Darmverschlingung bei Jährling

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  • Pusteblume05
    • 28.05.2018
    • 77

    Darmverschlingung bei Jährling

    Hallo in die Runde,
    ich bin am Boden zerstört. Vorgestern habe ich meine Jährlingsstute an einer plötzlich auftretenden Kolik verloren. 18.30 war noch alles unauffällig, um 7 wurde ich angerufen und der TA war 20 nach 7 auch da. Er vermutete eine Verlagerung des (Dick-)Darmes, wir wollten trotzdem versuchen sie nochmal transportfähig zu bekommen, aber es bestand absolut keine Chance, kurz vor 8 wurde sie dann eingeschläfert. Der Kreislauf war nicht mehr in Schwung zu bekommen und die nächste Klinik ist auch minimum eine Stunde Fahrt entfernt.
    Sie wurde regelmäßig entwurmt, stand mit gleichaltrigen auf Weide und hatte so aber auch noch Zugriff auf Raufutter. Es ist aus dem Nichts aufgetreten. Wodurch kann das kommen?
    Das war genau mein Traumfohlen, sie war einfach perfekt und sollte in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Ein 6er im Lotto sozusagen. Sogar die Stichelhaare hatte sie geerbt. Wie wird man mit sowas fertig? Ich bin mir sicher, dass man gar nicht groß/anders/schneller hätte reagieren können und auch die Perspektiven, selbst wenn sie es bis auf den OP Tisch geschafft hätte, denkbar schlecht gewesen wären. Sie war vermutlich einfach nicht zu retten, aber trotzdem bleibt die Frage nach dem Warum.
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  • Oppenheim
    • 27.01.2003
    • 3239

    #2
    Das tut mir sehr leid. Manchmal trifft einen das Schicksal hart. So eine Darmverlagerung kann zB auch vom Wälzen oder Bocken kommen und muß nicht immer mit der Fütterung was zu tun haben. Wenn sie in die Klinik gekommen wäre, hättest Du wahrscheinlich noch ein Fass ohne Boden öffnen können. Am besten man hat gleich einen Ersatz. Also nicht falsch verstehen, aber das kann gut über einen Verlust hinwegtrösten oder Du probierst Deine Stute nochmal zu decken. Eine Perspektive kann meist helfen.
    Falls Du nach einem Ersatz suchen solltest, habe ich noch was Feines im Stall stehen.
    Zuletzt geändert von Oppenheim; 26.04.2021, 12:12.
    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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    • christel-air
      • 14.12.2004
      • 1426

      #3
      WIr hatten am Dienstag letzte Woche auch eine Darmverlagerung bei einem 6-jährigen Wallach. Bisher nie! Kolikanzeichen. Währund der Longenarbeit wurde er auffällig, gleich abgebrochen, keine 10min später war er nicht mehr davon abzubringen sich auf die Straße zu werfen. Wir sind mit leichtem Schmerzmittle und Voruntersuchung (deutlich verlagert) in die Klinik, komischerweise war er dort angekommen schon besser und durfte 1,5 tage später wieder nach Hause. Woher das kommt, keine Ahnung
      Qui-Lana *2011 von Qui Lago aus der Karamia von Goethe

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      • July
        • 28.08.2011
        • 397

        #4
        Hallo Pusteblume,

        Das tut mir sehr leid für dich. Kann deine Trauer und die Frage nach dem Warum? nachvollziehen. Uns erging es 2018 so. Mein absolutes Wunschfohlen (seine Mutter war meine erste Sportstute und tragend mit Wunschhengst, dann das Hochzeitsgeschenk meines Großvaters an mich) ist auch als Jährling (1 Jahr, 1 Woche alt) auf der Weide bei genügend Wasser, Raufutter und Gras an einer Darmverschlingung eingegangen. Wir standen direkt daneben als es los ging, nach 15 min war der TA da und 2h später mein Jahrling eingeschläfert. Den Transport in die Klinik haben wir ihm aufgrund seines rapide schlechter werdenden Kreislaufs erspart. ...

