Frage an die Sitzexperten

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  • Cara67
    • 07.04.2008
    • 2479

    Frage an die Sitzexperten

    Hallo Foris;

    Vielleicht kann mir hier jemand noch die ein oder andere Anregung geben. Folgendes Problem:

    14-jähriges Mädchen, RB auf meinem 18-jährigen Wallach. Das Mächen hat ständig auf der linken Hand (rechts nicht) die innere, also linke Hand tiefer als die äußere. Man muß das quasi dauernd korrigieren, weil sie das selbst nicht merkt. Aber der Wallach merkt es und ist am linken Zügel auf der rechten Hand schon ziemlich verbiestert.

    Das Mädchen war auch schief in Hüfte/Becken, dies ist aber durch eine ostheopathische Behandlung vor 14 Tagen behoben. Sie sitzt nun gerade, aber eben auf der linken Hand immer mit höherer innerer Hand. Die Mutter des Kindes vermutet die Ursache darin, daß das Mädel Geige spielt- nutzt aber nichts, wir müssen das Problem beheben.

    Hat jemand eine Idee??

    Im Trab sitzt sie ausbalanciert, aber im Galopp nicht! Und mit dem Wallach ist das ein Teufelskeis. Sie hat den Galopp nicht am Gesäß, der macht den Rücken zu, sie kommt dadurch noch weniger zum Sitzen.....und dabei im Linksgalopp die innere Hand hoch, der schlägt mit dem Kopf..
  • aurusfarm
    • 25.07.2009
    • 2806

    #2
    Meine es gab irgendwann den Tip von ein Profi ( in einer Pferdezeitschrift? ) mit "Mariahilfsriemen" am Sattel.

    Mit dem kleinen Finger da "reingreifen" um die Hände gleichmässig zu halten. Mit Sperrriemen geht es, glaube ich, gut weil so die länge etwas besser zu varieren ist.

    Kommentar

    • Fife
      • 06.02.2009
      • 4314

      #3
      bei mehr Musikern gibt es einseitige Ausrichtung die sich auf die Wirbelsäule auswirken. Das ist Intrumentenbedingt. Geige ist nur ein Bsp dafür.
      Behandlung ist ja schon gegeben. Da muß man dran bleiben.
      Beim Reiten helfen da alle lösenden und ausgleichenden Übungen. => Reiten mehr als therapeutischen Ansatz anschauen

      Kommentar

      • Maren
        • 08.08.2009
        • 819

        #4
        Im Alltag sollte das Mädchen auf eine gleichmäßige Behandlung der rechten und linken Seite achten. So einfache Sachen wie Zähneputzenoder Brot schmieren mit der anderen Hand wirken Wunder.
        Die meisten Menschen haben doch eine ausgeprägte "Händigkeit", daß wird dann beim Pferd bemängelt, aber beim Reiter als gegeben hingenommen.
        Und die guten alten Longenstunden mit Sitzübungen sind immer wieder gern genommen.
        Kannst du den Wallach mit Dreieckern ausbinden, dann kommt sie von der Hand weg?

        Lg Maren

        (ich bin meinem ersten RL bis heute zutiefst dankbar- Jahre von Sitzkorrektur als Kind und Teenie zeigen bis heute Wirkung. Aber es dauert eben Jahre.)

        Kommentar

        • Cara67
          • 07.04.2008
          • 2479

          #5
          Maren: das Problem ist eher generell gleichmäßige Anlehnung halten, d.h. öfter mal Schlagzügel, weil Handgelenke u. Ellenbogen nicht federn.
          Aber Hauptproblem, bei dem ich einfach keine Lösung weiß, ist die falsche Handhöhe auf der linken Hand.

          Mit dem Nasenriemen könnten wir probieren, aber ist es nicht so daß man damit die Hände fixiert?

