Hustendes Pferde - Rechtslage

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  • Hustendes Pferde - Rechtslage

    Hallo!

    Habe mal eine dringende Frage an alle Rechtsexperten hier. Wie sehen die Möglichkeiten des Käufers aus, ein Pferd wieder zurück zu geben? Konkreter Fall: Pferd wurde gekauft, hatte beim Ausprobieren Husten, war zu dem Zeitpunkt in Behandlung. Bei Abgabe hieß es: Pferd ist gesund (bestätigt durch TA). Nachdem das Pferd eine gute Woche bei uns im Stall war, fing der Husten wieder an. TA gerufen (der gleiche, der vorher behandelt hat, da er auch unser TA ist). Pferd ist daraufhin wieder behandelt worden, Aussage des TA: Vielleicht war der Husten nicht 100% auskuriert, ein Rückfall, vielleicht ausgelöst durch den Stress des Wechsels und eines Infektes (Pferd hatte einen kleinen Einschuss direkt nachdem wir ihn bekommen haben :-( ). Als der Husten nicht besser wurde, haben wir eine Endoskopie machen lassen. Befund: Atemwege komplett verschleimt, Schleimprobe eingeschickt. Angabe des TA: Angeblich nur Bakterien oder Viren (weiß jetzt nicht mehr, welches von beiden) die nicht auf eine chronische Krankheit hinweisen und auch nichts was nach Allergie aussehen würde. Wäre nur ein hartnäckiger Husten. Pferd wurde weiter mit Medikamenten behandelt. Inzwischen bekommt er Cortison-Tabletten (was mich sehr stutzig gemacht hat, ist das nicht eigentlich bei chronischem Husten o.ä. zu geben?) aber da einfach keine deutliche Besserung eintritt, fahren wir nun in eine Klinik (ich befürchte auch eine Befangenheit unseres TA, da er sämtliche AKU für den Verkäufer macht und weder vor uns als unfähig dastehen möchte noch seinen Großkunden verlieren will). Da wollen wir eine komplette Untersuchung auf alle möglichen Atemwegserkrankungen machen lassen, bis wir definitiv wissen, was Sache ist. Wie sieht es nun aus, falls das Pferd einen chronischen Husten hat oder Allergiker ist? Wie stehen die Möglichkeiten, das Pferd dann wieder loszuwerden? Der Kauf ist inzwischen sieben Wochen her. Vielleicht zeigt die morgige Untersuchung ja auch, dass alles in Ordnung ist, dann wäre ich natürlich sehr froh, das Pferd möchte ich ungern wieder hergeben. Aber ich möchte einfach schon mal bescheid wissen und einen Dauerkranken möchten wir uns nicht ans Bein hängen.

    Danke schon mal und viele Grüße
    Sandra
  • Charly
    • 25.11.2004
    • 6007

    #2
    wenn bei der Untersuchung in der Klinik rauskkommt, dass es was chronisches ist (bin da ziemlich zuversichtlich) habt ihr einen Anspruch gegen den Käufer bzw. den TA.
    Wenn er Kortison bekommt, scheint auch der TA den Verdacht zu haben, dass es sich um eine allergische Reaktion handelt, denn sonst bräuchte man sowas nciht zu geben.
    Ihr solltet dann zusätzlich zum Kaufpreis auch die Stallmiete und behandlungskosten ersetzt bekommen.
    ... wenn dem so ist, würde ich mir an eurer Stelle schnellstmöglich einen neuen TA suchen.

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    • #3
      "Aussage des TA: Vielleicht war der Husten nicht 100% auskuriert, ein Rückfall, vielleicht ausgelöst durch den Stress des Wechsels und eines Infektes (Pferd hatte einen kleinen Einschuss direkt nachdem wir ihn bekommen haben"

      Die Aussage von Deinem Tierarzt würde ich mir möglichst umgehend und noch bevor dort womöglich ein gespanntes Verhältnis entsteht schriftlich bestätigen lassen!

