Pferdemisshandlung "light"?

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  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    Pferdemisshandlung "light"?

    Die meisten von uns regen sich über die neuesten Vorkommnisse um C.W. auf.
    Unfassbar, brutal und letztlich kontraproduktiv.
    Aber - und das groß geschrieben - wie oft ist zu hören, daß man, wenn man erfolgreich sein müsse, halt härter zupacken müsse? Pferde zwischen Genialität und Wahnsinn bräuchten das? Mit Losgelassenheit wäre kein Blumentopf mehr zu gewinnen? Akzeptieren wir, daß hinter vorgeschobenen Hallentüren auch große, in der Szene oder aus dem regionalen Mittelfeld, später auf dem Turnier erfolgreiche Pferde "abrichten", trainieren? Wer sich anders äußert, hat keine Chance auf Förder- und kaderplätze? Wird als Wendy diffamiert oder bestenfalls als naiv bezeichnet?

    Mir stößt das alles auf. Ein bichen Härte, ja, aber später nicht sichtbar, ist gut? Hauptsache die Schleifen sind da?

    Der Skandal um CW, der Dopingskandal, die Rollkurdebatte - eigentlich der geeignete Moment, um innezuhalten um zu sagen, nein, so geht das nicht weiter? Oder: Hauptsache die Kasse klingelt?
  • P-Linie
    • 18.06.2008
    • 801

    #2
    In dieser doch so "kuriosen" Szene wird es ohne gar nicht laufen.

    Pferde als Partner höchstens für den eigenen Gebrauch. Aber selbst in der ländlichen Reiterszene hört man schon öfter solch beschissene Sprüche wie : "... wenn der Gaul nicht funktioniert geht er zum Schlachter... neue Pferde gibts doch zur Zeit wie Sand am Meer...".

    Was soll man denn darauf noch antworten ???

    Pferde dienen vielen (zum Glück aber nicht allen) als schnelle Renditeobjekte.

    2 bis 3- jährig anreiten auf die Schnelle, A-fertig und ab dafür...

    Pferde für "höhere Weihen" werden m. E. mit allen Mitteln ausgebildet egal ob es der Kreatur schadet oder nicht... Höherer Ausbildungsstand bessere Vermarktungschancen.

    Ist eine wirklich bedauernswerte Entwicklung gerade im Hinblick auf das Lebewesen Pferd. Und am allerschlimmsten ist, dass sich diese Zustände auch auf lange Sicht nicht ändern werden, im Gegenteil noch eher verschlimmern... Denn auch die Pferdezucht hat sich mittlerweile zu einem internationalen Wettbewerb degradiert...

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    • Riesoll
      • 01.06.2008
      • 2249

      #3
      Ja und was man da auch so landläufig auf den Turnieren bebobachten kann, ist dem dagegen nicht unbedingt zuträglich, da wird dann schon mal der 3jährige für die RP in´s Viereck mit der Gerte geprügelt, vom Reiten und von einem Helfer nebenher...... und die Damen und Herren Richter sehen da zu, ich dachte: nun müssen sie denn aber wieder rausschicken oder zumindest mal zur Seite nehmen und ermahnen ...... NICHTS! Solange sowas tolleriet wird, schon im kleinen, na wer soll denn da noch gegenarbeiten, wenns ums Geldverdienen geht ...... und auch beobachtet, ein ganz bekannter Reiter aus Neustadt/D. mit einem noch bekannterm Pferd (jährig) ich dachte vom weitem der will in die L - aufgerollt in die RP und noch gewonnen, wenn sowas gesehen werden will und noch mit Gold honoriert wird, na was soll das denn noch (Quittung kam übrigens beim BC - Pferd wollte nicht mehr, richtig so)!

      Kommentar

      • Sabine2005
        • 17.06.2005
        • 7790

        #4
        So mieß das jetzt auch klingen mag, aber ich glaube, das potenzial an qualmethoden, wie man ein pferd zum kadavergehorsam bringen kann, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

        Ich bin ja mit einem bein in der arabershowszene beheimatet und da läuft auch seit ein paar monaten eine petition gegen unseriöse trainingsmethoden.

        Von einigen dieser praktiken hatte ich schon gehört, einige praktiken konnte ich mir denken, von anderen hatte ich noch nie was gehört ……..

