Meinung gesucht... Einschätzung Pferd zum Thema "Skala d. Ausbildung"

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  • CheerSassi
    • 18.08.2014
    • 16

    Meinung gesucht... Einschätzung Pferd zum Thema "Skala d. Ausbildung"

    Hallo Zusammen,

    ich bin hier eigentlich nicht so aktiv - habe aber jetzt ein Thema, welches ich gerne einmal von Unbeteiligten beleuchten lassen möchte.

    Es geht um meine Stute (Fürst Nymphenburg x Donnerhall), 8-jährig, seit 3 Jahren unter dem Sattel.
    Kurz zu unserer Geschichte: Ich habe sie 5-jährig (fast 6-jährig) gekauft, als sie ca. 6 Monate unter dem Sattel war. Das erste halbe Jahr in meinem Besitz wurde meine Stute durch meine damalige Trainerin im Beritt und durch den Unterricht ziemlich "versaut". Letztlich hatte ich nach diesen 6 Monaten ein zügellahmes, steifes Pferd, welches die Bremse nicht mehr fand. Sie hat zwei Wege gefunden, sich zu entziehen: Entweder "Kopf hoch - Rücken weg - und gib Vollgas" oder "Schnute in Richtung Brust". Warum ich so lange gebraucht habe, um die "rosarote-Brille" abzusetzen, weiß ich leider selbst nicht mehr und ich könnte mich täglich dafür Ohrfeigen.

    Ich habe dann einen neuen Trainer kennengelernt, der mit meiner Stute wieder bei 0 angefangen hat und bei mir bei -100 (Vertrauen in Pferd und mich war komplett weg).

    Das Thema "Kopf hoch - Rücken weg" war dann relativ schnell gegessen - aber das Eingerolle nicht. Mein Vertrauen hat sich auch wieder aufgebaut und ich habe keine Panik mehr.

    Heute, fast 2 Jahre mit diesem neuen Trainer, läuft meine Stute weitestgehend an der Senkrechten (mal besser mal schlechter - aber die Tendenz ist immer "an der Senkrechten")

    Zwischenzeitlich hatte sie 2016 "verletzungsbedingt" mehrere Monate Pause und hat stark an Muskulatur abgebaut. Regelmäßig geritten ist sie jetzt wieder seit ca. Dezember 2016.

    Anbei mal ein aktuelles Video von ihr. Geritten wird sie dort von meinem Trainer im Springunterricht bei unserem Springtrainer. Interessant fände ich Eure Einschätzung des "Dressurteils" zum Thema "Skala der Ausbildung" (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung - bzw. Lastaufnahme).

    Vielen Dank und bitte nett sein

    Viele Grüße
    Sassi

  • Santana_AF
    • 31.05.2011
    • 319

    #2
    Hallo Sassi,

    eine schöne Stute hast du da und offensichtlich auch schon viel geschafft. Was ich finde ist, dass die Stute mehr von hinten nach Vorne geritten werden könnte und ich denke es würde ihr gut tun, wenn du ihr immer mal wieder zwischendurch den Weg in die Tiefe anbieten würdest. Ich reite z.B. immer (je nach Pferd) zwei Minuten in Arbeitshaltung und dann entlasse ich sie für eine ganze oder halbe Zirkelrunde in die Dehnung. Ich habe aufgrund des kurzen Videos den Eindruck, dass ihr Euch noch bei den ersten drei Punkten der Skala aufhaltet (kann man ja eigentlich nicht so trennen doch du hast ja danach gefragt ). Dies ist weder schlimm noch irgendwie wertend aber es baut halt alles aufeinander auf. Die Stute vermeidet eventuell noch die Lastaudnahme. Vielleicht helfen auch Tempiwechsel, insbesondere das gefühlvolle zurückführen kann helfen. Den richtigen Weg habt ihr ja schon mal eingeschlagen...

    Kommentar

    • CheerSassi
      • 18.08.2014
      • 16

      #3
      Danke Santana, das bestärkt mich schon ein bisschen, dass wir uns jetzt wieder auf dem richtigen Weg befinden! Ich finde auch, dass die Lastaufnahme - gerade im Galopp - noch besser sein könnte; aber das wird im Frühjahr/Sommer im Gelände bergauf/bergab trainiert.

