Editorial ZF 7/2019 "Auf den Prüfstand" - eine berechtigte Richter-Kritik

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    Editorial ZF 7/2019 "Auf den Prüfstand" - eine berechtigte Richter-Kritik

    Editorial aus der Züchterforum 7/2019 "Auf den Prüfstand"

    Die Grüne Saison ist auf Deutschlands Turnierplätzen in vollem Gange, und bei allen schönen Begebenheiten, die das wochenendliche Gettogether zwischenmenschlich mit sich bringt, sind auch sogleich wieder die „schwarzen Schafe“ unterwegs.

    So kommt es immer wieder vor, dass Richter ihre eigenen Schüler richten (geregelt gem. LPO § 56.6 Befangenheit). Ausgerechnet diejenigen, die als Respektspersonen das Regelwerk des Reitsports verkörpern sollen, treten es mit Füßen. Die Hemmschwelle ist gering, angezeigt wird es nicht oft, und wenn doch, dann sind vergleichsweise läppische Sanktionen (in der Regel Verwarnung) zu befürchten. Eine Krähe hackt der anderen nun mal ungern ein Auge aus. Und nicht selten ist es so, dass derjenige, der den Missbrauch anzeigt, dann noch mit Häme überschüttet wird und bei folgenden Auftritten kommt dann auch gerne mal das Thema Sippenhaft zum Tragen.

    Darüber hinaus ist es teilweise erschreckend zu sehen, wer sich an Richtertischen tummelt. Ein Blick in die reiterliche Vita einzelner Richter(innen) lässt einem die Haare zu Berge stehen. Sehr wenige bis gar keine Erfolge reichen offenbar aus, um sich zur Richterlaufbahn zu qualifizieren, und im schlimmsten Falle sind derart leistungsfreie Richter sogar noch Mentoren (Ausbilder für Richteranwärter). Selber hat man im Sattel nichts gerissen, aber es geht darum, irgendwie wichtig dabei zu sein. Das gesamte System der Richterrekrutierung gehört auf den Prüfstand, die Messlatte für den Einstieg (eigene Turnier erfolge) deutlich höher gehängt. Richter sollten maximal eine Klasse höher richten dürfen, als sie selber geritten haben.

    Und es sollte die vornehmste Aufgabe der Landesverbände sein, geeignete Leute anzusprechen und entsprechend zu motivieren, ein Richteramt anzustreben. Eigene, unkonventionelle, aber ungemein wirkungsvolle Wege hat diesbezüglich schon vor Jahren der Landesverband Schleswig-Holstein beschritten. Wir befinden uns in einer schrumpfenden Szene, die Zahlen im Pferdesport sind rückläufig. Deshalb geht es uns alle an, denn die Reiter sind unsere Kunden, und wenn es denen gut geht, dann geht es auch uns Pferdezüchtern gut. Doch in der Pferdezucht ist es auch nicht viel anders: Posten und Ämter in Pferdezuchtvereinen werden erschreckend oft mit Leuten besetzt, die zwar wenig Ahnung, dafür aber Geld und ein nicht selten übersteigertes Geltungsbedürfnis haben. Für die restlichen Sommermonate wünsche ich Ihnen und Ihren Zuchtprodukten faire Richterurteile auf den Turnieren.
    Zuletzt geändert von ehem; 08.07.2019, 13:02.
  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    #2
    Insgesamt hat Herr Schridde natürlich recht und das Editorial ist richtig argumentiert und so berechtigt (und spricht mir fast aus der Seele)!

    Gerade dieses Wochenende habe ich wieder haarsträubende "Fehlurteile" sehen können, nach oben als auch nach unten. Es kann einfach keine 7.0 mehr in der Durchlässigkeit geben, wenn der Pferd ständig gegen die Hand geht, ungehorsam zeigt und einmal sogar zum Steigen ansetzt. Da ist selbst eine 4 noch zu hoch! Andererseits versucht man dann bei der Klientel-Rihterei bei wirklich schlechten Vorführungen und offensichtlich mangelhaften GGA die Endnote mit den "Kopfnoten" Durchlässigkeit und Gesamteindruck zu "frisieren". Aber die versuchen es wenigstens nicht allzu offensichtlich zu machen - es gibt im Süden einige Richterinnen, die betreiben schon gar keinen Aufwand mehr, wenn sie "Ihre Lieblinge" wieder aus dem Mittelfeld aufdie Top Plätze heben. Mitunter sind hier Notenunterschiede von über 5 % Punkten gang und gäbe (ich sage nur: 1.Mose 1:2 Und die Erde war ......). Mitunter muss das aber gar nicht bewusst sein, sondern einige der Herren und Damen Richter sitzen vergnügt und aufgeräumt am Wochenende in der Richterkabine und fliegen dort nach 5 Aperol Spritz durch die Prüfungen und am einfachsten sind eben die 6 und die 7 zu schreiben, so tritt man keinem auf die Füsse und alle sind happy und froh.

