seitengänge, wie verbessern

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  • Dressurmainz
    • 02.02.2006
    • 813

    #21
    Grosse Namen intressieren mich in der Argumentation nicht so sonderlich. Wenn ich mir die Bücher über das Anreiten einer Remonte ansehe (gerade Klimke) dann stelle ich fest, daß ich gerne warte bis sie die Babys 4 sind und eine Möglichkeit haben neben dem Wachstum auch kopfmässig zu verarbeiten. Ich bleibe bei der Aussage dass die Übung überflüssig ist. Seltenst habe ich sie so ausgefürt gesehen wie sie gedacht war.

    @horsemän
    Außengalopp und Renvers sind gegen die Bewegungsrichtung? erkläre mir das bitte mal:-))

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    • horsm
      • 08.02.2005
      • 2561

      #22
      Wenn ich deinen Hinweis mit der Bewegungsrichtung richtig verstanden habe schon:
      Im Renvers auf der rechten Hand z.B. ist die Kruppe an der Wand, die Schultern aber auf dem 2. Hufschlag und das Pferd ist nach links (also gg. die Bewegungsrichtung) gebogen.

      Ähnlich im Außengalopp. Z.B.auf der rechten Hand im Linksgalopp ist die Biegung naturgemäß eine Linksbiegung (also gg. Bewegungsrichtung). Hier allerdings kann man darüber streiten inwieweit ich das Pferd doch eher geradehalte.

      Außerdem: im SH auf der Geraden ist die Bewegungsrichtung auch eine andere, als die Biegung. Genau das ist ja u.a. Sinn des SH.

      Kommentar

      • Dressurmainz
        • 02.02.2006
        • 813

        #23
        das Schulterherein als Vorbereitung zur Traversale diente der Herstellung der Biegung und im SH rechts ist das Pferd rechts (also in Bewegungsrichtung) gestellt. Bei Renvers und Travers verhält es sich ebenso. Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?

        Kommentar

        • horsm
          • 08.02.2005
          • 2561

          #24
          Also bei Renvers hast Du definitiv einen Denkfehler, würde ich sagen ;-)
          Macht nix, ist auch alles schwer, recht, links, geradeaus, konter, Hand...usw.

          Und nochmal : auf der Geraden im SH ist die Bewegungsrichtung erstmal gerade aus, die Biegung dagegen links oder rechts je nachdem, welche Seite SH...erst wenn die Ecke kommt gehts um die Kurve;-)

          Stell Dir vor, Du reitest SH geradeaus auf einem km-langen Feld. Stimmen dann Bewegungsrichtung und Biegung im SH überein???

          Kommentar

          • Dressurmainz
            • 02.02.2006
            • 813

            #25
            Im Renvers geht das Pferd (z.B. linke Hand) mit der Schulter in der Bahn, die HH bleibt außen. Das ist wie Außengalopp mit stärkerer Abstellung, das Pferd ist aber mit dem Genick nach wie vor in Bewegungsrichtung gestellt. Ich glaube es geht hier eher um die Definition ob ich re oder li Hand Renvers reite, oder?

            Das SH auf dem Feld ist mir ehrlich gesagt zu theoretisch, es geht um das Vorbereiten einer Lektion, sobald das Pferd gebogen ist dient es der Vorbereitung eines Seitengangs in diese Richtung.

            Kommentar


            • #26
              @ brands
              Es gibt keine Biegung ohne Stellung, aber es gibt eine Stellung ohne Biegung, z.B. Schenkelweichen.

              @ horsmän
              Ich persönlich finde das Schenkelweichen als aller-, aller-, allererste VORÜBUNG zur Schulung des einseitig treibenden Schenkel und der erst viel späteren Schulung der Seitengänge auch sehr gut und habe damit immer wieder gute Erfahrungen gemacht. Allerdings muß man konzentriert auf den momentan geforderten, entsprechenden Grad der Abstellung und die Länge dieser Übungen achten.

              Ansonsten finde ich GusSteins Beiträge auch immer wieder klasse, aber heute bezüglich des SW, bin ich aus langjähriger Erfahrung anderer Meinung.
              Supertolle Diskussion, sehr lehrreich, Gruß Elvis

              Kommentar

              • Dressurmainz
                • 02.02.2006
                • 813

                #27
                Ich beginne auch mit den jungen Pferde, natürlich gem. Kopf und Konstitution mit leichtem Schultervor und Travers. Hat denselben Effekt und dienst zugleich dem Gerademachen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. MAss ist natürlich hier gefragt!

