RB rennt los, sobald ich Hilfen gebe

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • virgina
    • 07.02.2010
    • 9

    RB rennt los, sobald ich Hilfen gebe

    Ich habe seit noch nicht allzulanger Zeit eine Reitbeteiligung an einem siebenjährigen Wallach. Am Anfang habe ich viel Bodenarbeit gemacht und alles lief gut. Beim Reiten allerdings funktioniert einfach überhaupt nichts. Die Besitzerin erwähnte schon, dass die vorherige RB nur galoppiert ist, immer die Wiese hoch und runter. Das macht sich absolut bemerkbar. Sobald ich draufsitze scheint er nur darauf zu warten, dass ich ihn zum Rennen auffordere. Zirkel kennt er fast gar nicht, das merkte ich schon beim Longieren. Schon wenn ich antraben möchte, rennt er los, kontrolliert traben ist fast nicht möglich. Dabei reagiert er so schlecht auf meine Hilfen, dass ich jedesmal ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich ihn so hart anfassen muss, um überhaupt eine Reduktion der Geschwindigkeit zu erreichen. Jedesmal zur offenen Zirkelseite macht er Anstalten, die Wiese hochzurennen.
    An einem Tag, an dem das mit dem Traben auf dem Zirkel ganz gut geklappt hat, hab ich versucht, anzugaloppieren (ja, vielleicht wollte ich da zuviel) und die erste Sache ist schon, dass er große Probleme hat, in den Handgalopp zu springen aber damit könnte ich umgehen, das könnten wir hinkriegen. Allerdings ist es schon fast unmöglich, einen ordentliche Übergang zu reiten, weil er in den Galopp "hineinrennt" und der Galopp selber auch dementsprechend flott ist. Außerdem wehrt er sich dann gegen jegliche Hilfe, d. h. trotz aller Anstrengung, wenigstens einen großen Zirkel oder etwas ähnliches zu galoppieren gings schnurstracks geradeaus, er wurde immer schneller, bis zur anderen Seite der Koppel und ich war nur noch Beifahrer. Dort angekommen pariert er dann tadellos durch, macht also keine Anstalten durch Zäune zu gehen.
    Es ist alles so unkontrolliert, schon im Trab, dass ich nicht weiß, wie ich das ändern soll. Ich bin zu Beginn nur Schritt geritten, tagelang, damit er versteht, dass man nicht immer rennen muss, vielleicht bin ich zu ungeduldig, aber es schien nicht zu fruchten. Sobald ich traben wollte, schien sich der Schalter wieder auf "Rennmodus" umzustellen.
    Vor allem fühle ich mich so machtlos und weiß nicht, wo ich ansetzen soll, weil ich mit meinen Hilfen überhaupt nicht durchkomme.

    Könnt ihr mir Tipps geben?
  • basquiat
    • 02.10.2005
    • 2836

    #2
    Die Strategie, zuerst nur Schritt zu reiten, war richtig! Diesen Stil musst du jetzt nur durchhalten, d.h. bevor du im Trab exakte Kontrolle über Tempo und Linie hast, keinesfalls galoppieren. Lieber wieder zum Schritt parieren, wenn er im Trab unerlaubt schneller wird. Falls du mit dem Zügel schlecht durchkommst, ruhig entweder eng wenden oder Begrenzungen (Zäune) als Bremshilfe nutzen. Dabei darauf achten, dass du selbst entspannst und nicht seine Eile durch eigene Spannung verstärkst.

    LG Liesl
    Gestüt Pferdeschule Riegersburg

    Kommentar

    • Super Pony
      • 05.11.2011
      • 5001

      #3
      Als erstes würde ich versuchen an einem anderen Ort zu reiten, damit er nicht immer die alte Rennstrecke vor der Nase hat, und dort evtl einen großen Zurkel abstecken. Wenn das klappt den Reitbereich langsam vergrößern
      http://www.super-pony.de

      Kommentar

      • Schnieke
        • 10.01.2012
        • 37

        #4
        Zitat von basquiat Beitrag anzeigen
        Falls du mit dem Zügel schlecht durchkommst, ruhig entweder eng wenden oder Begrenzungen (Zäune) als Bremshilfe nutzen. Dabei darauf achten, dass du selbst entspannst und nicht seine Eile durch eigene Spannung verstärkst.

        LG Liesl
        Das ist Gut! Hab ich mit meiner Reitbeteiligung auch schon einige Male durch. Die wollte sich auch nie bremsen lassen. Hat sie nicht reagiert hab ich sie in ihrem vollen Tempo in eine Ecke des Reitplatzes rennen lassen. (Pass nur auf, dass du gut sitzt, der Stopp ist echt abrupt und aufpassen, dass er nicht doch im letzten Moment die Biege macht. Also meine ran) Ich glaub das hab ich so 5 oder 6 mal machen müssen. Insgesamt. Dann hatte die Gute das geschnallt und lies es gar nicht mehr darauf ankommen.
        Ansonsten, schau wirklich, dass du irgendwo anders reitest. So hat er ja immer seine alte Rennstrecke im Visier. Warum soll er denn da langsam machen? Durfte doch sonst immer rennen...

