Kupfervergiftung

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  • Anna65
    • 06.05.2005
    • 141

    Kupfervergiftung

    Hallo

    meine junge Stute hat eine totale Kupfervergiftung. Woher - keine Ahnung.
    Evt. durch Silo, der von den Kühen nicht mehr gefressen wurde und dann den Pferden verfüttert wird.
    Also evt. zuviel Mineralstoff vom Kuhstall.

    Hat jemand schon so was erlebt und wie ging es aus?

    Die Stute síeht momentan nicht gut aus, aber sie wird es überleben. Sie ist auch in Behandlung vom Tierarzt.

    Hätte aber trotzdem gern etwas über eine Kupfervergiftung und deren Auswirkung - evt. auf später - erfahren

    lg

  • #2
    Ich würde an deiner Stelle grundsätzlich kein Kuhsilo füttern und auch keine Kuhminerallien.

    Stell dein Hotta lieber dahin wo auch Pferdegerecht gefüttert wird.

    Mit der Vergiftung kann ich dir leider nicht weiter helfen. Drücker aber die Daumen das alles gut geht!

    Kommentar

    • Lindenhof
      • 17.11.2004
      • 2253

      #3
      Pferde sind doch keine Säue, die fressen, was andere übriglassen!!! Bei uns ist es im Gegenteil so: Passt das Futtermittel nicht hundertprozentig, verkaufen wir es an die Rinderbauern in unserer Umgebung (immer noch gutes Futter, aber nicht gut genug für unsere Pferde)!!!! Gerade Pferde stellen auf Grund ihres sensiblen Verdauungsapparates hohe Ansprüche an die Futterqualität.

      Wir haben bisher noch keinen solchen Fall gehabt. Laut dem Buch "Pferdefütterung" von Meyer/Coenen ist eher mal ein Mangel als Überschuß zu verzeichnen. Bei Pferden ist die Toleranz gegenüber Kupfer sehr hoch, daher tritt ein Überschuß/Vergiftung sehr selten auf. Falls doch, muß mit Leberschädigung gerechnet werden und die Zn-Verwertung wird beeinträchtigt.
      www.lindenhof-gstach.de

      Kommentar

      • Anna65
        • 06.05.2005
        • 141

        #4
        Hallo

        lt. Blutuntersuchung sind die Leberwerte sehr gut.

        Es ist nicht so, daß mein Pferd als Sau missbraucht wird, weil bei dem Landwirt, bei dem meine Stute steht, prinzipiell 1x am Tag den Futtertisch der Kühe komplett ausräumt. Etwas bekommen die Pferde - nicht viel - man darf das jetzt nicht überbewerten. Aber die Pferde mögen das als wäre es Kraftfutter. Es ist halt auch das beste Futter, denn Kühe bekommen nur - ich sag mal - für Pferde zu gutes Futter, weil die sonst keine Milch geben, und es sind Hochleistungskühe. Ansonsten bekommen sie nur Heu und keine Silage, mal abgesehen von dem Kraftfutter.

        Heute war der Trzt nochmals da. Es kann auch nicht von dem Überbeibsel der Kühe kommen, dazu bekommen sie zu wenig.

        Woher die Kupfervergiftung kommt, ist uns allen ein Rätzel.

        Auf jeden Fall sieht meine Stütchen heute schon viel besser aus. Und es wird auch wieder.

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        • Nele
          • 28.01.2004
          • 151

          #5
          Nur aus Interesse: Wie äußert sich die Vergiftung und wie wurde sie festgestellt?

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          • monti
            • 13.10.2003
            • 11758

            #6
            .....vor Jahren hatten Bekannte starke Kupfervergiftung bei ihren Isländern....die Weide war in der Nähe eines Weinbergs.....das Spritzmittel gelangte scheinbar durch den Boden auf die angrenzende Pferde-Weide....die PFerde waren sehr schlapp und schwer vergiftet - eines ist daran gestorben.....die Pferdebesitzer dachten lange Zeit, dass jemand ihre PFerde vergiftet hat.....
            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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            • #7
              Spritzmittel halte ich auch für das wahrscheinlichste. Kühe sind wirklich in der Regel anspruchsloser was den Geschmack ihrer Futtermittel angeht. Normalerweise ist es tatsächlich umgekehrt, dass die Kühe die Überbleibsel von den Pferden noch mal nachgucken.
              Der 'Standesdünkel' *kein Kuhsilo für Pferde* ist aber gänzlich unangebracht und voll daneben. Glaubst Du, Deine Pferde seien schützenswerter als eine Kuh? Was ist das denn für eine Einstellung?!

