erlernte Hilflosigkeit / Depression beim Pferd !Hilfe gesucht!

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  • rosserin
    • 17.03.2009
    • 145

    erlernte Hilflosigkeit / Depression beim Pferd !Hilfe gesucht!

    Liebe Pferdeleute,

    ich habe ein - ich denke sehr schwerwiegendes Problem und bin auf der Suche nach professioneller Hilfe.
    Ich muss ein bisschen ausholen: (ansonsten einfach zum letzten Absatz springen)

    2014 kaufte ich eine 4 Jährige rohe Stute, die grade ein Fohlen abgesetzt hatte, beim Händler.
    Die nächsten Jahre habe ich das Pferd geritten. Die Stute war beim anreiten etwas frech, bleib sehr motiviert, leichtrittig und sensibel.
    Im Laufe der Zeit (schleichend über Jahre) kamen wir reiterlich nicht mehr so gut zurecht, ihr fehlt ein großes Stück Hüfthöcker und sie ist sehr, sehr schief dadurch (nicht lahm, aber auch nicht gerade zu bekommen Hüfte rechts -3 cm tiefer als links) Die Stute wurde tendentiell eher faul und triebig, auch im Gelände muss man sie fast tragen.
    Als ich schwanger war, hab ich Sie an einen Züchter abgegeben, dort aber aufgrund der Haltungsbedingungen nach 8 Wochen wieder abgeholt und gemeinsam mit unseren beiden anderen Stuten in einen kleinen Offenstall gepackt.
    Das Problem mit der Motivation wurde schleichend immer schlimmer, sämtliche Tierärztlichen Untersuchungen, Osteo- und Physioanwendungen als auch Sattler, Blutbilder und Gentests brachten kein Ergebniss. Die Stute bekam also 2020 und 2021 ein Fohlen und war eine tolle Mama. Zwischenzeitlich kümmert sich eine Familie mit 2 jugendlichen Töchtern um die Stute, die jüngste Tochter reitet auch und kommt deutlich besser als wir anderen vorwärts, galoppiert wieder aus dem Schritt an, geht ausreiten usw. Sodass ich die Stute an die Familie verkauft habe. Sie ist weiterhin in unserer Herde und haltungsbedingt hat sich nichts verändert.

    Diese Woche haben wir das Fohlen abgesetzt und verladen, was wirklich überhaupt nicht gut lief und die Stute während des ganzen Acts, einfach mit leerem Blick, wie eine Bank neben dem Hänger stand.
    Galoppieren die anderen beiden Stuten auf der Koppel, weil sie einfach lustig und überdreht sind, geht die Gabi (so heißts) nach 3 Galoppsprüngen im Schritt zum grasen. Will man ihr beim longieren ein Leckerli geben, lässt sie es sich gleichgültig in den Mund schieben. Lobt man sie ausgiebig, rührt sich in ihrem Blick überhaupt nichts, keine Regung.
    Die Familie versucht grade Horsemanship und Bodenarbeit bei einer Stallkollegin zu machen, die Gabi hat daran absolut überhaupt keine Freude. Sie ist ultimativ brav, geht überall hin, schaut nichts an, macht alles was man von ihr verlangt, aber ohne den Hauch von Freude.

    Beim tippen wein ich grade, weil es mir so leid tut was ich aus dem Pferd gemacht hab. Ich weiß auch gar nicht wann und wie es passiert ist, aber es kann nur ich gewesen sein...
    Alle anderen Tiere in meinem Haushalt sind übrigens überhaupt nicht Kadavergehorsam, mein Kind auch nicht- jeder macht was er will, keiner was er soll.
    Die Stute gehört mir nicht mehr, aber seit ich den Artikel mit ERLERNTER HILFLOSIKEIT ( https://www.sapodoris.de/lesenswerte...-hilflosigkeit )
    gelesen habe, denke ich, dass das das Problem ist und ich will alles tun um ihr zu helfen.

    Kennt jemand wen, der gut Clickert, oder meinetwegen eine Verhaltenstrainerin- die sich aber wirklich genau mit so einer Problematik auskennt? Hatte oder hat jemand das selbe Problem?
    Zuletzt geändert von rosserin; 17.11.2021, 10:06.
  • Carley
    • 25.01.2019
    • 1513

