Extrem-Weben

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  • philli
    • 02.09.2004
    • 531

    Extrem-Weben

    Wir haben eine Stute im Stall, die webt, seit sie gekommen ist recht heftig. Sie hat kaum Sichtkontakt zu anderen Pferden (keins gegenüber, nur zwei nebenan, mit hoch Holz getrennt, oben Gitterstäbe). Das ist schon manchmal sehr krass, wenn die anderen neben ihr nicht da sind, vor allem, wenn meine (ihre Lieblingsnachbarin) die Box verlässt.

    Aber heute ist die echt total durchgeknallt. In ihrem Futtertrog war heute morgen irgendwas, wovor sie sich erschrocken hat beim Hafergeben (wohl ne Fliege o.ä.- haben den Trog genau untersucht, aber nichts gefunden). Der Trog sitzt in der Ecke von den Nachbarn weg. Der SB hat sie, weil sie sich so fürchterlich aufgeregt hat, mit dem Eimer in der Ecke bei den anderen gefüttert. Dann war sie den ganzen Tag draußen. Dann heute abend, Futterzeit: Die Stute fängt wie immer an zu Weben (schlägt wild den Hals von links nach rechts, hüpft von einem Vorderbein auf´s andere, macht Galoppsprünge auf den Hinterbeinen... wie "möchtegern" 1/4 Pirouetten), Hafer in den Trog- sie rührt ihn nicht an, geht in die Ecke zu ihren Nachbarn und webt noch heftiger. Lässt sich auch mit Leckerlis nicht in Richtung Trog locken. Ich biete ihr einen Eimer in der "Gesellschaftsecke" an, locke die Nachbar in den hinteren Teil derer Boxen, damit sie dicht bei der Weber-Stute sind. Die Stute nimmt mal ein Maul voll, webt aber weiter, reagiert nicht auf Streicheln, nicht auf Ansprechen... das war so heftig, war hin und hergerissen sie einfach nur für total durchgeknallt zu halten und überwältigendem Mitleid für das gestresste Tier. Auch als ich wegging rührte sie weder die Heulage, noch den mittler Weile abgestellten, Eimer Hafer an.

    Habt ihr sowas schon mal erlebt? Oder lebe ich nur in ner heilen Welt und das ist ganz normal für einen Weber?

    Normaler Weise webt sie immer ein bißchen, wenn gefüttert wird oder angefangen wird die anderen rauszubringen auch heftiger (wie oben beschrieben), wenn meine Stute aus der Box geht, ist es so heftig, dass ich ne andere Stute da rein stelle, weil sie an der Vorderseite ihrer Box nur eine Stange hat, da habe ich Angst, dass sie da sonst drüber geht... Aber abends, wenn Ruhe einkehrt und vor allem Futter, das ist sonst die Zeit, wo auch bei dieser Stute endlich Ruhe einkehrt und sie mal abschalten kann...

    Box wechseln geht leider z.Z. nicht, aber mal ehrlich: Kann man so einem Pferd diese Haltung überhaupt zumuten? Wenn es meine wäre, die wäre schon längst im Offenstall...
  • Robin
    • 24.12.2004
    • 1819

    #2
    Ich kannte eine Zuchtstute, die ihr Leben lang wirklich sehr gut gehalten wurde. Sie webte auch sehr stark, sogar auf der Weide. Wenn alle ihre Kumpanen ruhig fraßen, stand sie am Tor und webte wie ein Weltmeister. Selbst im Sommer, wenn sie Tag und Nacht mit ihren Fohlen draußen war, tat sie es . Keines der Fohlen hat es je nachgemacht. Sie hatte 9 Fohlen.
    Ändern konnte man es nicht. Man hat ihr zum Kraftfutterfressen immer einen Futtersack umgehängt, damit sie wenigstens fraß.

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    • fredi
      • 24.02.2006
      • 674

      #3
      Am besten wäre sicher eine Änderung zum Offenstall o.ä. - auch wenn es nicht gesagt ist, dass sie es dort sein lässt.

