Okay, ich bin eine alte Schabracke, die in den 1970ern anfing zu reiten. Damals wurde mir beigebracht, Pferde, insbesondere JUNGE Pferde von HINTEN NACH VORNE zu reiten.
Es wurde Wert darauf gelegt (ich sag das mal mit meinen, sicher nicht mit absolutem Wissen getränkten Worten), die Pferde schwungvoll erst mal geradeaus zu reiten, Losgelassenheit anzustreben, die Hinterhand zu fleißigem Untertreten unter den REITER (!) anzuregen. Anlehnung sollte sich ergeben (!), indem das Pferd VON HINTEN an den Zügel herantritt.
ALLE meine Lehrbücher aus dieser Zeit (naja, vier oder fünf habe ich gestern aus dem Regal gezogen) verweisen darauf, dass „Versammlung“, schon im Sinne von „am Zügel gehen“ bzw. “Dressurhaltung“ IMMER ein Zusammenspiel von aktiv untertretender Hinterhand, durchlässigem Rücken UND entsprechender Hals-/Kopfhaltung ist. Diese ergibt (!) sich aber erst mit der Zeit (!), wenn das Pferd via bisheriger Ausbildung (!) bereits Takt, Schwung und Losgelassenheit „automatisch“ und als VORAUSSETZUNG für Versammlung mitbringt.
ALLE konsultierten Autoren verweisen darauf, dass „Überzäumung“, „hinter dem Zügel Stehen/Gehen“ also JEDES „hinter der Senkrechten Stehen“ der Stirnlinie als schwerer Fehler anzusehen ist, zumal es – zwangsläufig (!?) - mit einem Ausfallen, verkürzten/verminderten Untertreten der Hinterhand einhergeht.
Soweit die mir bekannte Theorie.
Das ist aber nicht das, was ich heutzutage sehe. Mal ab davon, dass ich in den hohen oder auch nur höheren Dressurprüfungen kaum ein Pferd sehe, das die Nase auch nur AUF, geschweige denn LEICHT VOR der Senkrechten hat (hab ich mal als richtig gelernt). Mal ab von Rollkuren und „den Holländern“ (die es durchaus auch auf deutschen Dorfreitplätzen gibt)…
Weil es mir bei Anzeigen hier im Forum auffiel, habe ich mir vorhin – auf ehorses, aber es gibt sie allenthalben - gezielt mal diverse Verkaufsanzeigen für junge (3- bis 5-jährige) Pferde anzeigen lassen und mir die Bilder und Videos dazu angeschaut. Von etwa 40 (in Worten: VIERZIG) Anzeigen, die das jeweilige Pferd unterm Sattel zeigen, ist EINE dabei, bei der das Jung(!)pferd offenbar locker und am langen Zügel in Dehnungshaltung vorwärts-abwärts getrabt wird.
ALLE anderen zeigen eine in meinen Augen gruselige Überzäumung. Teils werden drei(!)Ijährige Pferde vorgestellt, deren Nase bis zu zwei Handbreit (!) hinter (!) der Senkrechten steht - ein Blick auf den „Motor“ (Hinterhand) zeigt die Bremswirkung denn auch auf.
Wie gesagt, es geht um VERKAUFSanzeigen, nicht um Lehrbeispiele, die zeigen sollen, wie es falsch ist …
Ist das heute so? Verkaufen sich Pferde heute so? Verlangt der Markt das? Wird das heute gar als „korrektes Reiten“ angesehen? "Je mehr absolute Aufrichtung, umso besser"? RELATIVE Aufrichtung scheint ja nicht mehr gefragt zu sein (geht ja eh nicht ohne jahrelange behutsame Ausbildung) ...
Es wurde Wert darauf gelegt (ich sag das mal mit meinen, sicher nicht mit absolutem Wissen getränkten Worten), die Pferde schwungvoll erst mal geradeaus zu reiten, Losgelassenheit anzustreben, die Hinterhand zu fleißigem Untertreten unter den REITER (!) anzuregen. Anlehnung sollte sich ergeben (!), indem das Pferd VON HINTEN an den Zügel herantritt.
ALLE meine Lehrbücher aus dieser Zeit (naja, vier oder fünf habe ich gestern aus dem Regal gezogen) verweisen darauf, dass „Versammlung“, schon im Sinne von „am Zügel gehen“ bzw. “Dressurhaltung“ IMMER ein Zusammenspiel von aktiv untertretender Hinterhand, durchlässigem Rücken UND entsprechender Hals-/Kopfhaltung ist. Diese ergibt (!) sich aber erst mit der Zeit (!), wenn das Pferd via bisheriger Ausbildung (!) bereits Takt, Schwung und Losgelassenheit „automatisch“ und als VORAUSSETZUNG für Versammlung mitbringt.
ALLE konsultierten Autoren verweisen darauf, dass „Überzäumung“, „hinter dem Zügel Stehen/Gehen“ also JEDES „hinter der Senkrechten Stehen“ der Stirnlinie als schwerer Fehler anzusehen ist, zumal es – zwangsläufig (!?) - mit einem Ausfallen, verkürzten/verminderten Untertreten der Hinterhand einhergeht.
Soweit die mir bekannte Theorie.
Das ist aber nicht das, was ich heutzutage sehe. Mal ab davon, dass ich in den hohen oder auch nur höheren Dressurprüfungen kaum ein Pferd sehe, das die Nase auch nur AUF, geschweige denn LEICHT VOR der Senkrechten hat (hab ich mal als richtig gelernt). Mal ab von Rollkuren und „den Holländern“ (die es durchaus auch auf deutschen Dorfreitplätzen gibt)…
Weil es mir bei Anzeigen hier im Forum auffiel, habe ich mir vorhin – auf ehorses, aber es gibt sie allenthalben - gezielt mal diverse Verkaufsanzeigen für junge (3- bis 5-jährige) Pferde anzeigen lassen und mir die Bilder und Videos dazu angeschaut. Von etwa 40 (in Worten: VIERZIG) Anzeigen, die das jeweilige Pferd unterm Sattel zeigen, ist EINE dabei, bei der das Jung(!)pferd offenbar locker und am langen Zügel in Dehnungshaltung vorwärts-abwärts getrabt wird.
ALLE anderen zeigen eine in meinen Augen gruselige Überzäumung. Teils werden drei(!)Ijährige Pferde vorgestellt, deren Nase bis zu zwei Handbreit (!) hinter (!) der Senkrechten steht - ein Blick auf den „Motor“ (Hinterhand) zeigt die Bremswirkung denn auch auf.
Wie gesagt, es geht um VERKAUFSanzeigen, nicht um Lehrbeispiele, die zeigen sollen, wie es falsch ist …
Ist das heute so? Verkaufen sich Pferde heute so? Verlangt der Markt das? Wird das heute gar als „korrektes Reiten“ angesehen? "Je mehr absolute Aufrichtung, umso besser"? RELATIVE Aufrichtung scheint ja nicht mehr gefragt zu sein (geht ja eh nicht ohne jahrelange behutsame Ausbildung) ...
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