Fohlen(ver)kauf

[Gitte]

Wusste nicht genau, was ich in der Überschrift schreiben soll, wie verhält sich das eigentlich, wenn man ein Fohlen (ver)kauft, und später (1-2 jahre) wird beim TÜVen z.B. eine Veränderung der Hufrolle, Chips, oder sonstige Mängel festgestellt.

Muss der Verkäufer dann den Kaufpreis erstatten?
Hab noch nie von solch einem Fall gehört, aber sowas gíbt es doch bestimmt, oder? Man hört ja auch von sovielen Stuten, die aufgrund von Körperlichen Mängeln (Lahmheit usw.) in die Zucht gehen.

Wollte mir evtl. nächstes Jahr noch ein Fohlen kaufen, und man kann die kleinen Dinger ja nicht schon komplett röntgen lassen.
Oder gibt es Käufer die die Gelenke bei Fohlen schon röntgen??

[ravenna58]

Irgendein Verband hatte da erst so Problem  mit ne  Fohlen das ne Herzfehler hat .
Wenn ich mich recht erinnere gilt nach dem Richterspruch ein Fohlen als Neu.
Der  Käufer muss wohl nun nachweisen das das  Fohlen den Mangel bereits  vorher hatte . Der  Verband muss aber das  Fohlen  zurück nehmen.
Muss das  noch mal gucken in welchen Zeitschrift das stand .

[gigoline]

kam gestern abend in einem beitrag im fernsehen - weiß leider nicht welche sendung, sorry - aber fohlen galt (in diesem fall) als NEU und nach neuem gewährleistungsrecht konnte das fohlen augfrund eines mangels zurückgegeben werden (mangel weiß ich leider nicht mehr UKG - ultrakurzzeitgedächtnis)

[Gitte]

aber wie ist das, wenn das Fohlen dann z.b. 2jährig (z.B. für den Hengstmarkt) komplett durchgecheckt wird, denn sind ja 2 jahre Gewährleistung noch nicht um, und da wird dann eine Veränderung o.ä. festgestellt, muss dann der Käufer das Tier zurücknehmen, bzw. den Preis erstatten?

[Kareen]

Klar gibt's die. Allerdings schneiden sie sich damit häufig ins eigene Fleisch, da sich im Absetzer-Alter noch jede Menge tun kann (kleinere Chips können auftauchen, die vorher nicht dawaren, andere verschwinden auch wieder die sich in dem Alter nachweisen lassen).
Ich glaube Käufer erwarten sich von Röntgenbildern zu viel. 'Schöne' Röntgenbilder sind leider weder ein Garant für Gesundheit jetzt oder in der Zukunft, noch unfehlbar (will sagen, bisweilen muss man ein einen Bereich in vielen Ebenen ablichten, bevor man einen kleinen Befund sehen kann, der aber durchaus ursächlich für eine hgr. Lahmheit sein kann).
Wenn Du Angst vor Chips an sich hast, bist Du einigermaßen auf der sicheren Seite wenn Du einen Jährling (also jetzt werdenden Zweijährigen) kaufst und den mit ein paar Übersichtsaufnahmen durchleuchten lässt. Nach dem Jährlingsalter ändert sich chiptechnisch nur ganz ganz selten was, es sei denn durch ein Trauma, das kann schon häufiger mal sein.

[Gitte]

Danke schonmal für die Antworten, und wie sieht´s da mit der Hufrolle aus? Kann man Veränderungen da als Fohlen oder Jährling schon sehen?
Bin da etwas vorbelastet, das Pferd meines Freundes hatte da sehr viel Probleme mit.

[living doll]

Zitat[/b] (Gitte @ Dez. 07 2006,15:42)]wie verhält sich das eigentlich, wenn man ein Fohlen (ver)kauft, und später (1-2 jahre) wird beim TÜVen z.B. eine Veränderung der Hufrolle, Chips, oder sonstige Mängel festgestellt.

Muss der Verkäufer dann den Kaufpreis erstatten?

Na irre.
Da verkauft man ein Fohlen und zwei Jahre später kann man einen Kredit aufnehmen, um das Fohlen samt Folgekosten wieder zurückzunehmen?

Wer kann so ein Risiko eigentlich noch eingehen?

[Kareen]

Leider Fehlanzeige. Das Geld für Oxspring-Aufnahmen in dem Alter kannst Du genau so gut aufrauchen, da hast Du wenigstens Qualm davon

[Nele]

Ich habe beim Ankauf meines Fohlens nur die "kleine" Ankaufsuntersuchung machen lassen, das war auch für die OP-Versicherung vorgeschrieben.
Im wesentlichen war das über Herz- und Lunge hören, auf Verletzungen untersuchen, Lahmheit ausschließen, in die Augen gucken. Weiteres wurde nicht gemacht, also keine Laborwerte und keine Röntgenaufnahmen.
Ich finde das völlig ausreichend. Was interessiert mich als Fohlenkäufer? Alles was sich nicht "verwächst" bzw wesentliche angeborene Unregelmäßigkeiten und akute Erkrankungen. Das wurde hierbei ausreichend vollständig erfasst (insb wesentliche Herzgeräusche, Hinweis auf Sehbehinderung etc). Gebäudemängel und relevante Fehlstellungen hat man ja schon vor der Ankaufsuntersuchung selber begutachtet.
Ich habe ein Pferd, das inzwischen knapp 18jährig ist vor 14 Jahren mit nem Chip im li Sprunggelenk gekauft, der hat bis heute niemals Probleme damit gehabt.

Wer ein Fohlen kauft, der kauft den Spaß der Aufzucht und die Hoffnung für relativ wenig Geld ein großartiges Pferd zu bekommen. Aber das Risiko der Aufzucht und das Risiko daß das Tierchen die gesetzten Erwartungen nicht erfüllt ist inklusive.
Wer das Risiko nicht tragen möchte, sollte sich keinesfalls ein Fohlen kaufen, weil er im Zweifelsfalle nicht damit glücklich wird.

[ravenna58]

Ich habs gefunden in der Pferdesport International