      Eine Bekannte hat mal von einem Weber erzählt, dem haben sie die Box in ganz schmale schwarz-weiss Streifen gefärbt (ob gestrichen oder was entsprechendes reingehängt, weiss ich nicht) .. so dass man ganz duselig wird, wenn man draufschaut. Angeblich soll es geholfen haben.
      Aber ob das wirklich stimmt oder eher zu den Ammenmärchen gehört - keine Ahnung!

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      • Lemmy
        • 13.09.2005
        • 334

        #4
        Hallo,
        Weben ist meines Wissen nach eine Verhaltensstörung die, wenn sie sich einmal richtig im Pferdehirn festgesetzt hat auch nicht mehr richtig wegzubekommen ist. Verbesserungen können durch artgerechte Haltung erzielt werden, hilft aber nicht immer.
        Durch das Weben werden vom Pferd Stresszustände kompensiert, daher webt die Stute auch vermehrt wenn ihre Boxennachbarn fehlen. Ich denke auch, dass die Gestaltung der Boxen einiges zum Verhalten des Pferdes beiträgt, wenigstens Sichtkontakt sollte schon vorhanden sein....
        Es ist wie bei den Bären oder Wildkatzen im Zoo, die laufen auch jetzt noch in ihren oft weitläufigen Gehegen immer im Kreis, weil sie vorher immer ihre Runden im Käfig gelaufen sind. Sowas wieder wegzubekommen, wenn es sich mal festgesetzt hat ist äußerst schwierig, auch wenn die Umstände plötzlich wieder stimmen.
        Hier ist meiner Ansicht nach Prävention alles.
        LEMMY
        Avatar: Graf Grannus x Kafu xx

        ACHTUNG habe den schwarzen Gürtel im Schritt führen und Bandagen wickeln!!!

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        • Sentano S
          Gesperrt
          • 30.05.2005
          • 5277

          #5
          Flipper hat früher immer viel gewebt! Als ich ihn dann morgens raus liess und erst abends wieder reinholte, hat er komplett damit aufgehört!

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          • Furioso-Fan
            • 12.08.2004
            • 10940

            #6
            Für dieses Pferd ist diese Haltung Tierquälerei.
            Warum kann das Pferd nicht in eine Paddockbox oder Offenstall gestellt werden?

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            • leeloo
              PREMIUM-Mitglied
              • 20.01.2007
              • 717

              #7
              Mein Pferd webt auch: allerdings fast nur vor dem Füttern, oder wenn ich im Stall stehe und mich nicht um ihn kümmere. Das Umstellen in eine Paddock-Box hat eine extreme Verschlechterung bewirkt! Durch die Unruhe, viele andere Pferde die vorbeigehen, Kinder, Hunde etc. kam er gar nicht mehr zur Ruhe, hat ständig an den Aussenstangen gewebt oder ist wie irre rein und raus gelaufen.
              Jetzt steht er drinnen, hinten, Eckbox mit Kontakt zu den Nachbarn und gut ist.
              Ich glaube, warum eine Pferd webt ist absolut nicht verallgemeinbar! Wobei ich mir einbilde, nervösere, scheuere und intelligentere Pferde weben und koppen eher. Vielleicht sind die nicht so schnell resigniert....
              Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10940

                #8
                Leeloo, würdest Du jetzt damit plädieren, dieses Pferd vielleicht noch einzumauern???
                Hier sagt ein Pferd so deutlich wie es eben nur geht, daß es mit dieser Haltung hochgradig unglücklich ist. Stell Dir nur einfach mal vor, Du wärest 24 Stunden am tag oder meintewegen 22 in Deiner Toilette eingemauert, Größe 1,5 x 1,5m, siehst die ganze Zeit auf ne Wand... Dann reden wir weiter...