    Andererseits muss ich ihm schon widersprechen: es gibt wirklich viele sehr gute Richter, die haben reiterlich auch wirklich gar nichts gerissen, was sie aber auch sympathischer Weise unumwunden zugeben, trotzdem aber in einer Art und Weise richten, was sie dann aber auch ins kleinste Detail begründen können, dass ist schon ganz alte und große Schule! Ich denke, genauso wie ein Wegweise-Schild noch nie in dem betreffenden Ort gewesen sein muss - man muss nicht GP geritten sein, um es gut richten zu können (was die wenigsten auch gemacht haben).

    Die Grundaussage ist jedoch richtig - wir brauchen neue, junge und frische Richter! Wahrlich, der Richterjob ist kein Vergnügen und ich ziehen den Hut vor den ganzen Damen und Herren, die für wenig Geld, teilweise ehrenamtlich und in ihrer Freizeit uns den Sport ermöglichen! Hier gehört die Aufwandsentschädigung verdoppelt bis verdreifacht und bezahlte Seminare und Fortbildungen sollten alle 2-3 Jahre Pflicht sein (ich kenne mich wahrlich nicht in der Richter-Materie aus, evtl. ist es das ja.....).

    Und ich wünsche allen mehr Mut die gesamte Notenskala auszureizen. Warum nicht auch mal eine 2 oder 3 ziehen..... aber wenn ein Trab, Galopp oder meinetwegen Durchlässigkeit nichts zu wünschen übrig lässt..... dann kann es auch mal eine 10 geben. So weiß man auch als Reiter, wo man besser geworden ist, oder was noch die wirklichen Schwächen sind!

    Ein Dank an alle Richter!

    PS: Sinkende Zahlen?? Insgesamt Pferdesport oder Züchter.....meine letzten Informationen waren, dass es stetiges Wachstum von 1-3 % pro Jahr gibt
    Zuletzt geändert von ehem; 08.07.2019, 13:26.

    Kommentar

    • Suomi
      • 04.12.2009
      • 4284

      #3
      Zitat von ehem Beitrag anzeigen

      PS: Sinkende Zahlen?? Insgesamt Pferdesport oder Züchter.....meine letzten Informationen waren, dass es stetiges Wachstum von 1-3 % pro Jahr gibt
      ich denke er meint Turnierreiter. Meine ich hätte letztens mal dazu was bei der FN gelesen dass das immer weniger werden.

      Ich persönlich schaue nur zufällig mal bei S Dressuren (oder höher) zu. Dazu kann ich also nichts beitragen. Vielleicht ist es da anders?

      Bin aber oft mit einer Freundin unterwegs (auch als sie noch A geritten hat), die reitet in der Dressur bis ländlich L Kandare. Die Bewertungen der Richter sind eigentlich immer (würde mal sagen zu 90 %) nachvollziehbar. Manchmal bisschen besser, manchmal bisschen schlechter - aber immer ungefähr auf dem selben Level angesiedelt (bei verschiedenen Richtern). Daher kann ich nicht nachvollziehen dass manche Reiter schimpfen, dieser Richter "möchte dieses Pferd" nicht sehen usw. was es da für Ausreden gibt, man sollte ein Buch drüber schreiben. Ich kriege echt die Krätze, wenn sich manche Leute bei FB die Mäuler drüber zerreißen über die Ungerechtigkeit der Richter. Da möchte ich dann doch wissen, die oft und über welchen Zeitraum die auf Turnieren waren. Vermutlich waren sie es nämlich nicht. Aber Hauptsache in dieselbe Kerbe hauen!

      - Und ja, wir hatten auch schon den Fall da hat sich meine Freundin über die Bewertung des Richters geärgert. Da hat sie ihn gefragt, und er war supernett und hat sich extra die Zeit genommen um ihr zu erklären warum (Pferd war zu eng, und das straft er sehr rigoros ab. - Andere Richter waren da deutlich kulanter. - Die Problematik ist ihr bekannt, lässt sich aber nicht im Handumdrehen lösen). War zwar schade, aber sie hatte dann zwar die Erklärung für die Note die ansonsten deutlich besser ausgefallen wäre . - Manchmal hilft einfach Reden (das war übrigens eine Vielseitigkeitsdressur gewesen).



