die allermeisten Menschen nicht in der Lage, es bei diesem EINEN Klaps zu belassen.

      Du wirfst hier etwas in den Raum, was mit dem eigentlichen Thema überhaupt nichts zu tun hat. Das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe!
      1. Als mit Pferden umgehender Mensch sollte ich in der Lage sein, das Verhalten des Pferdes so frühzeitig deuten zu können, daß es nicht einmal erforderlich ist, einen Klaps zu verteilen.
      2. Sollte ich aufgrund eigener Blödheit oder weil das Pferd sehr verhaltensgestört ist doch einmal in die Verlegenheit kommen, habe ich schnell, eindeutig und vor allem NUR EIN EINZIGES MAL zu handeln. Danach gehe ich in die Ecke und schäme mich dafür, daß ich nicht so früh reagiert habe, daß ein verbales oder körpersprachliches Signal ausreichend gewesen wäre.

      Diese beiden Punkte sind die eigentliche Grundlage. Die Argumentation "ein Klaps hat noch niemandem geschadet" kommt in aller Regel von genau den Leuten, die diese Klapse falsch einsetzen.

      Kommentar

      • Einfach Fabelhaft
        • 05.01.2007
        • 242

        #23
        Ähm, Ratte, also ganz so ist es ja wohl auch nicht. Genau wie es verschiedene Charaktere bei Menschen gibt, so gibt es die auch beim Pferd. Es gibt mutige, freche, ängstliche und phlegmatische und jedes bedarf einer anderen Behandlung. Pferde testen in einem bestimmten Alter ihre Grenzen und klar ist, dass ICH das Sagen habe und nicht das Pferd. Meiner hat mich letzten Herbst als er anfing Kraft zu bekommen, richtig getestet, da hat's mal kurz gerappelt in der Kiste und dann war Ruhe. Das ist eben das so entscheidende meiner Meinung nach: kurz und energisch durchsetzen, wenn das Pferd wieder auf Spur ist, sofort wieder Ruhe rein. Nur könnte ich ihn niemals mit der Gerte schlagen, er würde sich vermutlich umbringen und mich dazu, weil er eben dann doch zu sensibel ist um eine harte Behandlung ertragen zu können.

        Kommentar

        • countess
          • 20.02.2008
          • 2256

          #24
          na wenn ich mir da aber die machtkämpfe in einer herde anschau,bleibts da nicht beim klaps aufn po.wenn da mal zwei pferde untereinander den rang ausmachen,gehts schon richtig zur sache.und oft bleibts da auch nicht dabei,sondern grad die jungen "aufstrebenden" kriegen schon mal öfter die hucke voll,bis sie es entweder kapieren,oder eben im rang aufsteigen.was aber nicht heißen soll,dass ich dafür bin pferde zu verprügeln,aber ich glaube,dass es da schon den einen oder anderen gibt,der dir aufs dach steigt,wenn du ihm seine grenzen nicht zeigst.aber immer angemessen und im richtigen moment.

          Kommentar

          • quo vadis
            • 27.01.2007
            • 338

            #25
            ich glaube aber das was p-linie und countess meinen hat nix mit der behandlung von c.w.zu tun
            es kann mir niemand erzählen das er sein pferd noch nie gestraft hätte
            eine gewisse grunderziehung muß sein und manchmal geht es nicht ohne klaps
            jedem dem schonmal z.b.ein junghengst auf der nase rumgetanzt hat,wird wissen wovon ich rede

            Kommentar

            • CoFan
              • 02.03.2008
              • 15252

              #26
              Zitat von moonlight Beitrag anzeigen
              Leider ist das Thema wirklich im kleinen präsenter als manche glauben. Und nicht nur im Spitzensport, das "Horsemanship" geht überall dramatisch verloren.
              (...)
              Meine Beobachtung: Reiter werden grausam und unbeherrscht, wenn sie überfordert und hilflos sind. Selbstbeherrschung ist aber unbedingte Voraussetzung für den Umgang mit so sensiblen Tieren wie Pferden und Grundlage des altmodischen Horsemanships, oder?
              (...)
              Jeder Reiter wird sicher auch mal ungeduldig, ich trete meinen Pferden auch manchmal in den Hintern oder reagiere ruppiger als nötig, wenn mir ein Ausbildungsfortschritt nicht schnell genug geht. Davon kann sich sicher keiner hier freisprechen! Ganz schwierig ist es aber, die Grenzen zu kennen und sich selbst so weit im Griff zu haben, dass man im Zweifelsfall vielleicht lieber mal absteigt (ohne sein Pferd danach von unten zu traktieren!!!) und ddas Problem vertragt.

