Bei Nichtträchtigkeit auf Borreliose testen?

[basquiat]

Nachdem mein Problem irgendwie "themenübergreifend" ist, muss es hier unter Sonstiges rein. Meine Stute (heuer 16) hat schon länger immer wieder Lahmheiten/Steifheiten da und dort und es scheint, dass ich sie nicht mehr auftrainieren kann, weil nach spätestens 2 Wochen wieder etwas "zwickt".

Daher habe ich mich schon letzten Sommer (spät) entschlossen, sie doch wieder decken zu lassen. Bis zur Besamung hat sie super gerosst und auch die Besamung hat theoretisch gut gepasst. Leider hat sie aber nicht aufgenommen und seitdem aber auch nicht mehr gerosst (letztes Jahr). Also haben wir auf's Frühjahr gewartet, Tupfer wieder negativ, vor 16 Tagen besamt. Der Tierarzt ist schon bestellt für die Untersuchung, wir haben aber das blöde Gefühl, sie könnte schon wieder zu rossen beginnen.

Aus der Vorgeschichte bin ich nun auf die Idee gekommen, ob sie vielleicht eine chronische Borreliose haben könnte. Akute Symptome hätte ich zwar nie bemerkt aber es gibt ja die unterschiedlichsten Verläufe. Zecken haben wir genug, auch auf den Pferden.

Meine Idee: Falls sie tatsächlich nicht trächtig wäre, soll ich Blut nehmen lassen und darauf testen? Dann würde ich aber voraussichtlich diese Rosse versäumen, so schnell wird es wohl kein Ergebnis geben.

Was würdet ihr machen?

LG Liesl

[Bohuslän]

Du kannst doch den Bluttest machen lassen und trotzdem besamen. Falls sie dann wieder umrosst, hast Du bis dahin sicher das Ergebnis. Borreliose ist immer eine Gefahr und sollte bei unklaren Befunden im Hinterkopf vorhanden sein. Vielleicht ist Deine Stute allen Unkenrufen zum Trotz trächtig. Ich drück Dir die Daumen!

Hatte sie schon mal Fohlen? Ansonsten kommt es häufiger vor, dass Stuten in dem Alter zögerlicher aufnehmen. Aber was erzähle ich Dir.

[basquiat]

Ja, sie hatte 4jährig und 12jährig je ein Fohlen, beim ersten Mal eine Rosse Natursprung, beim zweiten Mal eine Rosse Besamung. Deshalb halte ich sie grundsätzlich für unproblematisch, was sich natürlich mit dem Alter auch ändern kann....

Zur Besamung haben wir sie nach Wien gebracht, das sind knapp 3 Stunden Fahrt eine Richtung, d.h. ein guter halber Tag geht drauf. Außerdem hatte sie nach der Besamung starken Ausfluss, wurde gespült und auf Keime überprüft, war aber wohl nichts, das einer Befruchtung im Wege stehen sollte. Außerdem sind die Kosten für 5-7 Tage Stationsbesamung (plus Samentransport) nicht unerheblich, wenn sie wegen evl. chron. Krankheit gar nicht aufnehmen kann. Oder gibt es Fälle von chron. Borreliose, die ein Fohlen ausgetragen haben? Bzw. könnte man sie trotz Trächtigkeit überhaupt "sinnvoll" behandeln? Deshalb überlege ich, die eine Rosse auszulassen.

LG Liesl

[Bohuslän]

Ups, man geht ja immer von sich selbst aus...... Wenn Du so einen Aufwand für die Besamung treiben musst und die Kosten dementsprechend hoch sind, dann ziehe ich meinen Rat zurück.

Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt Untersuchungen über Borreliose in der Trächtigkeit gibt. Die gängige Behandlung ist eine Therapie mit Antibiotika. Ich würde das nicht bei einer trächtigen Stute machen wollen. Insofern denke ich ist es besser zuerst das Ergebnis der Blutuntersuchung ab zu warten. Schlimmstenfalls hast Du ein Jahr verloren - oder viele Risiken und Sorgen eliminiert.

[basquiat]

So, die Hoffnung, dass sie aufgenommen hat, schwindet jede Minute. Sie rosst schon ganz "schön", obwohl erst Tag 17 nach Eisprung. Außerdem kann der Tierarzt erst morgen Abend kommen, da hab ich aber ehrlich gesagt schon Bedenken, dass es für die Samenbestellung zu spät sein könnte. Letztes Mal waren wir genau am Sonntag in der Klinik, Montag wurde bestellt und Dienstag Besamung, Mittwoch Follikel weg.

Der Aufwand letztes Jahr war übrigens um einiges geringer, da wir die Stute nur zum Tierarzt (30 Min. von uns) gestellt haben. Nachdem es aber nicht geklappt hat, wollte ich sicher sein können, dass wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, wenn etwas Ungewöhnliches passiert (so wie eben der starke Ausfluss). Und die Sicherheit habe ich nur auf der Uni in Wien.