      Kommentar

      • hufschlag
        • 30.07.2012
        • 4134

        #4
        Stimme zu.
        habe früher viel geschrieben, dann 10 Jahre nicht ( in dem Stall wurde kein Turnier ausgerichtet) dieses Jahr erstmals wieder ( 2 Tage ca 10 stunden)
        Da hat sich viel geändert
        früher war des sehr bequem quasi nur Noten, heute ist möglichst überall ein Kommentar dabei ( war 3 Tage vorn rechts lahm )
        die Richter tauschen sich aus, wenn Urteile stark abweichen
        Und zur Befangenheit: viele Richter lehnen dtessurkurse ab. Begründung es gibt jetzt auch im Winter so einige Hallenturniere, da müsste ich immer schauen, ob da ein Starter im Kurs dabei war und mich ablösen lassen. Des ist so kompliziert für den veranstallter, da mach ich lieber keine Kurse als solche Umstände...
        hab mich mal erkundigt, was es braucht um Richter zu werden
        RA Klasse II und Platzierungen bis L
        für höher qualifizierung sind entsprechende Erfolge in diesesr Klasse erforderlich ...

        Aber eigentlich hab ich eh keine Lust als berufstätige in meiner Freizeit 50 L Ritte zu richten

        Kommentar

        • willi1
          • 13.02.2012
          • 354

          #5
          Richten hat halt auch etwas mit der Persönlichkeit des Bewertenden zu tun !Wenn ich sehe , dass in S Dressuren bei 30 Starten und 10 Placierten die Placierten sämtlichst zwischen 6.5 und 6,7 liegen ( !!) , dann fehlt den Richtern entweder die Kompetenz oder der Mut zum Beurteilen .

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          • Carley
            • 25.01.2019
            • 1513

            #6
            Ich bin selbst als Kind und Jugendliche viel auf Turnieren geritten, jetzt nur noch ganz selten. Dafür schreibe ich gerne bei unserem Turnier und habe schon bei vielen Richtern geschrieben. Zudem bin ich Turnierassistent und mach dafür auch meine Fortbildung usw. Teilweise wenn es Punkto Ausrüstung geht, wissen tatsächlich auch viele Reiter nicht was gerade erlaubt ist und was nicht. Fing an bei: Gerte ist beim Führzügel nicht erlaubt. Das man mal ne Note nicht nachvollziehen kann, kenne ich auch. Dann liest man das Protokoll und meist klärt es sich dann, oder sucht das Gespräch mit dem Richter. Dazu finde ich aber auch das es wirklich ein Unterschied macht, ob man an der langen Seite oder bei C sitzt. Ich habe bisher nur eine Richterin erlebt (bei einer S-Dressur) wo ich wirklich fand, sie könnte die Richtskala mal mehr ausnutzen. Ansonsten fand ich die Richter immer sehr bemüht um eine faire Notenvergabe. Und finde es auch wirklich eine Herausforderung sich bei 30 gezeigten Ritten alles zu merken, um eine Rangierung zu finden ob das jetzt besser als die 6,5 vor 5 Ritten war oder nicht. Dies bezieht sich auf meine Erfahrungen auf ländlichen Turnieren

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            • Korney
              • 05.03.2009
              • 3514

              #7
              Das Thema bleibt spannend. In den letzten 15Jahren habe ich ab ländlich E/A-Dressuren bis International Grand Prix Protokoll geschrieben.
              Ja, es ist richtig, es gibt immer mal einen Richter/eine Richterin, der/die sich nicht traut, das Notenspektrum auszunutzen.
              Aber im Großen und Ganzen können die Richter nur das richten, was ihnen vor die Flinte kommt. Und das ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend ziemlich oft einfach schlechte Reiterei.

              Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen

              Aber eigentlich hab ich eh keine Lust als berufstätige in meiner Freizeit 50 L Ritte zu richten
              Grundsätzlich macht das Spaß. Aber wenn von 50 Startern in einer Trensen/Kandaren-L 30 besser in A-Dressur und 15 besser in E-Dressur aufgehoben wären, geht die Laune gegen 0 - bei allen im Richterhäuschen.

