Hengst eingliedern / Weide einzäunen?

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  • Napoleon
    • 30.01.2003
    • 116

    Hengst eingliedern / Weide einzäunen?

    Hallo zusammen

    Ich werde Ende Monat meinen fast 2 jährigen Hengst nach Hause holen. Nun bräuchte ich noch Tipps für die Eingliederung. Ich selbst habe schon zwei Wallache zu Hause. Der Senior ist sehr unterwürfig, wie auch der Hengst (war der rangniedrige auf der Weide), der Mittlere ist relativ dominant...
    Wie seit ihr vorgegangen? Was muss ich speziell beachten?

    Dann noch eine weitere Frage, ich muss natürlich meine Weide anders einzäunen, nun hat sie ca. 140 cm hohes, weisses Band. Da ich nun aber bald einen Hengst zu Hause habe muss ich es wohl anders einzäunen, da ich nebenan Stuten auf der Weide habe. Was würdet ihr da vorschlagen?

    Gruss Napoleon
  • Oppenheim
    • 27.01.2003
    • 3239

    #2
    Wieso willst Du den Hengst nach Hause holen?
    Wallache und Hengst. Das kann schief gehen. Wäre da sehr vorsichtig.

    Wichtig ist, daß Strom auf dem Weidezaun ist. Evtl. auch mal provozieren, damit er das merkt. Ich würde die Stuten auch nicht direkt neben den Hengst stellen. Vielleicht zweimal abtrennen und ein ganzes Stück Platz lassen. Ehrlich gesagt, würd ich das gar nicht machen. Wenn der Hengst erstmal merkt, daß er Hengst ist, kann es Dir passieren, daß der weder Draht noch sonstwas sieht und Deine Stuten dann von einem Wald- und Wiesenhengst tragend sind.
    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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    • #3
      Zitat von [b
      Zitat[/b] (Napoleon @ Nov. 08 2004,08:45)]Hallo zusammen

      Ich werde Ende Monat meinen fast 2 jährigen Hengst nach Hause holen. Nun bräuchte ich noch Tipps für die Eingliederung. Ich selbst habe schon zwei Wallache zu Hause. Der Senior ist sehr unterwürfig, wie auch der Hengst (war der rangniedrige auf der Weide), der Mittlere ist relativ dominant...
      Wie seit ihr vorgegangen? Was muss ich speziell beachten?

      Dann noch eine weitere Frage, ich muss natürlich meine Weide anders einzäunen, nun hat sie ca. 140 cm hohes, weisses Band. Da ich nun aber bald einen Hengst zu Hause habe muss ich es wohl anders einzäunen, da ich nebenan Stuten auf der Weide habe. Was würdet ihr da vorschlagen?

      Gruss Napoleon
      Hallo,
      meine Erfahrungen liegen darin, dass man einen Hengst nicht umbedingt mir einem Rangniedrigen Wallach zusammen stellen sollte, da er Hengst dann sein Matchoerhalten ausleben könnte und somit zu dominant wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn mann einen selbstbewussten Wallach zum Hengst stellt, dass sich eigentlich nach wenigen Tagen die Rangordnung hergestellt hat. Die Höhe des Zaunes spielt nicht umbedingt eine Rolle, viel mehr wie "hengstig" deiner ist. Ich habe z.B. einen 9 jährigen Hengst der neben Stuten laufen kann ohne das er sich aufregt. Ich glaube es ist auch eine Frage wie dein Hengst vorher gehalten wurde. Ich hatte bei meinem immer darauf geachtet, dass er Kontakt zu anderen Pferden hat. Bis 5 Jährig ist er immer mit anderen Walachen zusammen gelaufen und danach hatte ich ihn immer auf Weidn, wo er nebenan andere Pferde (Wallache wie auch Stuten hatte), bei uns hat ein Graben von ca. 2 m breite gereicht. Aber wie gesagt es ist immer davon abhängig welchen Charakter dein Hengst hat. Bei uns im Stall ist z.B. ein Hengst, der wenn er andere Pferde (egal ob Wallache oder STuten) auf der Weide sieht, schon völlig unruhig wird und auch in der Box öfter mal ausflippt wo hingegen meiner z.B. auch in der Box neben Stuten stehen kann und abei ruhig und frundlich bleibt.