      Ansonsten sehe ich das wie Charly.

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      • #4
        Hm, das verstehe ich allerdings nicht. Wenn der Husten durch Viren oder Bakterien ausgelöst wurde, wurde da speziell ein Antibiotikum gegeben?

        Das Problem ist meissten nicht das Pferd, sondern der Besitzer, der es nicht richtig auskurieren lässt, oder sogar bei Antibiotikagabe weiter voll reitet

        Ansonsten sehe ich das wie Charly!

        Kommentar


        • #5
          Erstmal danke für Eure Antworten, das lässt mich etwas hoffen. Wir waren gestern in der Klinik, genaue Ergebnisse bekommen wir am Samstag. Das einzige, was direkt festgestellt wurde: Der Sauerstoffgehalt im Blut war um 30% verringert. Eine Aussage wollte die Ärztin verständlicherweise erstmal nicht machen, da man noch kein endgültiges Ergebniss hat. Spekulieren wäre auch sinnlos. Jetzt heißt es, weiter warten und hoffen...
          @ Kaefer:
          Das Pferd hat bisher nur 1 Dose Sputolysin, 1Dose Ventiplus und eben jetzt die Kortison-Tabletten bekommen.
          Reiten sollte ich ihn weitgehenst normal, damit er vernünftig abhustet und so der Schleim rauskommt. Natürlich nicht bis zur Erschöpfung und volles Programm wie normal. Die Klinik hat uns dies jetzt auch wieder gesagt. Also zwei TÄ mit identischer Meinung.

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          • #6
            Hotte das ja komisch. Weil der TA ja gesagt hat, er hat Bakterien bzw Viren, die muss man doch auslöschen. Ist ja kein Wunder, dass es net besser wird Manche TA könnte man aber auch...

            Na, egal, auf jeden Fall wünsche ich deinem Pferdi alles Gute!!

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            • Radina
              • 27.10.2002
              • 3528

              #7
              bei andauerndem Husten schickt man eine Probe ins Labor und das Labor sagt dann nehme xY zur Behandlung ist zwar etwas teuer aber am Ende gleiche Kosten wie 2 Dosen Venti und Sput. man gibt die Medikamente seit einigen Jahre gerne zusammen um alles zu erwischen.Aber bevor ich Cortison ins Pferd mache lasse ich es lieber testen.
              Der TA wird Dir bestimmt nicht schriftlich geben das er das es nicht hundert% auskurriert war das macht keiner.
              Aber wenn das ergebnis der Klinik Chronisch ergibt schicke umgehend den Verkäufer eine Mitteilung mit Klinikbericht schriftlich und sage das Du den Kauf rückgängig machen willst zzgl Klinikkosten da der TA falsche AKU gemacht hat.Reagieren sie nicht umgehend zum Anwalt dann schlage noch die Haltungskosten drauf.Alles schriftlich und schnell sonst hast Du keine Chance
              Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
              4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784

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              • #8
                So, jetzt haben wir ein erstes Ergebniss bekommen. Er hat eine hochgradige bakterielle Infektion und außerdem wurde ein deutlicher Befall von Schimmelpilzen entdeckt. Laut der TÄ steht er kurz vor einer COB. Die Innenwände der Lungen hätten angefangen sich zu verändern ?? Am Montag soll ich mich direkt wieder mit meinem TA in Verbindung setzen und Ventiplus geben. Ich werd ihn da dann auch auf Antibiotika ansprechen. die TÄ wollte sich jetzt mit ihm in Verbindung setzen, wie weiter zu verfahren ist. Ich könnte heulen! Wie sehen denn Eurer Meinung nach die Heilungschancen aus? Und vorallem, kann das sein, dass ein PFerd innerhalb ca. 6 Wochen so hochgradig krank wird?

                Sandra

                Kommentar


                • #9
                  Hi Hotte,

                  wieso wird das Pferd denn nicht SOFORT behandelt?

