Einschläfern? (lang)

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  • Lanca
    • 03.11.2006
    • 131

    Einschläfern? (lang)

    Hallo,
    ich wollte hier mal fragen, ob hier jemand schon mal vor einer ähnlichen Situation stand und mir mit seinen Erfahrungen vielleicht helfen könnte.
    Folgendes:
    Mein Wallach ist 5 Jahre alt und salopp gasagt auf allen vier Beinen platt (medizinisch laut 2 Tierärzten samt Klinik nicht mehr zu behandeln). Das ist schon so, seit ich ihn 3Jährig mit angeblichen 1ser Tüv als Sportpferd gekauft hab. Geritten bin ich insgesamt nur ca.20mal. Er bekommt bei jeglicher Belastung sofort neue Lahmheiten. Den Rest stand er in einer sehr ruhigen Herde auf der Wiese und im Winter den ganzen Tag draussen. Ich habe so ziemlich alles probiert um seine Lahmheiten zu kurieren: In Ruhe lassen (Weide), führen, aufstallen und Medikamente. Sein Zustand wurde über die 2 1/2 Jahre immer schlechter, egal was ich gemacht habe. Derzeit steht er in seiner Herde auf der Wiese und wird davon immer lahmer. Im Moment am meisten von den sehr stark veränderten Gleichbeinen und Fesselträger beidseitig vorne. Hinten ist auch eine leichte Lahmheit zu sehen. Im Schritt läuft er sehr klamm (weicher Boden). Im Trab lahmt er deutlich und läuft ebenfalls klamm. Seit jetzt ca. 2 Wochen mag er kaum noch Traben, geschweige denn galoppieren. Er war sonst ein noch sehr verspieltes Pferd.
    Was würdet ihr mit so einem Pferd machen??
    Ich hatte mir bis jetzt immer gesagt, dass ich ein Pferd einschläfern würde, wenn es nicht mehr schmerzfrei auf der Wiese stehen- und ein Pferdeleben führen kann. Doch das ist alles nicht so einfach, wenn man bei einem so jungen Pferd vor der Entscheidung steht...
    Ich würde mich über Ratschläge und Erfahrungen eurerseits freuen.
    Gruß Lanca
  • living doll
    • 30.05.2005
    • 2180

    #2
    Ja, das ist hart und tut mir sehr leid für Dich!
    Aber mal andersherum gefragt - was würde bei diesem Pferd GEGEN das Einschläfern sprechen?
    "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
    Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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    • #3
      Ich finde, da´ß man gerade bei einem jungen Pferd die Entscheidung zum Einschläfern treffen sollte. Ein altes Pferd, das vielleicht nur noch ein oder 2 schöne Jahre hat, läßt man eher noch "mitlaufen", gerade wenn man die Pferde zu Hause stehen hat. Aber ein junges Pferd, welches theoretisch noch 20 Jahre leben könnte, sollte man so schnell wie möglich erlösen. Außerdem ist das auch immer eine finanzielle Sache, ob man einen Altenteiler 2 oder 20 Jahre durchfüttert. Ich weiß, das klingt radikal, ist aber nun mal so. Unsere älteste ehemalige Zuchtstute ist jetzt 26. Sie hat an 3 Beinen Verletzungen und ne leichte Rehe, läuft deutlich unklar, kann aber noch wie angestochen über die Weide brettern. (Aber nur kurz). Wenn sie erst 10 wäre, würde sie auch gehen. So lassen wir ihr ihren Lebensabend in der Herde, bis sie deutliche Schmerzen zeigt, dann wird sie eingeschläfert.
      Entscheide dich dafür, was für dein Pferd das Beste ist! Wenn er leidet, mußt du ihn erlösen lassen.
      Gruß Sherry

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      • Inserinna
        • 13.04.2002
        • 1470