        6 Wochen und anderer Stall vorher kam mein damaliges Berittpferd (4j Wallach) mit Kolik Symptomen um 15:00 Uhr von der Weide. Der Besitzer war in der Heuernte auf dem Trecker unterwegs und nicht zu erreichen, dementsprechend haben wir mit dem Tierarzt zu Hause versucht ihn zu retten. Keine Chance. Um 19 Uhr habe ich dann zusammen mit dem TA entschieden den Wallach gehen zu lassen. Das war nochmal besonders hart für mich weil ich den Besitzer nicht erreichen konnte und ich mich bis heute frage, hätte man ihm in der Klinik evtl. helfen können?

        Fühl dich auf jeden Fall gedrückt und ja, wie Oppenheim sagt, Ablenkung in Form eines anderen Pferdes hilft, auch wenn es den besten Freund nicht ersetzen kann und soll

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        • Lauriefan
          • 24.01.2003
          • 416

          #5
          Hallo Pusteblume, fühl Dich unbekannterweise gedrückt. Manchmal ist es echt verhext, aber Shit happens. Wenn es Dich auch nicht tröstet, wir haben letztes Jahr auch eine Jährlingsstute an Kolik verloren. Mitten im Sommer bei 24/7 Weide, nicht ungewöhnliches passiert, alle anderen topfit. Sie war auch zuerst nur leicht "unpässlich", wir haben aber trotzdem sofort den TA gerufen, auf sein Anraten hin auch sofort in die Klinik gebracht, dort hat sich ihr Zustand dann verschlechtert, so dass operiert wurde.... aber sie mussten sie noch auf dem OP Tisch einschläfern... bei ihr hatte sich ein Teil des Darmes in den Blinddarm gestülpt... das ist bei Pferden wohl nicht operabel.... Wir waren soo soo traurig.... war so eine Süße, die kleine Belissimo (s. Foto) 2019_0529 (3a).jpg
          Wir erfreuen uns jetzt an ihrer kleinen Schwester

          Kommentar

          • one
            • 25.07.2011
            • 708

            #6
            Ein Alptraum, der mir leider auch schon so passiert ist. Zu Tode betrübt, denn ich habe das Pferd abgöttisch geliebt. Ein Fohlen aus der Vollschwester konnte die Lücke leider trotzdem nicht füllen - den Charakter gibt es leider nicht zweimal.

            Eine Freundin von mir hat in 2020 sowohl das Fohlen aus dem Jahr, als auch das aus 2019 verloren. Manchmal gibt es einfach so üble Schicksalsschläge, dass man meinen könnte man wäre verflucht und der einzige Mensch dem das passiert. Kopf hoch!

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            • Milk & Sugar
              • 21.03.2014
              • 153

              #7
              Liebe Pusteblume,

              das tut mir wahnsinnig leid für Dich. Fühl Dich unbekannterweise gedrückt. Manchmal ist das Pferdeleben einfach ein A...loch.

              Mir ist letztes Jahr auch eine Zuchtstute an Kolik eingegangen, da war das Fohlen zwei Wochen alt. Ich hatte die Pferde abends reingeholt und dann noch im Stall rumgetüdelt, bisschen gefegt und Sachen hin und her geräumt. Auf einmal fing die Stute an zu flehmen und ich dachte nur „Scheisse, keine Kolik jetzt“. Sofort Tierarzt gerufen, der war in 10 Minuten da, konnte nichts tun. Wir haben die Stute sofort in die Klinik gefahren und ich bin noch nie so schnell mit einem Pferd im Hänger gefahren. Dort direkt auf den OP-Tisch. Die Klinik hat uns heimgeschickt, das Fohlen war ja da geblieben, der Tierarzt hat es betreut. Ich saß schon im Auto, bin dann noch mal raus und hab mich von der Stute verabschiedet. Irgendwie wusste ich, dass ich sie nicht wiedersehe. Sie hat es nicht geschafft.