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              • #8
                Über die Kupfervergiftung kann ich nicht viel sagen hatten wir bis jetzt noch nie Gott sei dank.
                Denke aber auch nicht das es mit dem Kuhfutter zu tun hat,
                weil die Bauern die ich kenne niemals minderwertiges Futter einsetzen würden, da es ja die Milchleistung beeinträchigen würde.
                Früher wurde bei uns im Stall immer Rindersilo verfüttert, da der Pferdesilo noch nicht aktuell war. Wir hatten nie freizeitpferde sondern immer schon Sportpferde.
                Habe auch heute noch nichts gegen einen guten Rindersilo einzuwenden.
                757

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                • Anna65
                  • 06.05.2005
                  • 141

                  #9
                  Heute sieht mein Stütchen wieder sehr vital aus.

                  Also am Kuhsilo liegt es sicher nicht, da es sehr hochwertigs Futter ist. Kuhsilo ist eher gefährlich zur Überfütterung des Pferdes (Hufrehe), da es wirklich nur beste Qualität und "junges" Futter ist.

                  Für Yvonne: Äusserungen:

                  Ich merkte, dass mein Stütchen immer magerer wurde, nicht mehr das ganze Heu fras. Zuerst dachte ich, sie bekommt es ja im Überschuß und hat einfach momentan nicht so einen Appetit drauf. Dann wurde sie immer schlaffer und war ganz wackelig auf den Beinen. Sie mochte auch mit den anderen Pferden nicht mehr so richtig mit. Als dann der Trzt (Sonntagsdienst) im Stall war, meinte er, es sei ein Selenmangel, dann noch das lange kalte Wetter dazu mache den Rest, dies führt zu der sogenannten Weissmuskelkrankheit. Daraufhin bekamm sie eine Vitamin E/Selenimpfung.

                  Als es nicht besser wurde, rief ich meinen Trzt. an, der sagte sofort am Telefon, dass es was anderes ist und er nehme Blut ab, um es untersuchen zu lassen. Mein Stütchen bekam dann was Entzündungshemmendes und (Ich glaube) Vitamin A (oder B !?&#33 gespritzt. Er sagte mir dann sofort, als er noch die Augen untersuchte, dass sich die Pupillen nicht zusammenziehen, was evt. auf eine Hirnhautentzündung schließen lasse und auch auf das Nervensystem.

                  Dann die Ernüchterung der Blutuntersuchung. Kupfervergiftung.

                  Heute springt mein Stütchen schon wieder etwas munterer durch die Gegend. Mein Trzt. meinte noch, länger hätte es nicht mehr gehen dürfen, dann wäre es vorbei gewesen.

                  Ende gut, alles gut.
                  lg

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                  • Furioso-Fan
                    • 12.08.2004
                    • 10945

                    #10
                    Mir hat am Wochenende jemand erzählt, daß es von der Farbe (??) oder dem Überzug von ihrer fahrbaren Weidehütte kam, an der die pferde geleckt haben.

                    Kommentar

                    • monti
                      • 13.10.2003
                      • 11758

                      #11
                      @Anna65
                      .....hmmmm....ich würde trotzdem versuchen herauszufinden wo die Stute das Kupfer aufgenommen hat....
                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                      • Nele
                        • 28.01.2004
                        • 151

