Argumente FÜR artgerechtere Haltung gesucht!

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  • tendera
    • 26.05.2007
    • 232

    #21
    " Du kannst noch zig Bücher bestellen und wer weiß wieviele Artikel ausdrucken, sieh's endlich ein, das Thema ist vom Tisch"

    ohne sich auch nur die erste Seite der Leitlinien überhaupt einmal angesehen zu haben, aber sie verhalten sich nicht dumm, nein, ganz und gar nicht, nur ich

    Kommentar

    • Alisa
      • 20.02.2003
      • 1069

      #22
      Zitat von tendera Beitrag anzeigen
      " Du kannst noch zig Bücher bestellen und wer weiß wieviele Artikel ausdrucken, sieh's endlich ein, das Thema ist vom Tisch"

      ohne sich auch nur die erste Seite der Leitlinien überhaupt einmal angesehen zu haben, aber sie verhalten sich nicht dumm, nein, ganz und gar nicht, nur ich

      Was sind das denn für Zustände?
      Mal davon abgesehen dass ich als Kind/Jugendliche auch immer ein eigenes Pferd wollte... Ich habe keines bekommen, meine Eltern haben immer gesagt, wenn ich alt genug wäre könnte ich mir selbst eines finanzieren.

      Ich würde da ansetzen:
      Deine Eltern haben Dir doch sicher (damals) ein PFerd gekauft um die Tochter GLÜCKLICH zu machen, oder nicht? Eltern lieben ja im Normalfall ihre Kinder.

      So würde ich versuchen zu argumentieren, dass Du es zwar verstehen kannst dass sie schön finden Dich "gut" auch dem Turnier zu sehen, aber Dir das Pferd NOCH wichtiger ist als die Erfolge, denn wenn man das verstanden hat, wird meist alles etwas ungezwungener. Und seit wann wirkt sich UNGEZWUNGENHEIT negativ auf Erfolge aus?

      Ich persönlich war ganz froh dass es so gelaufen ist, ich habe mich dann nämlich für einen Laufstall entschieden, wir waren aus privaten Gründen mal in einem Boxenstall gelandet, es hieß Freilauf tägl. gewährleistet, die Praxis sah dann so aus, dass man bei einer sowieso schon extrem hohen Boxenmiete noch DRAUFZAHLEN musste. Lange waren wir da nicht, und ich hab außerdem gesehen dass es für mein PFerd nichts ist. Klar, die anderen kannten es ja (leider) nicht anders, da hieß es dann die "spinnen" halt, beim reiten.
      ZUm einreiten war er bei Freunden, mit täglichem Koppelgang von morgens bis Abends in der Herde, auch im Winter (Rauhfutter dann draußen), eine solche Lösung ist als Boxenhaltung auch noch vertretbar, habe es am Gemüt meines Pferdes bemerkt.
      Aber dann einige Zeit danach, dieser reine "Boxenstall", ging gar nicht...

      Zum Glück bin ich nun wieder in einem LAG-LAufstall (4 Sterne übrigens) gelandet (NRW), mein Pferd genießt Vollpension, für einen Preis von dem ich in Süddeutschland nur hätte träumen können:-D, bekommt 2 mal täglich Kraftfutter, ist NIE krank (Bronchien o.Ä.), und die ständige Bewegung ist eine gewissen Grundkondition gegeben, selbst wenn man nicht jeden TAg reiten kann.
      Wir haben einen Reitplatz, ein Roundpen, die Halle der Nachbarin kann gegen 3 Euro pro Benutzung genutzt werden (was bei 186,- Euro Vollopension nicht wirklich die Welt ist). UND: Der Laufstall ist KEIN "Matschloch!, teils Sandflächen zum toben u galoppieren, teils befestigter Boden, und beides wird 2 Mal täglich abgeäppelt!

      Er ist auch ÜBERHAUPT nicht "fauler" deshalb, im Gegenteil!!!
      Ausgeglichen, aber gaaaanz fein zu reiten und immer "wach". Viel besser als während der Boxenzeit. Würde das nie wieder tun (hatte ich auch nur wegen des angepriesenen Freigangs gemacht), und ja, auch für mich ist es Tierquälerei Pferde 22-23 Stunden am Tag vergittert stehen zu haben!

