Fehlender GP Nachwuchs?

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  • hufschlag
    • 30.07.2012
    • 4134

    Fehlender GP Nachwuchs?

    Ich beziehe mich auf einen Post aus einer Hengst Besprechung,der besagt, dass vor allem Dressurreiter mit dem derzeitig angeboten Material sehr unzufrieden sind.
    ich habe den gleichen Eindruck.
    Wenn eine international bekannte Dressurreiterin einen 19 jährigen imGP reitet weil sie keinen andern hat, spricht das auch für diese These.
    Nicht falsch verstehen, es ist ja schön, dass das Pferd indem Alter noch mitlaufen kann, dass eres aber noch muss scheint ja schon dafür zu sprechen, dass es schwer istentsprechenden Nachwuchs zu finden ist.
    Ich möchte das auch nicht auch die Deutsche Pferdezuchtbeschränken.
    Solche Reiter suchen nicht nur bei uns sondern auch inunseren Nachbarländern.
    Es schein aber überall schwierig zu sein, etwas Passendes zufinden.
    Woran liegt es?
    Thesen:
    Olympiajahr: letztes Jahrgingen besonders viele dieser Pferde für gutes Geld in die ganz Welt, das hatden Markt besonders verknappt??
    Haltbarkeit: die heutigen Pferde halten nicht mehr lange genug um dort anzukommen?
    Steigende Teilnehmer Zahlen: mehr Reiter in den hohen Klasseführt zur Verknappung?
    Weniger Pferde: aus sinkenden Bedeckungszahlen resultiertein kleineres Angebot für ganz oben?
    Qualität sinkt: Reiter und Pferdezahlen verändern sichgleichermaßen, aber weniger Pferde sind gut genug für Inter und GP
    Reiter: das Niveauder Reiter sinkt, immer weniger können gute Pferde bis ganz oben ausbilden?

    Was glaubt ihr, ist die Ursache?
    oder stimmt es gar nicht, dass nicht genügend Pferde für ganz oben zur Verfügung stehen

  • Fife
    • 06.02.2009
    • 4401

    #2
    an allen deinen Thesen ist was dran. Und sind teilweise auch voneinander abhängig.

    ich nehme mal einen Punkt heraus. :
    Wenn immer weniger Reiter dazu in der Lage sind ein Pferd von Roh bis ganz oben auszubilden, geht auch das Wissen darum wie ein leistungsfähiges Pferd jung ist (in Konstruktion wie auch Einstellung) verloren.

    Kommentar

    • Charly
      • 25.11.2004
      • 6025

      #3
      aus sicht der zucht würde ich sagen, dass ein druchschnittspferd heute deutlich besser ist als ein durchschnittspferd vor 20 oder 30 jahren.
      ABER, die Haltbarkeit nimmt ab. das hat viele Faktoren und wie Fife schon sagt, die reiterlichen fähigkeiten sind auch nicht immer zum pferdematerial passend.
      hinzukommt, dass gerade der dressursport sich in eine richtung entwickelt, die mit gesundheitserhaltendem oder fördernden reiten nciht mehr viel zu tun hat

      Kommentar

      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #4
        Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
        ...Ich möchte das auch nicht auch die Deutsche Pferdezuchtbeschränken.
        Solche Reiter suchen nicht nur bei uns sondern auch inunseren Nachbarländern.
        Es schein aber überall schwierig zu sein, etwas Passendes zufinden.
        Woran liegt es?
        Thesen:......
        Weniger Pferde: aus sinkenden Bedeckungszahlen resultiertein kleineres Angebot für ganz oben?
        ......
        oder stimmt es gar nicht, dass nicht genügend Pferde für ganz oben zur Verfügung stehen
        doch, das ist so.

        und natürlich hat die beinahe-halbierung der bedeckungen seit 2008 ganz wesentlich mit der verknappung von spitzenpferden zu tun. klasse entsteht nunmal aus masse, wenn du die masse halbierst halbiert sich die spitzenmenge ebenso.

        das führt zu dem sich selbst nähernden phänomen, dass die selektion von potentiellen spitzenpferden mittlerweile nicht mehr 4-6 unter dem sattel stattfindet sondern 2 1/2 jährig zur körung. wenn die vermeintliche spitze aus durchschnittlich 300 zur körung aufgetriebenen junghengsten in D bereits 2 1/2 von potentiellen endverbrauchern selektiert wird, bleibt drei jahre später deutlich weniger übrig, das dann noch in den markt reinwächst. (die bis dahin entsorgt werden haben sich entweder als unterdurchschnittlich erwiesen oder sind bereits verschlissen)

        aufschlussreich in diesem zusammenhang ist auch der turniersportbericht der FN, der diese woche veröffentlicht wurde:

        Der größte Rückgang war im zurückliegenden Turnierjahr bei den Pferden zu beobachten. So ging die Zahl der neu eingetragenen Pferde um 7,1 Prozent auf 24.799 (2014: 26.697) zurück, was vor allem auf ein Minus bei den Pferden der Liste I und II zurückzuführen ist, also den Pferde aus deutscher Zucht. Anders als noch 2014 konnte dieser Rückgang nicht mehr durch eine steigende Zahl an Fortschreibungen wettgemacht werden. Wurden 2014 noch 143.619 Pferde für den Turniereinsatz fortgeschrieben, waren es 2015 noch 142.046, umgerechnet ein Minus von 1,1 Prozent.

        im umkehrschluss heisst das:
        die neueintragung von pferden aus ausländischer zucht wächst oder bleibt gleich.

        daraus kann man folgern:

        die ausländer züchten tatsächlich die besseren pferde und verdrängen damit deutschen durchschnitt vom markt.

        Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
        ....Olympiajahr: letztes Jahrgingen besonders viele dieser Pferde für gutes Geld in die ganz Welt, das hatden Markt besonders verknappt??...
        das halte ich, zumindest was den dressursport angeht, für absoluten blödsinn. nur weil man eine solche aussage immer wieder tätigt, wird sie dadurch nicht gehaltvoller.

        die drspferde, die hier im vorfeld zu rio gehandelt werden, sind allesamt zweiter klasse, relativ oder absolut.

        relativ:
        kein kaderreiter verkauft sein spitzenpferd wenn er damit eine realistische chance für rio hat.
        bsp elSanto/IWerth
        zweifelsohne hat der burshe qualität. aber das bessere ist des guten feind u frau werth hat besseres für sich auf der kaderliste stehn.

        absolut:
        niemand verkauft ein 75-80-prozentpferd (das niveau braucht es schon um überhaupt chance auf europäische A-kader zu haben)
        bsp wittig/brioni - ein solides 70-prozentpferd u keine chance auf kader in D
        dito Christoph Koschel's Tiesto and Rostropowitsch, and Helen Langehanenberg's Rohjuwel.
        allesamt keine potentiellen A-kaderpferde in D u damit kein verlust für D i.s. von spitzensport.
        www.muensterland-pferde.de

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        • hufschlag
          • 30.07.2012
          • 4134

          #5
          Die GP Reiter, die kenne (nur wenige) suchen keine 2,5 jährigen sonder ab 5 oder 6, gern auch 7 also Pferde, mit denen die zeit bis sie GP laufen können nicht mehr so lang ist und da scheint es sehr dünn zu sein....

          Kommentar

          • fanniemae
            • 19.05.2007
            • 3291

            #6
            das ist genau das, was ich beschrieben habe. WEIL der sportpferdemarkt sich bereits auf die körplätze verschoben hat gibt es keine sattelfähigen spitzen mehr im alter von 4-6 mehr.
            der grund für die verschiebung liegt in der totalen verknappung (halbierung) des angebots.
            www.muensterland-pferde.de

            Kommentar

            • hufschlag
              • 30.07.2012
              • 4134

              #7
              absolut:
              niemand verkauft ein 75-80-prozentpferd (das niveau braucht es schon um überhaupt chance auf europäische A-kader zu haben)
              bsp wittig/brioni - ein solides 70-prozentpferd u keine chance auf kader in D
              dito Christoph Koschel's Tiesto and Rostropowitsch, and Helen Langehanenberg's Rohjuwel.
              allesamt keine potentiellen A-kaderpferde in D u damit kein verlust für D i.s. von spitzensport.[/QUOTE]



              Na ja, ist wohl eine Frage des preises
              MR hat seiner zeit schon ein Pferd weit über 80% kaufen können
              Und es gibt ja noch einige, wo es nicht am Geld scheitert, die auch keins finden..
              Der von dir erwähnte Koschel ist der erste dt Championatsreiter, der jetzt einen Lusitano reitet. hat wohl auch kein WB gefunden...