                        #12
                        Gut, dann ist ja der Beweis offensichtlich übers reguläre Labor und einen Fachmann gesichert. Ich fragte nur, weil in unserer Ecke in letzter Zeit einige, ich sag mal "Para-Mediziner", ihr Unwesen treiben. Es wurden abstruseste Diagnosen von Vergiftungen aus der reinen Krankengeschichte oder auch nicht anerkannten Laborverfahren gestellt, daß sich einem die Zehennägel aufrollen.
                        Da sind Vergiftungen und Allergien für Arthrose und Rittigkeitsprobleme und anderes verantwortlich, behandelt wird mit Magnetfeld, Ausleitung und homöopatischen Komplexmitteln etc, kostet hunderte von Euro und hilft nur dem "Behandler".
                        Wünsche deiner Stute gute Besserung.
                        Ich bin kein Tierarzt, aber gehören Veränderungen der Leberwerte nicht zwingend zum Krankheitsbild? Oder nur bei chronischen Verläufen? Ich muß das mal nachschlagen, bei mensch gibts das Problem so gut wie nie...
                        Grüße Yvonne

                        Kommentar

                        • Nele
                          • 28.01.2004
                          • 151

                          #13
                          Ich kopier Dir mal etwas aus dem Internet herein, was ich so gefunden hab:
                          LAbor Leipzig (angebotene Untersuchungen): Kupfer (Cu)
                          Das essentielle Spurenelement Kupfer wird in der Leber gespeichert. Es ist Bestandteil vieler Enzyme und wichtig für die Hämatopoese. Von Störungen sind vor allem Wiederkäuer betroffen. Sie manifestieren sich in Blutarmut (hämolytische hypochrome Anämie), Pigment- und Strukturverlust der Haare („Kupferbrille“), enzootische Ataxien und Knochenbrüchigkeit.
                          Material: 1 ml Serum
                          Insbesondere bei Wiederkäuern haben die Kupferwerte in anderem Probenmaterial außer dem Serum diagnostische Bedeutung: Haare, Leber, Hirnsubstanz (Information auf Anforderung).
                          Beurteilung:
                          Erniedrigte Werte:
                          - Hypokuprose
                          - enzootische Ataxie der Lämmer
                          - Pigmentierungsschäden („Kupferbrille“)
                          - Hypochrome Anämie
                          Klinische Erscheinung der Ataxie bei Absinken der Werte auf < 7,8 µmol/l, meist
                          3,0-4,7 µmol/l.
                          Erhöhte Werte sind bei Kupfervergiftung in der hämolytischen Krise zu erwarten.