    #2
    Also das kann auch am absetzen liegen. Sie ist jetzt ja nicht tragend und so keine Hormone die sagen: gib das Fohlen ab, es kommt ein neues. Meine Stute ist nach dem absetzten auch in ein Loch gefallen, wurde total mager und auch stumpf im Blick. Habe dann Blutbild machen lassen, Zähne kontrolliert. Dabei kam einmal raus, dass sie leichten Wurmbefall hatte. Das war natürlich am einfachsten abzustellen. Zähne wurden frisch gemacht, dann gab es ordentlich Futter rein: Rübenschnitzel fand sie super! Was aber wirklich den Durchbruch gebracht hatte war eine Magnetfelddeckentherapie. Danach kam auf einmal wieder Leben in mein Pferd! Die Augen strahlten und sie wurde wieder frech! Auf der Weide hat sie sich von ihrer Schwester trösten und beschützen lassen und das obwohl sie normalerwise die Chefin ist.
    Ich hatte damals Bea Enkelmann, die kümmerst sich auch ganzheitlich um Pferd und Reiter und baut Pferde wieder auf. Weiß natürlich nicht, ob sie in deinem Bereich liegt.
    Sanft – ganzheitlich – nachhaltig Die Schulter hängt, der Rücken ist hart, es hakelt im Galopp – es läuft nicht rund zwischen Pferd und Reiter. Wer kennt das nicht? Unsere Vierbeiner tragen uns treu durch das Gelänge, springen mit uns über Hindernisse und absolvieren schwierige Parcours. Ein schiefer Sitz, ein unpassender Sattel, ein falsches Gebiss, Überanstrengung und vieles mehr können dabei schnell zu Blockaden führen. Ich möchte Ihnen und Ihrem Pferd mit einem sanften und ganzheitlichen Ansatz, der sowohl Pferd als auch Reiter im Blick hat, helfen, wieder ins Lot zu kommen. Mit Osteopathie und Physiotherapie, Trainingseinheiten am Boden und im Sattel nehme ich den gesamten Bewegungsapparat ins Visier. Mein Ziel: Gesunde Pferde und Reiter in Harmonie miteinander. Gerne besuche ich Sie und entwickele für Sie und Ihr Pferd ein individuell abgestimmtes Trainingsprogramm, das langfristig und nachhaltig den Bewegungsablauf verbessert. Ich freue mich auf Sie!

    Kommentar


    • rosserin
      rosserin kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke für deinen Bericht Carley, aber daran kann es bei uns nicht liegen- ich hab die Stute ja in die Zucht genommen- WEIL sie schon so depressiv geworden ist (da hab ich aber nur gedacht die mag nicht mehr geritten werden) Erst durch den Artikel hab ich kapiert was eigentlich los ist....

    • Carley
      Carley kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      rosserin es scheint aber ja durchaus auch ein Auslöser zu sein. Bea arbeitet auch mit solchen Pferden, vlt hat sie ja auch Ideen für dich. Sie hilft auch per Videochat, falls es zu weit weg ist.
  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    #3
    ich will DICH nicht noch mehr deprimieren rosserin. - Aber könnte es sein dass die Stute Schmerzen hat? Aufgrund der schiefen Hüfte...?

    Kommentar


    • rosserin
      rosserin kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke Soumi für deine Einschätzung. Gemeinsam mit mehreren Tierärzten und auch Osteopathen kann ich das relativ gewiss auschließen, das war auch ewig meine Vermutung. Auch mit konservativer prophylaktisch Schmerzmitteltherapie ergibt sich keine Veränderung. Das Pferd ist auch nicht lahm oder ungleich...
  • Drenchia
    • 21.12.2012
    • 3678

    #4
    Ich würde mittels Thermographie (Marietta Bur am Orde) nach einem Entzündungsherd suchen lassen und dann weiter entscheiden.

    Kommentar


    • Drenchia
      Drenchia kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      z.B. bei schleichenden Nervenentzündungen ist das Blutbild nicht verändert und die üblichen Schmerzmitttel bewirken da nix bis kaum was. Die Pferde leben dann wie unter einer Decke. Da reicht ein leichter bis mäßiger Dauerschmerz aus.

    • rosserin
      rosserin kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      okay... Würde man denn eine Nervenentzündung im Thermographen sehen?
      Gemäß der Überschrift- also "erlernte Hilflosigkeit" hat niemand Erfahrungen? Vielleicht ja auch beim Hund o.ä.?

    • Drenchia
      Drenchia kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Nervenentzündung war nur ein Beispiel. Jede Art von Entzündung entwickelt Wärme und ist von daher mittels Thermographie darstellbar. Wichtig ist die Qualität des Thermographiegeräts. Lt. Dr.Noltig hat Marietta Bur am Orde das Beste; deshalb habe ich sie genannt. Wie bei einer Sintigraphie wird keine Diagnose geliefert, aber Hinweise, wo man überhaupt suchen soll.
      Zuletzt geändert von Drenchia; 17.11.2021, 15:31.
  • Schimmeltier
    • 15.01.2019
    • 1100

    #5
    Sehen die neuen Besitzer ein Problem bei der Stute?

    Kommentar

    • Neuzüchter
      • 09.04.2003
      • 2159

      #6
      Ich habe den Artikel überflogen und finde - aus der Ferne - nicht das man die Beschreibung deines Pferdes darin findet.