        #4
        Ich hatte eine ähnliche Enscheidung zu treffen, 5 jähriger Vollbluthengst, der innerhalb von 9 Monaten 5 schwere Koliken gehabt hat, zum schluß hatte er einen Dünndarmverschluß und ich stand vor der Wahl, entweder opperieren oder einschläfern,
        habe mich in diesem Fall für letzteres enschieden, weil ich dem Pferd ein weiteres Leben mit immmer wieder auftretenden Schmerzen ersparen wollte, ich wollte ihm das einfach nicht mehr antun, weil er das nicht verdient hatte!
        Zuletzt geändert von Inserinna; 25.06.2007, 14:02.
        Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

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        • filia
          • 20.02.2005
          • 315

          #5
          ich habe diese entscheidung bei einem 3 jährigen selbstgezogenem pferd fällen müssen,und ich bereue es nicht.ich konnte dem tier ein leben voller schmerzen ersparen.wenn man ein tier solange lahmen sieht wie du,dann ist da auch ein gewisser gewohnheitsfactor dabei.am besten fragst du den tierarzt.oder stell dir die frage wie dieses pferd auf dich wirken würde ,wenn es ein fremdes wäre und du es zu gesicht bekämest.wichtig ist das du hinter der entscheidung stehst und sie für dich voll tragbar ist.
          ich habe damals bei 3 tierärzten nachgefragtund bei allen die gleiche antwort bekommen.
          ich wünsche dir viel kraft für die zukunft,egal wie deine entscheidung ausgeht.
          gruß filia

          Kommentar

          • Robin
            • 24.12.2004
            • 1819

            #6
            Habe ich richtig verstanden, daß Dein Pferdi was an den Fesselträgern hat und auf den Gleichbeinen lahmt? Wie ist die genaue Diagnose der Tärzte?
            Manche Pferde haben diese Probleme bis sie ausgewachsen sind und dann ist es gut. Fesselträgerverletzungen können innerhalb eines Jahres ausheilen.

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            • frau holle reloaded
              • 19.02.2007
              • 773

              #7
              Zitat von Sherry Beitrag anzeigen
              Aber ein junges Pferd, welches theoretisch noch 20 Jahre leben könnte, sollte man so schnell wie möglich erlösen.
              ...bitte nicht böse sein,aber was ist denn DAS für eine logik???
              Avatar: `cavalleria` von cavallieri xx aus der dekadenz von de niro-argentan

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              • filia
                • 20.02.2005
                • 315

                #8
                ich denke ,der sinn dahinter soll sein,das es 20 jahre schmerzen für das tier bedeuten kann.

                Kommentar

                • frau holle reloaded
                  • 19.02.2007
                  • 773

                  #9
                  ...aber einen `alten´ mit schmerzen läßt man noch mitlaufen?
                  Avatar: `cavalleria` von cavallieri xx aus der dekadenz von de niro-argentan

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                  • Lanca
                    • 03.11.2006
                    • 131

                    #10
                    Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde noch einmal mit meiner Tierärztin sprechen und dann eine Entscheidung treffen...
                    @Robin Sein gesamter Fesselträger ist vernarbt. Es es kaum gesundes und damit elastisch/stabiles Sehnengewebe noch vorhanden. Das Narbengewebe reibt sich immer wieder an einigen stellen auf und er hat dadurch eine chronische Fesselträgerentzündung. Die Gleichbeine sind nicht nur von starken Kanälen durchzogen, sondern auch sehr unterschiedlich groß, was eine ungleiche Belastung hevorruft (und das ständig).
                    Die Tierärzte sagen, dass dieses Pferd höchstwahrscheinlich aufgrund eines genetischen Defekts diese Schwäche hat. Eine nicht so gute Aufzucht hat wohl auch mitgespielt...

                    Kommentar

                    • laconya
                      • 22.07.2006
                      • 2848

                      #11
                      Ich würde ihn "erlösen".Lieber ein Ende mit Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende.Ein Pferdeleben muß auch ein Pferdeleben bleiben.Und dazu gehört (grad in jungen Jahren) das laufen nun mal mit dazu.