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      • Napoleon
        • 30.01.2003
        • 116

        #4
        Ich hol ihn nach Hause weil wir hier keine vernünftige Weide haben und er individuell gefüttert werden sollte.

        Es sind nicht meine Stuten, ich habe nur meine Weiden von diesem Bauer...bei den Stuten kann ich nichts sagen...

        Bis jetzt war er in einer Wallach-/Hengstgruppe. Hengstig ist er schon, aber nur bei den Warmblutstuten (neben an hatte es eine Freibergerstutengruppe, die liess ihn kalt).

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        • monti
          • 13.10.2003
          • 11758

          #5
          Wenn er deckt, kannst Du Schadenersatz zahlen....
          Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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          • #6
            Kennen sich die guten denn untereinander von früher? Ich fürchte auf die Dauer wird es Deinem Hengst nicht so gut bekommen, zwei Wallache 'unter sich' zu haben. Unter solchen Umständen wächst das Ego leicht auf die Größe eines Lastwagens (mit entsprechendem Verhalten )
            Allerdings merkst Du das ja während Du die Truppe zusammenbringst. Wenn er sich noch ohne Probleme unterordnet, kann es ganz gut gehen. Was Zaun angeht schließe ich mich den anderen an: Ordentlich Saft drauf. Ob Stuten daneben können oder nicht weiß man immer erst nachdem man es ausprobiert hat. Ich habe lieber eine Weide Platz dazwischen (is' sicherer ) aber wenn sie es gewöhnt sind (und vor allem außerhalb der Saison) und der Zaun entsprechend ist ok.
            1,60 würde ich für einen Hengstzaun schon als Minimum ansetzen wenn andere Pferde/Stuten direkt daneben sollen. Unbedingt ein stromführendes Teil oben drüber, damit er sich gar nicht erst mit dem Hals drüberhängt. Sonst ist der Respekt schnell flöten.
            Ganz eifrige können auch durch einen Zaun durchdecken - also lieber Vorsicht als Nachsicht erst recht, wenn's nicht Deine eigenen Stuten sind auf der anderen Seite.
            Ganz wichtig für die Zusammenführung: Keine Sackgassen und genügend Platz zum Ausweichen für den Schwächeren. Die schlimmsten Dinge passieren wenn neu zusammengeführte Pferde in irgendwelchen Paddocks zusammengestellt werden. Auf 40 Morgen passiert eher selten was

            Eine gute Idee ist es auch, das Ranhöchste Viech vorübergehend rauszunehmen, damit der Neue sich zuerst mit den Unteren Reihen auseinandersetzen und sozialisieren kann. Der Große macht dann schnell klar, dass er in dem Haufen das Sagen hat sobald er dazukommt.

            In meiner Hengsttruppe habe ich konstant einen dominanten Altvatter dabei und noch nie Probleme gehabt. Sehr wichtig ist, dass die neu zugestellten jung bzw. unterlegen genug sind damit sich an diesem grundsätzlichen Faktum (ein Obermacker der alle anderen klar unter sich hat) nix ändert. Wenn das infrage gestellt wird, kann es unter Umständen für den Neu-Führungskandidaten üble Bißverletzungen geben wenn er den Zeitpunkt verpaßt, aufzugeben...

            Viel Glück!

            @Oppenheim: Wie hältst denn Du Deine Hengste? In Einzelhaft? Find' ich auch nicht sonderlich artgerecht...

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            • Oppenheim
              • 27.01.2003
              • 3239

              #7
              He? Versteh ich jetzt nicht. Ich hab nur einen Hengst und der ist jetzt 1 Jahr alt und steht mit lauter gleichaltrigen beim Aufzüchter auf Dauerweide.