      Ich kenne ein Pferd, das ich für erlernt hilflos halte bzw. gehalten habe. Eine Stute, die lange Zeit Schulpferd war. Sie konnte mit Weide und Artgenossen nichts anfangen und war schließlich auch nicht mehr reitbar. spulte nur ein Programm ab, egal wie stark, schwach oder sensibel der Reiter war. Sie hat in Privatbesitz in stabiler sozialisierter Herde Jahre gebraucht um das Verhalten wieder abzulegen, wurde dabei überwiegend im Gelände und über kleine Sprunge geritten und braucht eine Box als Rückzugzone.

      Ein anderes Pferd war lange lahm bzw. rekonvaleszent (Besitzerangst) und musste Wochen und Monate in der Box sein mit nur vier Jahren. Er ließ sich brav Schritt führen. Nachdem er wieder in einer Gruppe war, kann er jetzt gar nicht mehr alleine sein, er ist im Umgang brav und blank aber man hat das Gefühl er fürchtet sich extrem vor Einzelhaft obwohl er es seinerzeit scheinbar gut ausgehalten hat.

      Das eine Stute das Fohlen vermisst ist nicht ungewöhnlich. Auch das sich aus der Schiefe ein Problem ergibt das nicht durch Schmerzmittel auszuschalten ist, ist durchaus möglich. Erweiterte Labor-Diagnostik kann helfen evtl. auch Tumormarker oder Hormonanalyse. dazu zusätzliche bildgebende Verfahren (unsere alte Lady hatte einen Blasentumor, der mit Schmerzmitteln zuletzt nicht mehr managebar war, weil mutmaßlich durch Größe und Zug unangenehme Gefühle nicht an Schmerzrezeptoren gebunden sind) So schön Offenstall ist, mache Pferde brauchen auch eine eigene Box (siehe oben) stundenweise um richtig zur Ruhe zu kommen. Bei meiner kleinen Stute, die aus dem Laufstall kam war das auch so, obwohl sie Stall und Boxennachbarn nicht kannte hat sie in der ersten Nacht liegend geschlafen, weil sie erkannt hat niemand wird mir den Schlafplatz streitig machen.

      Auch Stoffwechselprobleme können eine Rolle spielen. Mein Halbblüter war auch oft apathisch, hin und wieder artete es so aus das er wegen Kolik behandelt wurde. Man kann darüber denken was man möchte aber der hat ein hömöopathisches Konstitutionsmedikament bekommen. das heißt eine Einzelkomponente für ihn, nichts gegen Kolik oder für Leber oder gegen Depression - seit dem geht es ihm deutlich besser. dafür braucht man tatsächlich aber jemanden, der das richtig kann und nicht aus Langeweile mal ein paar Heilpraktiker Stunden gebucht hat.

      Ich drücke die Daumen für die Stute, vielleicht hältst Du uns auf dem laufenden.
      Auch Freizeitpferde sin Profis!

      Kommentar

      • Sabine2005
        • 17.06.2005
        • 7790

        #7
        Interagiert sie den mit anderen Pferden und diese mit ihr? Wir hatten bei uns ja Mal den Fall, dass wir ein Pferd hatten, dem ich eine geistige Behindert nachsagen würde.

        Kommentar

        • juno
          • 26.06.2011
          • 698

          #8
          also die Stute meiner Reitlehrerin hatte so etwas ähnliches. Sie hat den Tod ihres Fohlens nicht verkraftet und monatelang getrauert, war auch in sich gekehrt, dann aber teilweise hysterisch, wenn sie geritten werden sollte oder von ihrer Herde getrennt werden sollte, z.B. beim Reiten oder longieren. Eigentlich ist sie bis heute nicht mehr reitbar, weil sie so sehr an ihren Artgenossen, ihrer Herde, klebt ( wo auch noch ihre erwachsene Tochter mit drin ist), dass sie wiegesagt völlig ausflippt, beim longieren nur noch wie eine irre im Kreis herumrast etc. Meine RL gibt ihr jetzt quasi das Gnadenbrot, sie darf einfach nur mit ihrer Tochter in der Herde sein.

          Kommentar

          • Oppenheim
            • 27.01.2003
            • 3239

            #9
            Man könnte hier alles mutmaßen, aber am Ende wird sowas auf dem Markt grad händeringend gesucht. ein braves Freizeitpferd, auch für Anfänger...
            Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

            Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

            Kommentar


            • rosserin
              rosserin kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Genau das ist sie. Die Familie die die Stute jetzt übernommen haben, kommen frisch aus der Reitschule. Mama und zwei Teenager-Girls. Die konnten nicht mal lenken, ungelogen- aber mit der Stute gehen die jetzt schon Dressurstunde mit, alleine Ausreiten, fetzen lassen oder die Mutti nur Schritt- geht alles. Vielleicht steigere ich mich auch rein und alles ist gut so. Ich hab mir jetzt mal ein Buch zum Thema Clickern bestellt- vielleicht bin ich ja mal wieder die Urlaubsvertretung und dann mach ich das mal :-D

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