Pferdeausbildung - schnell & schludrig?

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4240

    Pferdeausbildung - schnell & schludrig?

    Vielleicht extistiert der "Trend" bereits länger, und ich habe es bislang nur nicht bemerkt.

    Was für einen Sinn macht es für Dressurreiter, schnellstmöglich in einer höheren Klasse zu reiten, ohne nennenswerte Erfolge in der vorherigen Klasse? Also lieber gleich L reiten anstatt erstmal in A Siege oder einige Plazierungen haben, bzw. in M-Dressuren starten ohne nennenswerte Erfolge in L?

    Meiner Meinung nach bleibt da die Pferdeausbildung (und die soll ja bei Turnieren abgefragt werden) auf der Strecke. Es ist doch eigentlich völlig sinnfrei ein Pferd mit M Lektionen zu trainieren, wenn es nichtmal bei den L Lektionen klappt?

    Ich bin der Meinung, die Basics müssen sitzen, darauf kann dann sehr gut aufgebaut werden. Aber wenn man bereits bei den Basics schlampt, nur weil man schnell viel erreichen möchte, da macht man sich doch selber das Leben schwer.

    Man muß sich ja nur die Ausschreibungen (Alter) von Dressurpferdeprüfungen betrachten. Eigentlich ist es bei einem Dressurpferd "normal" daß es 6-7-jährig M gehen muß. Ich finde, da steckt ein enormer Druck dahinter. Logisch eigentlich, daß man diese Pferde auf jeden Fall 3-jährig anreiten muß, um dahin zu kommen. Und einen Spätentwickler sollte man auch nicht haben.

    Ich gebe zu, mich ärgert es etwas. Mein Jungpferd wurde erst 4-jährig angeritten und ist erst seit dem letzten halben Jahr richtig in Arbeit. Der ist jetzt 6-jährig. Hat noch nie ein Turnier gesehen, der war einfach nicht soweit und so konstant. Obwohl er jetzt schon reeller geht, als manch andere Pferde die L-Dressur starten. Aber das ist wohl auch eine Frage der eigenen Einstellung und was für Maßstäbe man anlegt.

    Eure Meinung und Einstellung hierzu?
  • Flicka
    • 03.02.2008
    • 95

    #2
    "Der Trend" bei der Pferdeausbildung ist meiner Meinung nach einfach eine negative Folge 1) dem großen Konkurrenzdruck auf dem Pferdemarkt (nicht erst seit heute) und 2) der Nachfrage. Jeder Züchter möchte natürlich hinterher möglichst Gewinn machen und es ist ja oft schon schwer, bei einem "normal aufgezogenen" Pferd, das auch die Zeit bekommen hat, die es brauchte, die Aufzuchtkosten wieder herein zu bekommen. Zweitens ist es natürlich sehr schick sagen zu können "ich habe ein 6-jähriges Pferd und stell dir vor: Der läuft schon M! Muss ja ein wer-weiß-Wunder begabtes Tier sein!"
    Ganz ehrlich: Mein Fall wäre es auch nicht. Aber es scheint eben genug Menschen zu geben, die sich vom Schein der schnellen Ausbildung blenden lassen

    Ebenfalls kenne ich auch genug Reiter, die ohne feste Basics einfach eine Klasse schwerer reiten, als vielleicht gut wäre.
    Ich würde sagen, da hat jemand den Sinn der Einteilung in Schwierigkeitsklassen verfehlt bzw. nicht verstanden. Es handelt sich schließlich um aufeinander aufbauende Stufen und wenn da irgendwo ein Baustein fehlt, wird es auch eine Stufe höher nicht klappen.
    Dieses "Klassenhopping" halte ich demnach für falschen Ehrgeiz

    Außerdem hört es sicherlich schick an sagen zu können "und ich reite ja schon M". Da fragt ja normal keiner nach, ob erfolgreich oder nicht

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    • King George
      • 05.02.2008
      • 1616