      Vor allem, wie ist es, wenn Du mal in eine Prüfungsphase kommst (ich weiß ja nicht wie alt Du bist) und viel lernen musst???
      DA wirst Du froh sein, UND Deine Eltern wenn Du auch mal EINEN Tag vor der Prüfung nicht MUSST. Ich war lange berufstätig, und habe das Pferd selbst finanziert, habe mich allerdings sehr spät dazu entschlossen das Abi auf dem 2. Bildungsweg nachzuholen, habe weite Fahrtwege und muss viel tun für die guten Noten^^. Als "Belohnung" haben meien Eltern das Pferd nun übernommen, da dies finanziell sonst nicht gehen würde (auch nur, weil ich das Pferd 7 Jahre selbst finanziert habe, und sie "das mit dem Abi" super finden). ICH KÖNNTE gar nciht jeden Tag reiten, wir haben teils in 10 TAgen 5 Klausuren, 1 Test, udn 2 Referate zu halten gehabt.
      DA bin ich froh um meine ABSOLUT ZUVERLÄSSIGE sehr pferdeerfahrene RB, UND vor allem um den LAufstall, ohne diesen tollen Stall+ die tolle Pflege ihrer Einsteller der Stallbesitzer,hätte ich keine Sekunde Ruhe beim lernen.

      Angenommen Du brichst dir mal das Bein, den Arm, oder Finger, whatever, da ist das mit der Koppel schon eine feine Sache..
      Außerdem soll man Pferden ja auhc Abwechslung bieten, es ist soooo toll wenn man dem Pferd mal einen Ruhetag gönnt, und mal einfach nur spazieren geht! Die Mitarbeit am nächsten Tag ist viel besser, und das Vertrauensverhältnis festigt sich. ODer mal Bodenarbeit longieren, etc..
      DAs schadet für das Turnier auch nicht, wenn Du Dein Pferd an "ploppende" Regenschirme, Planen, Müllsäcke gewöhnst.

      Eine Bekannte reitet erfolgreich M-Dressur, ihr Pferd steht den ganzen Tag draußen, ich hab selten ein cooleres Pferd auf dem Turnier erlebt....

      Einmal haben sie ein Pferd übernommen, mit diesem konnte man kaum vor die Tür gehen, an Arbeit war NICHT zu denken, die haben sie erstmal an die Herde gewöhnt und 3 Wochen den ganzen Tag rausgestellt (nur nachts drin), danach war sie wie ausgewechselt und man konnte anfangen (von vorne allerdings, aber zumindest war es dann machbar). Sie hatte wohl vorher dressurmäßig nicht so "funktioniert" wie sie sollte...

      Ich möchte mit meinen ganzen "Geschichten" einfach nur zeigen, dass es das allerbeste ist was man machen kann, den Pferden soviel freie Bewegung wie möglich zu bieten. Für deren Gemüt, ihre KÖRPERLICHE Gesundheit (Atemwege, Bänder, Sehnen, Muskulatur, Grundkondition, usw...)

      Steht nicht auch in den FN-Richtlinien vorn was NEttes zum Thema " Haltung so artgerecht wie möglich" drin??? HAlt das Deinen Eltern mal unter die Nase, da sehen sie vielleicht ein dass sich Turnierreiten und Auslauf so ganz und gar nicht widersprechen.

      Und wie gesagt, in erster Linie werden sie ja ursprüglich für DICH das Pferd angeschafft haben um DICH glücklich zu machen, und wenn Du unglücklich bist, wenn Dein Pferd nur zum reiten rauskommt, Respekt, da bist Du eine der wenigen "Mädels" aus dem "Turnierklischee", die etwas gelernt hat, und sich TROTZ sovieler Missstände die in der Pferdehaltung herrschen geschafft hat ihre eigene Meinung zu bilden, die völlig super ist!!! REspekt und ganz großes Lob an Dich!!!

      Was die Mehrheit leider(!) tut (weil es auch viel zu wenig andere Möglichkeiten gibt, und es zudem auch noch erlaubt ist Pferde "so" zu halten)heißt noch lange nicht dass es gut ist.

      Wie oft schaut die MEHRHEIT weg, wenn jemand misshandelt oder verprügelt oder auf offener Straße ausgeraubt wird???! Das ist doch auch nicht richtig!!!

      Drücke Dir die Daumen dass Du Deine Eltern zur "Vernunft" bekommst, Du hast Ihnen einiges voraus (nicht böse gemeint, aber sie sollten lieber stolz drauf sein dass Ihre Tochter es schafft sich mal SELBST Gedanken über etwas zu machen, und nicht alles als "richtig" hinzunehmen nur weil es "nebenan" als selbstverständlich praktiziert wird!