              Hengsttruppe - Du schreibst Hengsttruppe, da ist kein Wallach dabei? Zumindest kommen die Hengste nicht ausgewachsen mit dem älteren Wallach zusammen, sondern schon im Fohlenalter oder? Mal davon ab, Hengste sind und waren schon immer Einzelgänger. Das ist auch in freier Wildbahn so. Die Deckhengste können gar nicht in ner Herde gehalten werden oder wie stellst Du Dir das vor?
              Bei uns im Stall steht noch ein Reithengst, der steht zwar im Stall neben Wallachen, aber auf Koppel allein. Er sieht halt andere Pferde. Was willst Du tun? Zusehen wie er den anderen Pferden den Hengst macht? Also Tierliebe in allen Ehren, aber ich glaub das würde ausarten. Ich hab mal zwei Deckhengste auf der Koppel kämpfen sehen. Das ist nicht mehr schön.

              Mein Bekannter hat vor 1 Jahr seinen 3-jährigen dropsigen Hengst vom Aufzüchter geholt und ihn mit bei seinen anderen Wallachen auf Koppel gestellt. Die Koppel war im übrigen riesig groß. Der hat die rangniedrigeren Wallache derart tyrannisiert, daß der den Hengst letztendlich gelegt hat.

              Am Ende kannst Du es nur probieren. Wenn halt Nachbars Stuten plötzlich tragend sind, viel Spaß!
              Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

              Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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              • #8
                Also nun mal langsam. Kann ich ja nicht wissen, dass Du 'nur' einen (Jährlings-)Hengst hast
                Deinen Posts (und Deiner Signatur) nach hätte ich jetzt gedacht, dass Du mindestens eine Handvoll Hengste hältst. Bei Gestüt denk' ich halt an was größeres...

                Ich habe nur die besten Erfahrungen mit meiner gemischten Männergruppe (jawohl, Hengste und Wallache auf einer Weide) gemacht und halte es für ein absoluten Tineff, dass Hengste Einzelgänger seien. In der Wildbahn ist es so, dass erwachsene Hengste entweder in einer Herde mitlaufen (dort aber nicht wie allgemein angenommen das Sagen haben, sondern sich der Leitstute unterordnen) oder aber sich zu Junggesellentruppen zusammenrotten. Ein einzelnes Wildpferd triffst Du nur an, wenn es a) sterbenskrank oder b) auf der Suche nach einer Gruppe ist.

                Dass sich Hengstgruppenhaltung bei Deckhengsten nur bedingt umsetzen läßt (vgl. Praktikabilität/hoher Wert der einzelnen Hengste), weiß ich selbst. Das heißt aber ja nicht, dass man in seinem eigenen Bestand nicht nach artgemäßen und praktikablen Haltungsformen suchen bzw. daran festhalten kann.

                Mein Althengst ist nun mal ausgezeichnet in 'Herdenführung' und da ist es egal, ob ich einen älteren Wallach oder einen Junghengst dazulasse. Wie schon gesagt halte ich das Aufeinandertreffen zweier miteinander nicht bekannter ausgewachsener Hengste für problematisch weil die Gefahr echter Auseinandersetzungen besteht. Kennen sich die Hengste klappt aber auch das sehr gut solange keine rossigen Stuten in der Nähe sind.

                Mir ist schon klar, dass nicht jeder die Möglichkeiten hat, eine gemischte Hengstgruppe zusammenzustellen. Bei uns geht es nur deshalb weil wir die Viecher bei uns in kontinuierlicher Weidehaltung großziehen.
                Sowas brauchst Du natürlich nicht mit einem Hengst zu versuchen, der nicht vernünftig sozialisiert ist (und das sind eben leider die meisten nicht, weil sich hartnäckig der Irrglaube hält, Hengste verschiedenen Alters könne man nicht zusammen halten und schon gar nicht mit Wallachen).
                Du bist gern eingeladen, Dir unsere Haltung mal anzusehen. Mitlerweile habe ich sogar zwei Gastpferde dabei (einen Hengst, einen Wallach, beide 2,5J.) deren Besitzer entzückt von der Haltung sind weil die Jungen enorm viel lernen und super im Handling sind. Diese ganzen 'Halbstarkenprobleme' die das Testosteron bei anderen 2,5-Jährigen Hengsten so macht, sind unseren ziemlich fremd weil sie ihr Verhaltensrepertoire artgemäß ohne Zweibeiner als Anhängsel ausleben können (und zwar permanent), keinen ungesunden 'Stalldampf' entwickeln und eine sehr ausgeprägte Vorstellung davon haben, dass es sowohl über wie auch unter Ihnen Artgenossen gibt, mit denen man sich lieber arrangieren möchte. Das wirkt sich stark auf die Mensch-Pferd-Interaktion aus - ok jetzt wird es sehr theoretisch.
                Guck's Dir einfach mal an