        Kommentar

        • Nessi
          • 15.06.2007
          • 498

          #5
          Du schreibst, dass du einen 7-Jährigen Wallach auf der Wiese reitest. Und dass dieser von seiner Ex-RB immer nur galoppiert wurde. Das ist soweit nicht schlimm, aber erweckt bei mir erstmal den Eindruck, dass der Stall in dem das Pferd steht, keinen vernünftigen Platz oder keine brauchbare Halle hat. Meine Schlussfolgerung ist, dass das Pferd (das hört sich vielleicht nicht nett an, ist aber nicht wertend gemeint) ehr der günstigen Preiskategorie einzuordnen ist. Auch dass ist erstmal nicht schlimm. Schlimm ist nur, dass das Pferd keine Grundlagen als Reitpferd hat, sprich, dass es niemals eine vernünftige Grundausbildung erhalten hat, sondern dass vermutlich Gas und Bremse, Rechts und Links funktioniert..Irgendwie.....So wie bei hunderten von Haffies oder Mixponys.....

          Unterm Sattel würde ich den Galopp erstmal aussen vor lassen, ich würde den Schwerpunkt darauf legen, dieses Pferd im Schritt und Trab taktmäßig zu reiten. Ausschliesslich auf gebogenen Linien ! Unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass er dann nicht so schnell übers Tempo kommt. Den Galopp würde ich erstmal nur an der Longe fordern. Vernünftig ausgebunden und immer aus einem ruhigen Tempo heraus. Nicht so ein Zentrifugieren....und immer darauf achten, dass er auf der richtigen Hand angaloppiert. Wenn es unterm Sattel und an der Longe gut klappt, würde ich dann den Galopp unterm Sattel hinzunehmen. Ggf. kannst du vom Sattel aus auch das Stimmkommando "Galopp", auf welches er dann an der Longe reagiert, zur Hilfe nehmen. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass das nicht in 4 Wochen klappt (ausser du hast sehr gute Bedingungen wie guten Beritt und Unterricht). Setz dir ein realistischen Ziel von 3/4 Monaten regelmäßiger, durchdachter Arbeit, bevor du mit dem Galopp unterm Sattel beginnst. Aber immerhin sind das Wetter und die Bodenverhältnisse dann besser ;-)
          Dem Pferd fehlt mit Sicherheit das Gleichgewicht unterm Satten (a propos - passt der auch richtig), deshalb rennt der auch so, wenn die Pferde unterm Sattel nicht im Gleichgewicht sind, rennen sie, bzw. laufen deutlich über Tempo, um nicht auf "die Schnautze" zu fallen.....

          Kommentar

          • silas
            • 13.01.2011
            • 4018

            #6
            Ich würde Dir anraten viele Übergänge Schritt - Trab - Schritt - Stehen, etc. zu reiten. Die Übergänge immer an anderen Stellen reiten, genauso würde ich mit dem Pferd scheinbar "sinnlose" Figuren reiten, viel kringeln, achten. Zur Fõrderung der beiderseitigen Konzentration würde ich Stangen und Pylone in die Bahn legen, man kann auch im Schritt drüber gehen, auch mal rückwärts.

            Mit all diesen Mitteln brauchst Du nicht den Ort zu wechseln, musst aber konsequent bleiben und nur das von Dir gewünschte Tempo zulassen. Bei jedem kleinen Teilerfolg sofort nachgeben und loben!

            Im zweiten Step kannst Du innerhalb der Gangarten das Tempo variieren - wenn Du täglich gezielt in dieser Weise arbeitest, dazu mindestens ein- bis zweimal wöchentlich unterstützende Bodenarbeit machst (fang hier auch schon mit Seitengängen an), solltest Du innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen bereits deutliche Erfolge erzielen.

            Wenn Du mehr Ruhe und Aufmerksamkeit unterm Sattel spürst, fang mit den ersten seitwärts Schritten an....

            Lass Dich nicht entmutigen, wenn nach einer ersten deutlich positiven Entwicklung ein deutlich negativer Moment kommt - das ist vollkommen normal. Einfach das ganze Programm nochmal von Anfang an abspulen und konsequent ruhig bleiben, dann ist dieses Nachfragen schnell überwunden.

            Und bitte jedes Reiten mit einer guten Sequenz beenden, anfangs auch mit nur wenigen kontrollierten Schritten zufrieden sein, loben und beenden.