        …. Es ist schon erschütternt was pferde“liebhaber“ ihren pferden antun!

        Kommentar

        • Julez
          • 24.07.2006
          • 385

          #5
          Ja, das ist wirklich eine schlimme Entwicklung! Wo man hinschaut, wird nur noch gepiesackt, gehauen und bestraft. Und Schuld ist natürlich IMMER das Pferd...
          Das zieht sich durch bis zu den Reiterwettbewerben; doch wo soll man ansetzen?
          Ich selbst verabscheue solche Praktiken und würde meinen Pferdens so etwas niemlas antun... Ich unterstütze solche Trainer nicht und will mit solchen Leuten nichts zu tun haben. Aber solange so viel Geld hinter dem Sport steckt, wird es wahrscheinlich auch so weiter gehen...
          Mit Schrecken habe ich im St. Georg über das aufgestochene Pony gelesen. Kommentar vom Trainer: Das hab ich nicht gesehen!?!? Wer's glaubt, wird selig... Wenn Kontrollen noch nicht mal auf großen Turnieren funktionieren, wie soll das dann bei den ländlichen werden?

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          • quo vadis
            • 27.01.2007
            • 338

            #6
            und solche leute haben halt mit ihren methoden erfolg und die leute,die sauber sind,landen maximal im mittelfeld,wenn man dann damit noch sein geld verdienen soll,werden manche leute sich schon überlegen ob sie nicht doch solche methoden anwenden sollten um wieder vorne zu stehen.
            das ist ein teufelskreis

            Kommentar

            • Kat
              • 12.05.2004
              • 3536

              #7
              Tja, solange Pferde stumm leiden wird sich das wohl nie ändern.
              Könnten sie schreien würden vielleicht auch mehr Leute mal hinschauen, was da so abgeht.

              Hab ne Freundin, die ein altes ausrangiertes GP-Pferd übernommen hat. Sie hat vorher in dem Stall lange neben der Schule mit geholfen. Ihr Pferd ist auch total sensibel, aber wenn man mal ne Lektion ausprobieren wollte, da musste man auch wahnsinnig viel Kraft aufwenden. Unglaublich. Wurde nur mit Schlaufern und Kandare geritten.
              Wir haben manchmal Pferde getauscht, und obwohl sie auch nicht viel davon hält mit zuviel Kraft zu reiten, war sie immer überrascht, wie wenig man bei meiner Stute tun muss. Aber auch da kam dann der Kommentar, dass ich sie über kurz oder lang wohl auch mehr anpacken müsste, wenns mehr an die Versammlung geht, bzw. wollte sie sich überraschen lassen, ob das Pferd bei fortschreitender Ausbildung weiter so sensibel bleibt.
              Fand ich schon auch krass, solche Aussagen zu machen. Als wenn man ein Pferd ab L-Kandare nur noch mit Kraft reiten kann, damit sie so laufen, wie es erfordert wird.
              Und solange Bereiter den Schülern sowas beibringen, und auch noch erfolgreich sind, bleibt diese Art der Reiterei wohl einfach bestehen

              Kenne auch eine andere, wo wir schon überlegt hatten sie anzuzeigen.
              Die hat dann teilweise gehört, dass ihr Pferd morgens irgendeinen Quatsch gemacht hat, kam nachmittags wutentbrannt in den Stall und hat ihr Pferd dafür bestraft "Leider" hatte das Pferd nie offensichtliche Blessuren, wurde auch nicht ständig vermöbelt, aber bekam schonmal einen Tritt ab, oder musste 100e Meter rückwärts richten...vom reiten will ich mal besser nicht reden.
              Mittlerweile ist das Pferd wohl so aggressiv, dass keiner sonst ans Pferd ranmöchte. Ist total durch den Wind...verständlich, da die Bestrafungen für das Pferd unverständlich sind.
              Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

              Kommentar

              • Chagall
                • 27.12.2004
                • 3864

                #8
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                • Einfach Fabelhaft
                  • 05.01.2007
                  • 242

