Antibiotikaverbot in der Tiermedizin

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  • Bohuslän
    • 26.03.2009
    • 2442

    Antibiotikaverbot in der Tiermedizin

    Im September stimmt das EU Parlament über Einschränkungen bei der Behandlung von Tieren mit Antibiotika ab. Es liegen 2 Entwürfe vor. Der, der vom Martin Häusling eingebracht wurde hat weitreichende Konsequenzen für alle Tierärzte und Tierhalter.

    Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte startete eine Unterschriftenaktion in den Tierarztpraxen. Parallel dazu gibt es eine Petition. Den link dazu findet ihr auf der Seite des BPT





    http://www.reutenhof.de
  • Bohuslän
    • 26.03.2009
    • 2442

    #2
    Auch die Bundestierärztekammer hat sich dazu geäußert. Aus dem Infoblatt für Tierhalter:

    Die Gesundheit Ihres Tieres steht auf dem Spiel! Liebe Tierhalter, Liebe Tierhalterinnen, mit diesem Schreiben wollen wir Sie über die weitreichenden Folgen informieren, die ein Verbot bestimmter antimikrobieller Wirkstoffklassen in der Tiermedizin für Sie und Ihr Haustier haben werden.
    Worum geht es? Die Europäische Union hat eine neue Verordnung (EU) 2019/6 über Tierarzneimittel erlassen, die ab dem 28. Januar 2022 in allen EU-Mitgliedsstaaten verbindlich anzuwenden ist. Wesentliches Ziel dieser Verordnung ist, die Entstehung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EU-Kommission jetzt den Entwurf einer weiteren, nachgeordneten Verordnung vorgelegt. In dieser sogenannten delegierten Verordnung sollen die Kriterien für die Bestimmung antimikrobieller Wirkstoffe festgelegt werden, die der Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen vorbehalten bleiben sollen. Die im Entwurf dieser Verordnung enthaltenen Kriterien beruhen auf einem wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), das vom gemeinsamen Ausschuss von Human? und Gesundheitsexperten unter Mitwirkung international anerkannter Institutionen, u.a. der WHO, erstellt wurde. Die Kriterien sind sorgfältig ausgearbeitet und sehen auch weiterhin eine zielgerichtete Behandlung bakterieller Infektionen beim Tier vor.

    Nun wurde von dem Abgeordneten des Europäischen Parlaments Martin Häusling ein Antrag eingebracht. In diesem Antrag wird gefordert, den Entwurf dieser Verordnung so zu überarbeiten, dass die von der WHO ausschließlich an Gesichtspunkten für die menschliche Gesundheit als am allerwichtigsten eingestuften Antibiotika ausschließlich für die Verwendung beim Menschen reserviert werden. Darüber hinaus enthält der Antrag einen Vorschlag zur Änderung der übergeordneten Verordnung (EU) 2019/6, um Ausnahmeregelungen für die Einzeltierbehandlung zu ermöglichen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Das EU-Parlament wird Mitte September über diesen Antrag entscheiden. Er wurde bereits mit knapper Mehrheit vom parlamentarischen Ausschuss für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit angenommen.