                Kommentar


                • #28
                  Zunächst stimme ich Dressurmainz völlig zu: SW ist in der Ausbildung des Dressurpferdes mindestens ungebracht, vielleicht sogar tatsächlich kontraindiziert. Oder anders rum: Ein Pferd, das SW braucht, um die einseitigen Hilfen zu erlernen, ist mit guter Wahrscheinlichkeit für die Dressur nur bedingt geeignet, wenn überhaupt.

                  Zu den Begrifflichkeiten:

                  Die Beurteilung, wie die Grundlektionen SH, Travers (T) und Renvers ® gestellt und gebogen sind, richtet sich ausschließlich nach ihrem Verhältnis zur Bande. Auf gerader Linie (lange Seiten) kann man daher nicht von ‚in oder gegen die Bewegungsrichtung’ sprechen. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne des Begriffs. Beispiel: Bekanntlich ist der R die so genannte Konterlektion des T. Tatsächlich ist ein T auf der linken Hand ein R auf der rechten Hand und vice versa.

                  Der Begriff des „Konter“ erlangt erst dann Sinn, wenn wir uns die Lektionen und ihre gegen die Bewegungsrichtung ausgeführten Übungen auf gebogenen Linien ansehen.

                  Kurz zum Sinn der Seitengänge: Inneres Beinpaar vermehrt zum Tragen bringen, äußeres vermehrt zum Abschwingen.

                  In der Konterstellung kehrt sich diese Anordnung genau um. Das äußere Beinpaar muss nun vermehrt Last aufnehmen, das innere verstärkt abstoßen.

                  Was ist die Folge? Das bisher erreichte Gleichgewicht des Pferdes wird absichtlich destabilisiert, indem das Pferd entgegen seiner Gewohnheit für diesen Bewegungsablauf belastet wird. Hat es sich daran angepasst, verbessert sich als Erstes sein Gleichgewicht. Aber nicht nur das. Auch Versammlungsfähigkeit und als deren Funktion der Schwung sowie die Durchlässigkeit nehmen zu.

                  Also bitte bei diesen etwas anspruchsvolleren Fragestellungen den wahren Kern nicht aus den Augen verlieren. Debile, das Pferd und die Reitlehre verratenden Propagandaclowns (gottseidank noch ohne Klumpfuß) haben wir schon genug: siehe die FEI und ihren Dilletantenstadl in puncto Hyperflexion, von Kennern verächtlich Rollkur genannt. Und dass unser janusköpfiger Papiertiger FN daran etwas ändert, ist bei gesundem Menschenverstand nicht anzunehmen. Leider!

                  BG
                  EMM




                  P. S. Selbstverständlich ist Herr Dr. Gerhard Heuschmann von der letzten Einschätzung ausdrücklich ausgenommen.

                  Kommentar

                  • Dressurmainz
                    • 02.02.2006
                    • 813

                    #29
                    hangeklapper

                    Kommentar


                    • #30
                      Sorry,

                      steh' auf'm Schlauch. Meinst Du Hufgeklapper?

                      BG
                      EMM

                      Kommentar


                      • #31
                        Oder ritterlichen Schulterschluss?

                        EMM

                        Kommentar


                        • #32
                          Ich habe auch mal eine Frage zum Travers.
                          Wie weit bringe ich die Hinterhand in die Bahn? Ich habe da schon alles moegliche gehoert, von bestimmten Gradzahlen ueber cm-Angaben. Ich reite eigentlich immer so, dass der aeussere Hinterfuss am Rand des ersten Hufschlages auffusst.
                          Wie reitet ihr das?

