Schaf vs. Pferd - Besorgnis um PCB?

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  • Kareen
    • 03.08.2025

    Schaf vs. Pferd - Besorgnis um PCB?

    Nachdem wir nun wissen, dass von 70 über ganz Niedersachsen verteilten Proben von Schaflebern nur 2 innerhalb der EU-Grenzwerte für PCB allgemein resp. Dioxin im Besonderen lagen und sich der Verdacht zumindest aufdrängt, dass es sich um ein gesamtdeutsches (wenn nicht sogar weltweites) Problem handeln dürfte, frage ich mich, ob irgendjemand schon mal Pferdelebern auf PCB untersucht hat oder Aufzeichnungen über entsprechende Werte gemacht wurden?
    Da Schafe aller Haltungsformen betroffen sind, und ein Pferd normalerweise deutlich älter wird als ein durchschnittliches Schaf, frage ich mich, ob ähnliche Untersuchungen am Pferd überhaupt schon mal angestellt wurden?
    Die zuvor gültigen, deutschen Grenzwerte sind soweit ich weiß niedriger angesetzt und innerhalb derer war offenbar kein einziges Tier geblieben. Zur Erinnerung, PCB sind in biologischen Systemen extrem persistent, sie werden im Fettgewebe angereichert und gelten als hochproblematisch wegen ihrer hohen Giftigkeit und eben auch dieses Langzeitproblems.

  • arvalon
    • 23.06.2005
    • 339

    #2
    Das liest sich garnicht gut.
    Danke für die Infos.

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    • Furioso-Fan
      • 12.08.2004
      • 10940

      #3
      Wir hatten 2004 Verdacht auf Vergiftung und konnten das aber im Bluttest nicht direkt nachweisen. Dafür aber Schilddrüsenprobleme mit beginnender Kropfbildung. Mein Schmied hat mich leider zu spät darauf hingewiesen, daß auf dem Stallgelände alte Schornsteine und anderer Sondermüll verklappt worden wäre. Gibt es da einen Zusammenhang?

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      • con
        • 09.06.2008
        • 564

        #4
        Tja, leider interessiert das aber (behördlicher Seite) wohl kaum jemanden solange Pferde nicht fester Teil Nahrungskette sind, "Gesundheitsvorsorge" des Pferdes ist wohl eher nicht so wichtig...leider.

        Allerdings darf man nicht vergessen das hier sicher auch der tierspezifische Fremdstoffmetabolismus eine Rolle spielt (ist nicht unwahrscheinlich aber auch nicht gegeben das Schafe und Pferde PCBs gleich verstoffwechseln bzw einlagern), bzw überhaupt erst über die Nahrung aufnehmen (Art der Nahrung, Verdauuungsapparat, Wiederkäuer oder nicht, usw)...

        Es gibt tatsächlich ziemlich viele Beispiele wo es riesige Arten-Unterschiede gibt (Hunde/Schokolade, Katzen/Paracetamol usw usw)

        naja, aber interessant wär's schon...besonders da aus der Ökotox bekannt ist das PCBs bestimmte Stoffwechselenzyme hemmen können...graus!

        (off/different topic??): Vielleicht sind dann die weiten norddeutschen Marschen doch nicht (mehr) das non-plus-ultra der Pferde(auf)zucht???

        Kommentar

        • rubia
          • 09.12.2002
          • 3248

          #5
          Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
          Nachdem wir nun wissen, dass von 70 über ganz Niedersachsen verteilten Proben von Schaflebern nur 2 innerhalb der EU-Grenzwerte für PCB allgemein resp. Dioxin im Besonderen lagen und sich der Verdacht zumindest aufdrängt, dass es sich um ein gesamtdeutsches (wenn nicht sogar weltweites) Problem handeln dürfte, frage ich mich, ob irgendjemand schon mal Pferdelebern auf PCB untersucht hat oder Aufzeichnungen über entsprechende Werte gemacht wurden?
          Da Schafe aller Haltungsformen betroffen sind, und ein Pferd normalerweise deutlich älter wird als ein durchschnittliches Schaf, frage ich mich, ob ähnliche Untersuchungen am Pferd überhaupt schon mal angestellt wurden?
          Die zuvor gültigen, deutschen Grenzwerte sind soweit ich weiß niedriger angesetzt und innerhalb derer war offenbar kein einziges Tier geblieben. Zur Erinnerung, PCB sind in biologischen Systemen extrem persistent, sie werden im Fettgewebe angereichert und gelten als hochproblematisch wegen ihrer hohen Giftigkeit und eben auch dieses Langzeitproblems.