                  Zu deiner Frage: Ja das geht innerhalb von 6 Wochen!

                  Kommentar


                  • #10
                    Das PFerd wurde, wie anfangs erwähnt, mit Sputo + Venti behandelt. Anschließend mit Cortison. Jetzt kommen am Montag Ergebnisse vom Antibiogramm. Dadurch kann man das korrekte Antibiotika feststellen. Es nutzt ja nicht, wenn irgendwas gegeben wird, wogegen die Erreger resistent werden. Ich finds erschreckend, dass sich eine COB binnen 6 Wochen, trotzt Behandlung, entwickeln kann.. Ich hoffe, wir kriegens in den Griff.

                    Danke für die Antworten

                    Kommentar


                    • #11
                      Achso, ich dachte, ihr wüsstet schon genau, welche Bakterien das sind. Auf jeden Fall hoffe ich, dass es schön gut bei euch abklingt, mit dem richtigen Antibiotika!

                      LG

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                      • ponypower
                        • 13.07.2005
                        • 2440

                        #12
                        Zitat von [b
                        Zitat[/b] (Hotte @ Sep. 18 2005,09:49)]Das PFerd wurde, wie anfangs erwähnt, mit Sputo + Venti behandelt.
                        Die Kombination von Sputolysin und Ventipulmin ist absoluter Nonsens. Ein Antibiotikum enthält übrigens keins von beiden.
                        Sputolysin ist ein Mukolytikum, also ein Schleimlöser, Ventipulmin ist ein Bronchodilatator, der den Hustenreiz unterdrücken soll. Nur- wie soll der gelöste Schleim abgehustet werden, wenn der Hustenreiz unterdrückt wird?

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                        • #13
                          Ponnypower nee, das ist nicht ganz richtig! Ventipulmin erweitert die Atemwege, sodass der gelöste Schleim (hier Sputo) besser raus kann!

                          Kommentar

                          • Pritzi
                            • 09.06.2004
                            • 446

                            #14
                            @ Hotte:

                            Wir können uns die hand reichen. Habe einen ganz ähnlichen fall.
                            Pferd im januar auf einer Auktion gekauft. Da hustete es bereits, war aber laut TA nur eine akute Infektion und wurde behandelt. Wir haben uns darauf verlassen und das Pferd gekauft.
                            Husten ging aber nie ganz weg, kam und ging wieder.
                            Wir sind in die Klinik gefahren. Diagnose: hochgradiger Keim auf den oberen Atemwegen - den haben wir mit gezielter Antibiotikum-Kur in den Griff bekommen. Aber leider auch niedrig- bis mittelgradige COB, ausgelöst durch Allergie.
                            Herrlich.

                            Habe mich auch beim RA erkundigt, was man machen kann. Bei mir ist die Situation speziell, weil Auktionskauf. Bei dir ist das eignetlich einfach.
                            Ich gehe mal davon aus, dass der Verkäufer ein Händler ist. Dann hast du gute Karten. Nach dem neuen Verbrauchsgüterkaufrecht muss er dir, sofern ein Mangel innerhalb einem jahr nach kauf auftritt, beweisen, dass dieser mangel, also die COB, zum Zeitpunkt des Kaufes nocht nicht vorlag. Das wird schwierig werden für ihn.
                            Du solltest dir von dem TA in der Klinik ein Gutachten schreiben lassen (kostet ca. 12 Euro). Darin muss der TA angeben, wie hoch seiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Pferd zum Zeitpunkt der Übergabe bereits chronisch krank war.
                            Heb alle TA-rechnungen auf, die kannst du hinterher alle einreichen.

                            Ich drück dir die Daumen, dass alles glatt geht, aber ich denke, da hast du wirklich gute karten, das Pferd zurückzugeben.
                            Falls du weitere Fragen hast, auch gern eper pm
                            Liebe Grüße
                            Pritzi

                            Kommentar


                            • #15
                              @ Pritzi ist es nicht so , dass einem der Verkäufer 6 Monate nach Kaufvertragsabschluß beweisen muß das, dass Tier in einem, gesunden Zustand übergeben wurde und sich nach 6 Monaten die Beweislast umkehrt?

