Ständig auf tausend...

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  • mouse84
    • 01.01.2006
    • 333

    Ständig auf tausend...

    Zuerst mal zu meinem Dicken: er ist 11, Bayer, und Springpferd (geht S* bei uns in Österreich).

    Und ständig unter Strom. Beim Reiten, auf der Koppel, beim Freilaufen, beim Longieren, einfach ständig. Dazu ist er noch sehr sehr schreckhaft, sieht überall Monster, und regt sich mit allem, was man versucht, nur mehr auf.
    Mangel sollte er laut Blutuntersuchung keinen haben, Gebiss haben wir jetzt endlich etwas gefunden, das ihm gefällt (dünneres doppelt gebrochenes Gebiss, kein Nasenriemen). Er lässt sich auch schon feiner reiten, wird aber nie richtig locker, ich hab immer das Gefühl, er macht alles nur zum Schein.
    Von unten meinen alle, der geht eh so toll, sieht alles gut aus, aber von oben.... Sobald die Arbeit vorbei ist und man geht Schritt: Kopf hoch, Rücken weg, Stress.
    Dazu kommt noch, dass er sehr viel Bewegung hat, was die Sache auch nicht einfacher macht. Um ihn ein wenig zu versammeln, brauche ich eigentlich kleine Sporen zur Hilfe, da reicht mein Schenkel nicht, dann dreht er aber nur noch mehr auf.

    So, nun meine Frage: habt ihr Tipps, wie man so ein Hyper-Pferd etwas runterholen kann? Jetzt im Winter ist es natürlich besonders schlimm, da er auch keine Turniere geht.
    Ich versuche immer, möglichst ruhig zu bleiben, Übungen zu reiten, damit er sich ein wenig auf die Arbeit konzentriert und nicht auf die Monster, versammelte Übungen, aber irgendwie gehts nur in minikleinen Schritten vorwärts, wenn überhaupt...und ich bild mir immer mehr ein, er entwickelt einen Unterhals. (Ist Blödsinn, aber bei seiner Haltung, die er oft einnimmt...wer weiß, was da noch kommt...)

    Ach ja, er steht täglich mehrere Stunden auf der Koppel. Bewegung müsste er genug haben. Wollte eigentlich eine Winterpause einlegen, hab ihn ein wenig abtrainiert, aber nach 2 oder 3 Tagen nix tun ist er über die Koppelzäume...mit dicker Winterdecke drauf. Er ist also nicht so fürs Nixtun geeignet.
  • horsm
    • 08.02.2005
    • 2561

    #2
    mir scheint, dass Pferd ist psychisch und physisch verspannt, was immer auch zusammen hängt.
    Am Futter mal ansetzen, richtige Mischung?
    Auch mal einen guten Akkupunkteur bestellen.
    Dann würde ich generell vorm Reiten ablongieren. Zunächst frei (natürlich am Kappzaum) dann ev. noch mit Ausbindern.
    Danach dann korrkete gymnastische Arbeit, insbesondere auch im Schritt.

    Kommentar

    • mouse84
      • 01.01.2006
      • 333

      #3
      Danke für die Antwort.

      Futter haben wir ebenfalls lange herumprobiert, die derzeitige Mischung ist eigentlich die "geeignetste".

      Akupunktur und andere Methoden habe ich bereits angedacht, bin aber noch auf der Suche nach jemanden, den ich auch für fähig halte. Bin da bei einigen eer skeptisch...

      Das mit dem Longieren ist so eine Sache. Zuerst verspannt er sich total, zieht sich zusammen. Wenn ich versuche, ihn in eine v-a-Bewegung zu bringen, regt er sich zuerst wahnsinnig auf, mit der Zeit geht es dann zwar, gestern hat er sich z.B. endlich mal ein wenig lang gemacht und entspannt, nur ist er dann schon völlig nassgeschwitzt...
      Schrittarbeit funktioniert ebenfalls erst, nachdem ich ihn mal in eine gewisse Dehnungshaltung geritten bin, am Anfang zieht er sich nur zusammen.

      Kommentar

      • Fine2000
        • 21.12.2006
        • 551

        #4
        Meiner war auch mal so ein hyperspanniger und nervöser Kerl.
        Hab ihn bestimmt 2 Jahre nur vorwärts-abwärts geritten.
        Egal wie, die Nase/der Hals muss fallen.

        Hab ihm zusätzlich Magnesium gegeben, der Tierarzt meinte, dass es nicht schaden kann.

        Mittlerweile (er wird 8) ist er hoch anständig, ich hab meine erste Turniersaison mit ihm hinter mir (hab tatsächlich damit gewartet, bis er 7 war und innerlich cool). und ich kann mir ihm arbeiten.
        Klar, ab und an bricht dieses nervöse Gehabe wieder durch (besonders bei Lektionen wie Traversalen), aber dann reite ich einfach wieder eine Runde vorwärts-abwärts, bringe ihn vor den Schenkel und mache dann weiter.

