Pferd mit Chip kaufen?

[little ness]

Hallo,
hab ein großes Problem. Ich hab ein ganz tolles Pferd gefunden,dass ich kaufen möchte. Die Stute hat aber 2 Chips ( einen am Vorder- und einen am Hinterbein). Der Arzt möchte sich nicht festlegen, aber grundsätzlich denkt er, dass es nach einer eventuellen OP alles wieder ok ist. Würdet ihr das Pferd kaufen?

[verenchen]

das kommt ganz auf den preis an

[little ness]

Die Stute soll unter 10.000 kosten.

[Ginella NB]

das kann man doch so einfach nicht beantworten.
da kommt es doch noch auf ein paar mehr infos an.

wo genau sitzen die chips?
sind sie leicht operabel?
stören sie zur zeit überhaupt?
wie groß sind sie?

wie alt ist das pferd?
wie ist es ausgebildet?
ect
ect

das muss man doch alles in der relation sehen um so eine entscheidung treffen zu können.

[Arame]

Ich seh das so wie Ginella.
Ich würde ggf. noch ne zweite Meinung einholen.
Wenn der Chip "günstig" liegt, notfalls operiert werden kann, das Pferd toll ist und der Preis stimmt, dann wäre ich die Letzte die ein Chip bei nem Reitpferd (Zuchtstute ist evtl. noch was anderes) nicht in Kauf nehmen würde...
Da gibts ganz andere Sachen, wo ich absolut meine Finger von lassen würde!

[verenchen]

Die Stute soll unter 10.000 kosten.

Es kommt ja auch darauf an, wie weit die Stute ausgebildet ist und wie das Potenzial ist. Mal ganz übertrieben gesagt: 10.000 € für einen Freizeitzwockel wären viel zu viel, für ein plaziertes S-Pferd sind sie ein Schnapper.

Natürlich kommt es auch darauf an wie gut operabel der Chip ist, aber dennoch ist das alles doch an den Preis gekoppelt. Kriege ich ein sehr gutes Pferd mit entsprechender Symptomatik für 3.000 € , gehe ich so ein Risiko doch wohl eher ein als für 10.000 €. So war meine erstgenante Aussage eigentlich gemeint.

[verenchen]

Du musst zum Kaufpreis ja noch die OP-Kosten + Folgebehandlung rechnen..

Würde mir das sehr gut überlegen!

Und das OP-Risiko

[Dori]

Wenn du das Pferd umbedingt haben willst, dann klär das mit dem Verkäufer ob er das machenn lässt, dann ist das OP risiko nicht auf deiner seite.

[little ness]

Die Stute ist jetzt erst 4. Hat im Moment überhaupt keine Probleme mit den Chips. Der eine Chip liegt gut, der andere nicht ganz optimal, mit OP würde man das aber hinkriegen ( sagt der Doktor). Die Stute hat extrem viel Potential und der Preis für das Pferd ist absolut angemessen. Vielleicht würde die Besitzerin ja noch vom Preis runtergehen,damit ich die OP-Kosten raus habe. Da hab ich noch gar nicht mit ihr gesprochen.

[Ginella NB]

Wenn die Chips im Moment nicht stören, wäre ich als Verkäuferin wahrscheinlich nicht damit einverstanden sein, das Pferd JETZT auf eigene Kosten operieren zu lassen.
Das wäre meiner Meinung nach erst relevant, wenn der Chip Probleme macht.
Kann ja Jaaahre dauern - wenn überhaupt.
Und in der Zeit kann vieeeel passieren.

[Rübchen]

Klar kann in der Zwischenzeit viel passieren. Die Stute geht mit Glück nie an einem der Chips lahm. Es kann aber auch passieren, dass der Gelenkknorpel durch die Chips im Laufe der Zeit "abgeschmirgelt" wird. Es ist wirklich eine schwierige Entscheidung, die man nicht nur mit dem Verstand treffen kann. Zu bedenken ist aber ganz sicher, dass die Stute mit 4 Jahren wahrscheinlich noch keine größeren Belastungen ausgesetzt war. Im Training kann das ganz schnell anders aussehen.

Ich hatte selbst ein Superpferd trotz 2 günstig gelegenen Chips gekauft und wir mussten ihn trotzdem nach 6 Monaten operieren lassen. Das ganze ist ein bisschen wie ein Lotteriespiel.

[monti]

ich hatte damals eine gute Dressurstute rel. billig hergeben müssen, weil sie 2 Chips hatte - da gut zu operieren - haben sie mir die OP-Kosten vom Kaufpreis abgezogen - die Stute hatte nie Probleme mit den Chips....wenn gut zu operieren und die Chips ansonsten nicht stören - wird das einfach vom Kaufpreis abgezogen....

