Unruhige Anlehnung beim Jungpferd- Ursache und Ursachenbehebung!?

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  • corsas93
    • 13.05.2014
    • 73

    Unruhige Anlehnung beim Jungpferd- Ursache und Ursachenbehebung!?

    Guten Abend,
    ich habe einen fast 4-jährigen Wallach, der jetzt gut ein Jahr unterm Sattel ist. Er wurde letztes Jahr im April angeritten und bekam von Juli- Oktober nochmal Sommerpause. Danach haben wir wieder langsam angefangen, er fiel dann im Januar nochmal wegen eines Kieferbruchs aus. Seitdem haben wir "Probleme".

    Von Beginn an hat mein Youngster keinerlei Anlehnungsprobleme gehabt. Die Verbindung zur Reiterhand war immer konstant, v/a lief auch immer besser und auch sehr sicher. Wir hatten dann zum November einen Trainerwechsel. Anfangs war ich noch sehr zufrieden, im Nachhinein hat sich das ganze als nicht 100% passend heraus gestellt. Ich reite mit sehr leichter Hand und arbeite viel über Motivation. Mein Trainer ist da eher der klassische Sportreiter. Ich habe erst nach und nach erkannt, dass der Reitstil nicht zu meinem passt. Er reitet etwas stärker mit Hand und Bein und nimmt das Pferd deutlich mehr ran vorne. Von aussen nicht immer 100% erkennbar. Ich habe das dann vor 4 Wochen, auch aufgrund von anderen Gründen, beendet. Seit der Kiefergeschichte ist mein Pferd sehr unruhig in der Anlehnung. Danach ist mein Trainer nochmals geritten, aber darunter wurde es eher schlechter als besser und ich habe es seit diesem Tag wieder in meiner Hand. Ich habe vermehrt wieder am Vertrauen zur Reiterhand gearbeitet das leider fast komplett weg war und hatte das Gefühl, dass ich es wieder gut in Griff bekomme. Ich hatte letzte Woche Lehrgang- da war es Top!

    So- und nu ist das Desaster wieder perfekt Wir haben letzte Woche den Stall gewechselt. Er hat eine unglaublich schlechte Anlehnung. Von aussen sieht es nicht so schlimm aus, aber es fühlt sich einfach grauenhaft an! Er pendelt leicht von oben nach unten und von rechts nach links. Ich habe das Gefühl keinerlei Verbindung mehr aufbauen zu können. Faktisch ein dauerhaft springender Zügel. So was hatte ich noch nie. Knalle ich ihn vorne total ran, bleibt die Rübe ruhig. Aber das ist nun wirklich nicht Sinn und Zweck der Sache.

    Ich bin total gefrustet. Liegt das nun an der Trainersache, dem Wachstum, dem Kieferbruch? Ach ja- zu mir: Ich habe auf diversen Höfen gearbeiter, Jungpferde beritten, besitze das DRA Ii, ... So langsam gehen mir die Ideen aus
    Zuletzt geändert von corsas93; 06.03.2015, 12:57.
  • corsas93
    • 13.05.2014
    • 73

    #2
    Ich habe bis jetzt versucht ihn

    1. Ganz viel v/a locker zu reiten, bevor wir mit der Arbeitsphase beginnen. Die Anlehnungsprobleme sind darunter stärker geworden

    2. Ihn direkt in die Arbeitsphase ohne v/a zu reiten. Darunter wurde es deutlich besser, aber wahrscheinlich eher durch die "Handkontrolle"

    3. Ihn noch mehr von hinten nach vorne an die ruhig stehende Hand zu treiben. Leichte Verbesserung.

    4. Viel "Hand weg" zur Vertrauensbildung. Naja...Dort änderte sich auch nicht viel.
    Zuletzt geändert von corsas93; 05.03.2015, 21:48.

    Kommentar

    • Super Pony
      • 05.11.2011
      • 5012

      #3
      Er hatte im Januar 2015 einen Kieferbruch und wird schon wieder geritten?
      http://www.super-pony.de

      Kommentar

      • corsas93
        • 13.05.2014
        • 73

        #4
        Nein. Ende November/ anfang Dezember brach er sich den Kiefer an. Erst nachdem es wieder komplett zusammen und vom TA das Ok gegeben wurde, haben wir langsam wieder begonnen. Der Kiefer ist völlig schmerzunempfindlich. Nur noch ein Überbein zeugt davon, aber das wars.