                          Über die Therapie von Kupfervergiftungen bei Milchschafen (Achtung!!!!! Schaf-Daten)
                          [2005-11-06]
                          Eine wissenschaftliche Studie befasst sich mit Möglichkeiten zur oralen Therapie von chronischen Kupfervergiftungen bei Milchschafen.
                          Ungefähr vier Wochen nach einer Futterumstellung traten in einer Herde von Milchschafen bei 20 Tieren zunehmend Apathie, Inappetenz, Milchrückgang, Anämie und Hämoglobinurie auf. Innerhalb von wenigen Tagen verstarben 17 der erkrankten Tiere.
                          Die Futterumstellung legte eine alimentäre Ursache nahe. In der toxikologischen Untersuchung des Futters konnte ein Kupfergehalt von 50 ppm festgestellt werden. Ein solcher Kupfergehalt ist zu hoch. Er entstand in der Futtermühle durch Verwendung einer falschen Vormischung. Die empfohlene Kupferkonzentration für Schaffutter liegt bei 15 ppm.
                          Die Sektion ergab dunkelrote bis schwarze Verfärbungen der Nieren und des Harns. Die Nierentubuli waren dilatiert und mit Zylindern gefüllt. Die Leber war hellbraun, die übrigen Organe ohne Befunde. Histologisch zeigte sich bei der Untersuchung der Leber eine zentrolobuläre Degeneration von Hepatozyten.
                          Eine mit einem Spektrometer durchgeführte toxikologische Untersuchung von Lebergewebe ergab einen Kupfergehalt von 446 ppm in den Hepatozyten. Der Referenzwert liegt bei ca. 150 ppm. Beide Werte nehmen Bezug auf das Nassgewicht des Leberparenchyms.
                          Die anhaltende Aufnahme von nicht akut toxischen Kupfermengen führt beim Schaf zu einer Akkumulation von Kupfer in den Leberzellen und somit zu dem Krankheitsbild der chronischen Kupfervergiftung. Dabei wird Kupfer als Metallthionin gebunden und in den Lysosomen eingelagert. Bei Erschöpfung der Kupferspeicher in der Leber kommt es zum massenhaften Untergang von Hepatozyten und folglich zu einem sprunghaften Anstieg der Kupferkonzentration im Plasma. Durch Lipidperoxidation wird eine massive intravasale Hämolyse induziert. Kupferionen reagieren mit dem freien Hämoglobin im Blut zu Methhämoglobin. Es entsteht die für die Kupfervergiftung typische braune Färbung von Schleimhäuten und Blut. Das Krankheitsbild der bei Bedlington Terriern auftretenden Kupferspeicherkrankheit ist bezüglich der Pathogenese analog.
                          Die adulten Schafe der Herde wurden oral mit Ammoniummolybdat in einer Dosis von 250 mg je Tag und Tier und mit Natriumsulfat in einer Dosis von 500 mg je Tag und Tier behandelt. Diese Therapie verfolgte über den Zeitraum von 23 Tagen. Dazu wurde eine Vormischung in 10 ml Wasser aufgeschwemmt und den Tieren morgens im Melkstand oral verabreicht.
                          Vor Beginn und nach Ende der Therapie wurde bei einer repräsentativen Stichprobe eine Blutprobe zur Bestimmung des Kupfergehaltes entnommen. Die Blutkonzentrationen lagen zwischen vier und acht µmol/l. Zwei Schafe zeigten eine Kupferkonzentration, die den Referenzwert deutlich überstieg. Beide verstarben schnell. Untersuchungen ergaben, dass während Phasen der überhöhten Kupferaufnahmen die Kupferkonzentrationen im Blut nicht erhöht sind. In manchen Fällen sind sie sogar erniedrigt. Erst in der Hämolysephase kommt es zu einer massiven Erhöhung der Kupferkonzentration im Blut. Die Beobachtungen in diesem Fallbericht waren ähnlich. Trotz der hohen Kupferaufnahme hatten nur zwei der Schafe erhöhte Kupferwerte. Beide Schafe verstarben schnell, da sie zum Zeitpunkt der Blutentnahme in der Hämolysephase waren.
                          Ammoniummolybdat und Natriumsulfat sind Komplexbildner, die bei oraler Applikation eine enterale Kupferresorption verhindern und bei der Entleerung der hepatozellulären Kupferspeicher helfen. Unter der Therapie mit den Chelatbildnern kommt es zu einer Erhöhung der Blutkupferwerte. Durch die Chelate kann das Kupfer neben dem biliären Ausscheidungsweg auch renal eliminiert werden. Diese transiente Erhöhung sollte als Anzeichen eines therapeutischen Erfolges und nicht als bevorstehende hämolytische Krise gedeutet werden.
                          (Quelle: J. Kupper, A. Bidaut, A. Walsvogel, B. Emmenegger, H. Naegeli (2005):
                          Behandlung einer chronischen Kupfervergiftung mit oralen Ammoniummolybdat und Natriumsulfat bei Milchschafen.
                          Schweiz. Arch. Tierheilk. 147:5, 219–224.)