      Liebe Grüße an die Eltern, ich würde mich echt sehr über positive NAchrichten (des Pferes wegen, und deinetwegen) freuen!
      Zuletzt geändert von Alisa; 29.12.2009, 15:36. Grund: Buchstabensalat
      Avatar: brauner Trakehnerwallach Novalis von Lafayette-Herzruf

      Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht

      Kommentar

      • garfield37
        • 19.06.2007
        • 224

        #23
        Beim Lesen deiner Beiträge kam mir das Gefühl, dass das Pferd für deine Eltern ein Prestigeobjekt ist und am besten in seiner sicheren Box aufgehoben ist und diese nur zum Turnierreiten verlässt. Da wirst du mit jeglichen Argumenten für eine artgerechtere Haltung auf taube Ohren treffen.
        Ich weiss ja nicht, wie alt du bist und ob du noch zur Schule gehst. Aber je mehr Zeit du bei deinem Pferd verbringen musst, weil du ihm ja Bewegung verschaffen musst, umso weniger bleibt für Hausaufgaben. Bleib doch einfach mal ein paar Wochen täglich 5 Stunden im Stall oder fahr zweimal hin, weil du das Pferd noch aufs Paddock stellen willst.
        http://www.stollenhof-pferdepension.de

        Kommentar

        • tendera
          • 26.05.2007
          • 232

          #24
          Zitat von Browny Beitrag anzeigen
          bei meinen eltern war es manchmal ganz hilfreich, wenn sie meine "spinnerei" sehen konnten.... und sich dann mit eigenen augen davon überzeugen konnten, dass es gar nicht so doof ist, was ich mir ausgedacht hatte....

          was evt. auch helfen könnte: einen von beiden als verbündeten bekommen - je nachdem, wer leichter zu überzeugen ist also z.B. mal nur mit deiner mutter den anderen stall angucken fahren....

          wenn ihnen turniererfolge so wichtig sind: gibt es im neuen stall evt. einen besonders guten trainer? oder eine freundin, die auch aufs turnier fährt? so argumente könnten doch auch helfen...
          Meine Mutter kennt den Stall schon, wir waren mal vor ein paar Wochen dort, haben uns alles angesehen und auch mit dem Sb gesprochen.
          Zuhause fing sie dann aber leider sofort an zu meckern, dass die Halle viel zu klein wäre (20x40 m) usw.
          Ok, groß ist eine 20x40er Halle nun wirklich nicht, aber sie selbst reitet nicht, also kann es ihr wohl egal sein.

          Zitat von garfield37 Beitrag anzeigen
          Beim Lesen deiner Beiträge kam mir das Gefühl, dass das Pferd für deine Eltern ein Prestigeobjekt ist und am besten in seiner sicheren Box aufgehoben ist und diese nur zum Turnierreiten verlässt. Da wirst du mit jeglichen Argumenten für eine artgerechtere Haltung auf taube Ohren treffen.
          Ich weiss ja nicht, wie alt du bist und ob du noch zur Schule gehst. Aber je mehr Zeit du bei deinem Pferd verbringen musst, weil du ihm ja Bewegung verschaffen musst, umso weniger bleibt für Hausaufgaben. Bleib doch einfach mal ein paar Wochen täglich 5 Stunden im Stall oder fahr zweimal hin, weil du das Pferd noch aufs Paddock stellen willst.
          Ja, das hab ich mir auch schon überlegt, aber letztlich ändert es ja nichts an der Situation an sich. Ich bin halt finanziell gesehen von ihnen abhängig, d.h solange sie für die monatlichen Kosten aufkommen, kann ich nicht einfach über ihren Kopf hinweg entscheiden - anderenfalls stände das Pferd nämlich schon längst woanders ....
          Ich kann's nur leider absolut nicht nachvollziehen, wie man Fakten dermaßen leumdnen kann ....

          @Alisa: Hab 'ne Pn


          Liebe Grüße

          Kommentar

          • fredi
            • 24.02.2006
            • 675

            #25
            Ich kann nur den Kopf schütteln über deine Eltern - eine glorreiche Idee habe ich leider auch nicht mehr.

            Kommentar

            • Alisa
              • 20.02.2003
              • 1069

              #26
              Zitat von fredi Beitrag anzeigen
              Ich kann nur den Kopf schütteln über deine Eltern - eine glorreiche Idee habe ich leider auch nicht mehr.
              -Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben^^.
              Avatar: brauner Trakehnerwallach Novalis von Lafayette-Herzruf

              Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht

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              • Sentano S
                Gesperrt
                • 30.05.2005
                • 5285

                #27
                meine Eltern hatten auch absolut keine Ahnung von Pferden,allerdings wollten sie imer nur das beste für Sentano!
                Und als ich in nach Ormesheim umstellte, ich ohne Führereschein ein Weg 90 Min mit Bus, wurde ich gefahren,Hauptsache dem Pferd ging es gut!
                Die fragten zwar ,warum, ich dann für das Pferd besser udn dan haben sie mcih unterstüttzt!
                Und uch habe viele Tiere mit nach Hause gebracht,alle wurden bis zu Tod liebevoll udn so artgerecht wie möglich versorgt und ernährt!

