Unterschiede in der Pferdeausbildung?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3533

    Unterschiede in der Pferdeausbildung?

    Wird es bei euch auch unterschiedlich gehandhabt, wie und mit welchen Methoden ein Pferd fuer das Dressurviereck aufgebaut und trainiert wird?
    Ich dachte ja eigentlich, die Dressur ist fuer das Pferd da, egal welche Sparte, und letzlich ist das Ziel doch Dasselbe, egal auf welchem Niveau man reitet. Aber scheinbar ist das unmodernes Denken?
    Es faengt damit an, dass die Pferde"kinder" spaetestens 2,5 jaehrig anfangen muessen, mit Gebiss, Sattel, Longe, wenn sie spaeter mal "mehr" gehen sollen. Zumindestens ist das so ein Grundtenor von vielen Amateuren, die spaeter gern in den hoeheren Dressur- oder Springsport wollen (M und dann mal schauen). Anhaltspunkte sind dafuer die Sportwissenschaftler, die auch betonen, je frueher man einen Organismus belastet, umso haltbarer wird er Ich wollte eigentlich ungern russische Elternmentalitaet bei der Jungpferdeausbidung

    Desweiteren betonen Ausbilder auch gern wofuer sie ausbilden - es gibt eher die Sparten fuer die Jungpferde, und dann die Sparte fuer GrandPrix - erst neulich im Interview (es ging um junge Pferde) mit Herrmann Burger habe ich gelesen: wir bilden keine Pferde fuer die Dressurpferdepruefungen aus, sondern fuer spaeter im Grand Prix.
    Wo genau krankt das System? Sollte nicht ein Dressurpferdestar das Potenzial fuer "Mehr" erkennen lassen? Warum wird das bei der Ausbildung so unterschiedlich gewichtet?
    Letzlich heisst es doch fuer mich durch die Blume: Die Dressurpferdestars sind die Beineschmeisser, die glaenzen und spaeter entweder nicht mehr halten, oder aber fuer die Versammlungsfaehigkeit nicht taugen, da sie nur vorwaerts gescheucht wurden, um noch den letzten Trab rauszureiten.
    Muss man das heutzutage wirklich so extrem unterscheiden?

    Vor wenigen Tagen bei einem Vortrag von H.Langehanenberg - schoene Philosophie, aber auch hier fand ich die Aussage der Unterscheidung von Arbeitshaltung und Turnierhaltung kritisch. Ich dachte, die relative Aufrichtung erarbeitet man sich immer mehr und verbessert diese - wenn ich aber in Arbeitshaltung trainiere, und hin und wieder die Turnierpferdehaltung uebe, klingt es auf den ersten Horcher eher nach hochholen - fuer mich gleichzusetzen mit absoluter Aufrichtung.

    Wo ist mein Denkfehler, wo ist der Knackpunkt? Bin ich zu "unmodern"?
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
  • Donnalouisa
    • 21.11.2007
    • 1736

    #2
    Ich denke, viele Grand Prix-Ausbilder denken eher langfristig. Sie nehmen ein junges Pferd mit zum Turnier zum Antesten, zur Gewöhnung an die Atmosphäre- legen aber wenig Wert auf Vielstarts und darauf, schon früh GGA im hohen Notenbereich zu zeigen. Diese Pferde werden sicherlich nicht unbedingt schon ab 2,5-jährig durchgearbeitet und haben eher die Chance, körperlich und geistig in ihre Aufgabe hineinzuwachsen.
    Will ich ein dagegen ein junges Pferd erfolgreich Bundeschampionat reiten, bleibt ja gar nichts anderes, als schon im Winter losuzulegen. Auf dem diesem Weg werden die Pferde sicher früher und stärker "verschlissen" und halten das teilweise nervlich oder physisch nicht aus. Ich denke nicht, daß die Qualität dieser Pferde nicht ausreichend oder schlechter ist- aber sie sind ja schon mit einem etwas anderen Ziel trainiert. Dahinter steckt ja eine frühere Vermarktungsabsicht oder der Gedanke, Werbung z.B. für einen Deckhengst machen zu wollen oder zu müssen. Außerdem wird vielleicht beim Richten dieser "Showturniere" nicht der letzte Wert auf die Versammlungsbereitschaft und die Hinterbeinkonstruktion gelegt. Sicherlich gibt es aber auch sehr gute Pferde, bei denen man diesen Championatsweg mitnehmen kann, weil sie einfach überdurchschnittliche Qualität besitzen und auch ohne "Quälerei" erfolgreich Bundeschampionat und später hohe Dressurprüfungen absolvieren können.
    Es gab ja vor Kurzem einen Artikel- ich glaube, in der St Georg- in dem die Prozentzahlen der im Grand-Prix-Sport erfolgreichen Pferde aufgeführt waren von den Pferden, die 5 oder 6-jährig bei der WM der Dressurpferde vertreten waren und vorne dabei gewesen sind. Gerade bei den 6-jährigen waren es sehr viele.
    Es liegt doch eher an der Qualität und Mentalität des Ausbilders, zu entscheiden, was einem jungen Pferd psychisch und physisch zugemutet werden kann und es im Sinne des jeweiligen Pferdes auszubilden.
    Diese ganze Diskussion um die Kopf- und Halshaltung finde ich teilweise unsinnig und überzogen, weil so viele Dinge in der Dressurpferdeausbildung eine Rolle spielen und so mancher gut reitende Dressurreiter sein Pferd vielleicht in einer etwas (!) zu engen Anlehnung reitet und ständig dafür kritisiert wird im Gegensatz zu dem, der ein Pferd mit festem Rücken vorstellte, das zufälig den Kopf an der "richtigen" Stelle hält.
    Auch eine Uta Gräf, Ingrid Klimke, Helen Langehaneberg usw findet man ja auf dem Bundeschampionat und sie beweisen, daß es mit gutem Reiten, guten Pferden und viel Gefühl möglich ist, den Spagat zwischen beidem hinzubekommen. Aber im Sinne der Pferde bräuchte man das Bundeschampionat sicher nicht. Es ist einfach ein Schaufenster für die Züchter und Hengsthalter und damit sicher auch ein Baustein, der den Reitsport für die Öffentlichkeit interessant macht...
    www.reitponys-wessling.de