              Deswegen finde ich nicht, dass es ein "Richterproblem" ist, viel mehr ein Reiterproblem. Fehlendes Gefühl im Hintern gepaart mit gnadenloser Selbstüberschätzung und in manchen Fällen mit schier grenzenloser Arroganz.
              Das kann man weiterspinnen und sich fragen, ob diesen Reitern/Reiterinnen ihre Reitlehrer/Reitlererinnen nicht vermitteln, wie sie es tun sollen. Diese tun das vielleicht sogar auch. Aber wenn die Reiter/Reiterinnen sich nichts sagen lassen, dann nützt das beste Pferd und der beste Unterricht nichts - dann sind immer die anderen schuld.

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              • Suomi
                • 04.12.2009
                • 4284

                #8
                Zitat von Korney Beitrag anzeigen

                Grundsätzlich macht das Spaß. Aber wenn von 50 Startern in einer Trensen/Kandaren-L 30 besser in A-Dressur und 15 besser in E-Dressur aufgehoben wären, geht die Laune gegen 0 - bei allen im Richterhäuschen.

                Deswegen finde ich nicht, dass es ein "Richterproblem" ist, viel mehr ein Reiterproblem. Fehlendes Gefühl im Hintern gepaart mit gnadenloser Selbstüberschätzung und in manchen Fällen mit schier grenzenloser Arroganz.
                Oh ja, VOLLE ZUSTIMMUNG! Kenne ich! Es kommt auch häufiger vor dass Leute, die in der L Dressur (fast immer) ziemlich schlecht bewertet werden anschließend noch lustig die anschließende M Dressur reiten. Da fehlen einem echt die Worte. Meiner Freundin, die in derselben Prüfung dann platziert ist, der würde es im Traum nicht einfallen. Einfach weil der Ausbildungsstand noch nicht gut genug dafür ist. Aber manche haben da echt keine Hemmungen...

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                • Marie_Mfr
                  Marie_Mfr kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Früher hieß es mal: wenn Du am Turnier eine E-Dressur reiten willst, musst Du daheim eine A-Dressur können, bei A auswärts, daheim eine L, usw. Wenn ich schon mal zum Zuschauen gehe, kann ich das kaum glauben. Viele üben eher am Turnier, als daheim. Unterricht ist bääh, weil einem der RL vielleicht nahelegt, daheim zu bleiben.
                  Und zum Thema `Pferd zu eng`: im E und A-Bereich darf die Nase an bzw. auch m a l vor der Senkrechten sein. Aber es wir d ab dem Führzügel gerollmopst, was das Zeug hält. Leider werden die so vorgestellten Ritte auch noch hoch bewertet - da sollte das Thema Richten mal ansetzen. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung :-) :-) :-)
              • Suomi
                • 04.12.2009
                • 4284

                #9
                Zitat von Korney Beitrag anzeigen
                Das kann man weiterspinnen und sich fragen, ob diesen Reitern/Reiterinnen ihre Reitlehrer/Reitlererinnen nicht vermitteln, wie sie es tun sollen. Diese tun das vielleicht sogar auch. Aber wenn die Reiter/Reiterinnen sich nichts sagen lassen, dann nützt das beste Pferd und der beste Unterricht nichts - dann sind immer die anderen schuld.
                ja, das frage ich mich auch oft. Hören die nicht auf ihre Trainer? Oder sagen da die Trainer nicht die ungeschönte Wahrheit weil sie ihre zahlenden Kunden nicht verprellen mögen?

                Und teilweise sind das Trainer bei denen meine Freundin auch reitet, die wirklich ehrlich sind und direkt sagen, woran es hapert. Aber vielleicht kommt es auch darauf an wie man fragt... Oder die Leute hören nur das was sie hören möchten. - Bis jetzt habe ich das noch nicht rausgefunden.

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                • Lilie_1991
                  Lilie_1991 kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich kenne es aus dem Umfeld so, dass das oft Leute ganz ohne Trainer sind oder ebensolche, die Trainerhopping betreiben, sprich, einen Trainer immer so 3-4 Mal "ausprobieren" und wenn der ihnen nicht nach dem Mund redet, wird wieder ein paar Monate ohne geritten bis zum nächsten Versuch.
              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7791

                #10
                Wir leben in einer Zeit, da gibt es Trainer und "Trainer". An die ersten glaube ich noch, die letzteren kann man in die Tonne kloppen. Was es da heutzutage alles für blumenhafte Zertifikate gibt....