              Und, für Reiter das Allerwichtigste: Wenn was nicht läuft, mal mit der Fehleranalyse bei sich selbst anfangen und nicht beim Pferd, das Pferd reagiert nur auf den Reiter!

              Ich will mir hier selbst keinen Heiligenschein aufsetzen, sicher maache ich auch oft sehr viele Fehler. Aber die Fairness gegenüber dem "Partner Pferd" beschäftigt mich auch in meinem kleinen Umfeld fast täglich, und da müssen wir uns vielleicht auch mal gegenseitig erziehen.
              @Moonlight. Du sprichst mir aus der Seele !!!
              Und da Du Dich mit dem Thema "Fairness gegenüber dem Pferd" tagtäglich auseinandersetzt, wirst Du das doch bestimmt genauso in den anderen Lebensbereichen tun, oder?

              Diese Verhaltensmuster eines Menschen finden nämlich in allen Lebensbereichen Anwendung. Denn es sind eben gelernte Muster.

              Zitat von DieRatte Beitrag anzeigen
              (...)
              Ein Klaps zur Unzeit hat schon vielen geschadet. Menschen wie Pferden. Leider sind die allermeisten Menschen nicht in der Lage, einen Klaps an ihr Pferd zur rechten Zeit zu verteilen. Des Weiteren sind die allermeisten Menschen nicht in der Lage, es bei diesem EINEN Klaps zu belassen.
              (...)
              Ich denke @Ratte hat hier ein wichtiges Stichwort geliefert die "Unzeit" einer Bestrafung (mag es ein Klaps sein von unten, o. ein Durchsetzen von oben). Natürlich müssen Grenzen aufgezeigt werden. Wichtig ist nur (egal ob es um Tiere o. auch um kleine Kinder geht), es muss verständlich sein, um was es eigentlich geht. Dann ist das natürlich verkraftbar (läuft in der Natur genauso - wie hier ja auch schon geschrieben wurde). Und danach muss wieder Ruhe rein (@EinfachFabelhaft ).

              Und dafür ist es (@Moonlight ) sehr wichtig, dass man einen klaren Kopf (die Beherrschung) behält. Viele unschöne Szenen, die ich erlebt habe (mit Pferden, Hunden, Kindern - EGAL) entstehen dadurch, dass in einer auftretenden Konfliktsituation das Nervenkostüm durch andere Dinge (Stress vom Alltag) schon strapaziert ist, und dann eben überreagiert wird.

              @Quo Vadis: Hier geht es ja auch nicht um C.W., sondern um die kleineren bis kleinsten Misshandlungen, die man vielerorts erlebt.
              Zuletzt geändert von CoFan; 08.10.2008, 16:16.

              Kommentar

              • BirgitS
                • 05.09.2006
                • 751

                #27
                Man muss sich als Reiter und Pferdebesitzer einfach so weit im Griff haben, dass man Dinge, die schwierig sind, an schwierigen Tagen gar nicht angeht.

                Wenn ich nen stressigen Tag im Büro hatte, mache ich einen Schrittausritt. Wenn ich einen superstressigen Tag hatte, Putze ich, kratz Hufe aus, schiebe ne Karotte rein und bringe mein Pferd zurück auf die Koppel. Wenn ich nur noch kotzen könnte, schau ich vorbei, guck ob alle vier Beine noch dran sind, streichel über die Nase, setz mich vors Stüberl und trinke ein Bier.

                Der Umgang mit Pferden lehrt wie kaum eine andere Sache Demut.

                Natürlich bin ich auch nicht frei von Fehlern, aber ich bemühe mich jeden Tag aufs Neue, meinem Pferd gerecht zu werden. Und ich bemühe mich, Miteinstellern im Umgang mit meinem Pferd ein gutes Beispiel zu geben. Im Grunde ist das doch das Einzige, was man wirklich tun kann, im Kleinen zu wirken.
                Take the time it takes so it takes less time.

                Kommentar


                • #28
                  @ Einfach Fabelhaft: genau. "Einmal gerappelt in der Kiste". Das kann durchaus mal nötig werden und zwar genau dann, wenn das Pferd anfängt, seine Kräfte zu erproben. Aber "einmal gerappelt in der Kiste" sieht ja nun nicht so aus, daß man sein Pferd alltäglich/-wöchentlich/-monatlich mal wieder ordentlich verdrischt - wie es bei manchen Leuten leider Gang und Gäbe ist.

                  @ countess: korrekt. Aber daß ein Pferd eines, das sich bereits unterworfen hat weiterhin verfolgt und vertrimmt ist NICHT die Normalität, sondern abnormes Verhalten, das in erster Linie durch die Haltungsbedingungen (mangelhafte Sozialisation, Platzmangel) hervorgerufen wird. Menschen machen das leider oft mit ihren Pferden.