                Ich verstehe Deine Eltern nicht, denne kann doch egal sein wo das Pferd steht, DU udn Dein Pferd müssen sich da wohlfühlen! Und wenn sie sich mit Leuten aus dem jetzigen Stall gut verstehen, können sie doch nach wie vor Kontakt halten! Da ist es doch egal, ob DU udn das Pferd da stehen!

                Kommentar

                • Shalom
                  • 28.05.2009
                  • 839

                  #28
                  Hallo tendera,

                  für mich ist der Kernpunkt des Problems mit deinen Eltern folgender:

                  Sie wollen, dass du täglich reitest, Reitunterricht nimmst, Turniere gehst und erfolgreich bist. Sie sind ehrgeizig. Sie sehen das so, dass sie viel Geld in dein Hobby investieren und dabei "etwas herumkommen" soll.

                  Du hast eventuell andere Prioritäten. Dir geht es nicht in erster Linie um das reiten als Sport, sondern um das Zusammensein mit dem Tier. Umso mehr Druck deine Eltern dir machen, desto mehr verlierst du den Spaß am Turnierreiten und vielleicht auch am Reiten.

                  Es ist löblich, dass du dich für die artgerechte Haltung des Pferdes einsetzt. Angesichts der Vorgeschichte könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass dich tief in deinem Inneren nicht nur, und ich sage nicht nur (!) die Tierliebe dazu bewegt, einen Stallwechsel zu wünschen. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann stellst du vielleicht fest, dass NEBEN deiner Tierliebe auch der Punkt eine Rolle spielt, dass du dich mittlerweile an einem eher Freizeit-Orientierten Stall (ich habe es so verstanden, dass der neue Stall nicht unbedingt ein Turnierstall ist, sonst verbessere mich bitte) wohler fühlen würdest. Weil du dann ganz allgemein weniger (Leistungs-)Druck hättest. Insofern ist an dem Argument deiner Eltern vieleicht was dran. Ich will dir nicht unterstellen, dass du dein Pferd seltener reiten würdest. Ich könnte mir aber vorstellen, dass du aufgrund des Drucks den Wunsch verspürst, weniger erfolgsorientiert reiten zu müssen.

                  Der Ausweg aus deiner Situation ist ein offenes und ehrliches Gespräch mit deinen Eltern über eure Ziele. Warum wollen deine Eltern, dass du reitest? Warum willst du reiten? Welche Ziele habt ihr?

                  In diesem Gespräch solltet ihr schauen, inwieweit ihr übereinstimmt. Lass den Stallwechsel da ganz raus, redet nur über eure Ziele und Motive in Bezug auf den Reitsport.

                  Versucht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Und danach könnt ihr erneut über den Stallwechsel nachdenken und reden.

                  Es gilt dann, deine Eltern unter Umständen davon zu überzeugen, dass du trotz des Stallwechsels weiterhin Turniere reitest und erfolgsorientiert reitest. Oder, wenn du das gar nicht möchtest, müssen deine Eltern verstehen, dass du lieber freizeitmäßig reiten möchtest. Eventuell versagen sie dir dann ihre finanzielle Unterstützung.

                  Überlege dir, wie weit du gehen willst, um deine Belange durchzusetzen.

                  Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Gedanken ein wenig helfen.
                  http://www.magazin-pferderecht.de

                  Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

                  Kommentar

                  • tendera
                    • 26.05.2007
                    • 232

                    #29
                    Zitat von Sentano S Beitrag anzeigen
                    meine Eltern hatten auch absolut keine Ahnung von Pferden,allerdings wollten sie imer nur das beste für Sentano!
                    Und als ich in nach Ormesheim umstellte, ich ohne Führereschein ein Weg 90 Min mit Bus, wurde ich gefahren,Hauptsache dem Pferd ging es gut!
                    Die fragten zwar ,warum, ich dann für das Pferd besser udn dan haben sie mcih unterstüttzt!
                    Und uch habe viele Tiere mit nach Hause gebracht,alle wurden bis zu Tod liebevoll udn so artgerecht wie möglich versorgt und ernährt!