      #3
      also ich fahre ja nun nur, habe aber im letzten jahr ein paar leute gesehen :-)
      die gewinnen in a keinen blumenpott und sagen dann das sie nur noch m (l gibt es im fahren nicht) starten wollen, da sie dann ja wenigstens ne platzierung bekommen, da in der klasse ja nicht so viele starter sind ;-)

      für mich auch der falsche weg.... und das obwohl ich auch schon angemacht wurde warum ich denn noch e fahre obwohl ich schon a platzierungen habe, ich solle doch dann auch zu m wechseln...... ;-)
      "Shettys sind keine Pferde, sondern verkleidete Hobbits und somit nicht in der Wertung.
      Außerdem bist du selbst schuld, wenn du versuchst, dich mit einer höheren Intelligenz anzulegen."

      Kommentar


      • #4
        Das ist leider in allen Disziplinen zur Mode geworden.

        Hört sich auch cooler an zu sagen ich reite L und M; als ich reite A und L

        Kommentar

        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7750

          #5
          Naja, hier in diesem Forum habe ich aber auch das Gefühl, ich bin die einzige (bekennende nur) A Reiterin!

          Kommentar

          • lula
            • 10.01.2011
            • 2233

            #6
            @Sabine *handheb* nänänä :-)

            @ Klassenhopping: Ist doch mit allem so. Lebensmittel, KLamotten,... viiiiel muss es sein, schnell muss es gehen und billig muss es sein.

            Kommentar

            • Korney
              • 05.03.2009
              • 3512

              #7
              Zitat von Flicka Beitrag anzeigen

              Außerdem hört es sicherlich schick an sagen zu können "und ich reite ja schon M". Da fragt ja normal keiner nach, ob erfolgreich oder nicht
              Oh doch, ich frage meistens durch die Blume nach den Wertnoten (die Prozente beim getrennten Richten bringen mir da leider wenig..)
              oder bin neugieriger Zuschauer, wenn ich die Möglichkeit habe, beim Training zuzuschauen. Und dabei relativiert sich dann doch des öfteren die ein oder andere Platzierung

              Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
              Naja, hier in diesem Forum habe ich aber auch das Gefühl, ich bin die einzige (bekennende nur) A Reiterin!
              Ach was, dazu gehöre ich auch, wenn's noch gilt. War vor 4 Jahren das letzte Mal auf dem Turnier und bin damals in A gestartet.
              Zuletzt geändert von Korney; 04.04.2012, 20:51.

              Kommentar

              • falko01
                • 07.04.2008
                • 543

                #8
                @Sabine 2005 gehöre im Moment auch zu den A Reitern, mein Wallach im September gekauft, ist L Dressurpferdeplaziert in Polen, nun ja, ich aber nicht mit diesem Pferd, erst eine vernünftige A Dressur, wenn das klappt kann ma immer noch am Ende der Saison auf L schielen, oder?

                Kommentar

                • sahen
                  • 11.10.2005
                  • 1044

                  #9
                  Der Trend kommt auch daher, dass auch von Käuferseite her erwartete wird, dass die Pferde ausbildungsmäßig schon so weit sind, wie sie startberechtigt wären, würde man damit losziehen. das finde ich völlig falsch, weil sich das Tempo der Ausbildung immer nach dem einzelnen Pferd richtet.

                  Und gerade, wenn man einen "modernen" Wallach z.B. hat, über 1,70 m Stm. langbeinig, edel, viel Schwung und Go, dann haben diese Pferde dreijährig noch so viel mit Wachsen und Auslegen zu tun, dass es purer, blanker Raubbau wäre, sie da schon zu reiten. Ein anderer ist körperlich vielleicht schon so weit und macht toll mit, aber wenn ein solch übermotiviertes Pferd zu viel gearbeitet wird (verführt ja auch, mit einem solchen Streber fix auf ein Niveau zu kommen) dann verpasst man auch ganz schnell mal den Punkt, wo die Motivation flöten geht.