          Kommentar

          • virtuelle
            • 30.08.2003
            • 78

            #6
            Ggf. korrigiert man falsch? Mehr Zug auf der linken Hand könnte ihren Ursprung eigentlich in hängender rechter Schulter und rechter Hand haben. Wenn man nun immer nur die linke Hand korrigiert, aber die Korrektur der rechten Körperseite vergisst, behält der Reiter sein Gleichgewichtsproblem und neigt noch immer dazu, sich am linken Zügel festzuhalten. Korrigiert man die rechte Körperseite, bewegt man den Reiter zum gerade sitzen und er kann losgelöster von der Hand sitzen.
            Dass der Wallach rechts herum biestig ist, ist m.E. ein weiterer Hinweis, dass das Mädel im Oberkörper nicht korrekt nach rechts mit dreht in den Wendungen (d.h. die rechte Schulter hängt nach vorne unten) und dadurch zu sehr am äußeren Zügel hängt. Mein Tipp wäre, die Korrektur auf die rechte Körperseite auszurichten und das Mädel einmal zu bitten, ganz bewusst die rechte Schulter zurück zu nehmen und den Brustkorb aufzurichten und nach rechts zu drehen.

            Kommentar

            • Cara67
              • 07.04.2008
              • 2479

              #7
              @ Virtuelle: klingt plausibel, aber hast Du nicht die Seiten verwechselt im letzten Absatz? Der Wallach ist linke Hand biestig, und genau am linken, also inneren Zügel, weil das Mädchen die linke Hand tiefer hat als die rechte (äußere).

              Du meinst, ich sollte mehr auf den Drehsitz achten? ok, aber dann müßte sie ja den Oberkörper nach links drehen und nicht nach rechts? - und auf der Geraden?
              Zuletzt geändert von Cara67; 30.05.2014, 04:58.

              Kommentar

              • aurusfarm
                • 25.07.2009
                • 2806

                #8
                Ich meine zu erinnern das der Reiter damit am Tag vor der Prüfung immer geritten ist. Einfach um sich selbst die richtige ruhige gleichmässige Handhaltung quasi einzuprägen. Ist keine Dauerlösung und kann nicht immer verwendet werden. Aber vielleicht einfach als "erste Hilfe" ? Um die richtige Haltung zu finden?

                Kommentar

                • virtuelle
                  • 30.08.2003
                  • 78

                  #9
                  Ich wollte mich auf diesen Satz beziehen:
                  "Aber der Wallach merkt es und ist am linken Zügel auf der rechten Hand schon ziemlich verbiestert"

                  Kommentar

                  • virtuelle
                    • 30.08.2003
                    • 78

                    #10
                    Wenn sie mehr Gewicht in der linken Hand hat, denke ich, muss sie mehr nach rechts drehen (vor allem aber auch sich rechts mehr aufrichten), um mehr Kontakt am rechten Zügel zu bekommen und damit links weicher werden zu können. D.h. könnte mir vorstellen: zu wenig Aufrichtung und Körperspannung im Oberkörper rechtsseitig, was dazu führt, dass sie sich links am Zügel festhält.

                    Kommentar

                    • copine001
                      • 01.08.2005
                      • 911

                      #11
                      Als ersten Ansatz würde ich anmerken, dass das Mädel in sich schief sitzt und irgendwo in WS oder Gelenken eine Blockade vorherrscht, die sie versucht, mit der linken Hand auszugleichen. Auf jeden Fall ist hier Abhilfe zu schaffen, da das Pferd bereits darauf reagiert!
                      Auch wenn der Osteopath den Beckenschiefstand korrigiert hat, ist das erlernte Muster vom Mädchen nicht von heute auf morgen zu beheben. Hier hilft wirklich nur Sitzlonge, denn der Körper muss sich seine natürliche Balance neu erarbeiten.