        Ablongieren hat bei meinem nix gebracht, davon ist er noch krasser geworden.
        Schrittausritte waren aber gut.

        Kommentar

        • Furioso-Fan
          • 12.08.2004
          • 10940

          #5
          Wie siehts mit langen Geländeritten aus?

          Kommentar


          • #6
            wie wird das Pferd gehalten? Box? Auslauf etc?

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            • mouse84
              • 01.01.2006
              • 333

              #7
              Box mit Koppelgang (heute ist er wieder über den Zaun... )

              Ausreiten wär ja gut, aber für uns beide superstressig und teilweise auch gefährlich, er meint nämlich immer dort spinnen zu müssen, wo man ins Wasser fallen könnte, in einen Zaun hüpfen könnte etc. Und nein, es wird nicht besser....ich kann zehnmal den gleichen Weg gehen, jeden Tag raus, es wird sich immer wieder hochspulen.

              Geh meist nach dem Arbeiten eine Runde Schritt raus, möglichst am langen Zügel, aber dann heißts Knie zu und starke Nerven.

              Derzeit versuche ich ihn eben so gut es geht v-a zu reiten, auch im Schritt danach, da gehts dann so halbwegs, außer es frisst ihn grad was.

              Magnesiummangel hätte ich eben auch angenommen, scheint es aber nicht zu sein. Sollte ich trotzdem was zufüttern? Manche sagen ja, das wäre nicht gesund...

              Kommentar


              • #8
                Hi, mir scheint es, daß er ein wenig Panik entwickelt vor der täglichen Arbeit. Ein Bekannter hatte auch mal so eine Stute, er ist mit ihr ein halbes Jahr nur spazierengeritten stundenlang im Schrittam hingegebenen Zügel mit nem Kilo Leckerli in der Tasche...

                Kommentar

                • mouse84
                  • 01.01.2006
                  • 333

                  #9
                  Ich glaub, wenn ich das mit meinem mach, müsste ich die Koppelzäune auf ca. 3 Meter erhöhen und seine Box in eine Gummizelle verwandeln.

                  Wie gesagt, er verträgt nicht mal die Winterpause so recht...

                  Kommentar


                  • #10
                    Klimke schrieb ja auch noch was von lösen auf der Rennbahn im Galopp, aber nicht jeder hat so was...

                    Kommentar


                    • #11
                      Das Pferd hört sich an, als wär's komplett über die Uhr gedreht und bräuchte dringend mal eine echte Auszeit. Große Koppeln mit Pferdegesellschaft. Dann nach einigen Wochen anfangen mit ganz ruhiger Bodenarbeit völlig ohne Druck und Leistungsanspruch, einfach nur 'spielen' und dabei dem Pferd die Sicherheit vermitteln, daß der Mensch weiß was er tut und es nicht überfordert. Das Pferd selber 'gefährliche' Dinge (Plastikplanen, Mülltonnen, was-auch-immer) erforschen und angucken lassen, spazierengehen und irgendwann gaaaaanz langsam wieder anfangen, v/a zu reiten.

                      Ist halt die Frage, ob Du die Zeit und Lust dazu hast.

                      Kommentar

                      • Sentano S
                        Gesperrt
                        • 30.05.2005
                        • 5277

                        #12
                        Würde Dein Pferd mal nen halbes Jahr oder noch besser 1 ganze Jahrauf die Koppel schicken mit Pferdegesellschaft, abtranieren und dann wegstellen !Und dann ganz langsam wieder anfangen! Und wie gesagt dann halt mal evt. 1 Jahr auf Turniere verzichten! Wie das sich so anhört, ist Dein Pferd völlig über die Uhr!



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                        • mouse84
                          • 01.01.2006
                          • 333

                          #13
                          Hm...gibt einen schon zu denken...

                          Kommentar

                          • mouse84
                            • 01.01.2006
                            • 333

                            #14
                            Manchmal glaube ich, wenn man sich seinen Frust von der Seele redet, hilft das schon ein wenig.

                            Heute ist er zum ersten mal seit langen sowas wie entspannt gewesen am Schluss. Bin mit einer "neuen" Einstellung an ihn rangegangen, kann sie nicht beschreiben, jedenfalls aber mit weniger innerlichem Druck...

                            Und dann gings zuerst im Schritt mal v-a, bis er mal nachgegeben hat...dann im Trab, und dann zwei, drei Runden im Galopp, da wars mir aber zu verspannt, also hab ich es gelassen.

                            Am Ende hat er sich dann sogar von alleine mal gestreckt und ist ruhig im Schritt dahingezockelt...

                            Außerdem hab ich mir mal ein Gespräch mit einer APM-Therapeutin vereinbart, mal sehen, was sie so meint.