                          Kommentar


                          • #33
                            @ GusStein
                            Alle Achtung, das ist aber eine fundierte Anleitung zur Verbesserung der Seitengänge, es macht einfach Spaß sowas zu lesen; obwohl ich zugeben muß, daß ich Deinen Beitrag erstmal ausgedruckt habe und öfters durchlesen mußte um in Ruhe nachzuvollziehen und Dir unbedingt beizupflichten, einfach toll. Das macht richtig Spaß mal wieder überlegen zu müssen, na wie war das nochmal, dies kann ja von dem Wissensstand der heutigen hyperflexierten Propaganda-clowns (!!&#33 und dem hyperflexierten FEI-Dilettantenstadl (!!&#33 nicht mehr erwartet werden. Arme FN!!!
                            Ausgenommen Supi-Heuschmann (gehe nächstens das 2.Mal zu einem Heuschmann-Vortrag)!!!
                            Du solltest Dich der Dressurreiterei in aufkommenden Fragen zur Verfügung stellen. Es gibt wenige die über der Sache stehen und weiterführenden Rat erteilen KÖNNEN. Ich hoffe Du bist Einer. LG Elvis

                            Kommentar

                            • Dressurmainz
                              • 02.02.2006
                              • 813

                              #34
                              hangeklapper war im MIttelalter das Wort für Applaus:-)) Dachte das hätte ganz gut gepasst

                              Kommentar


                              • #35
                                @ Elvis & Dressurmainz

                                Vielen Dank!

                                BG
                                EMM

                                Kommentar


                                • #36
                                  Zitat von [b
                                  Zitat[/b] (GusStein @ Feb. 09 2006,22:14)]Zunächst stimme ich Dressurmainz völlig zu: SW ist in der Ausbildung des Dressurpferdes mindestens ungebracht, vielleicht sogar tatsächlich kontraindiziert. Oder anders rum: Ein Pferd, das SW braucht, um die einseitigen Hilfen zu erlernen, ist mit guter Wahrscheinlichkeit für die Dressur nur bedingt geeignet, wenn überhaupt.
                                  achso, die kriegen die bedeutung des seitwärts treibenden schenkels in die wiege gelegt oder wie?

                                  Kommentar


                                  • #37
                                    Der geschickte Ausbilder verzichtet auf Schenkelweichen – was macht er stattdessen?

                                    Oder anders gefragt: Wie gelange ich zur Akzeptanz seitenunterschiedlicher Hilfen durch die Remonte (R.) (meinetwegen auch „seitwärts treibend“) – in der Folge als Ziel die diagonale Hilfengebung – unter Verzicht auf Schenkelweichen (SW) und verwandte Übungen?


                                    1) Ganze Bahn: Neben den geraden Linien gibt es vier Viertelkreisbögen. Das Abrunden der Ecken richtet sich nach der „natürlichen Biegefähigkeit" der R. zu diesem Zeitpunkt. Keine Überforderung. Später werden die Viertelkreisbögen zu einem Zirkel zusammengesetzt werden. Natürliches Tempo, zunächst nur innere Hilfen.

                                    2) Halbe Bahn: im Prinzip wie oben reiten. Es gibt aber zwei Besonderheiten. Die Geraden sind gleich lang, d. h., die Wendungen kommen schneller. Es gibt eine offene Seite, an welcher der R. die Stütze durch die Bande fehlt. Dies stellt erhöhte Anforderungen an das Gleichgewicht der R. und an die Genauigkeit der Hilfengebung des Reiters. Erstmals kommen die äußeren Hilfen ins Spiel. Besonders auf der rechten Hand, da durch die natürliche Schiefe Wendungen nach rechts schwieriger sind und ein Ausfallen über die äußere Schulter quasi programmiert ist. Abhilfe: Anlegen einer Gerte und falls nötig Antippen an der äußeren Schulter, wenn das Pferd auszufallen droht. Hat die R. die Gertenhilfe verstanden, vorsichtiger Einsatz von äußerem Schenkel und Zügel in reiner Begrenzung. Keinesfalls zu viel, sonst wird die Schiefe verstärkt.

                                    3) Bewegt sich die R. sicher auf der halben Bahn, können die vier Viertelkreisbögen zu einem Zirkel zusammengefasst werden. Langsam vorangehen, dabei drei gedeckte Seiten nutzen und die Bande an den Zirkelpunkten auch wirklich erreichen, was dem Pferd sehr hilft.

                                    4) Ist der Bewegungsablauf und die damit verbundene Biegung gesichert, folgt ein sehr vorsichtiges Verkleinern des Zirkels, in Abhängigkeit davon, wie sich die Biegsamkeit der R. entwickelt. Kriterien sind dabei Takt, Losgelassenheit und die bis dahin sich ergeben habende Anlehnung. Gibt es hier Störungen, sind die Anforderungen zu reduzieren.