              Kommentar

              • hufschlag
                • 30.07.2012
                • 4134

                #8
                Halbierung des Angebots verstehe ich
                Die Verschiebung nicht
                Wenn Sportpferde heute mit 2,5 gekauft werden warum gibt es dann später keine für GP
                Sind ja genug da, die nicht behalten und selber reiten sondern später wieder verkaufen wollen

                Kommentar

                • fanniemae
                  • 19.05.2007
                  • 3291

                  #9
                  auch das steht oben im text (hab ich mich so blöd ausgedrückt?)

                  wenn die vermeintliche spitze aus durchschnittlich 300 zur körung aufgetriebenen junghengsten in D bereits 2 1/2 jährig von potentiellen endverbrauchern selektiert wird, bleibt drei jahre später deutlich weniger übrig, das dann noch in den markt reinwächst. (die bis dahin entsorgt werden haben sich entweder als unterdurchschnittlich erwiesen oder sind bereits verschlissen)

                  will heissen:
                  die revolutions dieser welt haben bereits zur körung den besitz gewechselt.
                  halten sie was sie versprechen wirst du diese pferde ganz sicher nicht als nachwuchspferde auf dem markt sehen.
                  und nein, das ist keine frage des preises.

                  MAR>80
                  der ist auf der spitze des erfolges verkauft worden u konnte nur noch verlieren.
                  was er dann ja auch getan hat.

                  aber spass beiseite:
                  totilas ist sicher kein beispiel für die usancen des "GP"marktes.
                  www.muensterland-pferde.de

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                  • Fife
                    • 06.02.2009
                    • 4401

                    #10
                    Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                    Die GP Reiter, die kenne (nur wenige) suchen keine 2,5 jährigen sonder ab 5 oder 6, gern auch 7 also Pferde, mit denen die zeit bis sie GP laufen können nicht mehr so lang ist und da scheint es sehr dünn zu sein....
                    Tja, = > man muß es nehmen wie es ist. Entweder jünger einkaufen oder mehr bezahlen.

                    Kommentar

                    • hufschlag
                      • 30.07.2012
                      • 4134

                      #11
                      nein, ich habe es wohl falsch ausgedrückt
                      Ich glaube eben schon, dass solche Pferde zu haben sind, wenn der Preis stimmt

                      Bsp
                      Ein Profi hatte ein selbst ausgebildetes Spitzenpferd, dass er nicht verkaufen sondern selber reiten wollte. es wurde verkauft. Auf die Frage warum doch sagte er
                      ich wollte ihn selber reiten, hab aber so viel Geld bekommen, dass ich damit ausgesorgt habe...
                      eine einmalige Chance

                      ein anderer ritt Pferde vom züchter. 2 hat er bis GP gebracht, der züchter bekam ein tolles Angebot und verkaufte, obwohl das anders vereinbart war mit dem Ausbilder.

                      Ein Profi bildet Pferde ab 5 bis in die hohe Klasse aus und verkauft sie. die Nachfrage ist deutlicher höher als das Angebot. Wäre es möglich mehr geeignet 5 jährige Pferde zu finden und wäre Zeit da, noch mehr auszubilden, die Käufer gäbe es.

                      Ich behaupt, die wenigsten Pferde, die bei der Körung verkauft werden werden auch von ihren Käufern geritten

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                      • tina_178
                        • 18.03.2007
                        • 3704

                        #12
                        In der obersten Liga ist die Luft sehr dünn. Ich bekomme das am Rande mit - ein Bekannter von mir vermittelt Pferde. Bei PiPa trennt sich die Spreu vom Weizen und er sagt, es gibt zu wenig Pferde, die das können, oder bis da oben durchhalten. Weich, krank, Sehnen, fehlender Kampfgeist, Röntgenbefunde; das sind immer wieder ko Kriterien. Er schimpft pauschal (ich denke nicht gerechtfertigt) auf "die" deutschen Züchter, die ohne lange zu überlegen das nutzen, was ihnen die Landgestüte vor die Tür stellen, oder zum dunklen Strampelvererber rennen, um das Fohlen teuer und schnell verkaufen zu können. Bewährte Sporthengste als Vererber nutzen, sei bei uns Dressurzüchtern unpopulär. Das rächt sich irgendwann.