                  #9
                  Als zunächst glaube ich, dass der Fall um CW in seiner ganzen unfassbaren Tragweite doch eher eine Ausnahme ist, der den ganzen Sport in Verruf bringt. (Ich durfte mir gestern in der Mittagspause anhören, wie brutal doch Dressurreiten ist. Vielen Dank auch.) Vielleicht ist das naiv, aber ich habe auch schon ein paar Dressurausbilder erlebt und die waren nicht alle feinsinning. Aber solche Ausmaße habe ich ehrlich noch nie erlebt, glücklicherweise.
                  Generell ist aber die Entwicklung im Reitsport ganz klar: Geld regiert die Welt und wenn es um 6stellige Eurobeträge geht, haben wohl die meisten die Eurozeichen in den Augen. Zum Wohl der Pferde ist es ganz sicher nicht, denn es zählt dann eben, möglichst schnell einen möglichst hohen Ausbildungsstand zu erreichen, ob das Pferd das nun mental und körperlich verkraften kann oder nicht. Da wird dem Gaul halt mal das Köpfchen auf die Brust geschnürt und im starken Trab -oder was auch immer das sein soll- eine Diagonalen nach den anderen abgejagt.
                  Aber was mir in solchen Diskussionen immer mißfällt, ist, dass man schnell den Eindruck gewinnt, wer erfolgreich ist, trainiert brutal.
                  Ich stehe in einem Dressurstall mit einem großen Anteil an Kaderreitern, die wirklich erfolgreich sind. Ich habe noch nie gesehen, dass da eine ihr Pferd verdroschen hätte, ebensowenig wie unser Ausbilder. Es geht eben auch noch anders und das sogar mit Erfolg. Man kann ein Pferd auch dazu bringen, sich ausdrucksstark zu bewegen, ohne dass es vorher den Frack voll gab.

                  Generell sehe ich aber keine Besserung der bedauerlichen Lage. Es wird immer genug ahnungslose Leute geben, für die der Erfolg allein zählt. Dagegen tun kann man als "normaler" Reiter wahrscheinlich wenig, nur nicht bei diesen Leuten trainieren und dort kein Pferd kaufen.

                  Und P.S. an Kat: Ein Pferd wird normalerweise bei fortschreitender Ausbildung sensibler. Bei meinem ist das jedenfalls so. Als ich ihn vor 1,5 Jahren gekauft habe, musste ich ihn teilweise schonmal wachmachen, mittlerweile ist er L-fertig und wir fangen jetzt mit M-Lektionen an. Der ist schön griffig am Bein und leicht in der Hand, gar kein Vergleich mehr zu dem, als ich ihn gekauft habe. Er hat das super gelernt, fein zu werden. und ich persönlich kann Pferde so gar nicht ab, die nicht am Bein zünden und büffelig sind. Fürchterlich. Dann lieber einen, der mal überreagiert. Besser als gar keine Reaktion.
                  Versammlung ist zwar Kraftsache, aber da hat Deine Freundin wohl den Reiter mit dem Pferd verwechselt.
                  Zuletzt geändert von Einfach Fabelhaft; 08.10.2008, 10:25.

                  Kommentar

                  • Flaemmli
                    • 30.07.2007
                    • 1525

                    #10
                    Und was machen die FN und die Zuchtverbände? Warum kann eine Stute nur 3jährig zur Zuchtstutenprüfung? Meine Stute ist erst mit 5 Jahren ein "richtiges" Pferd geworden. Warum gehen die Hengste bereits 2,5jährig zur Körung? Es wäre wohl das einfachste der Welt die Altersvorgabe für diese Prüfungen um 1 Jahr heraufzusetzen, dann wäre der erste Schritt schon getan, damit die Pferde nicht "verheitzt" werden. Oder welche Lobby verhindert so eine Änderung??? Es würde nicht die Welt retten, aber es wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
                    www.flaemmli.de
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                    Man muß den Weg gehen, um zu wissen, was der Weg ist!
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                    Avatar: meine beiden Mädels (Schimmel: Lucky Lionell x Flacon x Bajar, Rappe: Landjonker x Grannus x Waidmannsruf)

                    Kommentar

                    • Britta
                      • 17.07.2007
                      • 3711

                      #11
                      Ich bedaure es immer wieder, daß Pferde keinen Schmerzlaut haben. Vielleicht ist das Aufgabe der Evolution und Pferde werden irgendwann schreien können.
                      Ich kenne Ausbilder und Reiter, die sehr fein und fair reiten, aber das ist definitiv die Minderheit.
                      @Einfach Fabelhaft: wir hatten im früheren Stall auch S-Reiter, die niemals ihre Pferde verprügelt haben, wenn andere Leute dabei waren. Das haben sie dann morgens gemacht, wenn niemand da war. "Diesen Anblick kann man den Wendys nicht zumuten". Da gings dann aber richtig zur Sache.
                      Ich finde den "Sport" zum Großteil absolut erbärmlich.
                      LG
                      sind wir nicht alle ein bißchen wendy?