                  Und da kommt dann der Käufer ins Spiel: Erklärt man seine Motivation, warum man die Ausbildung auf dauerhaft bestehende Motivation und schonend im Hinblick auf die Gesundheit anlegt, wird auch poft unterschwellig unterstellt, die Pferde "hätten beim Anreiten Ärger gemacht" oder "haben das Anreiten gesundheitlich nciht ausgehalten".

                  Sorry, ein bisschen am Thema vorbei, aber ich krieg' aktuell die Krise: Alle wollen gesunde, schonend angerittene Pferde aus bester Aufzucht, aber die Leistung, die dahinter steht, will trotz hervorragender Qualität des Pferdes keiner bezahlen...
                  www.lohmann-hannoveraner.de

                  Kommentar

                  • Elfi
                    • 22.06.2009
                    • 371

                    #10
                    Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
                    Naja, hier in diesem Forum habe ich aber auch das Gefühl, ich bin die einzige (bekennende nur) A Reiterin!
                    Nee, nee, ich bin auch nicht besser!

                    Kommentar

                    • King George
                      • 05.02.2008
                      • 1616

                      #11
                      ich habe doch auch zugegeben mich in e und a rumzutreiben ;-)
                      "Shettys sind keine Pferde, sondern verkleidete Hobbits und somit nicht in der Wertung.
                      Außerdem bist du selbst schuld, wenn du versuchst, dich mit einer höheren Intelligenz anzulegen."

                      Kommentar


                      • #12
                        Da gehts ja auch nicht unbedingt um die Reiter.....
                        Sieht man doch immer wieder bei VK-Anzeigen: 6-jährig M-platziert (v.a. bei Springern)
                        Da gehen die unseren mal die ersten Turniere - allerdings bist dann auch ziemlich schnell bei L im ersten Jahr.
                        Ich würd mal so pauschal den Zeitplan so einteilen: 4-jährig mal ein paar Turniere mitnehmen zum Gewöhnen und ein paar E starten. 5-jährig dann Jungpferde A, 6-jährig dann die Springpferde A und ab 2.Halbjahr ein paar L reinschnuppern. 7-jährig L festigen und in die L/M (M*) reinschnuppern.
                        Dann bist mit 8-jährigen dann im M** Bereich angekommen (wenns Vermögen ausreicht)
                        Das wär für mich auch reell. Allerdings kannst die 4-5 jährig auch noch brav zu Hause reiten und dann mit 6 starten- bist im Prinzip gleich "schnell" und die Pferde haben noch 2 Jahre zum Reifen.

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                        • King George
                          • 05.02.2008
                          • 1616

                          #13
                          da brauchst du aber viele reiter mit vielen verschiedenen leistungsklassen ;-)
                          "Shettys sind keine Pferde, sondern verkleidete Hobbits und somit nicht in der Wertung.
                          Außerdem bist du selbst schuld, wenn du versuchst, dich mit einer höheren Intelligenz anzulegen."

                          Kommentar

                          • Furioso-Fan
                            • 12.08.2004
                            • 10940

                            #14
                            Schreib mal hier im Forum, wenn Du zu etwas eine Meinung hast, beispielsweise auch zu dem Grand Prix-Zirkus, Du reitest nur A und L - da wirst Du doch als reiterliches Unterhaus lächerlich gemacht...

                            Ich bin turniermässig auch nur in A und L unterwegs gewesen, ausgebildet bin ich bis S (Dressur), wobei mir die Königslektionen, die Piaffen und die Einerwechsel fehlen, und meine Galopptraversalen wegen meiner schiefen Hüfte jedes gestandene S-Pferd zur Identitätskrise bringen... Also sag ich, und das ist ehrlich und reell, ich reit A und L, und das ist auch das, was ich unterrichten kann.
                            ich lass meinen Pferden mangels Trainingsmöglichkeiten jetzt sogar das Weichspül-Lippizaner-Programm angedeihen : Mein 6jähriger Hengst geht mir Schritt spazieren, kann am Zügel gehen, an der Longe traben, und ist das perfekte Bodenturnpferd und schlägt in Zirkuslektionen und Zaunlahmlegaktionen jedes internationale Grand Prix-Pferd. Und meine im Juni vierjährige wird wegen ihres starken Wachstums vermutlich erst zum Jahresende mal einen Reiter drauf bekommen.
                            Das geht halt, weil mir jeder Turnierehrgeiz abhanden gekommen ist. Ab fast 50 darf man dazu stehen