      Man muss dazu sagen, dass meine Stute von Natur aus äußerst kritisch ist. Sie ist gleichermaßen dominant wie nervös/ängstlich und kann von 0 auf 100 explodieren (aber genauso von 100 auf 0 wieder runterfahren).

      Ich finde, man wird einfach irgendwann "betriebsblind" und deshalb bin ich froh, wenn man solche Plattformen hat und sich austauschen kann!

      Möchte sonst noch jemand???

      Kommentar

      • basquiat
        • 02.10.2005
        • 2836

        #4
        Grundsätzlich schönes Reiten, im Galopp würde ich persönlich etwas mehr vorwärts wollen. Wenn sie erst seit Dez. wieder im Training ist, kann sie noch gar nicht mehr Last aufnehmen. Sie sieht jedenfalls kooperativ aus und der Reiter feinfühlig.

        LG Liesl
        Gestüt Pferdeschule Riegersburg

        Kommentar

        • Lotta84
          • 17.12.2015
          • 229

          #5
          Ich schließe mich den Vorrednern an. Die Hinterhand könnte aktiver sein. Sie kommt mir auch ein wenig unausbalanciert vor.

          Mein Tipp - will dir bzw. deinem Trainer aber nicht dreinreden - nach dem Aufwärmen an der langen Seite im Trab wie im Galopp ein paar Tritte/Sprünge versammeln danach in die Verstärkung und wieder zurück. Aber immer nur ein paar Tritte und soweit es das Pferd zulässt ohne sich fest zu machen, einrollen, etc. (Stichwort über den Sitz aufnehmen und nicht über den Zügel.) Da musst du dich sicher langsam herantasten. (Bei 40m 2x bei 60m 3x - mit etwas Übung) 2-3 Runden machen und danach auf dem Zirkel dehnen (Trab- leichttraben, Galopp leichter Sitz) lassen und Schrittpause. (Etwa 2 Runden) Wenn du das 2-3 mal machst, ist es für den Anfang auch genug. Dann ist Feierabend. Kann auch sein, dass sie schon früher im Rücken müde wird. Jedenfalls da nicht darüberbreiten sondern Schluss machen. Das ist anstrengend. (Den meisten Pferden fällt das gerade anfangs im Trab leichter als im Galopp, aber auch das kannst du ausprobieren. Im Galopp ist es oft am Zirkel leichter: Zugeben an der offenen Seite, versammeln an der geschlossenen. Erst wenn das gut klappt auf die Gerade wechseln.) Vllt. kannst du das ein mal in der Woche in euer Training einbauen. Das kräftigt die Hinterhand und fördert die Durchlässigkeit.

          Im Bezug auf das Video würd ich bei deinem Pferd so beginnen:
          Im Trab im Arbeitstempo ganze Bahn reiten, an der langen Seite zwei mal Aufnehmen (Versammeln) - soweit es geht. Das heißt so wie sie es mitmacht ohne sich zu verspannen. Langsam herantasten und wenn es nur ein Mickymaus-Unterschied ist für den Anfang. Also Aus der Ecke Arbeitstrab - Tritte verkürzen - Arbeitstrab - Tritte verkürzen - Arbeitstrab - kurze Seite .... etc.. , 3-4 lange Seiten dann am Zirkel (2-3 Runden höchstens) dehnen lassen. Aufpassen, dass der Rücken sich aufwölbt. Schrittpause am langen Zügel, Hand wechseln, das selbe nochmal, dann Galopp.
          Im Galopp: Am Zirkel: Arbeitstempo - offene Seite zugeben - geschlossene Seite - Arbeitstempo vllt. 3 -4 mal, dann dehnen lassen. Schrittpause noch andere Hand und fertig.
          Zuletzt geändert von Lotta84; 07.02.2017, 06:58.