                        Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass es bei meinen Fohlen- und Jungpferdeverkäufen in D am Geld haperte, daher gings eher ins Ausland. S-Dres Sporterfolge in enger Verwandtschaft waren hier wenig wert. Schauerfolge oder RPF Champions waren gefragt.
                        Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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                        • aurusfarm
                          • 25.07.2009
                          • 2812

                          #13
                          Genau. Das grosse Krux an der Sache. Die Pferde müssen es halten und gesund bleiben. Da haben unser deutschen Championatsreiter auch so ihre Probleme...

                          Kommentar

                          • Mondnacht
                            • 01.12.2009
                            • 2470

                            #14
                            Entweder halten sie nicht oder sie sind nicht ganz so einfach in der Bedienung (Genie und Wahnsinn...), es gibt sicherlich viele Pferde, die man bis zur GP- Reife ausbilden kann, aber ein Championatspferd braucht einfach ganz viel Qualität.

                            Witzigerweise habe ich mich gerade gestern darüber unterhalten, die Aussage war, dass es eine Menge Pferde gibt, die genügend ausgebildet sind und auch Klasse haben, die meisten lassen sich aber nicht ohne Gerte reiten und die kann man im GP eben nicht gebrauchen.
                            Woran das nun liegt vermag ich nicht zu beurteilen, meine VErmutung wäre, dass die Reiter sich nicht genug Zeit lassen?

                            Kommentar

                            • Libella
                              • 20.04.2010
                              • 302

                              #15
                              Also mal ein neuer Einwand. Pferde gibt es, aber wer bildet diese aus?

                              Wenn ich bedenke wieviele gute Leute, die Pferde ausgebildet haben, heute nicht mehr im Sattel sitzen, weil sie mal vernünftiges Geld verdienen wollten oder völlig frustriert und psychisch angeschlagen aufgehört haben, weil ihnen ewig die Pferde unterm Hintern weggekauft wurden und die Leute nie ihre Träume verwirklichen konnten und heute ein Freizeitpferd im Stall stehen haben, was alle Lektionen beherrscht. Davon kann man ganze Bücher füllen. Und ich bin noch keine 20 Jahre im Pferdebereich und auch nur mal mehr mal weniger. Wo meine Cousine noch auf Turnieren war, da hab ich noch mehr mitbekommen wie jetzt.

                              Irgendwann möchte man eben nicht mehr nur der Ausbilder sein, sondern die Lorbeeren auch mal selber ernten und vor allem vernünftig verdienen. Von den 10 Mädels die ich kenne, die eine gute Ausbildung gemacht haben, sitzen heute noch 2 beruflich im Sattel. Das sagt doch auch schon einiges. Zumal auch der Ausbilder körperlich halten muss nicht nur das Pferd. Bei einem Mädel war kurz nach der Ausbildung Schluss aufgrund eines schweren Sturzes und die hat mir aus den oben genannten Gründen von dem Beruf abgeraten und noch einigen mehr... dieser Beruf wir nicht selten schnell vom Traum zu absoluten Albtraum.

                              Ich bin der festen Überzeugung, dass das ganze Konzept rund um Zucht und Sport überdacht werden muss. Es gibt auch sehr gute Reiter, die werden gar nicht erst erkannt und könnten gut Ausbilden und Pferde vorstellen, aber die werden einfach gar nicht erst entdeckt, weil sie keinen Fury im Stall haben. Es hat nicht jeder das Glück einer Isabell Werth.

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                              • Fife
                                • 06.02.2009
                                • 4401

                                #16
                                Zitat von Libella Beitrag anzeigen
                                Also mal ein neuer Einwand. Pferde gibt es, aber wer bildet diese aus?

                                Wenn ich bedenke wieviele gute Leute, die Pferde ausgebildet haben, heute nicht mehr im Sattel sitzen, weil sie mal vernünftiges Geld verdienen wollten oder völlig frustriert und psychisch angeschlagen aufgehört haben, weil ihnen ewig die Pferde unterm Hintern weggekauft wurden und die Leute nie ihre Träume verwirklichen konnten und heute ein Freizeitpferd im Stall stehen haben, was alle Lektionen beherrscht. Davon kann man ganze Bücher füllen. Und ich bin noch keine 20 Jahre im Pferdebereich und auch nur mal mehr mal weniger. Wo meine Cousine noch auf Turnieren war, da hab ich noch mehr mitbekommen wie jetzt.