            Viel Erfolg!
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

            Kommentar

            • haras
              • 31.01.2012
              • 670

              #7
              Zitat von Nessi Beitrag anzeigen
              Du schreibst, dass du einen 7-Jährigen Wallach auf der Wiese reitest. Und dass dieser von seiner Ex-RB immer nur galoppiert wurde. Das ist soweit nicht schlimm, aber erweckt bei mir erstmal den Eindruck, dass der Stall in dem das Pferd steht, keinen vernünftigen Platz oder keine brauchbare Halle hat. Meine Schlussfolgerung ist, dass das Pferd (das hört sich vielleicht nicht nett an, ist aber nicht wertend gemeint) ehr der günstigen Preiskategorie einzuordnen ist.

              Das ist ja mal n mega Statement , Chapeau !

              Kommentar

              • Nessi
                • 15.06.2007
                • 498

                #8
                Zitat von Nessi Beitrag anzeigen
                Auch dass ist erstmal nicht schlimm. Schlimm ist nur, dass das Pferd keine Grundlagen als Reitpferd hat, sprich, dass es niemals eine vernünftige Grundausbildung erhalten hat, sondern dass vermutlich Gas und Bremse, Rechts und Links funktioniert..Irgendwie.....So wie bei hunderten von Haffies oder Mixponys.....
                Na, du kannst auch gerne den Rest zitieren ;-)

                Was mir noch eingefallen ist....ist denn abgeklärt worden, dass der Rücken des Pferdes in Ordnung ist ? Kissing Spines ? Nicht dass wir hier alle gute Ratschläge geben und das Pferd aufgrund von Schmerzen so rennt ???

                Kommentar

                • virgina
                  • 07.02.2010
                  • 9

                  #9
                  Zitat von Nessi Beitrag anzeigen
                  Schlimm ist nur, dass das Pferd keine Grundlagen als Reitpferd hat, sprich, dass es niemals eine vernünftige Grundausbildung erhalten hat, sondern dass vermutlich Gas und Bremse, Rechts und Links funktioniert..Irgendwie.....So wie bei hunderten von Haffies oder Mixponys.....
                  Ja, genau das glaube ich auch. Ich habe halt auch keine großen Ansprüche an meine (damals noch zukünftige RB) gestellt, ich will keine Turniere reiten, keine hohe Dressur oder sonstwas, aber grundlegende Dressurarbeit mach ich sehr gern und halte ich auch für notwendig...Zugegebenermaßen hat die Besitzerin ihn mir ein wenig anders beschrieben, denn reiten konnte ich ihn am Anfang vor allem aufgrund des Wetters nicht und muss ebenso zugeben, dass ich mehr als überrascht war, als so überhaupt nichts funktionierte.

                  Auch stimmt, dass dort weder Halle noch ein vernünftiger Platz zur Verfügung stehen. Der Wallach steht zu Hause bei der Besitzerin zusammen mit drei anderen Pferden, darf den ganzen Tag raus und die Wiese, auf der ich reite, ist eben ein separat abgrenzbarer Teil der Koppel.

                  Woanders zu reiten scheint mir ein guter Einfall, bisher fühlte ich mich aber noch nicht sicher genug, um ins Gelände zu gehen, weil er auch aus dem Schritt heraus Tendenzen zeigt, loszustürmen. Ob das konkret an dieser Wiese liegt, kann ich also gar nicht sagen.

                  Über einen nicht passenden Sattel habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Er hat leider nur einen Westernsattel (der ist zwar äußerst gemütlich, aber im englischen Sattel fühl ich mich wohler, da ja irgendwie auch die Hilfengebung ein wenig eingeschränkt ist). Ich bin nicht ganz sicher, wie der sitzen muss, allerdings wirkt er irgendwie sehr groß auf seinem Rücken. Er selbst hat eher den Körperbau eines Ponys, also ziemlich kurze Beine im Verhältnis zum restlichen Körper. Er tritt auch immer sehr kurz, tritt mit dem Hinterbein kaum unter und macht eher viele kleine als weniger große Schritte. Und wenn ich versuche, langsamer zu reiten, werden seine Schritte auch immer kürzer...

                  Aber danke erstmal auch allen für die Tipps.

                  Kommentar

                  Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                  Einklappen

                  Themen Statistiken Letzter Beitrag
                  Erstellt von fanniemae, 30.06.2014, 14:04
                  59 Antworten
                  4.691 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Nickelo
                  von Nickelo
                   
                  Erstellt von mietz, 16.11.2007, 08:38
                  202 Antworten
                  25.446 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Sabine2005  
                  Erstellt von Drenchia, 28.04.2024, 10:31
                  27 Antworten
                  3.229 Hits
                  3 Likes
                  Letzter Beitrag Fair Lady
                  von Fair Lady
                   
                  Erstellt von hufschlag, 23.11.2024, 18:05
                  6 Antworten
                  673 Hits
                  0 Likes
                  Letzter Beitrag Carley
                  von Carley
                   
                  Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
                  113 Antworten
                  3.494 Hits
                  1 Likes
                  Letzter Beitrag Rübchen
                  von Rübchen
                   
                  Lädt...
                  X