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                • leeloo
                  PREMIUM-Mitglied
                  • 20.01.2007
                  • 717

                  #9
                  @Furioso-Fan
                  Nein!!!!! Würde eigentlich niemals ein Pferd so halten!!!! Habe ja auch gesagt, das man das nicht verallgemeinern kann!!!
                  Bei [B]meinem[B] Pferd hat diese Haltung geholfen, aber ich hab versucht deutlich zu machen, das jedes Pferd anders ist! Und meins ist in Paddock-Boxen halt noch unglücklicher!
                  Robin hat ja auch geschrieben, das es Pferde gibt, die sogar auf der Koppel weben. Sollte man nicht in jedem Einzelfall die richtige Haltung suchen?
                  Und in vorliegendem Fall ist, glaub ich, eine Haltungsveränderung auf jeden Fall Pflicht.
                  Kommt die Stute denn überhaupt auf die Koppel?
                  Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                  • dumbledore
                    • 11.04.2006
                    • 1168

                    #10
                    Unsere ältere Stute (jetzt 15) hat in "normalen" Ställen (Boxenhaltung mit Weidegang) auch immer gewebt. Je mehr sie zu sehen bekam, desto weniger schlimm war es, deshalb hatte sie am Schluss eine Box mit Fenster zum Reitplatz, wo immer was los war. Das fand sie ganz gut, aber leicht gewebt hat sie immer noch.
                    Nun steht sie in einer Zuchtstutenherde auf der Weide den ganzen Tag (nachts Box) und webt nur noch, wenn sie kurz mal ganz allein im Stall ist. Dann aber heftig. Aber das kommt so gut wie nie vor, also ist sie jetzt super glücklich.

                    Ist übrigens auch eine sehr intelligente Stute.

                    LG
                    dumbledore

                    Kommentar

                    • leeloo
                      PREMIUM-Mitglied
                      • 20.01.2007
                      • 717

                      #11
                      Übrigens ist meiner tagsüber auf der Koppel oder Matschpaddock. Und da webt er nur, wenn er rein will (bei vielen Mücken, Sonne oder Abends bei Dämmerung). Wenn ich ihn Nachts draußen lasse, geht er durch den Zaun und in den Stall.
                      Versuchen nicht die meisten, die für ihr Pferd optimale Haltungsform zu finden?
                      Der Vorgänger stand Problemlos im Offenstall.
                      Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                      • philli
                        • 02.09.2004
                        • 531

                        #12
                        Erst mal ganz vielen Dank für die vielen ausfürlichen Antworten!

                        Die Stute kommt jeden Tag von 10 bis ca.19 Uhr auf die Wiese (kommt auf´s Wetter an, aber 6 Stunden sind es immer), auf der Wiese ist sie völlig ruhig und gelassen mit 3 anderen Stuten.

                        Das Problem ist, dass die Besitzerin mit der Stute als letzte Einstallerin in den Stall gezogen ist und die Notbox bekommen hat, weil alle anderen belegt sind. Natürlich will aber auch keiner von uns anderen Einstallern sein Pferd in diese Box, ohne richtigen Sichtkontakt stellen.

                        Wir haben noch eine andere "Box" in die sie könnte, eine Art ehem. Roundpen, rund mit 10 m Durchmesser, wo die Stute aber gar keinen Sichtkontakt zu anderen Pferden hat (in ihrer jetzigen, kann sie sich mit den anderen wenigstens oben beschnuppern), dafür aber Blick nach draußen und auf die Stallgasse. In diesem Roundpen stand sie erst- aber da ist sie richtig abgegangen, getrabt, galoppiert- ein anderes Pferd dazustellen (genug Platz wäre da locker) wurde versucht, aber dann war es halt unmöglich, das andere Pferd zum Reiten rauszuholen...

                        Von den 10 anderen "normalen" Boxen, mit viel Sichtkontakt, Pferd gegenüber, Blick auf die Stallgasse, gibt es nur eine, in der sie nicht wild umherhüpft, gerade das ist die Box, der ersten Einstallerin, die von Anfang an da ist und halt Vorrechte hat. Aber in dieser Box steht die Stute sogar halbwegs ruhig, wenn sie alleine im Stall ist (wegen Schmied z.B.).

                        Der SB ist langsam auch verzweifelt, weil er das nicht mit ansehen kann. Die Besitzerin der Stute ist recht unerfahren und erkennt nicht, wie sehr ihr Pferd leidet...