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                • Manolito
                  • 22.11.2006
                  • 203

                  #11
                  Das ist doch ein generelles Problem bei uns im Reitsport. Viele der schön zertifizierten Trainer erzählen ihren vorwiegend hausfraulich reitenden Kundinnen doch genau das, was sie hören wollen. Echte harte Kritik ist bei dem Klientel nicht gewünscht, es ist viel schöner zu hören, wie toll man das macht, als die unbequeme Wahrheit zu hören. Das tummelt sich dann alles auf den Turnieren und man wundert sich. Die meisten Richter wundern sich auch, manche haben kapituliert, einige wissen es nicht besser und einige wenige verteilen auch mal die Noten, die weh tun müssten.
                  Die Trainer, die auch unbequeme Wahrheiten aussprechen, werden von denen nicht gebucht (oder maximal nur ein paar Mal), aber das Klientel der klassisch ausgebildeten (guten) Trainer stirbt so langsam im Breitensport weg.
                  Ich wundere mich Tag täglich, was da so im Reitsport in der breiten Masse passiert und propagiert wird als pferdegerechter toller Umgang mit den Pferden und als artgerechte Haltung.
                  Ich hatte auch mal das Vergnügen an so einem Schmuselehrgang teilzunehmen, ich habe 2 Tage gehört, wie toll ich das alles mache und war die einzige, die nicht noch einmal mitmachen wollte. Ich wusste, er lügt!
                  Aber die Geschmäcker sind verschieden, da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich....

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                  • Schimmeltier
                    • 15.01.2019
                    • 1100

                    #12
                    Oooch, Manolito, das könnte man jetzt fast missverstehen: du meinst echt, die hausfraulich reitenden Kundinnen wollen von ihren Trainern nur hören, dass sie toll sind? -- anstatt dass sie der unbequemen Wahrheit ins Auge blicken: das ganze Hausfrauen Klientel reitet grottenschlecht.
                    Und dann gehen die auch noch aufs Turnier! (Als ob die reiterliche Misere dieser Erde von den Hausfrauen geschuldet wäre) !
                    Ich finde: Das ist ein klassisches Vorurteil gegenüber reitenden Hausfrauen!

                    Immerhin bist du kritikfähig, und hast aus dem "Schmuselehrgang" ganz klar ehrlich erkannt: Du reitest auch nicht besser . (" Ich wusste, er lügt")
                    Stellt sich mir die Frage:
                    Bist du auch Hausfrau???

                    Kommentar

                    • Manolito
                      • 22.11.2006
                      • 203

                      #13
                      Das hast Du irgendwie in den falschen Hals bekommen / bekommen wollen. Und leider muss ich täglich auch außerhalb des Hauses arbeiten, um meine Pferde zu finanzieren.
                      Ich denke, die meisten hier wissen, wie das gemeint ist. Es wird ein immer größer werdendes Klientel bedient, das gar keine (konstruktive ) Kritik hören will, weder vom Trainer noch vom Richter.
                      Und Du hast vollkommen Recht, ich reite Lehrgänge, weil ich weiss, dass das korrigiert werden kann und muss, und ich weiss sehr gut um meine reiterlichen Schwächen. Du kannst gerne Hausfrauen durch Wendy oder was auch immer ersetzen, das ändert nichts an dem größer werdenden Personenkreis, der sich im Reitsport tummelt und alles Mögliche da tut, nur nicht nach der Skala der Ausbildung reitet , was auch im Sinne unserer Pferde alles andere als schön ist. Leidtragende sind da immer die Pferde.

                      Kommentar

                      • Amisia
                        • 30.04.2017
                        • 17

                        #14
                        Du kannst gerne Hausfrauen durch Wendy oder was auch immer ersetzen, das ändert nichts an dem größer werdenden Personenkreis, der sich im Reitsport tummelt und alles Mögliche da tut, nur nicht nach der Skala der Ausbildung reitet.
                        Und ich dachte, die würden alle nur mit ihren vorm Schlachter geretteten Billigpferden zuhause Bodenarbeit machen und die Turnierreiterei ganz böse finden...
                        Aber im Ernst, eigentlich gibt es doch durchaus Regelungen, die vermeiden sollen, dass ungeeignete Teilnehmer an Turnieren teilnehmen und zwar die Reitabzeichen bzw. für den Start in höheren Klassen erforderlichen Platzierungen. Zumindest der Voll-Loser in der M-Dressur sollte doch so eigentlich schwer möglich sein, es sei denn, es wurde wirklich sehr befangen gerichtet.
                        Bei den RAZ heißt es ja, dass diese oft zu großzügig verteilt würden, aber da die entsprechenden Regelungen bereits existieren, wäre dies ein Punkt, wo problemlos angesetzt werden könnte, um ein höheres Niveau auf den Turnierplätzen zu garantieren. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob die Kandidaten die Kritik hören wollen, oder nicht.
                        Wenn die potenziellen Einnahmen aber wichtiger sind, wird das Niveau eben niedrig bleiben, aber dann braucht man sich auch nicht darüber zu beklagen. Die Möglichkeiten zur Vorselektion wären jedenfalls da.