              Sie fehlt mir heute noch. Oft ein blödes Kacktier, das mich auch ins Krankenhaus befördert hat. Aber „mein“ Pferd. Von meinem ersten eigenen Geld gekauft, ohne dieses Pferd hätte ich damals nicht mehr schlafen können, es musste sie sein. Ich vermisse sie. Habe zwar auch „Ersatz“, aber die neue Stute kann die Lücke nicht füllen. Das Fohlen ist leider ein Hengstfohlen, ein Stutfohlen hat sie mir leider nicht gebracht. Eigentlich wollte ich ihn verkaufen, aber er ist ihr vom Wesen ähnlich und optisch teilweise auch. Ich werde es wohl nicht übers Herz bringen.

              So schlimm es ist, das gehört zum (Pferde)leben dazu.
              Zuletzt geändert von Milk & Sugar; 27.04.2021, 07:28.

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              • Schimmeltier
                • 15.01.2019
                • 1100

                #8
                Es tut mir sehr leid für dich, Pusteblume.
                Die Frage nach dem "Warum" habe ich auch vor etlichen Jahren einem Doc in der Tierklinik gestellt. Es gibt sooo viele Gründe:
                falsches/ zu viel/ zu wenig Futter, falsches/ zu viel/ zu kalt/ zu wenig Wasser,..... Sand gefressen, ein Wurmbefall , ein blöder Zufall, Wetterlage, Stress oder auch ein Fehler in der Darmmotorik, und 1000 weitere mögliche Gründe können tatsächlich Auslöser eines Darmverschlusses sein.

                Man tut sein Bestes, um sein Pferd vor Kolik zu bewahren, aber gefeit ist niemand vor diesem Unglück.
                Bitte hänge nicht zu sehr dem Gedanken nach, dass ein Transport in die Klinik mit anschließender geglückter OP das Non plus Ultra gewesen wäre --- es kann gut enden, aber leider kommt es gerade bei so jungen Patienten öfter in der Folgezeit zu einem weiteren Verschluss.

                Eigenerfahrungen: ich freute mich vor Jahren wie Bolle, dass mein 6 Monate altes Fohlen mit einer Einstülpung des Dünndarms ( häufigster Darmverschluss bei Ponies und Kleinpferde) erfolgreich operiert werden konnte. Es erholte sich von der Operation und war robust und gesund. Ich hätte nie damit gerechnet, dass auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Verschluss der zweite Verschluss folgte, wieder aus dem Nichts kommend.
                Und auch wenn die zweite OP erneut zum überleben des kleinen Pferdchens führte, wurde damals klar, dass wird nicht mehr gut. Mein Jährling hatte starke Verwachsungen ( von der ersten OP) im Bauchraum, die Probleme erwarten lassen würden.
                Wenige Wochen nachdem die Kleine im Heimatstall stand, folgte der letzte, tödliche Verschluss. Damit hatte das grausame Spiel ein Ende.

                Ich entschied mich schon bald für ein neues Fohlen, aber mit einem anderen Hengst, da ich von zwei weiteren Jährlingen mit Darmverschluss in seiner Nachzucht erfuhr. Vielleicht wäre ein Vollgeschwister von meiner 30 Jahre lang pumperlgesund gewesen ohne je an einem Darmverschluss zu erkranken. Vielleicht lag der Hang zum "anfälligen" Darmsystem auch bei meiner Stute, jedenfalls fand ich in dieser Entscheidung meinen Frieden.

                Es ist sicher kein großer Trost in dieser Situation zu wissen, dass diese Darmverschlüsse wohl unvorhersehbar und unberechenbar sind: ---- Niemand kann in die Zukunft schauen, nur optimistisch nach vorne;
                Ich wünsche dir alles erdenklich Gute .

                Kommentar

                • Bohuslän
                  • 26.03.2009
                  • 2442

                  #9
                  Fühl Dich gedrückt!