                          Kupfer
                          Allgemeines:Kupfer ist ein essentielles Element.Metallisches Kupfer ist
                          ungiftig,Vergiftungen
                          resultieren jedoch aus der oralen Aufnahme verschiedener Kupfersalze.Im allgemeinen gelten
                          kleine Wiederkäuer,insbesondere das Schaf,als besonders empfindlich gegenüber einem zu
                          hohen
                          Kupferangebot.Futtermittel für Schafe dürfen höchstens 15 mg/kg Kupfer (bezogen auf da
                          Trockengewicht),Milchaustauscher für Lämmer höchstens 9 mg/kg Kupfer enthalten.
                          Ursachen der Vergiftung:Akute Kupfervergiftungen entstehen durch die Aufnahme
                          kupferhaltiger
                          Fungicide,kupferhaltiger Arzneimittel (zum Beispiel Kupfersulfatlösungen für die
                          Klauen-.Toxikologie II 41
                          pflege)oder Mineralsalzkonzentraten.Die Ursachen für chronische Kupfervergiftungen liegen
                          hauptsächlich in zu hohen Kupferzusätzen im Futter oder Milchaustauscher,sowie
                          ungleichmässiger Verteilung des Kupfers in Futtergemischen.Probleme ergeben sich auch aus
                          einer
                          möglichen Kupfer-Molybdän-Imbalanz.Die intestinale Resorption von Kupfer wird durch
                          Molybdän herabgesetzt.Somit begünstigt Molybdänunterversorgung eine chronische
                          Kupfervergiftung trotz normalen Kupfergehaltes im Futter.
                          Kinetik und tox sche Wirkung:Kupfersalze werden nach oraler Aufnahme langsam
                          resorbiert
                          und rufen dabei lokale Verätzungen im Gastrointestinaltrakt hervor.Die Resorption wird durch
                          Kupferantagonisten wie Molybdän,Sulfat oder Zink herabgesetzt.Das resorbierte Kupfer wird
                          vorerst in der Leber gespeichert,wo der Einbau in das Coeruloplasmin erfolgt.Sobald die
                          vorhandenen
                          Speicherkapazitäten überschritten werden,kommt es zur schlagartigen Freisetzung des
                          Kupfers aus den Hepatozyten,womit eine hämolytische Krise induziert wird.Diese plötzliche
                          Entspeicherung der Leber wird durch Stressituationen wie Transport,Schur,Unruhe oder
                          Hunger
                          ausgelöst.Die Latenzzeit kann bei chronischem Verlauf mehrere Monate betragen,aber auch
                          eine
                          chronische Kupferbelastung führt nach dieser Latenzzeit zum Ausbruch der akuten
                          Symptomatik.
                          Eine Sonderform der Kupfervergiftung stellt die in einigen Hunderassen (besonders
                          Bedlington-
                          Terrier)verbreitete,erblich bedingte Kupferspeicherkrankheit dar.Dabei kommt es trotz
                          normaler
                          Kupferaufnahme zu einer fortschreitenden Kupferkumulation in der Leber mit an chlie ender
                          Leberdegeneration.Einen bedeutenden Beitrag zum toxischen Wirkungsmechanismus liefert
                          die
                          durch Kupferionen vermittelte Bildung von geweb chädigenden Sauerstoffradikalen (zur
                          Haber-
                          Weiss-Reaktion siehe Kap.Technisch-berufliche Stoffe:Eisen).
                          Klinische Symptome und Diagnoseie Symptome einer akuten Kupfervergiftung sind Hypersalivation,
                          Erbrechen,Durchfall und Kolik,die Faeces sind oft grün-blau gefärbt.Später
                          manifestiert
                          sich die Vergiftung mit hämolytischer Anämie.Bei chronischer Exposition kommt es
                          nach
                          langer Latenz zuerst zu Anorexie,Schwäche und Depression.Anschliessend zeigen die Tiere
                          Hämolyse,
                          Methämoglobinämie,Ikterus und Hämoglobinurie.Typischerweise verenden Schafe
                          mit
                          einer hämolytischen Krise begleitet durch Nierenin uffizienz.Die Diagnose wird durch
                          Bestimmung des Kupfergehaltes im Futter,Magen-Darm-Inhalt,Leber oder Niere gesichert.
                          Wegen der langen Latenz muss daran gedacht werden,dass beim Ausbruch der Symptome das
                          aktuell verwendete Futter wieder normale Kupferkonzentrationen enthalten könnte.
                          Therapie:Bei akuten Kupfervergiftungen steht der sofortige Entzug der Vergiftungsquelle im
                          Vordergrund.Die in der Literatur oft empfohlene aber teure Therapie mit Penicillamin wird in
                          der
                          Praxis kaum durchgeführt.Bei chronischer Belastung kann versucht werden,die
                          Kupferspeicherung
                          durch Molybdän-und Sulfatzufütterung zu reduzieren.Für Schafe ist die orale
                          Verabreichung
                          von Ammoniummolybdat (bis 500 mg pro Tag)und Natriumsulfat (bis 1 g pro Tag)zu
                          empfehlen.Ein erhöhter Kupferblutspiegel kann auf diese Weise in 3-6 Wochen reduziert
                          werden..(Toxikologie II 42/ Uni-Script Veterinärmedizin)