                      Das Mächen hat ständig auf der linken Hand (rechts nicht) die innere, also linke Hand tiefer als die äußere. Man muß das quasi dauernd korrigieren, weil sie das selbst nicht merkt
                      ...
                      Das Mädchen war auch schief in Hüfte/Becken, dies ist aber durch eine ostheopathische Behandlung vor 14 Tagen behoben. Sie sitzt nun gerade, aber eben auf der linken Hand immer mit höherer innerer Hand.
                      Bin etwas irritiert, denn im ersten Absatz schreibst du, die linke Hand würde tiefer gehalten und danach ist es die zu hohe Hand auf der linken Seite oder irre ich mich?
                      14 Tage ist natürlich ein eher geringer Zeitrahmen, um so ein Problem wirksam abzulegen. Hier muss ein gezieltes Training her, dass es dem Mädchen ermöglicht, seine natürliche Balance wieder herzustellen, Geige hin oder her. Ganzheitliche Sitzlonge mit einfließenden gezielten Übungen für die Mittelpositur, Oberkörper und Halswirbelsäule wären ein erster Ansatz, evtl. erstmal ohne Zügel auf einem braven Pferd.

                      Oh, und: da du schreibst, das Problem tritt vorwiegend im Galopp aufassiert das auch auf einem anderen Pferd?
                      Zuletzt geändert von copine001; 29.05.2014, 15:58.
                      Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                      Kommentar

                      • Cara67
                        • 07.04.2008
                        • 2479

                        #12
                        Copine: Sorry, da ist mir dann in der Eile ein Fehler unterlaufen: sie sitzt auf der linken Hand mit ihrer linken Hand viel höher als mit ihrer rechten Hand. Korrigiere ich: innere Hand tiefer, hält das kurz an, danach hebt sie die innere Hand wieder hoch.

                        Für die Sitzlonge kann ich den Wallach nehmen, mit Dreieckszügeln ausbinden, normale Zügel verknotet auf den Hals. Er läuft aussenrum wie ein Uhrwerk und läßt sich nur mit dem Körper reiten.
                        Sie reitet im Moment nur den Wallach- eine meiner Stuten hat sie ab und an mal geritten, da war es dasselbe. Wir sind aber mitten in der Turniersaison, da muß ich die Dame selbst reiten.
                        Das Problem tritt im Galopp schlimmer auf, weil Sie da noch weniger im Gleichgewicht sitzt. Sie klemmt etwas mit den Knien, die Unterschenkel bekommt Sie dadurch nicht ans Pferd, und das Gesäß nicht richtig in den Sattel.

                        @ Virtuelle: der ganze linke Arm ist recht unbeweglich bei ihr. Das sie links mehr "in der Hand hat" könnte ich jetzt nicht sagen- Sie kriegt es nur nicht hin, diese Hand tief zu nehmen. Auf der rechten Hand ist es ja die äußere, da ist auch alles ok. Aber linksrum ists echt ein Problem
                        Zuletzt geändert von Cara67; 29.05.2014, 17:36.

                        Kommentar

                        • Gaya
                          • 23.09.2013
                          • 55

                          #13
                          Schöner Fehler, hatte ich auch mal...war schwierig rauszubekommen.

                          Als erste Maßnahme hatte ich mir ein Strohband an den Sattel gemacht in das ich mit der linken Hand reingegriffen habe um sie genauso "niedrig" zu halten wie die rechte Hand. Als damit der gröbste Fehler behoben war, habe ich versucht immer mit dem kleinen Finger der linken Hand den Vorderzwiesel zu berühren. Vielleicht klappts so bei ihr auch?

                          Kommentar

                          • copine001
                            • 01.08.2005
                            • 911

                            #14
                            Ah, ok, Cara, da hatte ich mich gewundert, ob nach der Behandlung des Beckenschiefstandes das Problem in die andere Richtung gerutscht ist, als Ausgleichsbewegung sozusagen.

