Adequan - Matrix - Heparin

[Gast]

Kann mir jemand ein bisschen was dazu erzählen?
Anwendung, Erfolg, Unterschiede...

Es geht um einen klinischen Hufrollenbefund. Mal rechts, mal links. Mal weg, mal wieder da. Über Jahre. Die Belastung spielt dabei merkwürdigerweise keine Rolle.
Röntgenologisch unverändert 1-2.

[ohle]

Ich füge noch hinzu:
die Müller-Wohlfahrt-Spritzen

[Neuzüchter]

Alles möglich, auch zeel. Meist aber nur kurzfristig. Hyaluron iv. kenne ich noch als Kur.

Wie steht denn das Pferd? Anatomie? Beschlag? Das klingt ja nach einer nichtinfektiösen mehr oder minder selbstunterhaltenden Geschichte da den auslösenden Reiz zu finden ist eine große Aufgabe.

[ohle]

Auslösender Reiz ist, denke ich, die flache Trachte in Verbindung mit einer hyper-empfindlichen, viel zu dünnen Sohle, die eine Barhufstellung auf Dauer nicht möglich macht (haben wir bereits zwei mal für knapp ein Jahr ausprobiert, sowohl Biernat als auch NHC).
Mit der derzeitigen Hufbearbeitung (ein Aufzug, mini Nägelchen, locker sitzendes, sehr großes und langes Eisen) sind wir jetzt ein Jahr sehr gut gefahren. Bisher die beste Lösung.
Leider nun wieder ein leichtes Ticken auf engem Zirkel.

[Neuzüchter]

Manche Pferde sind nun mal anatomisch so gehandicapt, dass sie barfuß nicht belastbar sind. Meiner hat schlicht zu kleine Füße für seine Größe und jetzt vier Eisen. Ich Depp habe ihn sogar selber gezogen aber wer rechnet schon damit das ein Halbblüter fast 1,80 wird.

Ich würde mich für Adequan entscheiden oder Hyaluron und die Gelenkinjektionen so weit wie möglich Minimieren. Wenn die Hufform eine dünne Sohle vorgibt werden auch Biotin, Öle und co nicht helfen.

[Charly]

Adequan ist schweine teuer und hat bei mehreren Pferden , die ich kenne, keine spürbare verbesserung gebracht.
bei dünner sohle (hat auch einer meiner kadndidaten) hat sich beschlag mit platte und polster bewährt.
dadurch wird der druck besser verteilt und ist nicht so punktuell.
ganz wichtig, regelmäßige hufbearbeitung (keine langen intervalle, wo nach der bearbeitung das pferd eine andere stellung hat). also lieber ne woche zu früh und weniger ab als eine woche zu spät.
neue eisen müssen erst "eingelaufen " werden, sprich, abrollpunkt muß sich einlaufen (abnutzen).
d.h. wenn der schmied nicht umbeschlagen kann, sondern neue eisen nutzen muß, kann das auch schon dazu führen, dass erst mal wieder ein ticken zu sehen ist.

wenn man wirklich wissen will , was die ursache ist, wird man wohl um ein MRT nicht drum rum kommen.
egal, was dabei rauskommt, ich würde immer dazu tendieren, weichteile und knochen gleichzeitig zu behandeln, dann ist die chance, die lahmheit dauerhaft einzudemmen ungleich größer.
für den knöchernden teil wird gerne tildren benutzt.
hyaluron als alleinige injektion halte ich für eher nicht zielführend, da sollte schon entzündungshemmer mit drin sein., dies kann entweder lokal gespritzt werden oder aber als normale injektion in die Vene.
beides ist zielführend.

[ohle]

Es soll eine nicht anerkannte Alternative zu Tildren aus dem Humanbereich geben. Mit weniger Nebenwirkungen und deutlich günstiger. Kann dazu jemand was sagen?

[hoppelhase82]

Heißt Bonfos und wirkt sehr gut, allerdings meist nur eine begrenzte Zeit und zu den Langzeitnebenwirkungen kann ich nichts sagen.

[ohle]

Danke!
Aber macht das eigentlich überhaupt Sinn, wenn es röntgenologisch keine Befunde gibt?

[hoppelhase82]

Das musst du glaub ich einen Tierarzt fragen ;-)

[Cara67]

Ohle, Bonfos ist ein Biphosphonat, allgemein zur Remineralisierung von Knochen.

pot.Nebenwirkungen beim Mensch: Gastrointestinale Beschwerden, Osteonekrose

Wird beim Mensch ohne röntgenologische Befunde nicht eingesetzt. (Tierärzte machen das allerdings, die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht).

[Wenzel074]

Ohle, mit flachen Trachten hat das sehr wenig zu tun. Eher mit untergeschobenen.
Mal NBS probiert?

[ohle]

Wird beim Mensch ohne röntgenologische Befunde nicht eingesetzt. (Tierärzte machen das allerdings, die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht).

@cara67: siehste, deshalb frage ich hier nach.
Tildren wollte man meinem Pferd schon mal vor ein paar Jahren geben.
Ungeröngt, ungebeugt, unanästhesiert.
Wie ich später erfahren habe, ist das die Standarddiagnose und -medikation dieses damaligen Tierarztes. Verdient man daran denn soviel?


@Wenzel: weiß ich, Du hast natürlich recht.
Das möchte ich hier jetzt aber nicht zur Diskussion stellen. Ich habe mit diesem Pferd so vieles durch. Und NBS - nein. Genauso wenig wie Rundeisen, Platte, ja sogar Rollebeschlag mit Silikonpolster sind nix.
Wir haben das in den letzten 8 Jahren alles probiert. Das Pferd darf im Hufmechanismus nicht eingeschränkt werden. Der Beschlag muss so locker wie möglich sein. Kein vorgegebener Abrollpunkt. Leider geht es aber auch nicht ohne Eisen.

Die derzeitige Lösung (so wenig wie möglich am Huf eingreifen) ist die bisher beste. Und aufgrund unserer verherenden Erlebnisse (bis zur Belastungsrehe nach einem Schmiedbesuch) werde ich daran nichts ändern. Für solche Experimente ist das Pferd einfach zu empfindlich.