                                Irgendwann möchte man eben nicht mehr nur der Ausbilder sein, sondern die Lorbeeren auch mal selber ernten und vor allem vernünftig verdienen. Von den 10 Mädels die ich kenne, die eine gute Ausbildung gemacht haben, sitzen heute noch 2 beruflich im Sattel. Das sagt doch auch schon einiges. Zumal auch der Ausbilder körperlich halten muss nicht nur das Pferd. Bei einem Mädel war kurz nach der Ausbildung Schluss aufgrund eines schweren Sturzes und die hat mir aus den oben genannten Gründen von dem Beruf abgeraten und noch einigen mehr... dieser Beruf wir nicht selten schnell vom Traum zu absoluten Albtraum.

                                Ich bin der festen Überzeugung, dass das ganze Konzept rund um Zucht und Sport überdacht werden muss. Es gibt auch sehr gute Reiter, die werden gar nicht erst erkannt und könnten gut Ausbilden und Pferde vorstellen, aber die werden einfach gar nicht erst entdeckt, weil sie keinen Fury im Stall haben. Es hat nicht jeder das Glück einer Isabell Werth.
                                da muß sich der begnadete Berufsreiter eben mal ein Fohlen kaufen und selbst bis oben ausbilden + behalten.
                                Der kleine Züchter kann nicht jedes Produkt 10 Jahre halten und Beritt berappen. (+ beim Pferdeverkauf dann übers Ohr gehauen werden)

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                                • tina_178
                                  • 18.03.2007
                                  • 3704

                                  #17
                                  Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                                  Der kleine Züchter kann nicht jedes Produkt 10 Jahre halten und Beritt berappen. (+ beim Pferdeverkauf dann übers Ohr gehauen werden)
                                  ein Jahr Beritt mit allem incl sind schnell 10.000€, wenn man's nicht selber machen kann. Da legt man beim Pferdeverkauf oft ordentlich drauf. Daher auch der Trend zum schnellen Fohlenverkauf. Darin liegt schon ein Grund, warum so angepaart wird, wie wir es seit einigen Jahren haben.
                                  Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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                                  • Greta
                                    • 30.06.2009
                                    • 3921

                                    #18
                                    Zitat von Libella Beitrag anzeigen

                                    Ich bin der festen Überzeugung, dass das ganze Konzept rund um Zucht und Sport überdacht werden muss. Es gibt auch sehr gute Reiter, die werden gar nicht erst erkannt und könnten gut Ausbilden und Pferde vorstellen, aber die werden einfach gar nicht erst entdeckt, weil sie keinen Fury im Stall haben. Es hat nicht jeder das Glück einer Isabell Werth.
                                    So jetzt mal meine Meinung zu dem Thema, I.W. ist ein tolles Beispiel ja sie hatte Glück aber bei Ihr hat auch wirklich alles gepasst! Sie hatte den Spitzenausbilder, und die richtige Einstellung und deshalb hat sie die richtige Sponsorin gefunden. Nur den Spitzenausbilder zu bekommen war Glueck (weil er in der Nachbarschaft war) alles weitere hat sie sich selber erarbeitet.

                                    Und damit komme ich zum naechsten Punkt..... Hier in der Diskussion wird unheimlich viel dem Pferdematerial an Schuld zugeschoben. Ich bin da nicht so sicher..... Georg Morris bemängelt in den USA das die Amerikaner schlechtere Reiter werden weil sie Ihr Horsemanship verloren haben, Ihre Einstellung zum Pferd.... Und ich glaube irgentwie das das in D auch ein Problem ist. Wir haben meiner Ansicht nach immer noch die besten Pferde der Welt, wir haben nur nicht mehr die richtige Einstellung zu ihnen. Es mag ja sein das z.B I.W. 1000 Pferde in den Stall bekommt von denen nur 3 überleben aber irgentwie glaube ich das nicht. Sie bildet alle Ihre Pferde selbst aus und aus den meisten wird auch etwas. Warum denn??? Sie hat dieselbe Pferdebasis wie alle anderen auch aber irgentwie eine andere Erfolgsquote... Warum?? vielleiht weil sie eine andere Einstellung zu ihren Pferden hat??
                                    Ich denke in Deutschland hat sich wie man ja auch hier in der Diskussion schoen sehen kann eine Einstellung entwickelt die weniger mit dem PFerd als mit dem finanziellen Aspekt der damit verbunden ist, zu tun hat. Haelt ein PFerd nicht kommt das naechste... Reiten hat meiner Ansicht nach auch mit Management zu tun. Wenn man staendig mit seinem Pferd Show trab reitet, dann kann kein PFerd das aushalten... (war es nicht Edward Gal der gesagt hat er reitet zu hause nie volle Kanne, das hebt er sich fuer Turniere auf??) Ich glaube er hat das waehrend einer HorsemastershipKlasse gesagt.Hat mir imponiert. Man muss mit seinen Resourcen schonend umgehen und um das zu wissen muss man sein Pferd lieben. Und ich bin nicht wirklich sicher ob wirklich alle Deutschen Reiter (und ich spreche jetzt nicht von den Spitzenreitern, die lieben ihre Pferde) ihre Pferde lieben.
                                    Ich glaube es liegt nicht hauptsaechlich am Material der Pferde und an ihrer Haltbarkeit, sondern an der Einstellung der Reiter, dem fehlenden Horsemanship....
                                    Allegra von Flake aus der Amica