                          I. Allgemeine Toxikologie (ebenfalls ein Uni-Script)
                          1. Chemisch-physikalische Eigenschaften
                          Kupfer ist ein hellrotes und relativ weiches Metall. Luftsauerstoff bildet auf Kupferoberflächen eine Oxidschicht. In Gegenwart von Kohlensäure entsteht grünes Kupfercarbonat (Patina). Kupfer gehört zu den biologisch essentiellen Elementen und ist ein Bestandteil vieler Enzyme und Koenzyme. In der Natur kommt Kupfer vor allem in Form von ein- oder zweiwertigen Verbindungen vor. Grünspan besteht aus Kupferacetat. Kupfer(II)sulfat (CuSO4) erscheint in Form von wasserlöslichen, grauen oder leicht grünen Kristallen. Kupfervitriol (CuSO4 x 5H2O) bildet wasserlösliche blaue Kristalle. Oberhalb 200°C nimmt Kupfervitriol durch Abgabe des Kristallwassers eine weisse Farbe an. Weitere Kupferverbindungen: Kupferglanz (Cu2S), Kupferkies (CuFeS2), Rotkupfererz, Kupferoxid (Cu20), Malachit (CuCo3 x Cu(OH)2).
                          2. Quellen
                          Akute Kupfervergiftungen resultieren meistens aus der irrtümlichen oralen Aufnahme kupferhaltiger Pestizide (Fungizide, Molluskizide) oder Arzneimittel (zum Beispiel Kupfervitriol zur Klauenbehandlung). Chronische Vergiftungen entstehen wegen Kontamination des Futters oder Wassers durch industrielle Emissionen oder wegen zu hoher Kupferzusätze in Milchaustauscher oder Futtergemischen. Kupfer-Molybdän-Imbalanzen in Fertigfutter oder Mineralstoffgemischen können ebenfalls zu Vergiftungserscheinungen führen. Metallisches Kupfer ist auf Grund minimaler Löslichkeit ungiftig.
                          3. Kinetik
                          Die intestinale Resorptionsrate ist relativ hoch (orale Bioverfügbarkeit bis 50%), wird jedoch von der Konzentration anderer Elemente beeinflußt. Je höher der Kalziumgehalt im Futter ist, desto weniger Kupfer wird resorbiert. Auch Molybdän, Phosphate oder Sulfate vermindern die orale Bioverfügbarkeit von Kupfer. Nach erfolgter Resorption wird Kupfer an Albumin gebunden und zur Leber transportiert, wo Kupfer in Form von Coeruloplasmin gespeichert wird. Die Ausscheidung erfolgt größten Teils enteral mit der Galle und nur zu kleinen Teilen mit dem Harn und der Milch.
                          4. Toxisches Prinzip
                          4.1 Kupferstaub reizt die Schleimhäute des Respirationstraktes
                          4.2 Viele Kupfersalze haben eine starke Ätzwirkung und bewirken nach oraler Aufnahme reflektorisches Erbrechen und Durchfall
                          4.3 Chronische Kupfervergiftungen gehen mit fortschreitender Kupferakkumulation in der Leber einher. Nach Überschreiten der Speicherkapazität der Leber wird schlagartig eine grosse Menge von Kupfer ins Blut freigesetzt, das schliesslich zu Methämoglobinbildung, Hämolyse und Gefässschädigung führt. Diese plötzliche Entspeicherung der Leber (hämolytische Krise) wird durch Stresssituationen wie Transport, Schur, Unruhe oder Hunger ausgelöst. Einen wichtigen Beitrag zum toxischen Wirkmechanismus liefert die durch Kupferionen vermittelte Bildung von Sauerstoffradikalen.
                          4.4 Eine Sonderform der Kupfervergiftung stellt die in einigen Hunderassen (besonders Bedlington-Terrier) verbreitete, erblich bedingte Kupferspeicherkrankheit dar. Dabei kommt es trotz normaler Kupferaufnahme zu einer fortschreitenden Kupferakkumulation in der Leber mit anschliessender Leberdegeneration.
                          II. Spezielle Toxikologie - Pferd
                          1. Toxizität
                          Die Toxizität beim Pferd ist relativ gering. So vertragen Pferde bis zu 800 mg Kupfer/kg Trockenmaße im Futter, während Schafe nur bis zu 25 mg/kg tolerieren.
                          2. Latenz
                          Es kann sowohl zu chronischen als auch zu akuten Vergiftungen kommen. Chronische Vergiftungen manifestieren sich erst nach einer Latenz von bis zu mehreren Monaten.
                          3. Symptome
                          3.1 Allgemeinzustand, Verhalten
                          Anorexie, Depression, Schock
                          3.2 Nervensystem
                          Keine Symptome
                          3.3 Oberer Gastrointestinaltrakt
