Sensibelchen

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    Hallo Forum Mitglieder,
    ich besitze seit gut einem Jahr einen jetzt 8 Jährigen Aquilino Nachkommen. Ich habe jetzt gut ein jahr mit Ihm Dressur sowie Springunterricht genommen und habe das jetzt aufgehört, weil ich mit der RL einfach nicht zurecht komme...(mit ihren Trainingsmethoden) Sie hat mir immer wieder geprädigt in "tief" zu reiten und ihn machen zu lassen... Aber das führt einfach nicht zum Erfolg. Jetzt reite ich ihn seit gut 2 Monaten alleine... Mit Hilfe meines vaters bin ich schon ein gutes Stück weiter gekommen. Er hilft mir bei der weiteren Ausbildung und sagt mir auch v/a aber wie gesagt vorwärts (also vor der Senkrechten) und nicht wie sie immer nur "tief" schädel runter und Kopf auf die Brust! Mittlerweile reite ich ihn auch in Aufrichtung und er wird immer besser. Nun zu meinem Problem: er ist ein totales Sensibelchen, ob nun am Bein, im Maul oder was seine Umwelt betrifft. Eine falsche Bewegung von mir oder irgendwem der um ihn herum steht bringt ihn völlig aus der Fassung!!! Er verspannt und man eigentlich den Rest der Stunde vergessen... Hat irgendjemand Tips wie man ein solches Sensibelchen zur Ruhe bringen kann, bzw. ihn "unsensibler" am Bein machen kann???
  • horsm
    • 08.02.2005
    • 2561

    #2
    na sei froh, wenn er sensibel am Bein reagiert, dann kann man sich dem entspannten "Nichts-tun" widmen.
    Natürlich nicht wirklich Nichts-tun, sondern das Wenige richtig machen.

    Natürlich muß er zur Losgelassenheit kommen, d.h. er darf weder aus Angst noch sonstwie gegen den Reiter arbeiten.
    Ich würde nur kurze Übungen reiten/fordern und sehr oft zwischendurch (wenn einige Schritte gut waren) die Zügel hingeben und ihn damit loben und zur kurzen Entspannung und zum "Nachdenken" anregen. Dann wiederholen.
    Erst später werden die Momente "am Stück" wieder länger.
    Um den Bewegungsdrang zu stillen ggf. vorm Reiten 20 Min. in Trab und Galopp ablongieren (am Kappzaum!!&#33

    Als Reiter muß man lernen, das Falsche weg zu lassen. Alles Handeln mit Hand, Bein und Kreuz sollte von Überlegung gesteuert sein, einen konkreten Zweck erfüllen und den auch duchrsetzen. Sobald ein kleiner Erfolg (z.B. ein loslassen im Unterkiefer) erfolgt ist hat die Hilfe aufzuhören usw.
    Hört sich einfacher an, als es ist.
    Aber unlogische, sich wiedersprechende Hilfen (z.B. vorärts mit Bein + zurückhalten mit Hand) machen sensible Pferde unsicher, ängstlich oder böse, oder stumpfen ab und führen zu Verspannungen, die sich dann irgendwie ihren Weg suchen (z.B. in ständigen scheuen usw.)

    Am besten natürlich, Du findest einen neuen Ausbilder, der mit dem Temperament und der Intelligenz deines Pferdes besser klar kommt und euch auf einem neuen Weg darin begleitet.

    Spricht für das Pferd, dass er mit tief und eng nicht klar kommt ;-)

    Gruß
    horsmän

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    • #3
      Hallo Horsmän,
      danke für deine Antwort!!!
      Wenn das mal so einfach wäre mit dem entspannten Nichts tun...;-)
      Solange ich nichts von Ihm verlange ist ruhig und lässt sich schön "durch die gegend" schuckeln, sobald ich allerdings etwas schwieriges (Traversalen, Aussengallop) von ihm möchte dreht er wie gesagt "am Rädchen"... Ich bin früher Pferde geritten, die man "anpacken" musste! Jetzt ist er für mich das komplette Gegenteil. Ich möchte einfach, das er ruhiger wird. Im gesamten.

      Kommentar

      • horsm
        • 08.02.2005
        • 2561

        #4
        Sieh es als Chance, einen anderen, schöneren Reitstil zu erlernen,
        nämlich den Weg der Legerete/Leichtigkeit.

        Kommentar

        • LovelyLife
          • 07.02.2002
          • 11188

          #5
          *michdazusetzundzuhöre*,
          damit ich was lerne.