                                    Hat alles bis hierhin einigermaßen geklappt, hat man eigentlich alle Türen geöffnet. Sollte es Probleme mit dem Verstehen durch die R. geben, kann man hilfsweise die Vorhandwendung in der Bewegung, auch Volte im Schwenken genannt, einsetzen.

                                    Der Zirkel kann nun zu einer sehr großen Volte verkleinert werden, aus welcher dann ein erstes Schultervor entwickelt wird. Der Rest ist dann klar.

                                    Dieser exemplarische Ausbildungsgang zeigt, dass auf SW und verwandte Übungen völlig verzichtet werden kann. Neben dem Vorteil, gesundheitliche Risiken zu vermeiden, erspart sich der so vorgehende Ausbilder, die R. mit einem Bewegungsablauf zu konfrontieren, den beide nie mehr brauchen. Weiter bereitet er sich auf natürliche Weise die Grundlage für die diagonale Hilfengebung, weil die R. den Einsatz der äußeren Hilfen kennen lernt, ohne von diesen überfordert zu werden. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern: Es funktioniert.

                                    Die stark verkürzte und vereinfachte Darstellung lehnt sich an Gustav Steinbrechts „Gymnasium des Pferdes" (Kapitel C, Abschnitt 5, S 134 ff.) an. Besonders beachtenswert sind dabei die Kommentare von Hans von Heydebreck, die die Brücke zu unserer Zeit schlagen.


                                    „Staatsbegräbnis erster Klasse“

                                    Abschließend die Nachteile des SW aus der Sicht von Waldemar Seunig („Am Pulsschlag der Reitkunst“, Seite 34 ff.):
                                    „ ... erreichbaren Vorteile werden fast immer aufgewogen durch folgende Nachteile:
                                    a) Da das Pferd auf verbreitertem Hufschlag noch ohne Längsbiegung geritten wird, ist die volle Entwicklung von Schub und Schwung gedrosselt, und es droht auch unter gefühlvollen Reitern ein Verlust des reinen Ganges.
                                    b) Die noch ungebeugt außerhalb der Hufschlagslinie der Vorderbeine mehr seit- als vorwärts statt in Richtung der Schwerelinie tretenden Hinterbeine stützen zu wenig. Das mehr seitwärts als vorwärts-seitwärts taumelnde Pferd verliert Haltung und Takt und fällt auf die Schultern; vor allem auf die äußere, die dann nach außen ausweicht. Dieses Ausfallen ist schwer zu verhindern, da es in der Bewegungsrichtung geschieht. Hand in Hand mit dem Ausfallen geht auch eine unerwünschte Lockerung der Halsbasis.
                                    c) Bei einem solchen verquerten Schrägeln, bei dem die Vorhand der Hinterhand nicht vorausgeht, besteht die Gefahr, daß die inneren Vorderbeine an die äußern stoßen und ihnen zu Überbeinen und ähnlichem verhelfen.“

                                    Ich hoffe, damit kommt ein wenig Licht ins Dunkel der Meinungen.

                                    BG
                                    EMM

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                                    • #38
                                      Kurz kehrt-Wendungen

                                      Kommentar

                                      • Dressurmainz
                                        • 02.02.2006
                                        • 813

                                        #39
                                        kurz kehrt was? Gehts evtl in ganzen Sätzen?


                                        danke+gruss
                                        DM

                                        Kommentar


                                        • #40
                                          gesundheitliche risiken? *prust* also man kann`s auch übertreiben mit dem reello-getue...

                                          sicher kann ich das seitwärts-vorwärts auch entwickeln, indem ich mit übertreten lassen auf einem kleinen kreiserl beginn - hat den vorteil, dass der innere hinterhax nicht nur seitwärts taumelt, sondern auch unter pferd`s sp setzt.

                                          trotzdem kann man auch einem sw viel positives abgewinnen, auch wenn`s ganz viel böse unklassisch ist ;-)

                                          kurz-kehrt halte ich als einstiegslektion für zu gefinkelt, da würde ich mit simpleren dingen beginnen.

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                                          Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
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                                          Letzter Beitrag Rübchen
                                          von Rübchen
                                           
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