                            Kommentar


                            • #15
                              King George: naja - so viele auch nicht - im Prinzip 2, wenn man unbedingt die E gehen will. Aber wie gesagt: versäumen tut man eh nix wenn man die 4-jährigen nicht aufs Turnier mitschleift.
                              Und Jungpferdeprüfungen dürfen bei uns mit allen LKs gehen.

                              Kommentar

                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10940

                                #16
                                Also E würde ich nicht starten wollen. Dann musst Du Dich extra runterstufen lassen, und was der grösste Graus ist, ist das Vorbereiten auf dem Abreiteplatz E - das ist mehr Nahkampf und Überlebenstraining - und im Bereich der Dressur hast Du bei den vielen wenig gut gerittenen oder schwunglosen Pferden oder überforderten Reitern null Spaß in den üblichen Abteilungsaufgaben.
                                Ich fand ja A schon zu zweit, wenn man nicht vorne reitet, eine üble Zumutung...

                                Kommentar

                                • lula
                                  • 10.01.2011
                                  • 2233

                                  #17
                                  Ich bin fast ganz bei Suzn in der "Laufbahnentwicklung" für die jungen Pferde. Der Einzige Punkt in dem ich eine andere Ansicht habe ist: Die sollten 4/5 jährig unbedingt schon mal los, einfach nur Turnierluft schnuppern. Können auch Reitertage sein,... völlig egal. Es soll einfach auch im Terrain der Turnieratmosphäre möglichst Routine gefunden werden. Nur so kann ich relativ sicher sein, dass ich auch in dieser Sondersituation die Leistung des PFerdes abrufen kann. Wir wollen so unseren "Kleinen" dieses Jahr auch schon mal mitnehmen zum Turnier: Ihn nennen aber eben keine Startbereitschaft erklären, damit wir dort reiten dürfen und dann über die Abreiteplätze gondeln.

                                  @ Qualität der Reiter Also L/M Starten und auf L/M Niveau reiten sind für mich 2 paar Schuhe. Mit dem richtigen Pferd ist es für einen reellen E-Niveau Reiter möglich durch einen freundlich gebauten L-Parcours zu kommen. Das meine ich auch den Züchtern gegenüber, wenn die rumheulen, dass die Holländer oder wer auch immer so erfolgreich züchten: UNSERE Hannos, Holsteiner & Co. haben eine derart gewaltige Qualität, dass jede Unterhose durchs L kommt. Jede Kuh geht das mit einigermaßen reellem Training. WIr haben genug gute Pferde, nur wenig wirklich gute Reiter.

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    @ Lula - super!! bin ganz bei dir!! Die meisten Pferde kommen locker durchs L - solange sie nicht von den Deppen hinten oben gestört werden.

                                    Und klar: für erste Turnierluft schnuppern wäre 4/5 jährig wichtig. Frage ist ob man da auch schon in den Parcour muss. So ein bissl abreiten und rumspazieren genügt da meist auch schon (und dann hat der TT endlich genug zu tun)

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                                    • lula
                                      • 10.01.2011
                                      • 2233

                                      #19
                                      Boah Suzn, bist Du phies! Nur weil man Bewegungslegastheniker ist, muss man noch lange nicht blöd sein

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Naja - das ist die Wahrheit. Falscher Galopp nach dem Hindernis - Reiterfehler. Hinterhandfehler beim Hindernis - Reiterfehler. Vorderhand-Fehler beim Hindernis - Reiterfehler.
                                        Falsches Hindernis anreiten - Pferdefehler??????

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