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                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10940

                          #13
                          Könnte man die Stute nicht mit einem zweiten auch nachts draußen lassen und zum Herbst hin eine Paddockbox oder einen kleinen Offenstall bauen?

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                          • #14
                            Himmel, wenn das arme Tier schon SO deutlich zeigt, was nicht in Ordnung ist, dann müßte das doch auch die Besitzerin irgendwann kapieren. Notfalls in einem Gespräch mit dem SB und Dir.

                            FFs Lösungsvorschlag finde ich gut.

                            Kommentar

                            • Roger
                              • 09.08.2001
                              • 436

                              #15
                              Habe auch einen Weber (Stute).
                              Meine Ansicht zu der von Dir geschilderten Lage:
                              Das Pferd muß sich erst an die neue Umgebung und den Tagesablauf gewöhnen. Versuche nicht jeden Tag etwas Neues.
                              Ich würde sagen die Boxen sind nicht optimal, da kein direkter Kontakt zum Nachbar möglich ist.
                              Dadurch, daß die Box praktisch nur zur Stallgasse offen ist entsteht so zu sagen ein "Tunnelblick" der das ganze noch verstärkt.

                              Auf jeden Fall ruhig mit dem Pferd umgehen, sich selbst beherrschen und nicht meinen durch irgendwelche "Strafen" würde das besser.
                              Weber sind leider sowieso oft scheu und haben wenig Vertrauen zum Menschen weil sie durch "Therapieversuche" irgendwelcher Personen schlechte Erfahrungen gemacht haben.

                              Meine läuft auch manchmal den ganzen Tag am Koppelzaun Richtung Stall entlang, (sie ist leider noch der Boss der Zweiergruppe der scheinbar aufpassen muß). Da hat sich zur Zeit bewährt, dieses am Zaun entlang laufen das sich durch die ständigen Wiederholungen selbst noch zu verstärken scheint, zu unterbrechen indem ich einfach alle 3-5 m einen Elektrozaun in der Länge von ca. 3m in die Koppel gespannt habe.
                              Dieses bedingte Slalomlaufen reduziert das am Koppelzaun entlang laufen, das Pferd zieht sich nicht selbst auf, da die Richtung immer wieder unterbrochen wird.

                              Bin auch über andere Erfahrungswerte interessiert.

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                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10940

                                #16
                                Ich habe/hatte einen Stressweber, der auf Einsperren im Auktionstall darauf reagiert hat. Als man ihm alles zugemacht hat und auch sonst ziemlich hart mit ihm umgesprungen ist, hat er sich nur noch in die Ecke gestellt und sich aufgegeben. Die Züchterin hat ihn dann zurück geholt, und zuhause hat er nicht mehr gewebt. Als ich ihn ein paar Wochen später gekauft habe, hat amn mir das gesagt, daß ist aber erst dann wieder aufgtreten, als das Pferd 4 Jahre später wegen eines Hufgelenksschadens und Gelenksinjektion einige tage in der Box verbringen musste. Man hat ihm daraufhin, weil sich der besitzer des vier Boxen weiter stehenden Pferdes beim SB massiv beschwert hat, in meiner Abwesenheit die komplette Box zugemacht. Lediglich einige vergitterte Lamellen liesen Luft durch, kein Sichtkontakt zu den Nachbarn. Und das im Sommer. Als ich abends nach einer Sitzung vorbei gekommen bin, hätte es fast Tote gegeben... Ich habe seitdem auch ein Pferd, was Platzangst hat, ich habe extra einen besonders hohen und breiten Hänger kaufen müssen.
                                Das Weben wurde allerdings mit Umstellung in Offenstall bzw. Paddockbox sofort abgestellt.

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                                • #17
                                  Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                  Man hat ihm daraufhin, weil sich der besitzer des vier Boxen weiter stehenden Pferdes beim SB massiv beschwert hat, in meiner Abwesenheit die komplette Box zugemacht.


                                  ... dazu fällt mir dann nur noch Einstein ein mit der Unendlichkeit des Universums...