                            Das mit dem Strohband oder Mariahilfsriemen vorne am Sattel läßt sich ja in die Sitzschulung einbauen. Es reicht ja, wenn man den kleinen-ungenutzten Finger mal darin einhakt und sie so traben und auch angaloppieren läßt. Zusätzlich mal an die Longe nehmen mit einem Voltigurt, falls vorhanden, damit sie auf dem Hintern zu sitzen kommt.
                            Möglicherweise kompensiert sie mit der ungleichen Handhaltung auch den Oberschenkelschluß, den sie anscheinend im Galopp anwendet. Hier muss am tiefen Sitz gearbeitet werden, meiner Meinung nach, denn sonst wird nur das Symptom bearbeitet, nicht aber der Ursprung.
                            Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                            Kommentar

                            • Maren
                              • 08.08.2009
                              • 819

                              #15
                              So wie du es beschreibst, klingt es wie ein generelles Sitzproblem.
                              Sitzlonge zur Erlangung des unabhängigen Sitzes ist doch nie verkehrt.
                              Wenn dein Wallach brav ist (scheint ja ein alter Hase zu sein), dann laß sie doch auch mal ohne Zügel galoppieren, so daß sie sich nur auf den Sitz konzentrieren kann (Stichwort "mitnehmen lassen").
                              Schön sind da auch Stangen oder Cavaletti in-outs.
                              Und die Zügelbrücke (Zügel aufnehmen, dann zwischen den Händen nochmals kurz fassen) hilft der ruhigen Hand.
                              Ich kenne noch die Gerte hinterm Rücken in die Ellenbogen geklemmt... Weiß nicht, ob das noch en vogue ist.

                              Geduld, sie ist doch erst 14!

                              Lg Maren

                              Kommentar

                              • Cara67
                                • 07.04.2008
                                • 2479

                                #16
                                @ Maren: das Problem hat m.E. den Ursprung in Hüft/Beckenbereich. Das mit der Gerte habe ich bei ihr schon vor längerem mal getestet, ist aber bei ihr kontraproduktiv, da sie mit vorgekippten Hüftknochen sitzt

                                Kommentar

                                • dieindia
                                  • 10.05.2009
                                  • 1041

                                  #17
                                  mir hat man gerte hinter die ellbogen und eine zwischen die ringfinger so das ich erstmal musste ja tat weh aber half*lach*
                                  bin dann an die longe gekommen und die gute stute war mit dreieckern ausgebunden später dann zügel dazu..

                                  Kommentar

                                  • Hannoveranero
                                    • 13.11.2012
                                    • 376

                                    #18
                                    Hallo zusammen!
                                    Bei generellen Balance/ Sitzproblemen empfiehlt es sich doch häufig zu wechseln zwischen leichtem Sitz und tiefem Einsitzen, das hat mir mal bei einem Mädel sehr geholfen die einfach nicht aussitzen konnte :-) Bei zu langen Phasen verspannt man sich nur um die "richtige Haltung" einnehmen zu können!
                                    Und nicht vergessen: beo solchen jungen Mädels soll der Spaß erhalten bleiben, also auch mal "über Stock und Stein" galoppieren, auch das schult das Gleichgewicht! Vielleicht hilft Euch das auch, gerade im Wachstum sind die Mädchen doch oft mit Schwierigkeiten in der Balance belastet.

                                    Kommentar

                                    • Charly
                                      • 25.11.2004
                                      • 6007

                                      #19
                                      man sollte aber auch bedenken, dass sie in der pupertät ist, wo der körper sich ingesamt komplett verändert.
                                      da kann es auch sein, dass sie vom körpergefühl her sich anders fühlt, als es von unten aussieht.
                                      ich kann mich hier in der gegend an ein mädel erinnern, was super erfolgreich ponies vorgestellt hat und bei dem in der pupertät auf einmal gar ncihts mehr ging. kein körpergefühl mehr, dann kam auch längenwachstum noch dazu, bei ihr hat das eine ganze zeit gedauert, bis sie wieder richtig zum sitzen kam.

                                      Kommentar

                                      • Cindi
                                        • 04.06.2012
                                        • 387

                                        #20
                                        Bei meinen Sitzfehlern hilft Sitzlonge immer ganz ausgezeichnet. Ich wechsle dann immer ab mit ganz kurzen Bügeln und ohne Bügel, Zügel lasse ich immer weg und mache Übungen für die Balance. Ich denke, wenn man sich zuviel auf die Korrektur der Hand versteift, wird der Sitz insgesamt darunter leiden, weil man sich dann anspannt.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
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