Blindes Pferd

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  • Lafite
    • 28.12.2007
    • 2741

    Blindes Pferd

    Ich würde mal gerne Eure Meinung dazu hören.
    Ich habe ein Pferd das jetzt 29 Jahre alt ist. Es ist körperlich ganz gut dabei, gut gefüttert und nicht lahm, obwohl Arthrose im Gelenk, aber das Beeinträchtigt ihn nicht auf der Weide. Tagsüber steht er draußen und abends kommt er in seine Box. Nun ist er wohl auf einem Auge blind geworden und ich hab nun Sorge, dass er auch auf dem anderen Auge blind wird. In seiner Box kann er sich eigentlich nirgendwo weh tun, auf der Weide auch nicht, die ist wirklich gut eingezäunt. Außerdem hat er ein altes Pony woran er sich gut orientiert, die liebt er abgöttisch. Zur Weide wird er natürlich auch geführt, da kann eigentlich auch nichts passieren.

    Da ich ihn nun schon 20 Jahre lang habe, hege ich natürlich reichlich Emotionen für dieses Pferd und mache mir natürlich jetzt viele Gedanken darüber, was ist wenn auch das zweite Auge blind wird. Tu ich dem Pferd einen Gefallen wenn ich ihn da lasse wo er ist oder ist es quälerei für ein Pferd ? Mein Kopf würde sagen es ist quälerei wenn er nichts mehr sehen kann. Mein Herz sagt natürlich was anderes. Wie denkt ihr darüber, habt ihr evtl. Erfahrungen damit ? Er hat immer das Beste bekommen was er brauchte und quälen soll er sich beileibe bloss nicht. Aber da bin ich echt überfragt.
  • Collin
    • 31.01.2008
    • 1824

    #2
    Schwierig... aber auch wenn er schon zur älteren Generation gehört, kann ich Dir nur raten, Dir nicht zuviele Gedanken über eine Erblindung auch auf dem anderen Auge machen.
    Ich hatte zwei Jahre lang ein Pferd zur Ausbildung, welches auch auf einem Auge blind war -und das in einem Alter von 5 Jahren (sie wurde blindgetreten - von einem Menschen ).
    Sie hat sich sehr schnell damit zurechtgefunden und hatte auch keinerlei Probleme mit der einseitigen Blindheit.
    Ich bin allerdings vorsichtiger mit ihr umgegangen, habe mich möglichst nicht auf der blinden Seite genähert, viel mit ihr gesprochen usw.
    Als das Vertrauen dann da war bin ich mit ihr ins Gelände gegangen und konnte alles mit ihr machen, was ich mit meinen Pferden die die volle Sehkraft haben, auch machen kann / konnte.

    Sollte es zu einer Blindheit auf dem zweiten Auge kommen, hm, ich glaube ich würde ihn erlösen, ich kann mir schlecht bis gar nicht vorstellen das ein Pferd mit beidseitiger Blindheit noch gut zurecht kommt. Ich weiß es aber nicht.

    Aber wie gesagt, an Deiner Stelle würde ich mir keine Panik machen, das er in kurzer Zeit auf dem anderen Auge auch noch erblindet (kann das ein TA nicht untersuchen???).
    Ein Pferd ist von solcher Schönheit, dass niemand müde wird es anzuschauen, wenn es sich in seiner Herrlichkeit zeigt.

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    • laconya
      • 22.07.2006
      • 2848

      #3
      Wenn du nichts mehr an seiner Umgebung veränderst kann es durchaus sein,das er keine Probleme damit hat.Ich kannte mal ein komplett blindes Pony,was in seiner Herde (als Herdenchefin!) gar keine Schwierigkeiten hatte.Wenn man sie gerufen hat,kam sie sogar immer als erstes zum Koppeltor gelaufen. Lass es auf dich zukommen und schau wie er damit klar kommt.