          Kommentar

          • CheerSassi
            • 18.08.2014
            • 16

            #6
            basquiat Sie sieht nur kooperativ aus, wenn sie es möchte Sie kann auch gaaaaanz anders und notfalls auch auf 2 Beinen Aber gut, wissen und kennen wir mittlerweile und so ist es auch händelbar und kommt alle paar Monate mal vor, dann braucht sie mal wieder ne klare Ansage und dann ist das Thema auch erstmal wieder gegessen. Ansonsten will sie es dem Reiter immer Recht machen - gerade in der Dressursarbeit bzw. innerhalb der Lektionen.

            Lotta84 Danke, werde das versuchen, sobald alle Reiter wieder fit sind. Grippewelle hat alle potentiellen Reiter niedergestreckt und meine Stute genießt somit ihren Urlaub

            Kommentar

            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1586

              #7
              Wenn du es schaffst, dass du sie in eine vernünftige Anlehnung bekommst, wird sich das mit dem Hinterbein verbessern - und umgekehrt. Wobei von hinten nach vorne geritten wird, d. h. also im Fokus muss die Hinterhandarbeit stehen und erst einmal weniger die für ein Dressurpferd gewünschte Anlehnung. Wenn sich das Pferd selbst trägt, wird es sich von selbst nicht mehr einrollen; es sei denn, es wird durch die Reiterhand dazu gezwungen. Die damalige Bereiterin hat wohl stark geriegelt und dadurch Schmerzen im Maul verursacht. Wenn die Stute es schaffte, ist sie halt nach vorn oben weg. Wenn die Reiterin zu stark war, hat sie sich eben verkrochen, um dem Druck auszuweichen.

              Eine gute Übung für die Hinterhand ist Stangenarbeit inklusive Springgymnastik. Mit den Stangen, auf die sie achten muss, wird die Aufmerksamkeit nach vorne gelenkt, und sie dehnt sich vorwärts-abwärts. Die entsprechend leichte mitgehende Hand bei diesen Übungen kann auch helfen, wieder Vertrauen zum Gebiss und zur Reiterhand zu bekommen. Springen ist ja schon bei euch im Programm. Ich würde aber noch mehr Wert auf den gymnastischen Aspekt legen. Also Stangen und Cavalettis mit viel In-Out.

              Die Dressurarbeit würde ich auch so halten wie von lotta beschrieben. Viele Übergänge und Handwechsel, gebogene und gerade Linien. Viel Abwechslung, dass die Konzentration des Pferdes auf sich zieht und von dem Versteckenwollen ablenkt. Wenn sie merkt, dass da nchts Unangenehmes mehr zu erwarten ist, wird ihre Selbsthaltung von ganz allein besser. Das Einrollen ist eine unnatürliche Haltung, die kein Pferd von selbst einnimmt (außer vielleicht solche mit einem extremen Schwanenhals). Sie ist nur eine Reaktion auf die damaligen Erfahrungen mit der Reiterhand.
              Zuletzt geändert von cps5; 07.02.2017, 08:56.

              Kommentar

              • CheerSassi
                • 18.08.2014
                • 16

                #8
                cps5 Sie soll defintiv kein Springpferd werden und Sprünge auch nur zu Gymnastikzwecken machen. Mit In-Outs hatten wir auch schon mal gearbeitet, sind davon aber realtiv schnell (erstmal) wieder weggekommen. Sie wird beim Springen noch ziemlich nervös und gerade bei Sprüngen aus dem Galopp danach seeeehr hektisch - ich sehe die beiden irgendwann mal in der kurzen Seite kleben. Ist aber schon viel viel besser geworden. Unser Spring-Trainer sieht aktuell noch keinen Mehrwert aus In-Outs, da die Gefahr besteht, dass sie entweder komplett abspringt oder innerhalb der In-Outs zu groß wird und dann im Sprung landet. Cavalettis werden aktuell auch nur immer einzeln gemacht, eben aus gleichen Gründen.
                Sobald sie nach den Sprüngen noch cooler ist, wird das aber auch angegangen.

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                • Lotta84
                  • 17.12.2015
                  • 229

                  #9
                  CheerSassi
                  Gerne! Wo soll es denn ausbildungstechnisch mit ihr hingehen? Hast du irgendein Wunschziel?