          Bin gespannt auf die Antworten und hoffe es kommen viele!
          That I have a Lovely Life is my luxury

          Kommentar


          • #6
            Ich denke das ich durchaus in der Lage bin diesen Reitstil durchzuführen, aber irgendwann muß er sich doch mal "reiten" lassen ohne direkt die Kontrolle zu verlieren bzw spannig zu werden!

            Kommentar

            • jeannine
              • 20.10.2003
              • 271

              #7
              ..so eine Stute hat mein Mann auch und mein Wallach ist auch nicht viel besser...

              Unser Konzept:
              1. Kurze Reprisen mit viel Entspannungspausen (so wie von horsmän beschrieben).
              2. sich den passenden RL aussuchen. Mit einem RL hat's gar nicht geklappt. Die neue Trainerin hat selber solche Pferde und weiss wie man mit diesen Sensibelchen umgehen muss. Für uns ist das mittlerweile einer der wichtigsten Punkte in der Reiterei: Pferd, Reiter und Trainer müssen zusammen passen (sonst geht nix vorwärts).
              3. bewusst an Orten trainieren, an denen viel los ist. Wir fahren mit unseren Pferden an eine riesige Anlage. Dort ist ein riesiger Aussenplatz (whs. so 120x120m), zwei riesige Hallen(je 45x100m), ein Military-Gelände, eine Galoppbahn... Auf jeden Fall trainiert man immer mit viel Abwechslung aussenrum und die Pferde lernen dabei, dass sie sich auf den Reiter konzentrieren sollen. Initial ist mein Pferd ausgerastet, wenn nebenan jemand gesprungen ist. Mittlerweile stresst ihn ein Westernreiter im cutting nicht mehr, beim Viererzug, der Hindernisfahren übt schaut er noch etwas....

              Meine Trainerin sagt immer "sei froh, dass sie so sensibel sind! So will man ein Dressurpferd"! Und damit hat sie absolut recht!

              Gruss, Jeannine

              Kommentar

              • Dressurmainz
                • 02.02.2006
                • 813

                #8
                ich bin mir sicher, dass wenn Du erst Mal zum Reiten kommst und Dein Pferd ganz bei Dir und auf Dich konzentriert ist, er auch nicht mehr so schauen wird. Bei schreckhaften Pferden zunächst nach der Fütterung schauen! Heu/Hafer Fütterung? Was leistet das Pferd, was benötigt es. Gibt es gute Literatur dazu!
                Ein extrem schreckhaftes Pferd zur KOnzentration zu bringen erfordert viel Geschick, Abwechslung und Planung. Versuche Deine Stunden im Vorherein zu planen, halte das Pferd durch extrem häufige Handwechsel und abwechslungsreiche Linienführung konzentriert. Führe das Pferd in allen GGA leict SV und bemühe Dich es außen am Zügel zu haben und am inneren Bein! Mit der Koordination dieser beiden, sessentiellen Hilfen, sollte es gut klappen! Viel inneres Bein gegen den äußeren Zügel (der aber in den Ecken mit vorgeht)

                Viel Glück
                DM

                Kommentar

                • Llewella
                  • 07.05.2002
                  • 13529

                  #9
                  Möglicherweise wird das Pferd auch durch die Umgebung beeinflußt, damit meine ich jetzt den Stall.

                  Wenn man sich ansieht, wie Pferde heute gehalten werden: Box, wenn sie Glück haben, stundenweise Weide. Ruhige Halle, seltenst Außenreitplatz.

                  Bei meiner alten Westfalenstute, die die gewisse Frühling-Guckigkeit und Schreckhaftigkeit hatte, half ein Stallwechsel ganz enorm.

                  Da war plötzlich was los: Hühner flogen durch die Stallfenster, eine Katze erkor sich die Stute als optimalen Schlafplatz (anfangs bekam sie noch den Herzkasper, wenn die Katze aus dem Stand auf sie sprang, nachher interessierte das nicht mehr), Kinder im Stall, die Radelten, Fußball spielten, Bobbycar fuhren....

                  Dann Reiten auf dem Außenreitplatz, auch wenn besagte Kinder nebendran rumtobten.

                  Ich kann Dir sagen, von der schreckhaften Stute ist herzlich wenig übrig geblieben....