                        Kommentar

                        • Heisses Eisen
                          • 07.06.2014
                          • 226

                          #15
                          Sorry, aber da reden ja einige sehr gescheit. Vielleicht ist es Euch nicht bewußt, daß es heißt E - Einsteiger, A -Anfänger. Sollen die schon sitzen und reiten wie einer, der sich über Jahrzehnte bis M gekämpft hat?
                          Man muß echt Biss und Selbstkritik haben, um sich wirklich stetig zu verbessern. Das können viele nicht, aber war das früher anders? Ich empfehle alte Filmaufnahmen.
                          Wir haben einen Richter, der sich immer rühmt, international zu richten. Bei ihm kann man an der Platzierungsliste sehen, wer das größte Bankkonto hat, damit er mal wieder in eine Villa eingeladen wird.
                          Der hat mich auch schon gerichtet - beschissene Vorstellung von mir - und ich war mit der Note absolut einverstanden. Nur, was im Protokoll stand zeigte mir, daß der keinen blaßen Dunst vom Reiten hat.
                          Dies hat sich dann lustigerweise bestätigt, in dem ich einen privaten Film aus den 70er Jahren sah, auf dem derjenige ritt. Das war eine solche Katastrophe, der wäre heutzutage aus der A mit einer 4,x rausgegangen.
                          Allerdings muß ich sagen, wenn ich am Ende der Saison meine Protokolle nochmal durchgehe, dann stehen die echten Schwachstellen bei ca. 80% der Richter drin, was mich erkennen läßt, woran ich kommenden Winter zu arbeiten habe.
                          Deshalb mach ich mir bei einer 'Fehlbeurteilung' meist nichts draus, weil es sich über die ganze Saison verteilt dann wieder relativiert. Dann kann man schon mal zwei drei richter vertragen, die einen nicht gerne sehen.
                          Ich kann nur jedem raten, selbst teilzunehmen, denn das ist immer ganz was anderes, wie als Zaungast.
                          Aber das ist wahrscheinlich wie bei jedem anderen Sport. Die draußen stehen, können es deutlich besser.

                          Kommentar

                          • Roullier
                            • 31.05.2009
                            • 1147

                            #16
                            Naja letzten Endes ist es ja eine Frage wie Selbstkritisch man ist wenn man seine Bewertung bekommt. Richter sind ja auch nur Menschen. Die haben auch mal schlechte Tage oder sehen Sachen anders. Aber dafür sitzen die auch mindestens zu 2 am Tisch (ok, DAS ist auch nicht immer hilfreich). Meine Protkolle konnte ich immer gut nachvollziehen und wenn mir was unklar war, habe ich einfach nachgefragt und eine Antwort bekommen Die meisten sind nicht Richter geworden um uns zu ärgern
                            Ich will aber heutzutage auch kein Richter sein, wenn ich Horrorstories höre von zerkratzten Autos und aufgestochenen Reifen
                            Unsere Richter machen am Tisch teilweise auch ne bessere Figur als im SattelMir soll das Egal sein, die müssen gut "Gucken" und richten können
                            Zuletzt geändert von Roullier; 10.07.2019, 12:40.

                            Kommentar

                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #17
                              Zitat von Amisia Beitrag anzeigen

                              Aber im Ernst, eigentlich gibt es doch durchaus Regelungen, die vermeiden sollen, dass ungeeignete Teilnehmer an Turnieren teilnehmen und zwar die Reitabzeichen bzw. für den Start in höheren Klassen erforderlichen Platzierungen. Zumindest der Voll-Loser in der M-Dressur sollte doch so eigentlich schwer möglich sein, es sei denn, es wurde wirklich sehr befangen gerichtet.
                              M kannst du mit LK 4 reiten. LK 4 kannst du entweder durch ein Reitabzeichen erreichen (geht ja problemlos wenn einem ein "Selbstläufer" dafür zur Verfügung gestellt wird.)- Oder aber durch 3 L Platzierungen... wie heißt es noch "unter den Blinden ist der einäugige König", irgendwann schaffts auch der letzte Vollpfosten in die Platzierung zu reiten. Ernsthaft, letztens haben die hier in der Nähe auf einem Turnier ab 5,6 oder so platziert in der L Dressur. Ich habe die Prüfung zwar nicht gesehen, kenne aber einige Leute die dort geritten sind. Daher bin ich relativ sicher dass die Noten gerechtfertigt waren. Was will man dazu noch sagen???
                              Zuletzt geändert von Suomi; 10.07.2019, 12:42. Grund: Zusatz zum besseren Verständnis