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                • monti
                  • 13.10.2003
                  • 11758

                  #9
                  @Kareen
                  ....das klingt gut ist aber leider nicht immer machbar - zu wenig freies Land - zu kleine Herden. Ich hatte 2 2jährige Hengste auf Koppel, 1 km getrennt von meinen Stuten, 1.70 m eingezäunt. Sie sind mehrmals drübergesprungen und hoch an den Stall gelaufen. Ringsherum standen die Sportstuten auf den Paddocks und Koppeln .....das war mir zu gefährlich...habe sie dann legen lassen. Bei uns sind 5 Reitvereine in der Stadt - alleine im Vorort über 100 Pferde.....das Land ringsherum ist in Paddocks und kleine Koppeln aufgeteilt oder Spargelfelder....
                  Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                  • Oppenheim
                    • 27.01.2003
                    • 3239

                    #10
                    @Kareen

                    Also zur Aufklärung:
                    Ich habe kein Gestüt, bin nur eng mit den Gestütsbesitzern des Gestüts am Kirschberg befreundet und betreibe damit nur etwas Werbung.
                    Und meine Postings sagen sicher nicht aus, daß das mein Gestüt ist, das kann man sich drehen und wenden wie man will. Leider ist es mir hier nur schon allzu oft passiert, daß ich mit dem Gestüt am Kirschberg identifiziert wurde.

                    Ich geh insoweit mit, daß wenn die Junghengste von Anfang an mit älteren Wallachen zusammen sind, es keine Probleme gibt.

                    Auch mit den Hengsten unterschiedlichen Alters habe ich insofern kein Problem, solang es ältere Hengste sind, die etwas zurückgeblieben sind in der Entwicklung. Stell doch mal einen gerade abgesetzten zu einem 3-jährigen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Absetzer (oder auch zwei oder drei) mit einer Herde 3-jähriger auskommen würde. Bei einem wird das wahrscheinlich auch keine Probleme geben.

                    Ich denke wem sein Deckhengst was wert ist, wird ihn wohl kaum mit einem anderen Deckhengst auf Weide stellen. Das ist ja das, was ich mit Einzelgänger meine. In freier Wildbahn lebten Pferde in Herdenverbänden. Die Herde hat einen (in ganz seltenen Fällen zwei - meist Brudertiere -) so genannten Leithengst, der die Herde aus Stuten und Jungtieren vor Feinden verteidigt und der als Einziger die empfangsbereiten Stuten decken darf. Der Leithengst muss seine Position immer wieder aufs neue gegenüber jüngeren Hengsten verteidigen. Dies führt teilweise zu erbitterten Kämpfen, oft mit kleineren, selten mit schweren Wunden. Aber solange sie im Stall nebeneinander stehen und auch auf der Weide engeren Sichtkontakt zum anderen Hengst haben, finde ich das doch o.k. oder? Wieviele Deckhengste kommen überhaupt nicht auf Koppel und genießen Einzelhaft. Also dagegen bin ich ebenfalls strikt. Aber zusammenlassen mit anderen Hengsten würd ich schon wegen der Gesundheitsgefährdung nicht machen.