                  Schrittstangen wären auch noch eine Überlegung wert. (Aber an einem anderem Tag). 4 Stangen so auflegen, dass sie gut Mittelschritt drüber gehen kann. (ich leg sie mir meistens mittig an der langen Seite am 2. Hufschlag) Wenn sie es noch nicht kennt, erst mehrmals von beiden Händen drüberführen. Später im Schritt drüberreiten. Wenn das gut klappt, im Trab bis kurz vor die Stangen hinreiten, über die Stangen Schritt, dann wieder antraben. Zwischendrin viel Handwechsel und gebogene Linien über die Stangen, quasi nur ab und an. Da übst du dann auch gleichzeitig gerade aus am 2. Hufschlag zu reiten.

                  Wenn dein Pferd gerne mal (auch wenn du sagst nur alle halbes Jahr) den Dienst quittiert, nie überfordern und selbst für Kleinigkeiten ausgiebig loben. Ehrliche Dressurarbeit ist anstrengend. Deshalb ist es wichtig, dass sie Pferde es gerne machen. Ansonsten, die Standardansage: Alle Linien immer so genau wie möglich reiten. Nicht aus Bequemlichkeit schlampen. Stichwort: Pferd zwischen den Schenkeln lenken. Dabei das Vorwärts betonen, das allein tut schon sehr viel für eine ehrliche Anlehnung. (Kann beim Warmreiten besonders einem unausbalancierten Pferd schon mal 30 Minuten und mehr dauern.)

                  Von deinem Pferd alles auf einmal zu verlangen, ist vermutlich im jetzigen Stadium zu viel. Deshalb würde ich jedes Mal den Trainingsschwerpunkt anders legen. Dann wird ihr auch nicht langweilig. Wenn deinem Pferd das noch zu anstrengend ist, d.h. wenn du merkst, dass sie im Rücken müde wird, kannst du nach einer Pause auch zu Schrittarbeit übergehen: ehrliches geschlossenes Halt - wieder anreiten (am Zirkel wie auf den Geraden mehrmals auf beiden Händen); langsam an die Seitengänge herantasten - Schulterherein, Schenkelweichen, auf der geraden wie auf der gebogenen Linie.

                  Würde mich interessieren, wie es euch dabei geht, wenn die Krankheitswelle abgeebbt ist.

                  Kommentar

                  • CheerSassi
                    • 18.08.2014
                    • 16

                    #10
                    Lotta84
                    Wo soll es hingehen? Tja vor ihrer "krankheitsbedingten" Pause lief sie solide Dressuren der Klasse A* und A**. Erste L-Dressur war auch schon genannt und dann eben der Ausfall für längere Zeit.

                    Je nachdem, wie sie sich jetzt bis zur Turniersaison entwickelt soll sie vermehrt A** und L (Trense) laufen und ggf. zum Abschluss eine L-Kandare. Dies alles unter meinem Trainer.
                    DAS war zumindst der Plan, bevor sie 2016 ausgefallen ist... Falls ich der Meinung bin, dass sie in 2 Monaten noch nicht "fit" genug ist, werden es halt erstmal kleinere Prüfungen. Ich bin da nicht so drauf erpicht oder will etwas beweisen. Allerdings macht es gerade meiner Stute unglaublich Spaß aufs Turnier zu fahren und je mehr Zuschauer, desto besser präsentiert sie sich.

                    Ich selbst bin mit ihr noch lange nicht so weit und sehe uns aktuell erstmal in E und A starten.

                    Potential sollte auf allen Seiten auf jeden Fall vorhanden sein - nur ich muss lernen, meinen Kopf auszuschalten.

                    Kommentar

                    • Lotta84
                      • 17.12.2015
                      • 229

                      #11
                      CheerSassi
                      Dann drück ich beide Daumen und wünsch dir viel Erfolg dabei. Ja, manche Pferde blühen am Turnier richtig auf. Ich war mir nicht sicher, ob du auch Turnierambitionen hegst, oder dein Pferd einfach gerne zuhause vernünftig reiten möchtest. Und berichte bitte gerne weiter. Würde mich interessieren, was aus euch wird.

                      Kommentar

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