[sahen]

Oder man staffelt: Ein teil des Kaufpreises wird zurückbehalten und nach Ablauf einer Frist fällig, wenn das Pferd bis dahin nicht operiert werden musste.

[abc10]

ich hab vor jahren auch mal einen mit chip gekauft, op verlief problemlos und alles war gut. doch seitdem meine 4 jährige allerings in der aufwachbox nicht mehr aufstand & eingeschläfert wurde, würde ich das nie wieder tun und von jeder nicht lebenswichtigen op die finger lassen.
drück dir die daumen dass du die für euch richtige entscheidung triffst und im fall des falles alles gut geht!!

[florian g.]

Meine freundin hat vor jahren ihre drei jährige operieren lassen,laut aussage des tierarztes sollte es hinterher zu 100 %
in ordnung sein.Seit der op war die stute immer wieder lahm,obwohl sie nur im gelände freizeitmäßig geritten wurde.
Ich würde so ein pferd nicht kaufen..

[leifchen23]

Wenn man bedenkt, was einem Pferd im laufe seines Lebens so alles passieren kann, dann ist ein Chip meiner Meinung nach (wenn er nicht ganz ungünstig liegt) das kleiner Übel. Mein Dressurpferd habe ich auch 4 jährig mit chip gekauft. Hab diesen 5 jährig nochmal röntgen lassen, und er ist komischerweise kleiner geworden.

[max-und-moritz]

(...) Seitdem meine 4 jährige allerings in der aufwachbox nicht mehr aufstand & eingeschläfert wurde, würde ich das nie wieder tun und von jeder nicht lebenswichtigen op die finger lassen.

So einen Fall hatte ich auch, die Doc´s sagen zwar "Kein Problem", aber jede länger dauernde OP mit Vollnarkose ist ein großes Risiko. Ich würd auch die Finger von dem Pferd lassen, noch dazu wenn es ein Sportpferd ist.

Viele Grüße, max-und-moritz

[Artemis]

So einen Fall hatte ich auch, die Doc´s sagen zwar "Kein Problem", aber jede länger dauernde OP mit Vollnarkose ist ein großes Risiko. Ich würd auch die Finger von dem Pferd lassen, noch dazu wenn es ein Sportpferd ist.

Viele Grüße, max-und-moritz

Am besten jedes Pferd, dass nicht einen 1-er TÜV hat sofort zum Metzger bringen, dann hat keiner mehr ärger damit, das Gefühl hat man echt, wenn man hier die Beiträge liest.

Hier mal zur Erinnerung:

Röntgenklasse I: Idealzustand
Röntgenklasse II: Normzustand
Röntgenklasse III: Akzeptanzzustand

und hier wird getan, als wie wenn jeder noch so kleine unbedeutende Chip, oder jede geringste Hufrollenveränderung (dann eigentlich immer II-III) sofort das totale Sportuntauglichkeitszeugnis wäre. Ist echt traurig, übnerlegt doch mal, an was eure Pferde normalerweise leiden und behandelt werden, selten an Chips, die Probleme machen, noch seltener an Hufrollenentzündung, meist doch an Sehenverletztungen, Hufgelenksentzündungen, Lahmheiten, wo die Ursache sich nicht finden läßt, Rückenproblemen (die aber selten auf Engstände zurückzuführen sind) oder an Koliken usw. Seid doch mal ehrlich.

[Paradox4life]

@artemis, du sprichst mir aus der seele!!!
90 % der Pferde scheiden aufgrund von Sehnenproblematiken oder Atemwegserkrankungen aus dem Sport aus, danach folgen Kolikproblematiken und dann!!!!!!! Erst Lahmheiten aufgrund von röntgenologisch sichtbaren Befunden...
Aber Los Leute!!!
Kauft nur das perfekte Pferd, so ihr es denn findet....Ich wünsche viel Spass bei der Suche;
wenn ihr den Grand-Prix Knaller mit 1+er TÜV mit Sternchen und Grüßen an den Vater, der perfekten Abstammung, natürlich schwarz lackiert und im Gardemaß für 3500 € gefunden habt, sagt mir bescheid, ich nehm den wohl...

[skadina01]

@artemis
Ja, das Gefühl habe ich auch, daß ich meine Stute mit 2 Chips zum Metzger bringen müsste. Beide sind operabel, sie hatte noch keine Probleme und ich ich biete sie weit unter Wert an. Jeder ist total begeistert von dem Pferd, habe aber noch keinen gefunden, der ihr eine Chance gibt.