                    Zitat von [b
                    Zitat[/b] ]Diese ganzen 'Halbstarkenprobleme' die das Testosteron bei anderen 2,5-Jährigen Hengsten so macht, sind unseren ziemlich fremd weil sie ihr Verhaltensrepertoire artgemäß ohne Zweibeiner als Anhängsel ausleben können (und zwar permanent), keinen ungesunden 'Stalldampf' entwickeln und eine sehr ausgeprägte Vorstellung davon haben, dass es sowohl über wie auch unter Ihnen Artgenossen gibt, mit denen man sich  lieber arrangieren möchte. Das wirkt sich stark auf die Mensch-Pferd-Interaktion aus - ok jetzt wird es sehr theoretisch.
                    Das ist da, wo mein Hengst aufwächst, nicht anders. Allerdings ist das eine Truppe aus ungefähr 10 Gleichaltrigen. Die kennen sich schon als Fohlen. Da war kurzzeitig auch ein 3-jähriger zurückgebliebener Hengst in der Herde. Die haben sich auch arrangiert.

                    Wie gesagt, das muß am Ende jeder für sich entscheiden. Ich hab es halt damals bei einem Bekannten erlebt, der seinen Hengst aus der Aufzucht geholt hat und eben die Wallachherde aufgemischt hat. Da gabs etliche Verletzte. Aber ich will Dir keine Angst machen, Du siehst ja bei Kareen, daß es gut gehen kann.
                    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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                    • #11
                      @Oppenheim: Ich wollte Dich nicht doof anmachen Finde es ganz verständlich, dass man eine Signatur unter einem Post dem Verfasser zuordnet. Steht ja schließlich auch nicht da, dass es *nicht* Dein Gestüt ist. Schreib doch 'featureing Gestüt am Kirschberg...' oder sowas. Dann kommt es da vielleicht nicht mehr zu Verwechslungen.

                      Mit der Pferdedichte ist das eben so eine Sache. Ich sag ja, nicht jeder hat die Möglichkeiten. Manche Viecher lassen sich einfach schlecht bis gar nicht im Zaum halten. Auch da denke ich, lernen die viel voneinander.

                      Das mit dem Leithengst ist übrigens wirklich nicht so. Er darf zwar decken und den Supermacker raushängen lassen aber das Sagen hat in den allermeisten Wildherden eine Stute (wie bei uns Menschen )
                      Die Verletzungsgefahr entsteht immer da wo sich erwachsene Hengste entweder nicht kennen oder aber längere Zeit auseinander waren und somit die Rangfolge verlorengegangen ist. Ich würd' auch nicht auf die Idee kommen, zwei sich fremde, ausgewachsene Hengste zusammenzustellen *LOL*

                      Mein Althengst (13J. hat auch gedeckt) ist in seiner Position als Anführer so unangefochten, der würde niemals einem frisch dazukommenden Absetzer irgendwas tun. Vor zwei Jahren hatten wir einen Absetzer zugekauft der etwas mickrig war und die älteren (Jährlinge) wollten ihm erstmal richtig zusetzen. Da hat der Große ihn richtiggehend unter seine Ägide gestellt und die Jährlinge mußten auf Abstand bleiben. Ohne den Großen wäre das sicher nicht so gut gewesen für den Mickerwuchs.
                      Das Gute an der Gruppenhaltung ist eben, dass sie ein vernünftiges Verhalten erlernen (und das geht bei den einfach gestrickten Junghengsthirnen eben so, dass es was vor den Kopp gibt, wenn sie nicht schnell genug vom Ranghöheren wegkommen oder sich zu viele Frechheiten rausnehmen). Mit dem Rüstzeug lernt es sich dann auch im späteren Leben viel leichter (Stichwort Ärger vermeiden, Verhalten anpassen...)
                      Ich vergleiche die Pferdeaufzucht und das Arbeiten mit jungen Pferden gern mit Fremdsprachenunterricht. Wer seine Muttersprache nicht richtig kann (Pferdeverhalten) wird sich auch mit einer Fremdsprache (z.B. Reiterhilfen/Interaktion mit Zweibeinern am Boden) schwertun.

