Zitat von Kat
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Die verdaulichkeit der Gerste liegt über der des Hafers, 0,9 kg Gerste ersetzen 1 kg Hafer. Die Stärke des Hafers wird früher aufgeschlossen, das ist richtig, dass die Stärke der Gerste bis in den Dickdarm wandert ist allerdings nicht allgemeingültig, kommt immer auch auf das Fütterungsmanagement an. So ist es z.B. bei einer Gerstefütterung enorm wichtig, das Rauhfutter ca. 20 Minuten vor dem Kraftfutter zu geben.
Klebereiweiße sind in Gerste ebenfalls nicht enthalten, diese kommen im Weizen vor, deswegen sollte Weizen nur in hitzebehandelter Form eingang ins Pferdefutter finden.
Positiv anzumerken für die Gerste ist zudem ihr diätetischer Effekt. Durch die Spelzen wird die Schleimhaut des Verdauungstraktes zu vermehrter durchblutung angeregt.
Der Eiweißgehalt von Hafer und Gerste ist gleich, laut DLG Futterwerttabellen, sowie auch meinen letztjährig LUFA untersuchten Futterproben hat Gerste sogar ein günstigeres Protein : Energie -Verhältnis
(6,8:1 bei Gerste; 7,2 :1 bei Hafer)
Recht geben muss ich dir bei dem Einwand, dass Gerste immer aufgeschlossen verfüttert werden sollte, hier empfiehlt sich die Quetschung, Schrotung oder auch eine Hitzebehandlung.
Wichtig ebenfalls bei jeder Getreidefütterung die Zugabe eines guten Mineralfutters um die negative Ca : P Bilanz auszugleichen. Zufütterung von hochwertigen Eiweißfuttermitteln (Bierhefe etc.) ist in der Fohlenaufzucht auch bei Haferfütterung ebenfalls unerlässlich.
Grüße vom Paradox
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