                                  Erfahrungen? Bei allen Webern und Koppern, die ich kennengelernt habe, hat eine Verringerung der Streßfaktoren "Eingesperrtsein" und "mangelnde Sozialkontakte" zumindest zu einer erheblichen Verbesserung der Verhaltensstörung geführt. Daß ein oft über viele Jahre etabliertes Verhaltensmuster nicht in allen Fällen einfach komplett verschwindet, ist ja klar.
                                  Zwei Beispiele:
                                  a) Zaunläufer mit ersten Ansätzen zum Koppen (alleine ohne Sichtkontakt aber in Rufweite zu anderen Pferden auf einem Paddock gehaltener Klopphengst, nachts vergitterte Box, aber mit Nachbarn): Kastration, Integration in Pferdegruppe -> keinerlei Auffälligkeiten mehr, auch unter Streß
                                  b) Weber (massiv! Sportpferd, Wallach, Boxenhaltung mit stundenweise Koppel/Paddock (meist alleine, manchmal zu zweit)): seit Umstellung in Box mit ganztägig Weidegang in großer Herde Weben nur noch während das Futter verteilt wird.
                                  Bei allen anderen war's sehr ähnlich.

                                  Roger, mit Deinen Stichzäunen unterbindest Du zwar das Verhalten, aber die Streßsituation bleibt für das Pferd bestehen. Vermutlich wäre für Deine Stute auch eine größere Herde ein besseres Umfeld (sofern dann jemand anders den Führungsjob übernimmt).

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                                  • philli
                                    • 02.09.2004
                                    • 531

                                    #18
                                    Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                    ...Man hat ihm daraufhin, weil sich der besitzer des vier Boxen weiter stehenden Pferdes beim SB massiv beschwert hat, in meiner Abwesenheit die komplette Box zugemacht. Lediglich einige vergitterte Lamellen liesen Luft durch, kein Sichtkontakt zu den Nachbarn. Und das im Sommer. Als ich abends nach einer Sitzung vorbei gekommen bin, hätte es fast Tote gegeben...
                                    Boah- das ist krass! Es ist schon merkwürdig auf was für Ideen die Leute kommen, da kann man nur den Kopf schütteln. Der Arme.

                                    Zu Deinem Vorschlag mit dem Paddock bauen etc. Erstens ist dafür auf unserem Hof kein Platz, zweitens würde der SB das wohl kaum machen. Er hat 11 Einstaller, macht das nebenbei, ist Landwirt und fährt Kutsche und hat auch privat zur Zeit ganz andere Probleme, er ist ein lieber Kerl, macht sich Gedanken, aber soweit zu gehen, soviel Geld und Zeit für einen Einstaller zu opfern, das würde er nicht tun. Und ich finde, das kann man auch nicht wirklich verlangen...

                                    Wir, der SB und ich, werden jetzt mal mit den beiden Ur-Einstallerinnen reden, die haben zwei Stuten die sich sehr mögen und auch gut mal 1-2 Stunden alleine stehen können, wir werden fragen, ob sie sich vorstellen könnten, ihre beiden in den Roundpen zu stellen (was eigentlich für die Pferde total schön ist, mehr als genügend Platz, immer ein anderes Pferd da zum knubbeln usw., toller Blick über den Hof), dann könnte die "Weberin" vielleicht doch noch in die Box, in der sie sich am wohlsten fühlt (da kann sie nach hinten auf den Hof gucken und vorne ist Stallgasse mit anderen Boxen gegenüber)- drückt mal die Daumen, dass das klappt!

                                    Die Stute hat übrigens schon leichte gesundheitliche Probleme, wobei ich nicht sagen will, dass die vom Weben kommen. Sie hat einen sehr emfindlichen Rücken, schohnt öfter auf den Vorderbeinen usw.