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                                    • Titania
                                      • 22.04.2006
                                      • 4371

                                      #19
                                      Zitat von tina_178 Beitrag anzeigen
                                      ein Jahr Beritt mit allem incl sind schnell 10.000€, wenn man's nicht selber machen kann. Da legt man beim Pferdeverkauf oft ordentlich drauf.
                                      Ein befreundeter alter Züchter (etliche junge Hengste aus seiner Zucht oder seinem Besitz vorgestellt, die dann gekört wurden) hat mal einen Springer behalten, der dann teuer über die Auktion weg ging. Die Erfolge des Pferdes hätten zwei Din A4-Seiten gefüllt... Letztlich seien vlt. 10.000 Euro übrig geblieben.
                                      Dafür das ganze Risiko? Und ein behaltenes gesundes Dressurpferd habe sich durch den Beritt vor Verkauf schon lange aufgefressen... Er riet mir schon vor Jahren ab, Pferde zu behalten und weit auszubilden.
                                      Der normale Züchter kann das finanzielle Risiko des Behaltens und Ausbildens bis zur S-Reife definitiv nicht auf sich nehmen, es sei denn ein Familienmitglied reitet bis ganz oben und betrachtet die Ausbildung als Hobby.
                                      "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                                      www.gestuet-reichshof.de

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                                      • Bananenmopsi
                                        • 11.07.2012
                                        • 288

                                        #20
                                        Greta, interessanter Ansatz..

                                        Dass es am fehlenden Pferdematerial liegt, glaube ich auch nicht. Ich lasse jetzt mal die Reiter außen vor, die schlicht nicht in der Lage sind, ihre Pferde entsprechend zu fördern (und es vielleicht auch gar nicht wollen). Sieht man sich dann die paar Reiter an, die es können, wird man schnell feststellen, dass sich da sehr wenige unter diesen Reitern befinden, die wirklich immer fair und pro Pferd agieren (können/wollen). Da stehen doch ganz andere Werte im Vordergrund. Es geht um Geld, um viel Geld - mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen. Die Gier des Menschen nach Geld und Anerkennung kollidiert mit dem Lebewesen Pferd - und wer den Kürzeren zieht, steht von vornherein fest.

                                        Und obwohl jeder weiß, dass das, wie die Pferde behandelt und ausgebildet werden, zum Großteil nicht mal ansatzweise das Prädikat "gesundheitsfördernd und pferdefreundlich" verdient - die Züchter, die Reiter, die Richter - ändert sich nichts in Richtung "pro Pferd", sondern es verschlimmert sich nach meinem Gefühl immer mehr.

                                        Ein Züchter freut sich doch heutzutage nen Loch in den Bauch, wenn er sein tolles Zuchtprodukt für viel Geld an die EGs und AHs dieser Welt verkaufen kann. Das bedeutet viel Geld, viel Werbung und am Ende vielleicht sogar finanzielle Unabhängigkeit. Was das fürs Pferd bedeutet, weiß doch jeder selber..

                                        Und da bin ich auch schon wieder beim Ausgangsthema angekommen.. es ist in meinen Augen nicht so, dass es immer weniger Pferde gibt, die GP-"tauglich" wären. Es gibt aber nur sehr wenige, die den in den letzten Jahren immer mehr degenerierten GP-Zirkus heutzutage noch aushalten (psychisch, physisch), schon gar nicht auf Dauer..

                                        Ich möchte in dieser Zeit sicherlich kein talentiertes Pferd sein - die Chancen, dass ich ein grauenhaftes, pferdeunwürdiges und wahrscheinlich auch kurzes, schmerzerfülltes Leben vor mir hätte, wäre sicher groß.

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