      Kommentar

      • Sunshine & Liberty
        • 23.11.2007
        • 901

        #4
        Zitat von laconya Beitrag anzeigen
        Wenn du nichts mehr an seiner Umgebung veränderst kann es durchaus sein,das er keine Probleme damit hat.Ich kannte mal ein komplett blindes Pony,was in seiner Herde (als Herdenchefin!) gar keine Schwierigkeiten hatte.Wenn man sie gerufen hat,kam sie sogar immer als erstes zum Koppeltor gelaufen. Lass es auf dich zukommen und schau wie er damit klar kommt.
        Denk genauso. Guck erstmal wie er sich zurechtfindet und ob er noch einen zufriedenen Eindruck macht und dann kannst du alles weitere entscheiden.

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        • fredi
          • 24.02.2006
          • 675

          #5
          Wir hatten den Fall mal bei einer Stute. Die war erst ein ganze Weile auf einem Augen blind und irgendwann wurde das andere auch immer schlechter - und die Stute immer unsicherer. Sie hat sich am Schluß fast nicht mehr aus der Box getraut.
          Wir haben sie dann erlöst. Ich glaube, ein Pferd kann sich lange nicht so gut wie z.B. ein Hund ohne Augen orientieren. Es gibt aber sicher auch Ausnahmen, die auch mit völliger Blindheit noch ein lebenswertes Leben haben.

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          • perigeux
            • 01.11.2007
            • 1111

            #6
            Wir haben ein inzwischen 21 jähriges Pferd im Stall. Der erblindete auf einem Auge vor 2 Jahren. Das andere Auge ist (bis jetzt) nicht betroffen. Es geht im prima, er wird noch geritten und ist so gut drauf wie selten zuvor. Er hat sich gut mit seiner Behinderung arangiert. Im täglichen Umgang merkt man kaum etwas, nur auf der Weide geht er den Anderen seit dem lieber aus'm Weg und hält sich aus Streitereien raus. Früher machte er gerne mal mit

            Kommentar


            • #7
              Wegen Einäugigkeit mußt Du Dir keine Gedanken machen, das stecken Pferde gut weg.
              Und was das zweite Auge angeht würde ich einfach mal abwarten, da gibt's wohl so'ne und solche. Würde meiner jetzt plötzlich auf dem zweiten Auge erblinden, wär's ohne Frage sein Ende (lebhafter 11jähriger Wallach), aber ein Senior, der seine Umgebung schon sehr lange kennt und ein Pony hat, an dem er sich orientiert könnte schon mit kompletter Blindheit klarkommen. Du wirst das sicher merken, ob's geht oder nicht.
              rooby hat m. W. auch eine komplett blinde Stute normal "mitlaufen". Frag doch mal...

              Kommentar

              • Terrier
                • 31.10.2004
                • 433

                #8
                Es ist wie bei Menschen. Manche ommen recht gut mit einer Erblindung zurecht, Andere fast garnicht.
                So ist es auch bei den Pferden. Wenn er ein Beistellpferd hat, bei dem er sich eh schon orientiert, würde er mit der Erlindung dann auch sicher gut zurecht kommen.

                Lass es auf die Zukommen. Wird schon werden
                Grüsst
                Optimist aber nun Terrier
                www.anneschricker.de

                http://de.youtube.com/watch?v=J1LFCGbKTJU
                http://de.youtube.com/watch?v=QH8J7-kPua0

                Kommentar

                • Lafite
                  • 28.12.2007
                  • 2741

                  #9
                  Danke für Eure Antworten. Also wie gesagt, bis jetzt toi toi toi nur ein Auge. Das kam aber innerhalb eines Jahres.
                  Große Veränderungen gibts halb in seiner Umgebung nicht. Werde jetzt nochmal den TA kommen lassen und das gesunde Auge untersuchen lassen. Dann bin ich auch etwas beruhigter.
                  Und wenn es soweit ist muss ich es dann wirklich genau beobachten.
                  Trotzdem lieben Dank für Eure Antworten

                  Kommentar

                  • BirgitS
                    • 05.09.2006
                    • 751

                    #10
                    Wir haben eine 27jährige Stute, die an beiden Augen unter Periodischer Augenentzündung leidet. Das eine Auge ist mittlerweile blind, das andere wahrscheinlich auch ziemlich.