                      Kommentar

                      • Claudia96
                        • 28.12.2004
                        • 1560

                        #12
                        Hallo,

                        ich habe 1999 nach langem Überlegen und Rücksprache meines TA meinen 5 jährigen Wallach mit Hufrolle beidseitig im Endstadium eingeschläfert. An guten Tagen ist er wie früher über die Koppel gerannt und an ganz schlechten ist er zwei Meter gelaufen und wollte dann wieder in seine Box zurück. Hatte auch einen Spezialbeschlag oben, dass er besser laufen konnte und am Schluss konnte man den Huf zusammendrücken und es kam nur noch Blut raus. Der TA hat mir damals auch knallhart gesagt, dass ich ihn vielleicht noch ein oder vielleicht zwei Jahre mit starken Schmerzmitteln auf die Koppeln stellen könnte und dann würde es nicht mehr gehen. Oder jetzt einschläfern, was die bessere Lösung ist. Ich habe es im Nachhinein nicht bereut, ich hab meinem Pferd sehr viel Leid und Schmerzen erspart. Er lebt in meinem Erinnerungen so weiter wie er war, bevor es ihm so schlecht ging!!

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                        • #13
                          Zitat von frau holle reloaded Beitrag anzeigen
                          ...aber einen `alten´ mit schmerzen läßt man noch mitlaufen?
                          Ja, ein Alter, der nicht mehr sauber läuft oder jährlich wiederkehrend Kolik bekommt, läuft bei uns noch die letzten 2-3 Jahre mit. Aber ein Alter, der den Kopf vor Schmerzen nicht mehr hochnimmt oder vor lauter Pein nur noch im Schritt gehen mag, wenn überhaupt, der geht auch bei uns weg. Wir haben ne 2jährige mit Kreuzverschlag und ne 4jährige mit regelmäßigen Koliken zum Schlachter gegeben, aber die Rentner bleiben, solange sie noch Freude an ihrem Leben haben.

                          Kommentar

                          • sahen
                            • 11.10.2005
                            • 1045

                            #14
                            Einem Pferd ist nicht bewusst, wie alt es ist und was es noch für eine Lebenserwartung hat. Es weiß nur, ob es ihm gut oder schlecht geht. und einem Pferd mit so massiven Befunden (wie sich das liest) geht es schlecht. Und noch wichtiger: Es gibt auch keine Prognose in Richtung Besserung. Also lieber ein Ende mit Schrecken. Wenn Dir wohler dabei ist, hole noch eine zweite TA-Meinung ein.
                            www.lohmann-hannoveraner.de

                            Kommentar

                            • monti
                              • 13.10.2003
                              • 11758

                              #15
                              ....ein Pferd kann sich nicht wie ein Mensch ins Bett legen sondern steht rund um die Uhr mit Schmerzen auf seinen Beinen....wenn mehr als ein Bein betroffen ist, kann es auch nicht mehr entlasten....

                              ....bei mir wäre dieses Pferd sofort nach Bekanntwerden des Befundes eingeschläfert worden...
                              Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                              Kommentar

                              • Ginella NB

                                #16
                                Ich weiss, das das viele hier skeptisch sehen werden.

                                Aber ich an Deiner Stelle würde das Tier als letzte Chance einem WIRKLICH SEHR GUTEN Tierheilpraktiker vorstellen. Du hast nichts zu verlieren.

                                Ich hatte früher auch so einen Fall von einer 7jährigen Stute, die mit Hufrolle, Arthrose und Gleichbeinbrüchen nur noch Schmerzen auf den Beinen hatte.
                                Nach Nervenschnitt und allen möglichen anderen schulmedizinischen Behandlungen hatten die TA´s auch nur noch die Diagnose "Unbrauchbar" gestellt.
                                Meine letzte Hoffnung war (durch Mundpropaganda) auch nur noch ein THP aus meiner Gegend.
                                Er hat die Stute damals wirklich wieder so schmerzfrei hingekriegt, das sie noch über 5 Jahre im Gelände geritten werden konnte.

                                Mit 14 Jahren habe ich sie dann aber auch erlöst.

                                Aber sie hatte doch noch ein paar schöne lebensfrohe Jahre.

                                Unterschätzt mir diese Heilpraktiker nicht, wenn sie GUT sind.
                                Hatte letztes Jahr auch wieder so einen Fall, bei einer Stute wo der TA schulterzuckend davor stand, wenn nicht geröngt und operiert wird.
                                Mit ein paar Globulis ging (und geht es nach wie vor) der Stute aber sofort besser.