                                    Die Stute ist jetzt 9 Jahre, ist vor einem halben Jahr vom Züchter weggekauft worden, wo sie kaum raus kam, aber dafür immer alle Pferde im Stall waren, also nicht soviel kommen und gehen herrschte- kann mir schon vorstellen, dass sie das nicht so verkraftet hat diese Umstellung. Da war es halt so, entweder alle gingen raus oder alle blieben drin, auch angeritten etc. wurde sie in diesem Stall, kannte keine Turniere o.ä., kein Gelände, die Halle war direkt an den Stall gebaut...
                                    Sie ist auch beim Putzen usw. sehr hibbelig und verunsichert, was die unsichere Besitzerin natürlich nicht so richtig kompensieren kann. Im Gelände und in der Halle hat sie sich allerdings zu einem richtigen Verlasspferd gemausert.

                                    Ich war entsetzt, zu beobachten, was für Agressionen dieses Pferd bei den anderen Einstallern z.T. freisetzt (meist Freizeitreiter/ Erwachsene Einsteiger, die selber ultra brave Tiere "fertig" gekauft haben). Da ist die Rede von "Salami", "ich schlag die mit der Schippe orn Kopf bis die aufhört" usw. Dabei haben die doch das geringste Problem damit.

                                    Bei meiner vom Charakter sehr temperamentvollen Stute hatte ich auch erst etwas Schiss, dass sie sich das abgucken könnte, sie hat hinten an der Box eine 10 xcm breite Lücke (zwischen Holz und der Metallbefestigung der Box), wo sie die andere Stute beschnuppern und sehen kann, das ist auch die Ecke wo die andere immer steht und webt). Meine steht oft da und schaut zu. Aber sie steht da ganz gelassen, häufig bringt sie sich auch etwas Heulage nach hinten mit, steht da frisst und guckt zu, als wollte sie sagen "Was machst Du denn da? Ist doch alles okay, ich bin hier". Finde ich sehr sozial von meiner

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                                    • Furioso-Fan
                                      • 12.08.2004
                                      • 10940

                                      #19
                                      Wenn die Stallbesitzer nicht angekündigt hätten, daß mein Pferd in einen noch zu bauenden Offenstall umziehen könnte, hätte es Tote gegeben...
                                      Aber ich hatte halt keinen 100.000 Euro teuren Donnerhall und war nicht Fabrikantenerbe mit dickem Auto...

                                      Phili, daß man das von deinem SB nicht verlangen kann, ist klar, aber manche SBs wissen doch inzwischen auch, daß zufriedene Kunden gute Kunden sind, und solcher Stallärger allgemein nicht gut fürs Stallklima...

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                                      • philli
                                        • 02.09.2004
                                        • 531

                                        #20
                                        Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                        Phili, daß man das von deinem SB nicht verlangen kann, ist klar, aber manche SBs wissen doch inzwischen auch, daß zufriedene Kunden gute Kunden sind, und solcher Stallärger allgemein nicht gut fürs Stallklima...

                                        Ich glaube das Stallklima würde sich eher drastisch verschlechtern, wenn für diese Stute jetzt auch noch so ein extra Aufwand betrieben würde. Keiner von den anderen würde "nein" zu ner Paddockbox oder ähnlichem sagen. Außerdem hat der SB keine Veranlassung sich Sorgen zu machen um Kunden. Alle Einstaller sind sehr zufrieden und würden niemals freiwillig da weg gehen. Bei uns in der Gegend gibt es weit und breit keinen anderen Stall mit so guter Luft, der so licht ist, schon gar keinen wo der SB täglich die Pferde rein und raus bringt, wo sie das ganze Jahr über raus kommen und die Reithalle in unmittelbarer Nähe ist. Zudem ist der SB super engagiert, ehrlich, füttert korrekt, guckt toll nach den Pferden, hält den Stall und die Wiesen super in Schuss, das ganze für 180 Euro... Wir haben 12 Leute auf der Warteliste, die sofort Stallwechsel machen würden, wenn bei uns eine Box frei würde (d.h wemm der SB wollte könnte er alle Einstaller rauswerfen und hätte den Stall direkt wieder voll ;-) ). Nee, wenn sie ne andere Haltungsform will, muss sie definitiv den Stall wechseln- abgesehen davon, dass es gar keinen Platz gäbe für die Umbauten.

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