Schmerzgedächnis / Verritten

[sweet dreams]

Hallo liebe Foris,

habe mal wieder eine Frage an euch und zwar geht es darum in wie weit ein Pferd ein Schmerzgedächnis hat oder es doch bereits verritten ist.

Das Pferd wurde angeritten und das Kreuzdarmbeingelenk war total verschoben, deswegen geht das Pferd von anfang an gegen die Hand (sehr massiv) wurde so also ca 3-4 monate geritten weil man dachte erst okay grade angeritten dann dachte man ist nur nen Flegel bis man dann dahinter kam. So nun ist es aber so das alles behoben ist ist das Pferd nun Schmerzfrei ist, aber dennoch stark gegen die hand geht (wenn auch sehr viel weniger)

sooo nun meine Frage, kommt man da wohl nochmal durch, das das Pferd dies sein lässt, oder hat man da eher schlechte karten dieses angelernte verhalten wieder rauszubekommen? Das Pferd hat ja dadurch gemerkt das es in dem moment sich entziehen kann und stärker ist.

würde mich über euren Rat freuen.

[sweet dreams]

Kann mir keiner etwas dazu sagen?? Bin etwas verzweifelt...

[Mirabell]

Sollte eigentlich noch möglich sein zu korrigieren - ist ja durchaus auch bei älteren verrittenen Pferden noch möglich! NUR wird die Ausbildung jetzt länger dauern, da der "Null-Punkt" ja erst wieder erreicht werden muss!

Entweder einen sehr guten, EINFÜHLSAMEN Bereiter suchen oder einen entsprechenden Trainer. Ich würde auf keinen Fall versuchen diesen "Fehler" mit Druck, Zwang und Kraft ("dem musst du nur zeigen wer der Chef ist" etc.) zu beheben!

Also erstmal ein paar Schritte zurück ggf. nochmal Longenarbeit und dann vorsichtig beginnen oder sogar nochmal auf die Weide...

[sweet dreams]

Ja das hatte ich auch in der richtung vor bzw meine gedanken kreisten drum, weiß nur nicht genau wie, ob erstmal nur Longenarbeit und dann erst später wieder versuchen mit dem trainer, oder beides paralel....

Habe nur ein wenig angst das man dies nicht mehr rausbekommt...Glaube auch druck und zwang bringt nichts, da es eher ein sensiebles pferd is was dann mit stress reagiert....

[Mirabell]

Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich ihn für 1-6 Monate "wegstellen" (Weide oder mit täglichem Weidegang). Und dann von vorn beginnen... wirklich ganz bei Null! Und ein guter Trainer an der Seite ist immer hilfreich !! Auch wenn zu Beginn vielleicht nur 20 Minuten geritten wird und dann ggf. nur alle 14 Tage Training, aber sonst schleichen sich leiht Fehler ein und man übersieht aus Betriebsblindheit eventuell kleine Anzeichen von Unwohlsein oder Überforderung oder was auch immer !

Meine Maus kam 3,5 jährig "angeritten" bei mir an (Warnung der Vor-Besi:" Beim Aufsteigen rennt sie immer los! Sie ist aber schon gut geritten"). Sie hat den Sattel auf sich zukommen sehen und wurde von den Ohren bis zum Schweif stocksteif! Longe - Katastrophe! Nach 3 Monaten Weide habe ich langsam begonnen mit Schritt führen, dann longieren, dann Schritt & Trab an der Longe (ca. 3-4x pro Woche). Nachdem sie ein paar Muskeln aufgebaut und ihr Gleichgewicht gefunden hatte, auch Galopp (hat gut 3 Monate gedauert). Mittlerweile ist sie 4,5 Jahre, super ruhig & artig beim Reiten und Longieren (und steht still beim Aufsteigen ). Von ihrem Verhalten "damals" ist nichts mehr zu merken!

[sweet dreams]

mhhh deine erfahrungen hören sich ja doch sehr positiv an, nur wegstellen hatte ich zwischendrin auch 2 moante, war wohl dann zu kurz.... oder was meinst du?

[Mondnacht]

Ich würde dir auch zu viel Geduld raten. Reite lieber kürzer und mache viel andere Sachen, damit sich ja nicht wieder etwas einschleicht.

Kann es denn sein, dass dein Pferd schon wieder das Kreuzdarmbeingelenk verschoben hat und deswegen so gegen die Hand geht? Man hat ja schon Pferde kotzen gesehen...

Da du aber ein junges Pferd hast, ist bestimmt noch nichts verloren, es wird halt alles nur etweas länger dauern.

[gigoline]

mein junger nimmt einen "unsensiblen reiter" (lediglich eine nicht gaaanz so weich hand) so sehr übel, dass ich das noch eine Woche mit Kopfschlagen quittiert bekomme... so fiel zum "Schmerzgedächtnis", also meine Antwort ist: "ja, sie erwarten" den schmerz...