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                              • Lilie_1991
                                Lilie_1991 kommentierte
                                Kommentar bearbeiten
                                Davon gibt es hier auch so einige Turniere, da wird dann mal ne Trensen-L mit 6,0 gewonnen. Wenn diejenigen auf die "richtigen" Turniere fahren, haben sie ihre LK 4 also schnell im Sack und hoppeln furchtbar schlecht durch M Dressuren. Was man hier zum Großteil in L sieht - ich würde als Richter auch das k***** bekommen, wenn ich mir das mehrere Stunden reinziehen müsste. Da sind Pferde, die nichtmal geradeaus gehen können, von Anfang bis Ende auf 2-3 Hufschlägen laufen, irgendwie im Mittelgalopp-Tempo im Außengalopp durch die Ecke schleudern... Aber die bösen Richter sind an der schlechten Note schuld. Die fahren ganz stumpf jedes WE wieder zur nächsten Trensen-L los...

                              • hufschlag
                                hufschlag kommentierte
                                Kommentar bearbeiten
                                1 das: 3 L Plazierungen sind nicht so schwer zu bekommen: BSP Kreuth: da fahren im Sommer, wo es genug andere Turniere gibt, oft kaum welche hin, weil immer Aufstallpflicht (reine Geldschneiderei) da sind oft mal nur 4 Starter- selbst wenn der schlechteste unter 5.0 ist sind immer noch 3- mit zum teil Leistungen, die auf einem "normalen Turnier" nie zur Palzierung fürhren würde- plaziert
                                2. es gibt genug, die vor 20 jahren ihre LK 4 erritten haben, dann ewig nicht geritten sind, jetzt wieder einsteigen (aber natürlich nicht in A) und auf Anforderung ihre alte LK 4 bekommen- das sind oft Ritte, bei denen man sich fragt, was die da wollen...

                                Aber, ganz ehrlich- ich reite auch M- mit meinem früheren Pferd auch häufig plaziert- mit dem jetzigen (der hat schon M gewonnen) waren die ersten Runden auch grotte- alle letzter- was soll ich machen, zu hause klappt es natürlich besser und der 4. Ritt war auch schon viel besser als der erste- wir müssen uns da halt zusammen finden- des war sicher auch nicht so toll zu richten
                            • Pferdi
                              • 02.04.2019
                              • 490

                              #18
                              Ich stimme dem Eingangspost schon zu. Jedoch können auch Richter mal gute und mal schlechte Tage haben. Wo gearbeitet wird, passieren halt auch mal Fehler. Aufs Jahr wied sich sowas ausgleichen (mal besser abgeschnitten als man tatsächlich war und mal schlechter). Was gar nicht geht, sind reitende Richter in der gleichen Region. Häufig genug gesehen in den letzten Jahren. An einem Wochenende sitzen sie am Tisch zusammen und richten und am anderen WE werden sie von exakt den gleichen Richtern gerichtet. Oh Wunder hatten die jungen Nachwuchspferde -egal wie gut oder schlecht sie waren- immer eine farbige Schleife am Kopf. Soll ja vermarktet werden. Wir haben selbst Richter im Freundeskreis, die hier dann entweder gar nicht starten oder extra sehr weit weg fahren um zu starten. Das finde ich fair.
                              Eine Bekannte, die einem Kader angehört hat uns mal erzählt, dass sich seitdem ihre Noten für Sitz und Einwirkung schlagartig um 2 (!!!) Noten verbessert haben. Hier scheint man sich dann nicht mehr zu trauen, die offensichtlichen Fehler anzukreiden. Der Reiter sagt selbst, dass sich sein Sitz nicht verändert hat - er die guten Noten natürlich jedoch gerne mitnimmt.
                              Die Skala der Noten sollte man m.E. auch mehr ausnutzen, hier stimme ich ehem. definitiv zu. Nur traut sich das wohl keiner ;-) und ganz sicher nicht aud ländlichen Turnieren wo jeder jeden kennt.