    Was bedeutet dieser Antrag für die Behandlung Ihres Tieres? Wenn diese nachgeordnete Verordnung, so wie im Änderungsantrag von Herrn Häusling gefordert, jetzt überarbeitet wird, kommt es zu einem Verbot der Anwendung bestimmter antimikrobieller Wirkstoffgruppen am Tier! Eine ganze Reihe von Antibiotika stände dann nicht mehr zur Behandlung Ihres Tieres zur Verfügung. Das hätte schwerwiegende Folgen: - Ihr Hund, Ihre Katze, Ihr Pferd, Kaninchen oder Gecko könnte bei einer schweren bakteriellen Infektion nicht mehr behandelt werden. Im schlimmsten Fall würde Ihr geliebtes Haustier versterben oder müsste eingeschläfert werden. - Auch wertvolle und seltene Zuchttiere könnten nicht mehr angemessen behandelt werden. Das hätte direkte Auswirkungen auf den Artenschutz, denn in den Zoologischen Gärten ständen keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten mehr für Giraffen, Eisbären und Menschenaffen zur Verfügung. - Und selbst der Mensch würde durch diese Verbote gefährdet werden: bleiben Zoonosen, also Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können, beim Tier unbehandelt, steigt die Gefahr, dass Menschen ebenfalls daran erkranken.
    Für die im Antrag enthaltene Ausnahmeregelung, die die Behandlung einzelner Tiere mit den verbotenen Antibiotika ermöglichen soll, ist wie oben bereits erwähnt eine Änderung der übergeordneten Verordnung (EU) 2019/6 erforderlich. Verfahren zur Änderung von EU-Verordnungen sind sehr langwierig. Selbst wenn die EU-Kommission einer entsprechenden Änderung zustimmen und den Prozess in Gang setzen würde, würde es voraussichtlich noch mehrere Jahre dauern, bis nach dem sofortigen Anwendungsverbot diese Ausnahme dann tatsächlich in Kraft tritt. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass eine Änderung der nach langen und z.T. schwierigen Diskussionen gerade erst verabschiedeten Verordnung in naher Zukunft überhaupt in Angriff genommen wird, zumal eine solche Ausnahme in den damaligen Verhandlungen bereits diskutiert wurde und nicht mehrheitsfähig war.
    http://www.reutenhof.de

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    • Carley
      • 25.01.2019
      • 1513

      #3
      Ok also eine Frage wurde beantwortet, es gibt Bakterien die von Tier auf Mensch übertragbar sind. Hört sich für mich aber dennoch eher danach an, dass es zu wenig Antibiotika gibt. Oder Finazielle Gründe hier eine Rolle spielen. Man kann schließlich die Vergabe regulieren, dass man nicht bei jedem Schnupfen gleich ein Antibiotika verschrieben bekommt. Dazu wäre es meiner Meinung nach auch Hilfreich sich endlich darüber Gedanken zu machen, wie man die Medikamente aus dem Grundwasser bekommt.

      Unterm Strich ist es einfach ein Unding, dass sich der Mensch mal wieder über den Tieren stellen will.

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      • Ramzes
        Ramzes kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        ...das Tier

      • Ramzes
        Ramzes kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Die überwiegenden Einträge von Medikamenten etc. kommen über die Human Toilette in die Kläranlagen , Vorfluter und Flüsse.
        Die Schweiz rüstet seit ein paar Jahren nach und nach Kläranlagen um .
        Viele Antibiotika haben ihren Ursprung bei Entdeckung AB produzierender BODENbakterien und dann Synthese Pharmazie.
        Weltweit gibt es Screening Projekte zur Suche nach BODENbakterien , die AB natürlich produzieren für neue AB Kandidaten Pharmazie.
        Im Boden selbst herrscht nämlich eine Art von Krieg und viele Bakterien haben Waffen entwickelt , Bakterien Konkurrenten auf Abstand zu halten.
        Antibiotika , Toxine , Plaquebildung etc.
    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14693

      #4
      Herr Häusling hat / will nicht den Zusammenhang erkennen :
      Tierhalter ruft Tierarzt an , mein Tier, egal welches , groß , klein , Haustier, Zootier , Nutztier konv. und öko , ...ist krank.
      Ja , auch öko Tiere werden krank und bekommen dann AB wenn es angesagt ist. , z.B.Mastitis
      Wieder zurück ALLE Tiergattungen ....
      TA stellt Krankheit fest , Tier AB , ...schickt Abstrich ins Labor...Empfehlung AB der neueren Generation.
      Nun nach Häusling Entwurf muss der TA mitteilen :..., ...tut mir leid, müssen wir dann verrecken lassen. Rufen Sie mich bitte kurz vor Ende an , dann darf / muss ich aus
      Tierschutz Gründen euthanasieren.







      Kommentar

      • Ramzes
        • 15.03.2006
        • 14693

        #5
        https://www.martin-haeusling.eu/comp...tibiotika.html

        Und als Grüner " Demokrat " möchte Herr Häusling jetzt den Tierärzten einen Maulkorb verpassen , nach dem Motto , wer nicht für uns ist , ist gegen uns ...

        Oh , ich vergaß, ... Wahlkampf .
        Da kann man vielleicht punkten.