                      Ich hab' das sehr schön bei einer Stute gesehen, die ich zugekauft habe. Sie kam aus einer sehr menschenbezogenen Haltung und kannte vorwiegend Stall mit stunden bzw. tageweiser Weide in Kleinstgruppe. Ehrlich gesagt hatte sie am Anfang eine Vollschacke. Gliederte sich nicht ein, zeigte keinerlei Herdenverhalten, war sogar mäkelig mit dem Fressen das kenne ich von meinen sonst überhaupt nicht. Außerdem rannte sie einen gern mal über den Haufen, ließ sich schlecht einfangen und war auch sonst ziemlich doof im Kopf.
                      Nach nunmehr zwei Jahren in Herdenhaltung (und zugegeben ein paar Erziehungs-Sessions) ist sie brav wie ein Lamm und macht einen richtig rundum glücklichen Eindruck.

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                      • monti
                        • 13.10.2003
                        • 11758

                        #12
                        ....wobei wir wieder beim Thema wären, dass große Herden mit einem "Onkel" oder einer "Tante" als Aufpasser immer noch das Beste für das Erlernen eines guten Sozialverhaltens sind....
                        Ich gebe die Hengstfohlen jetzt auch immer bis 2- oder 3jährig weg - die Stutfohlen hole ich als 1 1/2jährige zurück....
                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                        • #13
                          Yep, der 'Klebeffekt' ist in 'ner größeren Horde auch ausgeprägter. Schätze, das senkt die Ausbruchsstatistik doch drastisch. Dafür hat man leider Geschrei wenn mal einer rausgerissen werden muß (z.B. wg. Besamen oder Ordnung lernen).

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                          • Oppenheim
                            • 27.01.2003
                            • 3239

                            #14
                            Zitat von [b
                            Zitat[/b] ]Ich wollte Dich nicht doof anmachen Finde es ganz verständlich, dass man eine Signatur unter einem Post dem Verfasser zuordnet. Steht ja schließlich auch nicht da, dass es *nicht* Dein Gestüt ist. Schreib doch 'featureing Gestüt am Kirschberg...' oder sowas. Dann kommt es da vielleicht nicht mehr zu Verwechslungen.
                            Das haben hier noch einige mehr, die auch nicht damit in Verbindung gebracht werden. Ist mir jetzt schon einige Male passiert.

                            Zitat von [b
                            Zitat[/b] ]Ehrlich gesagt hatte sie am Anfang eine Vollschacke. Gliederte sich nicht ein, zeigte keinerlei Herdenverhalten, war sogar mäkelig mit dem Fressen das kenne ich von meinen sonst überhaupt nicht. Außerdem rannte sie einen gern mal über den Haufen, ließ sich schlecht einfangen und war auch sonst ziemlich doof im Kopf.
                            Nach nunmehr zwei Jahren in Herdenhaltung (und zugegeben ein paar Erziehungs-Sessions) ist sie brav wie ein Lamm und macht einen richtig rundum glücklichen Eindruck.
                            Also das muß ich bestätigen. Haben wir im letzten Jahr bei einer Pensionerin beobachtet, die zum Decken gebracht wurde und in eine Stutenherde eingegliedert wurde. Die hat erstmal um sich geschlagen bis zum Umfallen. Als sie niemand mehr beachtete (nach Tagen) konnte man beobachten, wie sie sich von Tag zu Tag der Herde näherte. Zum Schluß stand sie mit auf Dauerweide und war eine der umgänglichsten Stuten in der Herde.

                            Zitat von [b
                            Zitat[/b] ]Er darf zwar decken und den Supermacker raushängen lassen aber das Sagen hat in den allermeisten Wildherden eine Stute (wie bei uns Menschen )
                            Natürlich ist das so. Die Herde wird von einer Leitstute zu Futter- und Rastplätzen geführt. Diese Stute ist meist die älteste und erfahrenste der Herde.
                            Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                            Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                            Kommentar


                            • #15
                              mein kleiner 2,5 jahre ist in einer wallachherde gekommen, da hat ein älterer wallach das sagen, was für meinem kleinen auch gut ist. vorher stand er mit einem jährling zusammen, da konnte er den "macker" raushängen lassen.er bekommt fast täglich einen drüber, aber auch nur weil er es nicht lassen kann.wer nicht hören kann muss halt fühlen, das ist meine einstellung dazu. die meisten anderen meinen immer der hengst ist der "böse", ist er aber nicht, er will schauen mit wem er es machen kann und mit wem nicht.
                              da ich mich auch ein wenig um den wallach (der das sagen hat) kümmere, lasse ich die beiden auch zusammen laufen (in der halle), da müssen sie sich verstehen und so ist es auch. es bleibt meist nur bei einer drohung vom wallach ( in der halle) auf der koppel bekommt der kleien auch mal gut prügel wenn er zu frech ist.