                  @ quo vadis: Kernpunkt meines Beitrags war auch nicht "noch nie gestraft", Kernpunkt war "es darf auf gar keinen Fall zum falschen Zeitpunkt passieren und niemals aus Zorn". Ich habe selber einen Null erzogenen ausgewachsenen Klopphengst umgekrempelt, an den keiner mehr ran wollte. Glaub mir: ich mußte mehr als einmal hinlangen. Aber ich mußte einem bestimmten Fehlverhalten(smuster) nie zweimal mit gleicher Intensität begegnen. Inzwischen reicht i. d. R. ein mahnendes "Nein!"

                  Jeder macht Fehler. In der Erziehung, im täglichen Umgang, beim Reiten... Aber es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die wesentlich zu grob mit ihren Pferden umgehen, ihre Grobheiten dann auch noch zum falschen Zeitpunkt einsetzen und am schlimmsten: sich überhaupt nicht bewußt sind, daß es Grobheiten sind.

                  In einer Herde würde ein Pferd schon aus dem Weg gehen, wenn ein Ranghöherer nur mit dem Ohr zuckt. Warum meinen viele Leute, ihr Pferd würde sie nur verstehen, wenn sie an den Zügeln zerren, die Sporen mal eben reinhauen oder mit der Gerte zuschlagen? Weil der Gaul blöd ist?

                  Kommentar

                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15252

                    #29
                    @Ratte
                    Und wenn diese Leute das einmal für die Pferde verstanden haben, können sie es ja vllt auch ins menschliche Miteinander übertragen. Da laufen nämlich die gleichen Muster ab.

                    Kommentar

                    • Kringelfan
                      • 04.07.2008
                      • 301

                      #30
                      @Ratte
                      Ich kann dir nur voll zustimmen!!!

                      Mein Pferd ist von mir auch gut erzogen worden, bleibt zB beim Satteln entspannt stehen ohne sich zu rühren. Fingerzeig oder ein NEIN reicht völlig aus.
                      Andere im Stall meinen ich wäre soooo streng. Nur wird mein Pferd nicht verjackt weils mir auf den Fuss gelatscht ist. Meins macht das halt nicht. Die anderen lassen sich von ihren Pferden alles (bettel, scharren, anrempeln ect) gefallen und wundern sich wenns Pferd mal zwickt........
                      Rechtzeitige konsequente Erziehung hätte dem vorgebeugt.
                      Aber ich bin ja soooooooooo streng (tw "böse") zu meinem Pferd.
                      Was soll man denn bitte gegen so etwas tun?

                      In diesem Fall funktioniert Vorbild sein wollen im kleinen und erklären warum und wieso man so und nicht anders mit seinem Pferd umgeht leider nullkommanix!
                      "Leben ist das, was passiert während man eifrig dabei ist, andere Pläne zu machen."

                      Kommentar

                      • P-Linie
                        • 18.06.2008
                        • 801

                        #31
                        @ Ratte :

                        Du hast natürlich Recht. Wollte allerdings damit nur sagen, dass von vielen Außenstehenden und Wendys erzieherische (notwendige) Maßnahmen zur richtigen Zeit mit perversen Allzeitgedresche in einen Topf geworfen wird.

                        Ansonsten unterschreib ich Dir Deine Zeilen "unkorrigiert"...
                        Zuletzt geändert von P-Linie; 09.10.2008, 08:32.

                        Kommentar

                        Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                        Einklappen

                        Themen Statistiken Letzter Beitrag
                        Erstellt von Drenchia, 28.04.2024, 10:31
                        26 Antworten
                        3.133 Hits
                        3 Likes
                        Letzter Beitrag Fair Lady
                        von Fair Lady
                         
                        Erstellt von hufschlag, 23.11.2024, 18:05
                        6 Antworten
                        610 Hits
                        0 Likes
                        Letzter Beitrag Carley
                        von Carley
                         
                        Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
                        113 Antworten
                        3.450 Hits
                        1 Likes
                        Letzter Beitrag Rübchen
                        von Rübchen
                         
                        Erstellt von Limette, 18.11.2023, 12:48
                        17 Antworten
                        598 Hits
                        0 Likes
                        Letzter Beitrag Ramzes
                        von Ramzes
                         
                        Erstellt von Greta, 20.03.2024, 08:10
                        3 Antworten
                        643 Hits
                        0 Likes
                        Letzter Beitrag Greta
                        von Greta
                         
                        Lädt...
                        X