                      Kommentar

                      • Einfach Fabelhaft
                        • 05.01.2007
                        • 242

                        #12
                        Nein, ich bin schon des öfteren morgens als erste im Stall gewesen, wenn ich abends nicht konnte und ich habe sowas noch nie erlebt. Außerdem gehen die Mädels alle noch zur Schule, die reiten mittags und immer mit Unterricht. Ich lege die Hand dafür ins Feuer, dass es sowas bei uns nicht gibt, da reitet auch keiner mit Schlaufzügeln. Es ist doch Bullshit zu behaupten, man müsste sein Pferd knechten, wenn man S reiten will. Ich mache bei meinem derzeit außerdem die Erfahrung, je weiter er in der Ausbildung kommt, umso leichter ist er zu reiten. Und so soll es doch auch sein, oder nicht?

                        Kommentar

                        • CoFan
                          • 02.03.2008
                          • 15252

                          #13
                          Ja, das ist ein ganz schwieriges Thema, weil es einen abwechselnd traurig, wütend und vor allem hilflos macht.

                          Meiner persönlichen Meinung nach, kann man das nicht nur am Pferdesport (alle Disziplinen, egal ob mit oder ohne Wettbewerb) festmachen. Das was wir da beobachten ist (leider), ein völlig normaler Querschnitt aus unserer Gesellschaft.
                          Sehr viele Menschen wissen sich in Situationen, in denen sie nicht mehr weiter wissen nicht anders zu helfen als Gewalt anzuwenden - egal ob psychische oder physische. Und das zieht sich durch alle Lebensbereiche hindurch, egal ob im Umgang mit Tieren, Kindern, Lebenspartnern, Mitarbeitern, Kollegen etc.

                          Und welche Agressivität Hilflosigkeit hervorrufen kann, kann man zB doch auch hier in einigen Reaktionen auf C.W. herauslesen.

                          Ergänzung: Viele Menschen sind der Meinung, dass Härte und Erfolg zusammengehören. Fehlverhalten muss bestraft werden etc. Und dabei verlieren sie Mass und Ziel aus den Augen. Sowas kann man zB auch aufm Fussbalplatz beim Training der E-Jugend finden.
                          Zuletzt geändert von CoFan; 08.10.2008, 11:06.

                          Kommentar

                          • arosa
                            • 14.10.2004
                            • 2823

                            #14
                            Flaemmli

                            Was die SLP angeht - ich gehe davon aus, dass Du diese meinst - die kann man in Hannover auch mit älteren/alten Stuten ablegen wenn man das möchte. Ohne Altersabzug.

                            Wenn Du die Zulassung für die Stpr. 3-j. meinst - da werden die Stuten eh nur an der Hand vorgestellt .... Das sollte ja wohl im Rahmen des Möglichen sein ...

                            Die Hengste zu den Vorauswahlen vorzubereiten etc. das ist dann doch noch etwas anderes. Aber wenn ich einen Guten habe würde ich es auf jeden Fall auch machen. Und wenn es nun gar nicht geht - geht der Weg immer noch über den Sport oder über die Sattelkörung etc., es gibt noch Hintertüren. Ist natürlich nicht so publikumswirksan - geht aber.

                            Beispiel: Beltain - (Vater von Bellissiom) aus prominenter Stutenfamilie.
                            Hatte sich seinerzeit vor der Körung schwer verletzt - ist gar nicht gezeigt worden bis 6-jährig und dann gleich erfolgreich in M-Dr. Dann ging es weiter.
                            Aber da muss auch Potential dahinter sein und da muss man nicht mit einem o/8/15 Hengst meinen den Weg gehen zu können ....

                            Kommentar

                            • P-Linie
                              • 18.06.2008
                              • 801

                              #15
                              @ Riesoll :

                              Du meinst nicht zufällig CF auf P3 ?