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                              • sb1975
                                • 29.03.2011
                                • 12

                                #16
                                Hallo Kareen,
                                ich habe einige Postings von dir gelesen bez.Haltung von Hengsten und Wallachen auf der Weide und dachte mir du wärst vielleicht der richtige Ansprechpartner für mich.
                                Und zwar habe ich einen jetzt 1,5-jährigen Württemberger Hengst, der jetzt Mitte Oktober aus der Hengst-/Wallachherde raus muß, weil die dort keinen Platz mehr über den Winter in ihrem Laufstall haben.
                                Nun möchte ich einen so jungen Kerl nicht gern über den Winter in eine Box stellen (zumal mir das ehrlich gesagt momentan auch noch zu teuer ist), sondern möchte einfach dass er seine Jugend draußen genießen kann.
                                Ich habe jetzt eine Möglichkeit gefunden wo er zusammen mit einem 15-jährigen Haflinger und einem älteren Norweger (der der absolute Chef ist) auf einer riesigen Weide stehen könnte. Die haben dort auch einen Unterstand wo sie rein können wenns kalt wird.
                                Im Winter bekommen sie Heu satt und ich würde ihm eben noch Kraftfutter zufüttern.
                                Denkst du das könnte funktionieren? So wie ich meinen bisher kennengelernt habe ist er nicht so der Ober-Macho-Hengst. Und da der Norweger sehr dominant (aber lieb) ist, dachte ich dass das funktionieren könnte. Er würde ja auch von ihm erzogen.
                                Und was das füttern angeht, hast du mir da vielleicht einen Tip? Würde es auch irgendwie gehen nur 1 x am Tag Kraftfutter zu geben? Und was könntest du empfehlen?

                                Ich wäre dir sehr dankbar für deine Hilfe.

                                Gruss,

                                Sandra

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                                • #17
                                  Hallo Sandra,
                                  Kareen schreibt hier leider nicht mehr, hat sich kürzlich hier abgemeldet. Schade drum !

                                  Ich denke aber, daß es mit den zwei älteren Wallachen klappen könnte.
                                  Aber, ist die Weide groß genug ? Wie ist diese Weidehütte? Welches Klima ist in Deiner Gegend? Wenn dann mal Dauerfrost wäre, wie bringst Du das Wasser dorthin? Ist die Scheune da wo das Heu lagert in unmittelbarer Nähe? usw.usw.

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                                  • Finy
                                    • 14.02.2006
                                    • 1975

                                    #18
                                    Hallo!
                                    Da dein Hengstchen ja erst 1,5 ist, wird er sich den beiden Wallachen mit Sicherheit unterordnen, da hab ich wenig bedenken....eher was die 3er Gruppe angeht. Ist eine ungkückliche Zahl, endet meistens so, dass einer ständig rumgeschubst wird...4 Pferde wäre besser

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                                    • #19
                                      @Sandra, warum muss der denn Hengst bleiben ?

                                      Wäre es für alle Beteiligten nicht besser ihn jetzt im herbst, wenn es kälter wird legen zu lassen ?

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                                      • Furioso-Fan
                                        • 12.08.2004
                                        • 10945

                                        #20
                                        Was mir in dieser Konstellation nicht schmecken würde, ist die Vergesellschaftung mit Robustpferden, die ganz anderes Futter brauchen als ein Warmblüter.
                                        Oder bekommen die beiden Norweger hochwertiges, kein altes, überständiges Heu rund um die Uhr?
                                        Es kann sein, je nach Pferdetyp, daß Du auch wegen des Wachstums, doch mehr Kraftfutter zufüttern musst, als 1x am Tag (Futtermenge im Magen!) und gegebenenfalls, wenns es eine sehr robuste Haltung ist, auch mal zur Decke greifen musst.

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