        Bewusst suggeriert er , es gäbe immer noch AB als Wachstumsförderer in der Mast.
        https://ec.europa.eu/commission/pres.../de/IP_05_1687
        ...seit 2005 in der EU verboten .
        TA zte werden von ihm defacto als " Verbrecher " dargestellt in der Nutztierhaltung .
        Da soll er sich doch mal ein AB Monitoring im Öko Bereich mit Forschung zur Gesundheit organic piglets, organic Mastitis etc. lesen.

        Mittlerweile AB Minimierung , Monitoring
        TAM HIT Datenbank, Tierarzneimeldung seit 2017
        QS etc.

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        • Drenchia
          Drenchia kommentierte
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          naja, der Feind heißt nicht Häusling. Der hat ja erstmal nur einen Antrag eingebracht. Schlimm sind die Idioten, die für den Antrag stimmen, jetzt wo die Nachteile öffentlich auf dem Tisch liegen. Allein mit den Stimmen der Grünen fällt der Antrag durch, wenn er überhaupt alle grünen Stimmen bekommt..
      • Ramzes
        • 15.03.2006
        • 14693

        #6
        Wer redet hier von Feind ?
        Häusling ist das offiziell Grüne EU " Sprachrohr " und hast Du überhaupt sein Statement gelesen ?

        Nach seinem Verständnis haben die TA quasi überhaupt nicht das Recht so eine Petition zu starten .
        Er hat sozusagen das Vetorecht , oder wie, oder was?

        Wie wäre es dann mit einer Petition:
        Antibiotika Monitoring für ALLE

        - alle Tierbestände unterhalb der bisherigen Meldepflicht,
        betrifft dann eben auch Öko Betriebe, die dann da mit kleineren Beständen .
        - Meldepflicht Haustiere , Zootier etc. behandelnder Tierarzt

        ...und dann das ganze Procedere detailliert im Humanbereich !



        Kommentar


        • Drenchia
          Drenchia kommentierte
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          ne, Ramzes, ich bin selbstverständlich zu blöd den Antrag zu lesen und nur darauf kommts an. Es ist doch völlig ausreichend, wenn Du hier das alles überragende Käpsele bist. Ist für das Niveau des Forums zwar nicht förderlich, aber daran hat man sich ja schon gewöhnt. Es wird eh immer weniger.
      • Ramzes
        • 15.03.2006
        • 14693

        #7
        https://taz.de/Antibiotika-in-Biolan...llen/!5272405/

        https://www.researchgate.net/publication/271609521_Health_welfare_and_production_problems_i n_organic_suckling_piglets


        Na , dann lies mal gleich weiter...

        Herr Häusling , bitte mal vor der eigenen Haustür kehren .
        Immer noch Ausnahmeregelung von NICHT 100% Ökofutter Monogastrier ???
        Immer noch keine wirksame Kupferminimierungsstrategie ???
        Immer noch knapp unter 50 Prozent Konvigülle in Bio-Biogas ???
        Hornmehl , Haarmehle , Federn etc. Dünger ....alles von Ökotieren ???
        Zukauf etc.
        Ausnahmegenehmigungen diverse

        Kommentar

        • Drenchia
          • 21.12.2012
          • 3678

          #8
          den Spam kannst Dir sparen.Wer das alte Zeug bis heute nicht gelesen hat, wirds jetzt nicht nachholen und wenns von Dir kommt schon zweimal nicht. Es wäre allen geholfen, wenn Du nicht ständig alle Themen zumüllen würdest. Schaun wir mal ob der Antrag durch kommt oder nicht.

          Kommentar

          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14693

            #9
            Drenchia , das kann aber jeder selbst entscheiden , das Lesen !

            https://www.aerztezeitung.de/Nachric...ng-421917.html

            Wieder zurück zum Thema

            Nachgewiesenermassen sind 5 Prozent der Resistenzen in Verbindung mit Tieren , ...auch bei Haustieren

            Zielführender wäre da an Stellschrauben zu drehen , um die 95 Prozent zu minimieren.

            Interessanterweise hat das eine Region geschafft die im Verbund Krankenhaus Monitoring:
            Münsterland und angrenzende Region der Niederlande mit nachgewiesener hoher Nutztierhaltung .
            In Niedersachsen ist Süd - Niedersachsen der Hotspot, mit Resistenzen , Schwerpunkt Ackerbau .
            Es liegt am Hygienemanagement der Krankenhäuser , Altenpflege Einrichtungen etc.