                  Ich habe mehrere solcher Situationen erleben müssen und es ist immer schlimm. Man bekommt die eigene Machtlosigkeit gnadenlos unbarmherzig zu spüren. Grausam. So was setzt mir immer noch heftig zu. Weil man sich 365 Tage im Jahr 24 Stunden um die Tiere kümmert, sich verkopft, ständig optimiert, sich sorgt. Von einer Minute auf die andere erlebt man dann wie ohnmächtig man doch ist und das Schicksal manchmal einfach nur ein A****.

                  Was mir nach solchen Tiefschlägen hilft ist die Arbeit mit den anderen Pferden. Einen Ersatz für dieses Pferd wird es nie geben, aber andere, die die Lücke ein Stück weit füllen.





                  http://www.reutenhof.de

                  Kommentar

                  • Feyra
                    • 10.02.2020
                    • 106

                    #10
                    Liebe Pusteblume,

                    auch ich habe solche Tiefschläge erlebt. Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Kein anderes Pferd kann und wird sie je ersetzen, aber sie können dir helfen wieder nach vorne zu blicken.
                    Auch die Gedanken.. was wäre gewesen wenn... man hat sie und kann sie nicht ausschalten. Aber so wie du es beschreibst, gibt es keinen Grund dich selbst zu zermartern, du hast das möglichste getan. Das Schicksal hatte leider einen anderen Plan.
                    Fühl dich ganz lieb gedrückt.

                    Kommentar

                    • Minor
                      • 03.07.2020
                      • 90

                      #11
                      Das tut mir wahnsinnig leid für Dich, fühl Dich fest gedrückt.
                      Wir haben diese Erfahrung auch schon zweimal machen müssen, man ist in solchen Fällen leider machtlos. Auch für die Tierärzte, die mit einem um das Pferdchen kämpfen, sind solche Situationen jedes Mal auf's neue frustrierend, wenn alle medizinischen Maßnahmen ins Leere laufen.

                      Wichtig ist, sich nicht im Nachhinein mit der Frage verrückt zu machen, was man hätte besser machen können. Denn die Antwort in diesen Fällen ist: Nichts.
                      Feyra hat es schön gesagt, das Schicksal hatte leider andere Pläne.

                      Ablenken und die Traurigkeit langsam abebben lassen kann wirklich am besten die Arbeit mit anderen Pferden, die Deine volle Aufmerksamkeit und Fürsorge fordern. Ich glaube, die Traurigkeit wenn man daran denkt bleibt zwar immer, aber im Laufe der Zeit empfindet man auch immer stärker Dankbarkeit für die vielen glücklichen Momente, die man mit dem Pferd hatte.

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                      • Neuzüchter
                        • 09.04.2003
                        • 2159

                        #12
                        Ein Alptraum. Herzliches Beileid.

                        vielleicht kann es trösten, dass es so eindeutig war und so schnell und betreut ging.

                        ich habe meine kleine Stute nur etwas mehr als zehn Stunden in der Klinik alleine gelassen. Sie hatten sie aufgenommen ohne genug Personal zu haben.

                        am nächsten morgen lag sie im Dreck auf einer nassen Decke und hatte sich die Infusion raus gerissen. Nicht zu wissen ob es anders hätte gehen können ist zu meinem Fluch geworden.
                        Auch Freizeitpferde sin Profis!

                        Kommentar

                        • Pusteblume05
                          • 28.05.2018
                          • 77

                          #13
                          Nach einer beschäftigten Woche mit zweibeinigem Nachwuchs kam ich endlich dazu hier rein zu schauen.
                          Vielen Dank für eure lieben Worte! Ich habe noch Ihren jetzt zweijährigen Vollbruder, der eigentlich verkauft werden sollte. Er bleibt nun auf jedenfall, zumindest wird er nächstes Jahr erstmal angeritten und ich hoffe ganz sehr, dass mir meine liebe Stute noch lange lange erhalten bleibt und vielleicht auch nochmal ein Stutfohlen schenkt.

                          Kommentar

                          • Feyra
                            • 10.02.2020
                            • 106

                            #14
                            Dafür drücke ich dir von Herzen die Daumen!

                            Kommentar

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