    Kommentar

    • hufschlag
      • 30.07.2012
      • 4135

      #3
      ich sehe da schon einen Unterschied: eine Bekannte reitet erfolgreich GP- ihre jungen Pferde gehen wenig in Dressurpferdeprüfungen- sie will nicht "so viel kilometer drauf reiten" sondern ihre Pferd so für sich bis GP ausbilden, dass sie möglichst lang halten. Andere wollen ihre jungen Pferde möglichst schnell möglichst gut vermarkten, die reiten auch nach 6 gewonnenen Drpf A noch die 7 weil die käufer für jeden Sieg mehr zahlen.
      Das krasseste, was ich da gesehen habe, war letztes Jahr ein Pferd, Seriensieger in Drpf A, wo ich war hat der gewonnen. Am Ende der Saison war noch ein Turnier, es hatte geschüttet und der Boden war Megatief- das gute Pferd musste auch da noch durchlaufen- hat natürlich wieder gewonnen- aber ich verstehs nicht- wie kann man so nen guten nach so vielen Siegen da auch noch durchjuckln- dieses Jahr ging er Drpf L am Anfang auch noch ganz gut gegen Ende der Saison schon nicht mehr so. ich würde mir nie ein Pferd kaufen, dass mit 5 jahren schon zig Drpf A gewonnen hat- den hat keine Pferdemann trainiert (ist meien Meinung)

      Ich finde auch, die wenigen, die es auf die WM der jungen Pferde schaffen gehen dann oft auch noch GP- aber wie viele, die Drpf A und L siegen sieht man nie in M ankommen...

      Kommentar

      • Donnalouisa
        • 21.11.2007
        • 1736

        #4
        Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
        ich sehe da schon einen Unterschied: eine Bekannte reitet erfolgreich GP- ihre jungen Pferde gehen wenig in Dressurpferdeprüfungen- sie will nicht "so viel kilometer drauf reiten" sondern ihre Pferd so für sich bis GP ausbilden, dass sie möglichst lang halten. Andere wollen ihre jungen Pferde möglichst schnell möglichst gut vermarkten, die reiten auch nach 6 gewonnenen Drpf A noch die 7 weil die käufer für jeden Sieg mehr zahlen.
        Das krasseste, was ich da gesehen habe, war letztes Jahr ein Pferd, Seriensieger in Drpf A, wo ich war hat der gewonnen. Am Ende der Saison war noch ein Turnier, es hatte geschüttet und der Boden war Megatief- das gute Pferd musste auch da noch durchlaufen- hat natürlich wieder gewonnen- aber ich verstehs nicht- wie kann man so nen guten nach so vielen Siegen da auch noch durchjuckln- dieses Jahr ging er Drpf L am Anfang auch noch ganz gut gegen Ende der Saison schon nicht mehr so. ich würde mir nie ein Pferd kaufen, dass mit 5 jahren schon zig Drpf A gewonnen hat- den hat keine Pferdemann trainiert (ist meien Meinung)

        Ich finde auch, die wenigen, die es auf die WM der jungen Pferde schaffen gehen dann oft auch noch GP- aber wie viele, die Drpf A und L siegen sieht man nie in M ankommen...
        Ja, das she ich genauso!
        www.reitponys-wessling.de

        Kommentar

        Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

        Einklappen

        Themen Statistiken Letzter Beitrag
        Erstellt von fanniemae, 30.06.2014, 14:04
        59 Antworten
        4.691 Hits
        0 Likes
        Letzter Beitrag Nickelo
        von Nickelo
         
        Erstellt von mietz, 16.11.2007, 08:38
        202 Antworten
        25.445 Hits
        0 Likes
        Letzter Beitrag Sabine2005  
        Erstellt von Drenchia, 28.04.2024, 10:31
        27 Antworten
        3.227 Hits
        3 Likes
        Letzter Beitrag Fair Lady
        von Fair Lady
         
        Erstellt von hufschlag, 23.11.2024, 18:05
        6 Antworten
        671 Hits
        0 Likes
        Letzter Beitrag Carley
        von Carley
         
        Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
        113 Antworten
        3.494 Hits
        1 Likes
        Letzter Beitrag Rübchen
        von Rübchen
         
        Lädt...
        X