        Kommentar

        • Super Pony
          • 05.11.2011
          • 5012

          #5
          Würde das Kiefergelenk Oesteopathisch checken lassen
          http://www.super-pony.de

          Kommentar

          • corsas93
            • 13.05.2014
            • 73

            #6
            Das ist eine gute Idee! Ostheopath sollte sowieso in 2 Wochen kommen.

            Kommentar


            • #7
              Hallo corsas, V/A ist immer das ZIEL... manchmal nur eben nicht der Weg.

              Ich habe es jetzt schon mehrfach erlebt, dass sich ein Pferd erst in natürlicher Aufrichtung mit Reitergewicht ausbalancieren muss, bevor es reell den Hals fallen lassen kann.

              Wird es zu früh in diese - natürlich absolut wünschenswerte - Haltung "geformt", verliert es die Balance und flieht entweder nach vorne oder rollt sich ein. Im schlimmsten Fall beides zusammen.

              Kommentar

              • corsas93
                • 13.05.2014
                • 73

                #8
                Genau. Deswegen habe ich ihn die ersten 3 Monate in Arbeitshaltung gearbeitet, bis er selbst die Dehnubg gesucht hat.

                Kommentar

                • corsas93
                  • 13.05.2014
                  • 73

                  #9


                  Video vom letzten Sommer...

                  Kommentar


                  • #10
                    Vielleicht musst Du von vorne anfangen... ein so junges Pferd ist schnell verdorben.
                    Reitpause, longieren, Anreiten...

                    Kommentar

                    • Korney
                      • 05.03.2009
                      • 3514

                      #11
                      Die Pferde kommen nicht mit dem Handbuch auf die Welt.

                      ob v/a das Ziel ist kann man definitiv diskutieren. Wenn das Pferd dabei den Widerrist oben behalten kann, ganz bestimmt. Wenn er das noch nicht halten kann, ist das nicht das Ziel und auch nicht der Weg, meiner Meinung nach.

                      Junge Pferde sind permanent in einer Entwicklungsphase - Kraft, Muskulatur, Balance. Jeder neue Step in der Ausbildung ist ein Gradwanderung verbunden mit genau diesen Punkten und verlangt jedes Mal aufs Neue Kraft, Muskulatur, Balance, Einstellung usw.

                      "2. Ihn direkt in die Arbeitsphase ohne v/a zu reiten. Darunter wurde es deutlich besser, aber wahrscheinlich eher durch die "Handkontrolle"

                      3. Ihn noch mehr von hinten nach vorne an die ruhig stehende Hand zu treiben. Leichte Verbesserung.

                      4. Viel "Hand weg" zur Vertrauensbildung. Naja...Dort änderte sich auch nicht viel."

                      Hier hast du dir die Antwort eigentlich schon selbst gegeben.

                      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den jungen Pferden öfters mal unter die Arme greifen muss. Das bedeutet, dass ich auf das Balanceproblem, bemerkbar durch unstete Anlehung, eingehe in dem ich dem Youngster gestatte sich ein wenig mehr auf die Hand zu legen und ihm damit helfen kann von hinten an den neuen "Kraftakt" heranzutreten - dein Punkt 3!

                      Wenn du in Kopf-Hals-Haltung höher-Modus Kraft aufbaust kann er mit dieser Kraft ein V/A besser halten. So bekommst du auch ein reelleres V/A hin, nämlich deutlich vor der Senkrechten.

                      Was genau meinst du mit "viel Hand weg"?
                      Ich verstehe darunter das Erarbeiten der Selbsthaltung. Dabei helfe ich dem Pferd aber zeitweise wie oben beschrieben. Merke ich dass das Pferd diagonal vom inneren Hinterbein an den äußeren Zügel treten kann, wird der innere Zügel automatisch weniger wichtig. Wenn das funktioniert förderst du die Längsbiegung und dein Pferd trägt sich selbst an den äußeren Zügel heran.
                      Ich glaube dass man bei den meisten Pferden so ein V/A erarbeiten kann, wenn das überhaupt das Ziel ist.