                          Hypersalivation
                          3.4 Unterer Gastrointestinaltrakt
                          Kolik, Durchfall (eventuell blutig)
                          3.5 Respirationstrakt
                          Keine Symptome
                          3.6 Herz, Kreislauf
                          Kreislaufschwäche bis Kreislaufkollaps
                          3.7 Bewegungsapparat
                          Keine Symptome
                          3.8 Augen, Augenlider
                          Keine Symptome
                          3.9 Harntrakt
                          Hämoglobinurie
                          3.10 Fell, Haut, Schleimhäute
                          Ikterische Schleimhäute, Ödembildung
                          3.11 Blut, Blutbildung
                          Hämolytische Anämie, Methämoglobinämie
                          3.12 Fruchtbarkeit, Jungtiere, Laktation
                          Keine Symptome
                          4. Sektionsbefunde
                          Bei akuten Vergiftungen seht eine starke, manchmal blutige Gastroenteritis im Vordegrund. Bei chronischem Verlauf findet man Leber- und Nierendegenerationen, Schleimhautblutungen und Ödeme. Außerdem kommt es teilweise zu starken Flüssigkeitsansammlungen in Körperhölen und Herz. Die Organe sind ikterisch verfärbt. Der Herzmuskel erscheint streifig aufgehellt. Manchmal fällt die blau-grüne Färbung von Darminhalt oder Kot auf.
                          5. Weiterführende Diagnostik
                          Kupferbestimmung in Futtermitteln (die Normalwerte liegen bei 20 ppm, bezogen auf das Trockengewicht), Mageninhalt, Serum (Normalwerte bis 2 ppm) und Leber (Leberkonzentrationen über 800 ppm, bezogen auf das Feuchtgewicht, sind mit einer chronischen Vergiftung vereinbar). Die Analytik erfolgt mittels Atomabsorptionsspektrometrie. Wegen der möglichen langen Latenz muss daran gedacht werden, dass beim Ausbruch der Symptome das aktuell verwendete Futter wieder normale Kupferkonzentrationen enthalten könnte.
                          6. Differentialdiagnosen
                          Vergiftung mit Coumarinderivaten, Schimmelpilztoxine (z.B. Aflatoxine, Fumonisine, Fusariotoxin T-2, Mutterkorn und Stachybotryotoxikose), Chromvergiftung.
                          7. Therapie
                          7.1 Dekontamination
                          Aktivkohle und Glaubersalz per Nasenschlundsonde
                          7.2 Kreislauf
                          Flüssigkeit- und Elektrolytersatz
                          7.3 Antidottherapie
                          Therapieversuch mit D-Penicillamin: 3-4 mg/kg Körpergewicht p.o. alle 6 Stunden während 10 Tagen.
                          8. Fallbeispiel
                          Eine Gruppe von Ponies wurde während 6 Monaten mit Futter ernährt, dass 791 ppm Kupfer (bezogen auf das Trockengewicht) enthielt. Das Gewebe von 2 Tieren wurde danach untersucht und der Kupfergehalt (wiederum bezogen auf das Trockengewicht) war wie folgt: Leber, 4294 und 3445 ppm; Niere, 125 und 94 ppm; Muskulatur, 6.6 und 3.0 ppm. Trotz dieser hoher Kupferbelastung zeigte keines der Tiere irgendwelche Vergiftungssymptome (Smith et al., 1975).
                          9. Literatur
                          Auer DE (1989) A suspected case of acute copper toxicity in a horse. Aust Vet J 66, 191-192
                          Humphreys DJ (1988) Veterinary toxicology, Bailliere Tindall, London, pp 36-42
                          Kühnert M & Gaede W (1991) Vergiftungen durch Emissionen und Immissionen. In: Veterinärmedizinische Toxikologie (M Kühnert, ed) Gustav Fischer, Jena, pp 197-306
                          Lorgue, G., Lechenet, J., Rivière, A. (1987) Précis de toxicologie clinique vétérinaire, Édition du Point Vétérinaire, Maisons-Alfort, pp 76-77
                          Richardson ML & Gangolli S (1994) The Dictionary of Substances and their Effects. The Royal Society of Chemistry, Cambridge
                          Smith JD, Jordan RM & Nelson ML (1975) Tolerance of ponies to high levels of dietary copper. J Anim Sci 41, 1645-1649
                          Windholz M (1983) The Merck Index, Merck & Co, Rahway, New Jersey