Wie lange dauert denn so eine Bluttest auf Borreliose? Und die evl. Behandlung?

LG Liesl

[Bohuslän]

Wenn Du eh Kontakt zur Uni Wien hast, ruf doch dort einfach mal an und frage nach.

Meine Erfahrungen zum Thema Borreliose schöpfe ich nur aus einigen Fernsehbeiträgen und meiner Hündin, die im Alter von nem 3/4 Jahr immer mal wieder humpelte und dann noch nen Fieberschub hatte. Allerdings ist meine heißgeliebte Ella vor 4 Jahren im Alter von 12 Jahren gestorben.

In der Humanmedizin ist die Therapie der Wahl eine hochdosierte "Kur" mit Antibiotika, die ggf mehrmals wiederholt werden muss.

[basquiat]

Wenn Du eh Kontakt zur Uni Wien hast, ruf doch dort einfach mal an und frage nach.

Lese gerade deinen Beitrag, angerufen hab ich schon kurz nach 11 ;-) Allerdings: die Gynäkologin konnte mit dem Thema Borreliose-Trächtigkeit nicht viel anfangen, kommt halt nicht oft vor. Sie hat allerdings meinem Plan, jetzt testen zu lassen und diese Rosse daher auszulassen zugestimmt, sie meinte es sei ja noch nicht spät im Jahr.

Meinen Tierarzt hab ich dazu auch befragt, er kommt So oder Mo Ultraschall machen (man weiß ja nie) und gegebenenfalls Blut abnehmen.

LG Liesl

[Oppenheim]

Die Stute meiner Freundin hat ebenfalls Borreliose und ist tragend geworden und hat ein gesundes Hengstfohlen zur Welt gebracht. Die Stute wurde im Natursprung tragend.

Ganz wichtig ist, daß Du das Immunsystem der Stute immer stärkst und oben hälst, denn wenn das Immunsystem runterfährt, werden die Borreliose-Viren aktiv. Borreliose ist zwar nicht vollständig heilbar, aber auf jeden Fall behandelbar.

Meine Freundin ist hier im Forum unter angel36 aktiv.

[basquiat]

@Oppenheim: Wurde die Stute nicht behandelt oder hat man es beim Decken noch nicht gewusst? Und sind es wirklich Viren, die Behandlungen werden doch angeblich mit Antibiotika gemacht?

LG Liesl

[Oppenheim]

Schau mal hier: http://borna-borreliose-herpes.de/bo...lioseindex.htm

[basquiat]

Danke, den Link hab ich schon wo gefunden. Aber die Frage würde mich trotzdem interessieren, warum die Stute trotz Infektion gedeckt wurde bzw. ob man es da noch nicht wusste!?

Bei mir sieht es jetzt so aus: Tierarzt war da, leider nicht aufgenommen. Also haben wir Blut für Blutbild und Borreliose gezapft. Er meinte allerdings, seit er praktiziert hat er einige wenige Borreliose-Verdachtsfälle gehabt, kein einziger davon wurde beim Test aber bestätigt. Die Stute rosst jetzt übrigens wesentlich stärker als vor 3 Wochen beim Besamen (offensichtlicher). Vielleicht war sie ja auch einfach noch nicht so weit... Jetzt warten wir sowieso einmal die Bluttests ab und fahren dann evl. in der nächsten Rosse noch einmal.

LG Liesl

[Oppenheim]

Der Borreliose Titer ist ganz schwierig zu bestimmen, vor allem wenn die Viren grad nicht aktiv sind.

Schreib mal angel36 selbst an, die kann Dir da am besten helfen. Bei ihr wurde Borreliose erst nach der Trächtigkeit festgestellt.

[basquiat]

Der Borreliose Titer ist ganz schwierig zu bestimmen, vor allem wenn die (Viren) Bakterien grad nicht aktiv sind.

Schreib mal angel36 selbst an, die kann Dir da am besten helfen. Bei ihr wurde Borreliose erst nach der Trächtigkeit festgestellt.

Bin kein PN-Mitglied....kann daher keinen anschreiben.

LG Liesl

[Oppenheim]

Ach ja das Theater wieder. Nervt. Ich geb ihr mal einen Tipp.

Im Übrigen hat ihr der TA trotz Borreliose nicht von einer nochmaligen Bedeckung abgeraten.

[basquiat]

So, heute ist schon der Befund gekommen. Der Borreliose-Titer ergibt "fraglich", sprich: könnte sein, oder auch nicht.... Die anderen Blutwerte sind okay, kleine Abweichungen lt. Tierarzt im unbedenklichen Bereich. Es spricht jedenfalls nichts gegen eine nochmalige Besamung, ich hoffe nur, dass wir nicht gerade "die Rosse des Jahres" verpasst haben

Ach ja: eine Antibiotikabehandlung "ins Blaue" hält mein Tierarzt auch nicht für sinnvoll.

LG Liesl