                    Die sieht super gut aus und kachelt im Sommer täglich im vollen Galopp die Koppel rauf und runter. Sie ist immer in derselben Herde auf derselben Koppel und hat letzten Sommer einen kleinen Shettyhengst als Fohlen adoptiert und ist damit sehr glücklich.

                    Ich denke, man kann das nicht verallgemeinern. Wenn er sich nicht mehr wohlfühlt, wirst Du das schon merken.
                    Take the time it takes so it takes less time.

                    Kommentar

                    • Dressurfan
                      • 13.04.2006
                      • 296

                      #11
                      Mach die keinen Kopf, der alte Herr wird das sicherlich besser wegstecken als du, nicht böse gemeint. Ich kenne dieses Angst zu gut. Wichtig ist nur, das du vielleicht jetzt schon anfängst viel mit Ihm zu reden...damit, wenn es wirklich eintreffen sollte, ein fließender Übergang wird. Wünsch euch viel Glück. Darf ich fragen wie der gute Herr gezogen ist? Finde diese alten Abstammungen immer so interessant

                      Kommentar

                      • teufeline
                        • 25.12.2002
                        • 1101

                        #12
                        Ich würde mir da auch wenig Gedanken machen - die älteren Damen und Herren gewöhnen sich da recht schnell dran, vor allem wenn sie schleichend ganz blind werden und können sich trotzdem noch gut orientieren. Unsere eingeschränkten Oldies jenseits der 30 kommen auf die "Rentnerweide", da man ihnen anmerkt, dass sie sich zwischen den doch manchmal etwas ungestümen Jungspunden etwas unwohl fühlen. In der Rentnergruppe geht es dann doch etwas ruhiger zu. Die Stute einer Freundin ist 33 und lebt schon seit 3-4 Jahren ganz blind ohne Probleme.

                        Meine Stute ist nun seit nem guten 3/4 Jahr halbblind (Unfall) und als Aussenstehender würde man es ihr nicht anmerken (wenn man nicht direkt aufs blaue Auge schaut). Sie wird normal geritten, auch von Kindern - Dressur, Gelände, springen und geht auch weiterhin aufs Turnier und die Alltagssituationen meistert sie ohne schreckhafter zu sein. Anfangs haben wir viel mit ihr gesprochen wenn wir uns von der blinden Seite genähert haben, abrupte Bewegungen vermieden usw.
                        Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

                        Kommentar

                        • Waltess
                          • 31.12.2006
                          • 2109

                          #13
                          Hallo, ich würde auch abwarten, man merkt es den Pferden an, wenn es nicht mehr geht. Solange er gut zuwege ist, einen Freund hat, und sich noch an allem interessiert, würde ich nichts machen.
                          MfG Waltess
                          Leute mit Pferden
                          haben das Glück auf Erden
                          doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

                          Kommentar

                          • Lafite
                            • 28.12.2007
                            • 2741

                            #14
                            @Dressurfan, es ist ein Halbblüter, von Märchenwald xx/Waldspecht/Abendfrieden und mütterlicherseits von Graphit/Granit und Mutter von der Mutter ist von Galopin.
                            Der ist schon ein zäher Bursche, war nie krank und ist bis 20 Jahren erfolgreich L-Springen gegangen, danach noch bis 25 Jahre E-Springen und die natürlich auch immer vorne in der Plazierung. Dann hat er mit Arthrose angefangen und da war dann für mich klar, dass er nicht mehr geritten werden soll, obwohl er es geliebt hat auf Turnier zu fahren.
                            Das war schon sein Leben das Springen. Na ja jetzt hat er ne schöne Box mit tägliches Weidegang mit dem alten Pony was er abgöttisch lieb.

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