                      Unabhängig von meinem Geschreibsel:
                      Der ist 4 und wird, insofern du ihn reell arbeiten und ausbilden möchtest, in den nächsten 3 Jahren noch öfters unstet und schwammig sein und dich und deine Überzeugungen auf den Kopf stellen. Aber das ist ganz normal.
                      Ich weiß wie ätzend das ist, wenn man nur einen hat, der nur alle 2 Wochen mal für 10min gut ist. Daran hangelt man sich weiter step by step. Irgendwann sind sie jeden Tag toll und wollen für einen kämpfen. Ich kann dir sagen, es lohnt sich die schrecklichen Phasen auszuhalten und nicht das Tricksen anzufangen.

                      Aber letztenendes braucht man starke Nerven, viel Geduld, Spucke und Ausdauer - bei jedem jungen Pferd.
                      Zuletzt geändert von Korney; 05.03.2015, 23:23.

                      Kommentar

                      • herzensdiebin
                        • 10.12.2011
                        • 1043

                        #12
                        Sehr schön geschrieben Korney!!

                        Kommentar

                        • Finy
                          • 14.02.2006
                          • 1975

                          #13
                          Wenn er jetzt 4 wird steckt er ja mitten im Zahnwechsel. In dem Alter konnte meiner den Druck vom kombinierten Reithaltfter auf den Unterkiefer gar nicht ab. Hab dann ein paar Monate mit hannoveranischem geritten, bis die "Bulps" (Knochenzubildungen durch nachdrückende Backenzähne) am Unterkiefer halbwegs verschwunden waren.

                          Kommentar

                          • Piaffe77
                            • 28.11.2014
                            • 42

                            #14
                            @Korney: auf den Punkt getroffen!

                            Kommentar

                            • Charly
                              • 25.11.2004
                              • 6025

                              #15
                              meine hat das aktuell auch immer mal wieder... immer dann, wenn sie wächst und die balance sich ändert und sie den hals wieder mehr als balancierstange braucht. das ist dann halt so.. es sind junge pferde in der entwicklung.
                              nach ein paar tagen sieht es dann schon wieder anders aus.

                              Kommentar

                              • corsas93
                                • 13.05.2014
                                • 73

                                #16
                                Hallo,
                                Vielen Dank für eure wirklich produktiven Antworten

                                Ich werde jetzt nochmal ein paar Schritte zurück gehen und nach dem Motto arbeiten "weniger ist mehr". Nächste Woche kommt dann auch jetzt der Chiropraktiker und wird ihn nochmal komplett durchchecken. Evtl. hakt was, vllt ist es das Wachstum, ...
                                Zuletzt geändert von corsas93; 06.03.2015, 16:14.

                                Kommentar

                                • Greta
                                  • 30.06.2009
                                  • 3920

                                  #17
                                  ich würde auch Geduld empfehlen... Er ist grade 4 und vermutlich hat ihn der Beritt verunsichert. Immer wenn etwas beim Jungen Pferd nicht geht, sollte man etwas zurückgehen und versuchen wieder in einen Zustand zu kommen wo alles gut ist... Von da aus kann man dann wieder aufbauen... Alles andere ist eigentlich nicht reell
                                  Allegra von Flake aus der Amica

                                  Kommentar

                                  • Oppenheim
                                    • 27.01.2003
                                    • 3239

                                    #18
                                    Zur Hand hin reiten. Zügel aufnehmen, bis du eine Anlehnung hast bzw. einen straffen Zügel und dann genügend von hinten nachtreiben, bis das Pferd das Gebiss annimmt, d.h. sich vom Gebiss abstößt und Deine Paraden annimmt. Erst dann wird das wie eine Feder sein, gibst Du die Hand vor, folgt das Pferd dem Zügel bzw. sucht das Gebiss und Du kommst ans Hinterbein ran, bzw. kannst nachtreiben.
                                    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                                    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                                    Kommentar

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