          http://www.animal-health-online.de/g...geraten/10606/

          Du weißt aber schon, dass die belastetetn Innereien von Schafen stammen, die viel auf häufig überfluteten Auenwiesen der Elbe weideten!? Das Dioxin ist aus der Elbe, wenn als Pferde auch auf solchen Weiden stehen......!
          Rapphengstfohlen v. Royal Classic x Carprilli

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          • #6
            Neinnein, die Proben sind von überall aus Niedersachsen. Außerdem müssten, wenn die Quelle die Elbmarsch-Weiden sind, ausschließlich im Stall zur Mast gehaltene Schafe die ihr Futter nicht von diesen Weiden bekommen haben, frei von der Problematik sein. Sind sie aber offensichtlich nicht.

            Kommentar


            • #7
              Interessant, wenn auch nicht besonders schön.
              Ich denke, der Kernsatz ist
              Die Ursache dieser hohen Belastung auch bei der Beweidung wenig belasteter Flächen wird in einer besonderen Verstoffwechselung von Dioxinen und dl-PCB in der Schafleber vermutet.
              Bei anderen Wiederkäuern scheint das ja nicht der Fall zu sein, ich gehe jedenfalls davon aus, daß Kalbs- und Rinderleber immer mal wieder auf derartige Kontaminationen überprüft wird, bevor sie in den Handel gelangt (hoffe ich jedenfalls... )
              Vor dem Hintergrund glaube ich nicht, daß dieses Ergebnis direkt auf Pferde übertragbar ist - wäre zu klären, ob schon mal jemand Reihenuntersuchungen an Pferdelebern hinsichtlich PCBs gemacht hat, vielleicht haben die Zossen ja auch einen komischen Stoffwechsel...

              Kommentar


              • #8
                Zitat von DieRatte Beitrag anzeigen
                Bei anderen Wiederkäuern scheint das ja nicht der Fall zu sein, ich gehe jedenfalls davon aus, daß Kalbs- und Rinderleber immer mal wieder auf derartige Kontaminationen überprüft wird, bevor sie in den Handel gelangt (hoffe ich jedenfalls... )
                Meinste? Kann ich mir nicht vorstellen. PCB hat doch keiner mehr so richtig auf dem Zettel, wenn das nicht zufällig irgendjemand eine Verdachtsuntersuchung macht, passiert damit gar nichts würde ich sagen.
                Es heißt die Rindfleischlobby sträube sich hartnäckig gegen entsprechende Untersuchungsreihen des LAVES mit dem Argument, die Milch werde ja hinreichend engmaschig kontrolliert *hüstel*...
                Würde ich als Rindfleischbaron auch nicht wollen, dass da mal jemand nachhakt. Sooo furchtbar unterschiedlich ist der Stoffwechsel von Schaf und Rind ja nun doch nicht wenn man mal davon absieht, dass Schafe nicht so doof beim Fremdkörperfressen sind und dafür mit Kupfer ziemlich heikel sind

                Kommentar


                • #9
                  Keine Ahnung, ich bin da nicht up to date, welche Untersuchungen an Nahrungsmitteln verpflichtend sind. Ehrlich? Das wird nicht untersucht?! Trotz der Langlebigkeit dieser Stoffe? Dann sollte das aber schnellstens mal passieren, ich erinnere nur an die PCB-Werte in den Eisbären...

                  Ich hab' über google was vom Bundesamt für Verbraucherschutz gefunden. Da ist von häufigem Nachweis (was angesichts moderner Analytik nicht verwundert) aber geringen Mengen in Rinderleber die Rede.

                  Außerdem könnten die erhöhten Werte bei Schafen auf die Unterschiede in der Nahrungsaufnahme zurückzuführen sein. Wenn ich mich recht erinnere, werden PCB von Pflanzen nur schlecht aufgenommen. Das hieße, daß das Gras selber nicht so kontaminiert ist, nur der Boden, auf dem es wächst. Rupft jetzt ein Schaf über Jahre hinweg das Gras direkt am Boden ab, nimmt es sicher mehr Erdpartikel auf als ein Rind, das mehr Abstand zum Boden hält.
                  Das wären alles so Faktoren, die ich noch mal abklären/recherchieren würde. Allerdings hieße das dann auch wieder, daß Pferde relativ gefährdet sind, da sie a) selber sehr dicht an der Grasnarbe fressen und b) viel Heu erhalten, das mittlerweile immer dichter über dem Boden gemäht wird und damit zunehmend Stäube und Erdpartikel enthält.