                              Kommentar

                              • Donatelli
                                • 24.06.2004
                                • 1101

                                #16
                                Zitat von arosa Beitrag anzeigen
                                Flaemmli

                                Was die SLP angeht - ich gehe davon aus, dass Du diese meinst - die kann man in Hannover auch mit älteren/alten Stuten ablegen wenn man das möchte. Ohne Altersabzug.

                                Wenn Du die Zulassung für die Stpr. 3-j. meinst - da werden die Stuten eh nur an der Hand vorgestellt .... Das sollte ja wohl im Rahmen des Möglichen sein ...

                                Aber in Oldenburg müssen die Stuten doch 3-jährig Anfang Mai! den Test machen, damit sie die Chance auf eine Prämie haben!?

                                Kommentar

                                • quo vadis
                                  • 27.01.2007
                                  • 338

                                  #17
                                  @p-linie hat sich für mich uch danach angehört

                                  Kommentar

                                  • Flaemmli
                                    • 30.07.2007
                                    • 1525

                                    #18
                                    Zitat von Donatelli Beitrag anzeigen
                                    Aber in Oldenburg müssen die Stuten doch 3-jährig Anfang Mai! den Test machen, damit sie die Chance auf eine Prämie haben!?
                                    Hab gerade nochmal nachgeschaut. Es war die "Stutenleistungsprüfung auf Station" (im Protokoll steht "Zuchtstutenprüfung Zuchtrichtung Reiten") bei den Holsteinern und es waren im Jahr 2003 nur Stuten aus dem Jahrgang 2000 zugelassen. Und mein "Baby" war damals mit ihren knapp 3 Jahren total überfordert . Es war meine 1. Erfahrung mit so einer Prüfung und ich werde das keinem meiner Pferde nochmals zumuten!!!
                                    www.flaemmli.de
                                    ------------------------------------------------
                                    Man muß den Weg gehen, um zu wissen, was der Weg ist!
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                                    Avatar: meine beiden Mädels (Schimmel: Lucky Lionell x Flacon x Bajar, Rappe: Landjonker x Grannus x Waidmannsruf)

                                    Kommentar

                                    • Elke
                                      • 05.02.2008
                                      • 11712

                                      #19
                                      Das ist ein sehr weitreichendes Thema.
                                      Anläßlich einer Untersuchung meines Pferdes in der Pferdeklinik Karben wurde mir von Dr. S. gesagt, meine Pferd wäre ja schon uralt (es war da 10 oder 11), weil das Durchschnittsalter von Pferden inzwischen bei 7,7 Jahren liegt.
                                      Wenn ich an die 70er Jahre denke, fällt mir immer wieder ein, dass ein Turnierpferd mit 9 oder 10 Jahren in Kat. A als absoluter Youngster galt. Die meisten waren 11 oder 12, wenn sie in Klasse S ankamen und gingen auch bis 16 oder 18 Jahren große Tour.

                                      Was inzwischen sicher ein maßgeblicher Grund für die Beschleunigung der Arbeit ist, ist, dass die Pferde im Durchschnitt wesentlich rittiger geworden sind. Sie bieten sich mehr an und das ist sicher auch auf die spezialisierte Zucht zurückzuführen. Und danke an Rubinstein und Co., die in Punkto Rittigkeit Einiges beigetragen haben.

                                      Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass dadurch viele sich anbietende junge Pferde zu früh in Richtung der Klassen M und S geführt werden. Mit 3 und 4 Jahren gehen sie schon L-Lektionen und das wird dann allgemein bewundert. Das sind noch Kinder und müssen Höchstleistungen bringen. Was hört man von den Gewinnern der BuCha und anderer Prüfungen noch, wenn sie die 5 oder 8 Jahre überschritten haben? Meiner Meinung nach sehr wenig.

                                      Ein anderes Problem stellt meines Erachtens die Tatsache dar, dass die Zucht zu sehr spezialisiert wird. Strampler für die Dressur, Häuserhüpfer fürs Springen und Blüter für die Vielseitigkeit.