                          Ich hoffe das hilft Dir weiter.

                          Grüße Yvonne

                          P.S ein Teil der Daten bezieht sich nicht bzw nicht ausschließlich auf Pferde!!!!

                          Kommentar

                          • monti
                            • 13.10.2003
                            • 11758

                            #14
                            @Yvonne
                            .....das hat mich auch stutzig gemacht bei den Laborwerten:
                            es waren keine erhöhten Leberwerte angezeigt......
                            .....damals bei den Isländern meiner Bekannten waren die Leberwerte bei der Kupfervergiftung stark erhöht....
                            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                            Kommentar

                            • Birgit
                              • 18.02.2002
                              • 748

                              #15
                              Furioso-Fan, das mit der Weidehütte war ich. Wir hatten vor Jahren ein Problem mit Kupfervergiftung bei einem Isländer. War übrigens der einzige Isländer in der Herde. Aufgefallen ist es, weil er verkauft wurde und routinemäßig Blut abgenommen wurde und auch Kupfer und Leberwerte mit untersucht wurden. Das Fell war etwas struppig und er war etwas schlapp, aber sonst hatte man nichts gemerkt. Die Leberwerte waren massiv erhöht. Kupfervergiftung ohne erhöhte Leberwerte kann ich gar nicht glauben. Die anderen Pferde im Stall hatten zum Teil keine erhöhten Leberwerte bzw. leicht erhöhte Werte.
                              Nun ging die Suche los. Woher kommt das? Ich habe damals fast alles untersuchen lassen. Wasser, Weide, Lasur am Holz-Stall, keine erhöhten Kupfer-Werte. Zuletzt die oberste Schicht der neuen Weidehütte abgekratzt in der die beiden Ponys, d.h. der betroffene Isländer und mein Shetty im Winter als einzige reinkonnten. Dort fanden sich erhöhte Kupferwerte. Habe die Pferde aber nie an der Hütte lecken sehen und die Deck-Schicht war auch nicht beschädigt. Merkwürdig war aber auch, daß der Isländer so massiv mit erhöhten Leberwerten und erhöhtem Kupfer reagiert hatte, aber der Shetty nur geringe Leberwerterhöhung hatte. Vermutlich hatte er einen empfindlichen Stoffwechsel, oder sogar eine Störung.
                              Wie ist es denn bei Dir mit den anderen Pferden? Haben sie keine Symptome? Wie sind da die Werte? Kann auch mit dem Kraftfutter/Müsli aufgenommen werden. Wichtig finde ich schon die Ursache zu finden.
                              Wir haben dann die oberste Schicht der Hütte komplett abgeschliffen, da an den Hersteller nicht dranzukommen war und neu gestrichen.
                              Die Hütte ist heute noch im Einsatz, allerdings nur im Sommer als temporärer Unterstand. Hier bei uns ist im Boden ja eher Kupfermangel, es sei denn es ist mal irgendwas im Boden gewesen (z.B. Farbstoffe)

                              Viele Grüße

                              Birgit

                              Kommentar

                              • Anna65
                                • 06.05.2005
                                • 141

                                #16
                                Hallo

                                mein TA sagte auch, das die Leberwerte "komischer Weise" in Ordnung sind.

                                Aber lt. Labor ist es einfach so.

                                Wir haben alles durchgecheckt, aber sind bzgl. dem Kupfer auf keinen grünen Nenner gekommen, woher es jetzt kommt.

                                Kommentar

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