                              Kommentar

                              • Kareen
                                PREMIUM-Mitglied
                                • 06.01.2001
                                • 7463

                                #19
                                Ich muss sagen, dass ich sowohl zu meiner eigenen aktiven Zeit als auch die letzten zwei Jahre in denen ich viel mit den Kindern los war fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht habe. Natürlich ist man nicht mit jeder Benotung zufrieden oder einverstanden, das liegt aber ja in der Natur der Sache (erst recht wenn es um die Brut geht und Pferde an denen man mit Herzblut hängt). Aber meiner Erfahrung nach ist es immer der bessere Weg sich eine Note ins Reine zu fragen oder erstmal einen Blick ins Protokoll zu werfen das erweitert dann den Blickwinkel und wenn mein eigenes Empfinden wirklich einmal so krass abweicht dann frage ich den Richter einfach direkt das ist allemal effektiver als sich am Kaffeetisch oder FB über den Richter auszulassen. Oftmals sind es einfach andere Prioritäten und Dressurreiten oder Stilnoten sind einfach in weiten Teilen auch Geschmackssache und werden das auch immer bleiben.

                                Das Editorial habe ich aber im Kern eher so verstanden dass es um Kundenrichten geht und bin auch voll dafür, dass Richter sich durch ein gewisses persönliches Standing auszeichnen sollten. Ansonsten geht das ja leicht in Richtung Bock/Gärtner... Manchmal habe ich auch schon gedacht, dass es nett wäre mal auf der anderen Seite zu sitzen aber wenn ich mir überlege, dass der Aufwand riesig ist und man als Selbstständiger diese Zeit ja aus dem Betrieb weg ist und ergo Arbeit liegen bleibt dann muss das definitiv noch warten. Das Herumgepöbele braucht auch kein Mensch, manchmal schäme ich mich dafür was Mitreiter oder deren Eltern so ablassen in Sachen Richterschelte. Ich nehme sicher kein Blatt vor den Mund aber man sollte wenn man nicht einverstanden ist das besser im persönlichen Gespräch klären und auch am besten erstmal eine Nacht drüber schlafen damit der Dampf rausgeht. Es sind meiner Erfahrung nach auch nicht immer die selbst erfolgreichsten Reiter die später gute Richter sind. Klar ist es gut wenn sie selbst mal das geritten sind was sie da richten und "wissen wie es geht" aber ich kenne eine Menge Richter deren Rat und Urteil ich sehr wertvoll finde und die sind früher z.T. selbst nur Reitpferde und A geritten. Umgekehrt gibt es eine Reihe von Olympiasiegern denen ich keine Küchenschabe zum (Unter)richten anvertrauen würde geschweige denn mein eigen Fleisch und Blut... Menschliches Format ist auch nicht von Erfolgen abhängig, es ist eher so, dass Erfolg bei manch einem den Charakter erst zum Vorschein bringt und leider ist das manchmal nicht so schön.

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                                • heidrun1988
                                  • 07.07.2019
                                  • 12

                                  #20
                                  Den Züchterforumartikel habe ich auch gelesen und noch so gedacht, dass das ja auch ein altes Problem ist.

                                  Gestern habe ich auf einem ländlichen Turnier eine Dressurpferde-A und eine Eignung verfolgt. Bekannte hatten da ein Pferde, bekamen für die Dressupferde eine 6,0 und für den Dressurteil in der Eignung eine 8,5 . Innerhalb von 15 Minuten. Da lag nur der Sattelwechsel dazwischen. Die haben das cool hingenommen und darüber gelacht und gespottet, aber sowas geht doch nicht.

                                  In der Dressurpferde war ein Pferd platziert, das eng war, spannig/nervig, schritt konnte man das nicht nennen und der Schaum am Hals sagte eigentlich alles. Krasser kann man die Grundsätze der Beurteilung von 5j Dressurpferden nicht mit Füßen treten. Ich ärgere mich noch, dass ich das Schauspiel nicht gefilmt habe. Erst als die 7,1 bekannt gegeben wurde, bin ich wach geworden.

                                  Kann man nicht eine Beruteilungsdatenbank für Richter einricht ? Das ganze Turniersportbrimborium ist doch schon Elektronisch. Dann reißen sich die Richter vielleicht zusammen und nehmen ihren Job ernst. Der Basissport wird sonst zur Realsatire.
                                  Zuletzt geändert von heidrun1988; 24.08.2019, 13:36.

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