            Kommentar

            • Bohuslän
              • 26.03.2009
              • 2442

              #10
              Zerredet das Thema nicht. Wenn der Entwurf von Häusling mehrheitlich Zustimmung findet haben ALLE Tierhalter und Tierärzte ein Problem!
              http://www.reutenhof.de

              Kommentar

              • Schimmeltier
                • 15.01.2019
                • 1100

                #11
                Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

                Es geht ja nicht um ein prinzipielles Verbot von Antibiotika. Ich vertrau mal einfach darauf, dass die Hersteller von den entsprechenden Medikamenten genügend Einfluss besitzen, ihre Produkte weiter an den Mann bzw. an und in das Pferd zu bringen. Es war bislang auch ein gut florierender Markt dafür vorhanden.
                Ich könnte mir für die Zukunft durchaus vorstellen, dass nach dem ganzen wissenschaftlich- politischen Hick- Hack vielleicht tatsächlich weniger Antibiotika beim Tier eingesetzt werden wird und die Medikamente für den Tierhalter deutlich teurer werden, damit die wirtschaftliche Bilanz wieder stimmt, und alle sind zufrieden.

                Kommentar

                • Lockenkopf
                  • 27.03.2015
                  • 105

                  #12
                  Herr Häusling ist mit seinem Entwurf vollkommen über das Ziel hinaus geschossen. Sinnhaft wären Konzepte zur AB Reduzierung im Humanbeteich gewesen, daher kommen 95% der Resistenzen. So ein Konzept ist nur leider nicht Wahlkampf- tauglich.
                  Weder im Haustier- noch im Nutztierbereich kann man bei bestimmten Indikationen ohne AB therapieren. Das diese Anwendungen mit Sinn und Verstand erfolgen müssen, sollte für Veterinär- und Humanmediziner selbstverständlich sein.

                  Gesendet von meinem SM-A405FN mit Tapatalk

                  Kommentar

                  • schnuff
                    • 09.08.2010
                    • 4293

                    #13
                    Zumal gerade die AB der 3. und 4. Generation nicht bzw. nur im Notfall in der Humanmedizin angewandt werden, wegen der starken Nebenwirkungen.

                    Kommentar

                    • Ramzes
                      • 15.03.2006
                      • 14693

                      #14


                      ...und wo über kurz oder lang im Humanbereich mit Hilfe BIOTECHNOLOGIE etc. völlig neue Möglichkeiten eröffnet werden .
                      Quantum Dots , PNA acids , Nano ...

                      führend...Wer hätte anderes erwartet ....USA

                      https://www.antibiotic-stewardship.d...ive/leitlinie/
                      ....während hierzulande erst 2019 eine Leitlinie zum AB Einsatz im Humanbereich eingeführt wurde.

                      Die BKK kritisiert die undifferenzierte Verordnung von Antibiotika. Ärzte kritisieren das undifferenzierte Vorpreschen der Kasse, auch in Sachen Antibiogramm.

                      ....Stand 2016 ...Humanärzte , Antibiotika , ...kaum Antibiogramme , für Krankheiten verschrieben , wo nicht wirksam , z.B. virale Erkältungskrankheiten ...
                      Hat sich bis heute das substantiell verbessert ?
                      https://www.aerztezeitung.de/Medizin...is-252694.html
                      ...

                      Mitte Juli 2021 Universität Jena entwickelt HELP App zum VERANTWORTUNGSVOLLEN Umgang mit Antibiotika, FÜNF Kliniken arbeiten im Verbundsystem ....
                      Folgen alle anderen Kliniken dann nach der Einführung und Probephase auch ???

                      Kommentar

                      • Ramzes
                        • 15.03.2006
                        • 14693

                        #15
                        Der von der GRÜNEN eingereichte Antrag wurde abgelehnt.

                        Kommentar


                        • Drenchia
                          Drenchia kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Erwartungsgemäß
                      • Limette
                        • 29.07.2021
                        • 902

                        #16
                        Das EU-Parlament hat den Antrag ebenfalls abgelehnt.

                        Kommentar

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