                            Kommentar

                            • MelG
                              • 06.04.2004
                              • 16

                              #15
                              Wie sieht es denn mit der Grunderziehung des Pferdes aus? Geht er beim Führen hinter dir oder zieht er auch schon mal? Paßt er auf dich auf oder bekommst du auch schon mal eine Kopfnuß, wenn er gerade auf was anderes als dich geachtet hat?
                              Ich kenne mehrere Pferde, die sich nicht entspannen können, weil sie Menschen nicht vertrauen bzw. sie nicht als Führer akzeptieren. Meistens sind das Tiere, die eigentlich eher unsicher sind. Aus ihrer Sicht müssen sie die Führung übernehmen und selbst entscheiden, obwohl sie dafür eigentlich nicht souverän genug sind. Daraus entsteht permanenter Streß, der sich natürlich auch beim Reiten bemerkbar macht.
                              Um das grundlegend zu ändern hilft m.E. nur eine komplette Wiederholung der Grunderziehung, was natürlich bei einem älteren Pferd schwierig ist und lange dauert, da sich das Verhaltensmuster schon sehr festgestzt hat. Ansätze wie Natural Horsemanship oder Be Strict können da helfen, erfordern allerdings eiserne Konsequenz, was gerade am Anfang extrem anstrengend sein kann.

                              Kommentar

                              • Dressurmainz
                                • 02.02.2006
                                • 813

                                #16
                                was MelG sagt klingt für mich sehr schlüssig

                                DM

                                Kommentar

                                • monti
                                  • 13.10.2003
                                  • 11746

                                  #17
                                  ja - und vielleicht auch wieder führen im Gelände - zwischendurch anhalten und loben.....Programm wie für einen 2jährigen:
                                  nach Tellington mit Führstrick und Gerte - Pferdekopf in Schulterhöhe des Menschen.....
                                  Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    mouse, ich hab' mir damals, als ich die Grunderziehung bei einem 5einhalbjährigen Klopphengst nachholen mußte, alles an Büchern von seriösen Trainern reingepfiffen, was ich nur finden konnte und mir die passenden Dinge und Übungen herausgesucht - egal ob aus dem Western-, NH-, FN- oder Klassik-Lager. Das ändert nichts daran, daß Du selber einfach ruhig, gerecht und konsequent sein mußt, aber manchmal gibt es kleine Tricks und Kniffe, die einem das Leben sehr erleichtern können und auf die man erst mal kommen muß. Und das ist ganz unabhängig davon, wie lange man schon mit Pferden zu tun hat. Gerade bei solchen Pferden sollte man sich Eitelkeiten wie 'ich hab' aber schon X Jahre mit Pferden zu tun' oder 'Reitlehre XYZ finde ich aber blöd' nicht leisten sondern wirklich überall suchen, wo man was verwertbares finden kann.
                                    Ein paar Namen, wo ich gute Ansätze gefunden habe und die mir jetzt so spontan einfallen:
                                    R. Klimke
                                    K. Diacont
                                    P. Kreinberg
                                    M. Geitner
                                    P. Parelli
                                    G. Steinbrecht
                                    LTJ (wurde ja schon genannt)
                                    Letztendlich läuft alles, egal von wem es kommt, wieder auf die von MelG beschriebene Geschichte hinaus und gleichzeitig ist sicher nicht alles, was jemand schreibt auf jedes Pferd anwendbar und zielführend, aber manchmal hilft es, Knackpunkte zu erkennen.

                                    Kommentar

                                    • kesaya
                                      • 18.12.2003
                                      • 780

                                      #19
                                      Das mit der Koppel halte ich auch für unnötig.
                                      Durch die Auszeit, wird das meiner Meinung nach, nicht besser.

                                      Die Pferde in der Herde reagieren dann noch mehr auf ihre Instinkte und der Mensch hat eher weniger zu sagen.

                                      Ich denke auch, das einzige was hilft ist Beschäftigung, Geduld und Nerven aus Drahtseilen.

                                      Viel Erfolg mit dem Rowdy. Muss auch noch überlegen, wie ich meine heute ( bei dem Wind) entspannt bekomme.

                                      Kesy

                                      Kommentar

                                      • Oppenheim
                                        • 27.01.2003
                                        • 3234

                                        #20
                                        Ich würds auch mal mit Magnesium probieren. Die besten Erfolge hab ich mit Nupafeed von Verla Pharm gemacht, in flüssiger Form. Einfach immer mit ins Tränkwasser. Unsere total nervöse und völlig hektische Stute ist dadurch das bravste Pferd der Welt geworden. Sie war vorher in schlechtem Beritt, wo wir sie zurückgeholt haben. Sie lief wochenlang in der Box auf und ab, das gleiche auf der Koppel und beim reiten war sie total hektisch. Es war furchtbar. Erst mit dem Magnesium war alles weg. Sie hatte Streß und durch Streß entsteht meist Magnesiummangel und dadurch haben die Pferde wieder Streß. Das ist dann ein richtiger Kreislauf.
                                        Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                                        Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                                        Kommentar

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