Editorial aus der Züchterforum 7/2019 "Auf den Prüfstand"
Die Grüne Saison ist auf Deutschlands Turnierplätzen in vollem Gange, und bei allen schönen Begebenheiten, die das wochenendliche Gettogether zwischenmenschlich mit sich bringt, sind auch sogleich wieder die „schwarzen Schafe“ unterwegs.
So kommt es immer wieder vor, dass Richter ihre eigenen Schüler richten (geregelt gem. LPO § 56.6 Befangenheit). Ausgerechnet diejenigen, die als Respektspersonen das Regelwerk des Reitsports verkörpern sollen, treten es mit Füßen. Die Hemmschwelle ist gering, angezeigt wird es nicht oft, und wenn doch, dann sind vergleichsweise läppische Sanktionen (in der Regel Verwarnung) zu befürchten. Eine Krähe hackt der anderen nun mal ungern ein Auge aus. Und nicht selten ist es so, dass derjenige, der den Missbrauch anzeigt, dann noch mit Häme überschüttet wird und bei folgenden Auftritten kommt dann auch gerne mal das Thema Sippenhaft zum Tragen.
Darüber hinaus ist es teilweise erschreckend zu sehen, wer sich an Richtertischen tummelt. Ein Blick in die reiterliche Vita einzelner Richter(innen) lässt einem die Haare zu Berge stehen. Sehr wenige bis gar keine Erfolge reichen offenbar aus, um sich zur Richterlaufbahn zu qualifizieren, und im schlimmsten Falle sind derart leistungsfreie Richter sogar noch Mentoren (Ausbilder für Richteranwärter). Selber hat man im Sattel nichts gerissen, aber es geht darum, irgendwie wichtig dabei zu sein. Das gesamte System der Richterrekrutierung gehört auf den Prüfstand, die Messlatte für den Einstieg (eigene Turnier erfolge) deutlich höher gehängt. Richter sollten maximal eine Klasse höher richten dürfen, als sie selber geritten haben.
Und es sollte die vornehmste Aufgabe der Landesverbände sein, geeignete Leute anzusprechen und entsprechend zu motivieren, ein Richteramt anzustreben. Eigene, unkonventionelle, aber ungemein wirkungsvolle Wege hat diesbezüglich schon vor Jahren der Landesverband Schleswig-Holstein beschritten. Wir befinden uns in einer schrumpfenden Szene, die Zahlen im Pferdesport sind rückläufig. Deshalb geht es uns alle an, denn die Reiter sind unsere Kunden, und wenn es denen gut geht, dann geht es auch uns Pferdezüchtern gut. Doch in der Pferdezucht ist es auch nicht viel anders: Posten und Ämter in Pferdezuchtvereinen werden erschreckend oft mit Leuten besetzt, die zwar wenig Ahnung, dafür aber Geld und ein nicht selten übersteigertes Geltungsbedürfnis haben. Für die restlichen Sommermonate wünsche ich Ihnen und Ihren Zuchtprodukten faire Richterurteile auf den Turnieren.
Die Grüne Saison ist auf Deutschlands Turnierplätzen in vollem Gange, und bei allen schönen Begebenheiten, die das wochenendliche Gettogether zwischenmenschlich mit sich bringt, sind auch sogleich wieder die „schwarzen Schafe“ unterwegs.
So kommt es immer wieder vor, dass Richter ihre eigenen Schüler richten (geregelt gem. LPO § 56.6 Befangenheit). Ausgerechnet diejenigen, die als Respektspersonen das Regelwerk des Reitsports verkörpern sollen, treten es mit Füßen. Die Hemmschwelle ist gering, angezeigt wird es nicht oft, und wenn doch, dann sind vergleichsweise läppische Sanktionen (in der Regel Verwarnung) zu befürchten. Eine Krähe hackt der anderen nun mal ungern ein Auge aus. Und nicht selten ist es so, dass derjenige, der den Missbrauch anzeigt, dann noch mit Häme überschüttet wird und bei folgenden Auftritten kommt dann auch gerne mal das Thema Sippenhaft zum Tragen.
Darüber hinaus ist es teilweise erschreckend zu sehen, wer sich an Richtertischen tummelt. Ein Blick in die reiterliche Vita einzelner Richter(innen) lässt einem die Haare zu Berge stehen. Sehr wenige bis gar keine Erfolge reichen offenbar aus, um sich zur Richterlaufbahn zu qualifizieren, und im schlimmsten Falle sind derart leistungsfreie Richter sogar noch Mentoren (Ausbilder für Richteranwärter). Selber hat man im Sattel nichts gerissen, aber es geht darum, irgendwie wichtig dabei zu sein. Das gesamte System der Richterrekrutierung gehört auf den Prüfstand, die Messlatte für den Einstieg (eigene Turnier erfolge) deutlich höher gehängt. Richter sollten maximal eine Klasse höher richten dürfen, als sie selber geritten haben.
Und es sollte die vornehmste Aufgabe der Landesverbände sein, geeignete Leute anzusprechen und entsprechend zu motivieren, ein Richteramt anzustreben. Eigene, unkonventionelle, aber ungemein wirkungsvolle Wege hat diesbezüglich schon vor Jahren der Landesverband Schleswig-Holstein beschritten. Wir befinden uns in einer schrumpfenden Szene, die Zahlen im Pferdesport sind rückläufig. Deshalb geht es uns alle an, denn die Reiter sind unsere Kunden, und wenn es denen gut geht, dann geht es auch uns Pferdezüchtern gut. Doch in der Pferdezucht ist es auch nicht viel anders: Posten und Ämter in Pferdezuchtvereinen werden erschreckend oft mit Leuten besetzt, die zwar wenig Ahnung, dafür aber Geld und ein nicht selten übersteigertes Geltungsbedürfnis haben. Für die restlichen Sommermonate wünsche ich Ihnen und Ihren Zuchtprodukten faire Richterurteile auf den Turnieren.
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