altes Pferd sehr verändert

[Gast]

Meine alte Stute hat eine hochdosierte Cortisontherapie hinter sich und ist von heute auf morgen psychisch verändert. Sie hat Angstanfälle, schnorchelt und will auf keinen Fall in der Nähe des Offenstalls/Paddock bleiben.
Da sie die Ranghöchste ist, ist sie ständig damit beschäftigt, ihre kleine Herde ins letzte Eck der verschneiten Koppel zu treiben. Die Pferde stehen nun die ganze Nacht ohne Futter im Regen und bibbern, an das Heu trauen sie sich nur, wenn jemand mit im Paddock ist - allerdings nur ein paar Minuten, dann treibt die Alte sie wieder zurück.
Kennt jemand eine derartige Verhaltensänderung bei alten Pferden?

[Arame]

Wegen was wurde sie denn therapiert? Vielleicht gibts da einen Zusammenhang?

[ohle]

Sie bekam binnen weniger Tage ein schweres Hautekzem an den Hinterbeinen.
Die geistige Veränderung trat erst ca. eine Woche nach der Behandlung auf.

[zuckerschnute]

Ach du je! Drücke dir die Daumen, dass sich das schnell legt!
Kann dir leider keinen Tip geben, werde das Thema aber interessiert verfolgen.

[Zauberfee]

Könnt ihr sie vorübergehend in einer Paddockbox o.ä. unterbringen? So käme die Herde wieder zum Schlafen und Fressen und sie würde sich evtl. durch die veränderte Umgebung auch wieder anders benehmen?

Ansonsten weiß ich leider auch keinen Rat...Mein alter Wallach (heute 30 und fidel) hat vor ca 10 Jahren einmal eine Cortisonbehandlung bekommen (wegen Lungensache). Ich habe damals keine Veränderung bemerkt

alles gute!

[Furioso-Fan]

Bei uns haben solche Veränderungen ein Rattenlager zur Ursache gehabt-

[Warree]

Hängt das denn überhaupt zusammen? Oder hattet ihr "nächtliche Eindringlinge" im Stall, Knaller werfende Kinder oder was auch immer, was sie erschreckt und und wovor sie die Herde jetzt beschützen will?

[Ginella NB]

Da hab ich jetzt aber auch etwas anderes als die Cortisontherapie damit in Verbindung gebracht.

Dachte auch an ungebetene, nächtliche Stallgäste......was/wer auch immer das dann ist.

[Arame]

Nicht dass irgendwelche Kiddies in der Nacht deine Pferde "bewegen"...

[copine001]

Zu den Nebenwirkungen des Cortisons zählt eine Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom). Vielleicht sieht sie nicht mehr gut?

Und Tante Wiki sagt dazu auch noch:

Bei kurzfristiger, hochdosierter systemischer Anwendung können vor allem neuropsychiatrische Symptome auftreten, wie Konvulsionen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Euphorie, Depressionen und Psychosen. Darüber hinaus kann diese Anwendung zur Manifestation einer latenten Epilepsie führen.

Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser, ich drücke die Daumen!

[ohle]

Eine Ratte haben wir tatsächlich im Stall. Ob mehr dazugekommen sind, kann ich nicht sagen. War auch meine erste Vermutung, allerdings ist die Alte die einzige, die Angst hat. Sie bleibt auch trotz Kraftfutter nicht mal im Paddock.

[ohle]

Danke, Copine! Hochinteressant.

Ich hatte mal eine alte Katze mit ähnlicher Verhaltensweise. Die hatte wohl eine Art Schlaganfall und wurde wenige Tage später blind.

[copine001]

Oha, Ratten!
Von denen sagt man, wo eine ist, sind mindestens zehn weitere! Und diese "unterhalten" sich hochfrequent, die Töne sind fürs menschliche Ohr meist nicht wahrnehmbar... für Pferde aber schon!

Ich würde beide Kriterien mal abchecken lassen. Bitte berichte, wie es mit deiner Madame weitergeht, es interessiert mich sehr, bin Stutenfan!

[ohle]

Das Rättchen wohnt schon seit Jahren im Stall. Mich wundert es eben, dass diese Angstzustände so plötzlich kamen (bis vor einigen Tagen musste ich den Stall tagsüber zumachen, damit die Alte auch mal an die frische Luft geht) und dass es so zeitnah mit der Medikation geschehen ist.

[copine001]

Ich tendiere auch mehr zur Medikation als Ursache. Cortison ist ein echter Hammer für den Hormonhaushalt, ich möcht es nicht einnehmen müssen!
Gibt es eigentlich Studien zum Thema Psychotische Zustände/Angststörung bei Pferden? Wäre ein hochinteressantes Thema, finde ich.
Meine Stute hat im Alter plötzlich beim Beschlagen Panikattacken bekommen, obwohl das ihr Leben lang immer super geklappt hatte. Schmerzen hatte sie keine und der Schmied hatte ihr auch nichts getan. Wenn ich dabei stehen geblieben bin, war sie ruhig wie immer - war ich in den anderen Stalltrakt gegangen, kam sie mir mehrmals mit zerrissenem Halfter oder Strick hinterhergelaufen. Das kam mir auch seltsam vor, ich bin dann natürlich von da an stets bei ihr geblieben, damit sie keine Angst haben muß.

[abc10]

ich bin homöopathisch nicht so bewandert, aber es gibt ja leute, die ihren körper nach cortison oder antibiotika - behandlungen "entgiften". vielleicht kann dir da ein homöopath einen guten tipp geben. alles gute!
berichte weiter, wies deiner alten lady geht.

[ohle]

Der Spuk hört langsam wieder auf. Aber ganz angstfrei ist sie immer noch nicht. Wenigstens wird aber wieder gefressen. Zum Schlafen legt sich bisher aber noch keiner hin. Sowas Blödes - gerade jetzt wo wir so viel Schnee haben!

[copine001]

Tritt das auf, seitdem bei euch Schnee liegt? Vielleicht ist doch ein Glaukom ursächlich für eine gewisse "Schneeblindheit" bei der Stute, da Schnee ja doch Licht stärker reflektiert als das sonst der Fall ist.
Aber gut, wenn sie sich jetzt phasenweise wieder entspannen kann. Hat sie Gewicht verloren?

[ohle]

nein, es hat nichts mit dem Schnee zu tun. Die ganze Herde hat in den letzten Tagen abgenommen - die kamen ja kaum zum fressen

[Korat]

falls sie vielleicht doch schlecht sieht, setz ihr doch mal probeweise so eine fliegenschutzmaske auf. eventuell tritt ja eine positive veränderung auf.