                                      Ganz ehrlich: wie viele oder besser wie wenige Pferde kommen echt "da oben" an?
                                      Leider (auch wenn es verständlich ist) möchten alle eine Preisspitze auf einer der Auktionen züchten. Dabei werden die vielen Otto-Normalverbraucher, zu denen auch ich mich zähle, gezwungen, entweder für einen guten Spezialisten viel mehr Geld auszugeben, als vernünftig wäre, und außerdem sich auf eine Richtung Springen ODER Dressur festzulegen.
                                      Sicher gibt es Doppelvererber und auch vielseitig veranlagte Pferde. Aber von denen spricht man halt nicht unbedingt. Warum werden die Züchter, die sich zu dieser Klientel hingezogen fühlen bzw. der gleichen Meinung sind und mit ihrer Zucht siese Ziel verfolgen, nicht gefördert?

                                      Es ist traurig, dass von Seiten der FN nicht mehr Wert auf eine gute, gediegene Ausbildung (altersgerecht für Pferd und Reiter) gelegt wird. Die Hengste und Stuten sollten nicht nur auf Genialität getestet und zusammengeknallt werden, damit sie in der kurzen Zeit der Bewertung gut sind, sondern dass die reitinteressierten Menschen, auch wenn sie keine Ambitionen für S haben, daran Freude haben und vielleicht auch den Schritt aufs Turnier wagen, auch als Spätberufene.
                                      Ich freue mich, dass es inzwischen solche Prüfungen für Erwachsene gibt.

                                      Aber so lange der Name der Züchter und das Gestrampel bzw. Häuser gehüpfe maßgeblich sind für Prämien oder Körungen, ist es schade für die Pferde.

                                      Ich hatte einen sogenannten "Allrounder" der Springen, Dressur, Volti und Kutsche ging. Er war nirgends ein Überflieger, aber ein Pferd, das rundherum Spaß bereitet hat, weil vielseitig einsetzbar.

                                      Die älteren Menschen, die sich irgendwann den Luxus Reiten leisten möchten, brauchen genau solche Pferde. Und auch der Nachwuchs ist auf denen gut aufgehoben.

                                      Ich bewundere die vielen tollen Pferde, ohne Frage. Aber mir fehlt das Können, diese Tiere entsprechend zu reiten und auch das Geld, sie zu kaufen um sie von einem Spitzenreiter vorstellen zu lassen.

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                                      • moonlight
                                        • 04.06.2002
                                        • 4269

                                        #20
                                        Leider ist das Thema wirklich im kleinen präsenter als manche glauben. Und nicht nur im Spitzensport, das "Horsemanship" geht überall dramatisch verloren. Meine Pferde stehen in einem ganz normalen Reitverein, und da bieten sich teilweise grauenvolle Bilder bei Kindern, die Reiterwettbewerb reiten und auf der Stallgasse ihr Pferd mit Gerte und im Maul reißen traktieren bis zu Reitern des ganz normalen, ländlichen Turniersports, die richtiggehend foltern.

                                        Meine Beobachtung: Reiter werden grausam und unbeherrscht, wenn sie überfordert und hilflos sind. Selbstbeherrschung ist aber unbedingte Voraussetzung für den Umgang mit so sensiblen Tieren wie Pferden und Grundlage des altmodischen Horsemanships, oder?

                                        Die Fehler werden auch IMMER beim Pferd gesucht, an seinem eigenen Sitz oder seinen eigenen mangelhaften Einwirkungsversuchen kann es doch nicht liegen...

                                        Jeder Reiter wird sicher auch mal ungeduldig, ich trete meinen Pferden auch manchmal in den Hintern oder reagiere ruppiger als nötig, wenn mir ein Ausbildungsfortschritt nicht schnell genug geht. Davon kann sich sicher keiner hier freisprechen! Ganz schwierig ist es aber, die Grenzen zu kennen und sich selbst so weit im Griff zu haben, dass man im Zweifelsfall vielleicht lieber mal absteigt (ohne sein Pferd danach von unten zu traktieren!!!) und ddas Problem vertragt.

                                        Und, für Reiter das Allerwichtigste: Wenn was nicht läuft, mal mit der Fehleranalyse bei sich selbst anfangen und nicht beim Pferd, das Pferd reagiert nur auf den Reiter!

                                        Ich will mir hier selbst keinen Heiligenschein aufsetzen, sicher maache ich auch oft sehr viele Fehler. Aber die Fairness gegenüber dem "Partner Pferd" beschäftigt mich auch in meinem kleinen Umfeld fast täglich, und da müssen wir uns vielleicht auch mal gegenseitig erziehen.

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