                              Ich kann nur sagen, alle RECHNUNGEN aufbewahren, mit dem Verkäufer ausschließlich schriftlich Kontakt halten, von allen Beteiligten , TÄ, Zeugen etc. alles schriftlich geben lassen und keine Zeugen mitnehmen die etwas nur hören, am besten schriftlich , Zeugen sind vor Gericht die unzuverlässigsten Beweise...

                              Also viel viel Glück!

                              Kommentar

                              • sascha
                                • 03.10.2003
                                • 188

                                #16
                                im frühjahr habe ich meine gesunde 4 jährige stute zum anreiten in einen dressurstall gegeben. nach 2 wochen hatte sie sich einen bakteriellen husten reingepfiffen. drei bakterienstämme, wovon 2 wohl sehr resistent waren. die behandlung hat fast 6 wochen gedauert und ist soweit auskuriert. soweit mir der tierarzt gesagt hatte, sind im frühjahr wohl sehr viele pferde davon betroffen gewesen.
                                definitiv kann ich sagen, daß meine stute ihr leben lang noch nie husten hatte oder sonstwie krank war, sie wurde sogar kurz vor dem stallwechsel getüvt. jedes pferd kann sich innerhalb kürzester zeit einen bakteriellen husten einfangen vor allem bei stallwechseln oder gar auktionen. genauso ist es oft so, daß pferde einen auskurierten infekt hatten, sich aber dann, unabhängig von dem ersten infekt, in stresssituationen so eine bakteriengeschichte sehr schnell einfangen können. da hat dann die eine geschichte mit der anderen absolut nichts zu tun!
                                was wäre aber gewesen, wenn ich meine stute nicht zur ausbildung gegeben sondern verkauft hätte. müsste ich mir in dem fall als züchter auch vorwerfen lassen ein krankes pferd verkauft zu haben?
                                ich kenne keinen züchter, der nicht irgendwann mal ähnliches oder sogar schlimmeres erlebt hat, wenn er seine vorher gesunden pferde zum anreiten weg gibt.

                                Kommentar

                                • Pritzi
                                  • 09.06.2004
                                  • 446

                                  #17
                                  @ Dressage: Ja, grundsätzlich hast du Recht.Die Beweislast liegt nach dem neuen Verbrauchsgüterkaufrecht zuerst beim Verkäufer, dann erst beim Käufer. Die Fristen richten sich danach, ob es sich um einen gewerblichen oder privaten Verkauf handelt. Ich meine, bei gerwerblichen sind die Fristen 1 Jahr Beweislast Verkäufer, 1 Jahr Beweislast Käufer.
                                  Beim privaten ist es, soweit ich informiert bin jeweils ein halbes Jahr.
                                  Aber das weiß ich nicht ganz genau, weil bei Auktionen sowieso andere Regeln gelten.

                                  @ Sascha: Klar, so einen Infekt KÖNNEN sich Pferde ganz schnell holen. Logisch. Aber unsere Stute hat ja schon auf der Auktion gehustet. Daher geht mein TA davon aus, dass sie den Infekt dort schon hatte. Wenn sie hinterher mit dem Husten agefangen hätte, hätte ich nichts gesagt. Ich glaube, da hätte man als Käufer auch schlechte Karten. Da musst du dir also keine Sorgen machen. Entscheident ist ja nur, wie der Gesundheitszustand zum Übergabezeitpunkt war. Wenn sie da mängelfrei war und du das durch eine AKU belegen kannst, bist du aus dem Schneider.

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                                  • #18
                                    @ pritzi
                                    hast du dir das schriftlich gebenlassen, das es sich nur um einen akuten Infekt handelt? Oder hast du dir eine Garantie geben lassen?

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