                  Kommentar

                  • LovelyLife
                    • 07.02.2002
                    • 11188

                    #10
                    Dressurmainz absolut zustimme.
                    Vielleicht gibt es ja noch ein paar Tipps, wie man das Pferd an den inneren Schenkel bekommt und damit dann an den äusseren Zügel.
                    That I have a Lovely Life is my luxury

                    Kommentar

                    • Lemmy
                      • 13.09.2005
                      • 334

                      #11
                      Hallo,
                      ich sehe hier vielfältige Möglichkeiten, die auch in Zusammenhang miteinander stehen können:
                      1. Wie Dressurmainz schon gesagt hat, stimmt die Fütterung in Zusammenhang mit dem Arbeitspensum (und der Futterverwertung)?
                      2. Ist das Pferd angemessen körperlich ausgelastet und hat es einen psychischen Ausgleich (sorry für die etwas dumme Formulierung) in Form von Koppel oder Freigang auf einem Paddock?
                      3. Sieht das Pferd genug? Ich meine damit ist das Pferd auch entsprechenden Reizen den Tag über ausgesetzt? -->> Evtl. Antischrecktraining machen
                      4. Vielleicht solltest du über deine Hilfengebung nachdenken (evtl. sind die Hilfen einfach "überdosiert&quot. Viele Reiter wären froh sie hätten ein sensibles Pferd. Hier muss ich Horsemän beipflichten -->> Reiten mit Leichtigkeit.... Ist schwerer als sich viele vorstellen...
                      5. Wie abwechslungsreich gestaltest du den Aufbau einer Trainingseinheit? Wie Dressurmainz geschrieben hat viele Handwechsel und eine abwechselungsreiche Linienführung. Des Weiteren sollten Lektionen nicht "totgeübt" werden....
                      6. Verschaffst du dem Pferd während des Trainings immer wieder Entspannungsphasen? Meiner lädt sich enorm auf wenn ich nicht immer wieder solche Entspannungsphasen für ihn einbaue (V/A im Trab, SChritt am langen Zügel oder Galopp im leichten Sitz).
                      7. Gibst du während den Lektionen genug nach (unbewusstes ziehen am Zügel ist absolut zu vermeiden). Bewusstes Reiten der Lektionen ist hier gefordert, was machst um was zu erreichen und vor allem was willst du erreichen??
                      8. Eine Trainingseinheit sollte eine 1/2 Stunde nicht übersteigen länger kannst du dich und das Pferd sowieso nicht richtig konzentrieren und das mit Pausen....
                      LEMMY
                      Avatar: Graf Grannus x Kafu xx

                      ACHTUNG habe den schwarzen Gürtel im Schritt führen und Bandagen wickeln!!!

                      Kommentar

                      • Kat
                        • 12.05.2004
                        • 3533

                        #12
                        @llewa: in der frühlingslinie gibt es viele sensibelchen???

                        meine ist auch so ein überdrehtes nervenbündel (einmal von natur aus plus schlechte erfahrungen beim anreiten), sie steht sich praktisch selbst im weg, egal wie wenig ich mache, sie denkt sofort an tausend dinge. kann man förmlich spüren. von unten siehts oft nur etwas spannig aus (zu sehen im schweifzwirbeln) aber wenn dann jemand meint, es läge an mir, dann setz ich den schonmal für 2 minuten drauf, und bis jetzt hat noch jeder gesagt, dass man von oben die rädchen regelrecht "rattern" hört und es eben nicht nur am reiter liegt.
                        sicherlich bin ich froh, dass ich da oben nicht ackern muss und arme wie popeye bekomme, trotzdem wünsche ich mir einfach mal ein pferd, dass abwarten kann, und nicht alles vorausnehmen möchte, und dann im endeffekt gar nicht weiss,was es eigentlich tun soll.
                        einzelne lektionen lernt sie superschnell...brauch ich gar nicht gross üben, einmal "erklärt" ist es abrufbar, klar kann man an feinheiten immer feilen, aber es sitzt. ich hab schon verschiedenste möglichkeiten ausprobiert, so wirklich hat mich noch keine überzeúgt...ruhiger wird sie oft, wenn man in der beginnenden arbeitsphase 150% verlangt, und dann langsam runterschraubt, und sie wieder mehr in ruhe lässt. lass ich sie von anfang an in ruhe kommt trotz allem keine ruhe in ihr "köpfchen"...für solche pferde finde ich es auch ungemein schwer einen guten RL zu finden. meiner ist gut, aber richtig glücklich bin ich trotz allem nicht.

                        hoffe auch auf noch ein paar trainingsideen
                        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                        Kommentar

                        • Llewella
                          • 07.05.2002
                          • 13529

                          #13
                          Zitat von [b
                          Zitat[/b] (Kat @ Apr. 30 2006,22:39)]@llewa: in der frühlingslinie gibt es viele sensibelchen???
                          Wurde mir damals immer gesagt, wenn die Stute mal wieder vor der Fliege an der Wand davonsprang "Ist halt ein typischer Frühling!"

                          Hab das so oft von so vielen verschiedenen Leuten zu hören bekommen, da muß fast was dran sein...

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