                  Doch mal 'ne Reihenuntersuchung initiieren? Man hört ja immer mal wieder von Pferden mit erhöhten Leberwerten unklarer Genese...

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                  • #10
                    *urgs* Ich könnte aus dem Stehgreif nicht mal ein Labor aus dem Ärmel schütteln das so etwas standardmäßig anbietet... Muss mal nachsehen... Der nächste rätselhafte Leberpatient; der eindeutig nicht Senecio-Kandidat ist,wird auf jeden Fall mal in der Richtung abgeklopft. Monogastrier hin, Stoffwechsel her.

                    Kommentar


                    • #11
                      Laß' mich wissen, was rausgekommen ist! Ich hab' jetzt ja eben nur mal so meine Gedanken schweifen lassen, vielleicht war's ein Geistesblitz aber vielleicht auch nur Bullshit... Und vielleicht hat's ja auch schon mal jemand untersucht.

                      P.S.: Und falls das jetzt jemand gelesen hat, der noch ein Thema für 'ne Doktorarbeit sucht: ich will dann aber mit auf's Paper!
                      Zuletzt geändert von Gast; 07.03.2009, 18:40.

                      Kommentar

                      • Astas
                        • 19.01.2009
                        • 504

                        #12
                        Bei anderen Wiederkäuern scheint das ja nicht der Fall zu sein, ich gehe jedenfalls davon aus, daß Kalbs- und Rinderleber immer mal wieder auf derartige Kontaminationen überprüft wird, bevor sie in den Handel gelangt (hoffe ich jedenfalls... )
                        Also, Rinderleber aus der Gegend ist hier oben für den menschlichen Verzehr auch nicht mehr zugelassen. In Schleswig-Holstein gab es, unabhängig vom unten zitierten Artikel, der auch aus dem Oktober stammt, letzten Herbst auch Funde.
                        Ich glaube, wenn man auf PCB testen lassen will, gibt es in Kiel ein Labor, dass so ziemlich alle Untersuchungen anbietet und durchführt. Bin grad zu faul zum googeln, sollte sich aber ja leicht rausfinden lassen

                        Schleswig-Holstein

                        Dioxin in Schaf- und Rinderleber

                        Kiel - In der Leber von Rindern und Schafen, die auf ehemaligen und derzeitigen Überflutungsflächen der Elbe weideten, sind erhöhte Dioxinwerte ermittelt worden. Dies teilte am Montag das Landwirtschaftsministerium in Kiel mit. Die Lebern dürften nicht in den Verkehr gebracht werden. Untersuchungen von Fleisch, Butter, Fett, Milch und Käseproben ergaben keine problematischen Belastungen. Auslöser der Untersuchungen war die Feststellung, dass Böden der Überflutungsflächen teils mit Dioxin belastet sind.

                        Kommentar


                        • #13
                          Astas, uns ging's jetzt gerade um die Fälle, die eben NICHT aus den Elbauen stammen. Denn an der Elbe gibt es ganz handfeste Gründe und es ist auch überhaupt nicht verwunderlich, daß da die Schadstoffwerte erhöht sind. Ähnliche Effekte müßte man an jedem ehemals kloakigen Flußlauf finden können, wenn man sie suchen geht.
                          Kareen und mir ging's um die Fälle, die eben nicht eine so eindeutige Ursache haben. Die hier:
                          die Proben sind von überall aus Niedersachsen.

                          Kommentar

                          • Astas
                            • 19.01.2009
                            • 504

                            #14
                            Schleswig-Holstein gab es, unabhängig vom unten zitierten Artikel, der auch aus dem Oktober stammt, letzten Herbst auch Funde.
                            http://www.schleswig-holstein.de/MLU...oxin__PCB.html


                            Demnach ist also wirklich eher ein flächendeckendes Problem zu vermuten.

                            Kommentar


                            • #15
                              Siehst Du, das meine ich

                              Kommentar


                              • #16
                                Axo. Ich hatte in meinem morgendlichen Tran das mit dem Artikel auf den von Kareen bezogen.
                                Vielleicht sollte man das MLUR in Kiel mal fragen, ob unter "Je nach Verfügbarkeit von Schlachttieren finden weitere Untersuchungen von Weidetieren statt. " auch Pferde fallen, bzw. das mal anregen.

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