                                Kommentar

                                • rooby94
                                  PREMIUM-Mitglied
                                  • 08.03.2006
                                  • 12634

                                  #17
                                  Ein Pferd muß sich bewegen können, sonst ist es eine arme Sau.

                                  Natürlich kann dir niemand von der Ferne die Nonplusultra-Lösung servieren, aber die Texte gehen ja alle in die gleiche Richtung....
                                  Natürlich hängt man an seinem Pferd und möchte alles versuchen, um ihm ein schönes Leben zu verschaffen- aber das geht in diesem Fall wohl echt nicht mehr und damit hätte sich die Sache für mich erledigt.

                                  Wenn meine TA mir zum Erlösen raten würde, bräuchte ich keine 2. Meinung mehr. Aber ich weiß ja nicht, wie gut der Draht zu deinem TA ist, vielleicht holst du doch noch eine 2. Meinung ein, sonst machst du dir hinterher doch noch Vorwürfe....

                                  Kommentar

                                  • living doll
                                    • 30.05.2005
                                    • 2180

                                    #18
                                    Wir haben vor einigen Wochen eine Stute schlachten lassen, die auf beiden Vorderbeinen "platt" war.
                                    Da es auf beiden Beinen fast gleich schlimm war, konnte man es als Außenstehender gar nicht richtig sehen - nur dass das Pferd lief, als gehörte vorne und hinten nicht zusammen.
                                    Als es innerhalb von sechs Monaten so schlimm wurde, dass sie häufig in der Box die Vorderbeine abwechselnd entlastete, haben wir einen Schlußstrich gezogen.
                                    Ich halte nichts davon, einem Pferd dauerhaft Schmerzmittel zu verabreichen, um sein Leben noch eine gewisse Zeit zu verlängern.
                                    "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
                                    Vorwärts aber ist alles." R. Binding

                                    Kommentar

                                    • Claudia96
                                      • 28.12.2004
                                      • 1560

                                      #19
                                      Wenn sie sich auf der Koppel nicht mehr so bewegen können wie sie gerne wollen würden, würde ich mich nur auf die Meinung von einem guten TA verlassen Und nicht weiter auf gut Glück rumdoktern!

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Kann die meisten Meinungen hier nur unterstützen. Und vor allem wenn du selber sagst, dass er gar nicht mehr traben und galoppieren will momentan, muss es ihm ja schon sehr schlecht gehen.
                                        Wir haben selber eine Stute, die seit sie 7 ist immer krank war und seit sie 8 1/2 ist nur noch auf die Wiese geht. Die hat aber noch Freude an ihrem Leben, will immer als erste raus, galoppiert wie sonst was über die Wiese und ist auch sonst immer vollkommen überdreht und gut drauf. Zwischendurch lahmt sie auch hin und wieder mal, aber zum einen nicht sooo dolle, auf weichem Boden, also Wiese noch weniger und von daher lassen wir sie jetzt noch so weiterlaufen. Haben auch die gesamten 1 1/2 Jahre nur an ihr rumgedoktert, waren in allen möglichen Kliniken, haben diverse Therapien ausprobiert und und und. Aber als wirklich jedesmal wieder eine Lahmheit auftrat, mal aus denselben, mal aus anderen Gründen, haben wir halt gesagt wir stellen sie jetzt erstmal auf die Wiese, gucken ob sie da läuft und sonst ist vielleicht auch Ende.
                                        Sie hat sich aber wie gesagt sehr gut erholt und kann auch ab und an noch ausgeritten werden.

                                        In deinem Falll hört es sich aber eben nicht so an, als wäre dein Pferd noch fit bzw. als hätte es noch Spaß an seinem Leben, von daher würde ich von deiner Beschreibung her auch eher zum EInschläfern raten.
                                        Jenachdem wie groß dein Vertrauen zu deinem TA ist vielleicht noch einen zweiten TA heranziehen und ansonsten stell dir selber die Frage, ob dieses Pferd noch glücklich ist.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Theresa_C, 08.03.2021, 10:39
                                        15 Antworten
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