halbe Parade - durchfedern m beiden Händen kontär?

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  • Cara67
    • 07.04.2008
    • 2482

    halbe Parade - durchfedern m beiden Händen kontär?

    Hallo Foris;

    die halbe Parade scheint hier bei uns in der Gegend immer mehr aus der Mode zu kommen. Reite z.Zt das 5-jährige Pferd einer Freundin korrektur, der weiß überhaupt nicht, was das ist. Ich habe etwas gegoogelt, und diesen interessanten Beitrag gefunden:



    Die logische Konsequenz daraus ist, das das "kurze durchfedern" mit beiden Händen (habe ich von diversen Ausbildern gehört) völlig kontraproduktiv ist - ein Hinterbein trifft die entsprechende Hand doch immer in der falschen Phase?
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    #2
    es gibt einen spruch, "das (reiter)leben besteht aus halben paraden."
    da ist was dran u das trifft auf spring- u buschpferde nicht weniger zu als auf dressurpferde.
    der schlüssel zur durchlässigkeit ist die halbe parade zu jedem zeitpunkt.
    anders ausgedrückt:
    ein pferd, das nicht an halben paraden "steht" ist nicht "geritten", es läuft.

    die halbe parade allerdings ausgerechnet über "hand" und einfluss der selben zu definieren halte ich für grenzwertig. ein solcher ansatz ist bestenfalls unglücklich, schlimmstenfalls stellt er in frage ob der schreiber/kommentator weiss wovon er schreibt.

    wenn überhaupt sollte man die halbe parade über sitz und kreuz definieren, der zügel bzw die hand"einwirkung" (ganz übles bild) fängt das ganze vorn ab, steht aber sicher nicht zu beginn der definition oder gar am anfang der wirkungsweise.
    von hinten nach vorn geritten bezeichnet die halbe parade aufbau und erhalt eines gesunden spannungskreislauf zwischen hinterhand/rücken und vorderpferd.
    das pferd ist "am sitz" und der reiter spielt die spannung an der hand "ab".
    je nach wirkungsgrad (spannungsbogen) lediglich dem erhalt der selbsthaltung dienend oder aber diese verstärkt abfordernd (grad der versammlung), dann ist der schluss von hinten nach vorn aus dem sitz aber erst recht und erneut erster impuls, das abspiel an der hand schliesst lediglich den spannungsbogen.

    das abspiel an der hand der theorie wegen auf ein individuelles hinterbein abstimmen zu wollen oder gar darüber zu definieren halte ich für absurd.
    man kann haare auch spalten, muss man aber nicht.

    reiten ist wie autofahren:
    die einwirkung erfolgt instinktiv.
    wenn überhaupt ein "zeitpunkt" definiert werden soll, dann ist das schlüsselwort hierfür der takt.
    also nicht motorische/theoretische erklärung über linkes/rechtes hinterbein sondern instinktiver ansatz über takt erarbeiten/fühlen/annehmen/abfordern. das ist im galopp nicht anders und definiert sich hier eindeutiger über die schwebephase und das einsitzen/heranschliessen an den sitz.
    eben diese gibt ein gut gerittener trab durch seine kadenz bei diagonaler fussung auch vor. im idealfall ist das der gefühlte schluss(schliessungs)moment des abspielens, derer gibt es pro taktfolge zwei, ergo zweimaliges an/abspielen. je nach bedarf (geraderichtung beiführen oder erhalten, hohlmachen innen, abstellung aussen, vorbereiten übergang galopp oder übergang trab/schritt, ganze parade etc etc) definiert sich die durchaus variierbare stärke von gleichmässiger oder einseitig stärkerer/schwächerer zügelführung.

    so würde ich es beschreiben aus dem praktischen gerittensein und fühlen.
    theoretisieren wie in dem o.g. artikel ist gut gemeint aber wird der sache nicht gerecht (jedenfalls erkenne ich in der beschriebenen theorie das gesunde reitgefühl nicht wieder), insbes wenn dabei noch das fotos eines pferdes in der handarbeit gezeigt wird, was dem ganzen als gutgemeinten erklärungsansatz völlig zuwider läuft.
    schlicht deshalb, weil handarbeit u fahrpferden die geschlossenheit an und über den sitz gänzlich abgeht. dabei reduzierte es sich in der tat auf reine handarbeit und das darf in der erklärenden theorie gern folge aber ganz sicher nicht grundlage der herangehensweise sein.
    www.muensterland-pferde.de

    Kommentar

    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14684

      #3

      Ich hole hier mal den Input von Carlo in Erinnerung .
      Ab # 31 wird es richtig interessant .
      Lest Euch mal ein und macht dann da weiter .
      Zuletzt geändert von Ramzes; 20.10.2014, 09:45.

      Kommentar

      • dissens
        • 01.11.2010
        • 4063

        #4
        Oder mal wieder meine Lieblings-Erklärbärin?
        Halbe Parade = half-halt: http://sustainabledressage.net/collection/halfhalt.php

        Und, ja, ich hab damals auch gelernt, dass die halbe Parade zwar den ganzen Reiter braucht, aber dass mit dem ZÜGEL nur einseitig eingewirkt wird - außen!

        ("Außen" beinhaltet dabei auch das podhajsky'sche "Abdrücken" bei Pferden, die sich einseitig hohl machen - halbe Parade an der anstehenden Seite, nicht an der, die "durchhängt", weil Pferd nicht drantrirtt, Zügel nicht annimmt).

        Den richtigen (sehr kurzen!) Moment zu finden, ist auch nicht so schwer, wenn man sich die Abfolgen der Tritte (Phasen) in den Gangarten vor Augen hält, und wie dabei jeweils das Reiterbecken mit-bewegt wird: Es ist der Moment, in dem das Reiterbecken eh gegen den (exakt diesen!) Zügel "geschubst/geschoben" wird.

        P.S.: Cara, in dem von Dir verlinkten Artikel steht:
        So lange ein Hinterbein sich auf dem Boden vor der Senkrechten befindet, übernimmt es die Last des Pferde- und Reiterkörpers und biegt sich, je nach Elastizität des Ganges und je nach Ausbildungsstand, mehr oder weniger im Hüft- und Sprunggelenk. Das Knie streckt sich im selben Moment. Sobald der Hinterfuß die Senkrechte passiert, hört er auf zu tragen und beginnt zu schieben. Das Kniegelenk biegt sich, während Hüft- und Sprunggelenk sich strecken.
        IST das so?
        Ich meine: Nein! Das Kniegelenk beugt und streckt sich doch genau anders herum! Es ist gestreckt beim Auffußen, muss sich dann BIS zur Senkrechten beugen ... und wird von da an wieder gestreckt! Bei ABfußen ist es dann wieder weitestgehend gestreckt.
        Oder hab ich jetzt eine großen Knoten im Kopf?

        Ist aber nur eine Meckerei am Rande, hat m.E. nichts mit der Parade als solcher oder ihrem Verständnis zu tun. Zumindest nichts, was dem Reiter da oben das Erspüren des Moments erleichtern würde.
        Zuletzt geändert von dissens; 20.10.2014, 10:16.

        Kommentar

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