                    Ich verstehe Deine Eltern nicht, denne kann doch egal sein wo das Pferd steht, DU udn Dein Pferd müssen sich da wohlfühlen! Und wenn sie sich mit Leuten aus dem jetzigen Stall gut verstehen, können sie doch nach wie vor Kontakt halten! Da ist es doch egal, ob DU udn das Pferd da stehen!
                    90 Minuten, da würden die mir einen Vogel zeigen also nichts gegen dich, ich find's gut und mir wäre es auch ziemlich egal wie weit ich fahren müsste, solange es dem Pferd gut geht.


                    Zitat von Shalom Beitrag anzeigen
                    Hallo tendera,

                    für mich ist der Kernpunkt des Problems mit deinen Eltern folgender:

                    Sie wollen, dass du täglich reitest, Reitunterricht nimmst, Turniere gehst und erfolgreich bist. Sie sind ehrgeizig. Sie sehen das so, dass sie viel Geld in dein Hobby investieren und dabei "etwas herumkommen" soll.

                    Du hast eventuell andere Prioritäten. Dir geht es nicht in erster Linie um das reiten als Sport, sondern um das Zusammensein mit dem Tier. Umso mehr Druck deine Eltern dir machen, desto mehr verlierst du den Spaß am Turnierreiten und vielleicht auch am Reiten.
                    Das trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Die Sache ist nur die, dass ich früher wirklich gerne (Turniere geritten bin), jeden Tag am Stall war und mich auch auf's Reiten gefreut habe, nur irgendwann fing es dann an, dass meine Eltern sich total in die Sache reinsteigerten (Turniere, Reiten, Training usw. ) und da war bei mir irgendwie Schluss. Ich bin ihnen wirklich dafür dankbar, dass sie das alles finanzieren, aber wenn ich damals gewusst hätte, dass es mal so 'enden' würde, hätte ich nie angefangen zu reiten, nie.

                    Viele wünschen sich wahrscheinlich Eltern, die sie unterstützen, hinter ihnen stehen usw. , aber trotzdem sollte man sich vor Augen führen wessen Hobby es eigentlich ist. Es ist ja auch nicht so, dass es sich um einen Tennisschläger handelt, den man bei akuter Unlust einfach mal in der Ecke liegen lässt, dass ein Pferd ein Lebewesen mit Bedürfnissen ist, scheint ihnen aber irgendwie entgangen zu sein - leider ....

                    Insofern ist an dem Argument deiner Eltern vieleicht was dran. Ich will dir nicht unterstellen, dass du dein Pferd seltener reiten würdest. Ich könnte mir aber vorstellen, dass du aufgrund des Drucks den Wunsch verspürst, weniger erfolgsorientiert reiten zu müssen.
                    Doch, damit hast Du ja vollkommen Recht, das stimmt schon, aber in erster Linie (!) geht es mir wirklich nur darum, dass das Pferd artgerecht gehalten wird. Dass der Leistungsdruck dann wegfiele, spielt zwar auch eine Rolle, aber selbst angenommen meine Eltern würden jetzt sagen "Ok, mach mit dem Pferd was Du für richtig hälst, wenn Du Turniere reiten möchtest, in Ordnung, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm" , damit wäre der Leistungsdruck ja erstmal beiseite, aber an der Haltung selbst würde sich nichts ändern - zufrieden wäre ich mit so einer 'Lösung' nicht.

                    Auch wenn es hier vielleicht nicht so rüberkommt,ich bin meinen Eltern wirklich dankbar, dass sie mir das Pferd finanzieren, aber trotzdem sollte doch das Wohl des Pferdes an erster Stelle stehen und aus dem Grund kann ich das Verhalten meiner Eltern absolut nicht nachvollziehen.
                    Ihr Ehrgeiz in allen Ehren, aber ich find's schon traurig, dass sie nicht einmal merken, dass ich mich so nur noch mehr in die entgegengesetzte Richtung bewege.

                    Vielen lieben Dank für den langen Beitrag, ein Gespräch ist wohl unumgänglich, aber ich hoffe, dass sich da irgendein Kompromiss zu Gunsten des Pferdes finden lässt.


                    Liebe Grüße

                    Kommentar

                    • Kat
                      • 12.05.2004
                      • 3536

                      #30
                      Auwei...solche Eltern können schrecklich sein, abgeschwächte Form der Eiskunstlaufeltern

                      Ich würde mir wünschen, dass meine Eltern ein bisschen mehr "Ehrgeiz" bezüglich des Reitens hätten, aber die sehen das nur als Spleen an, und verstehen nicht, dass Training teuer ist, man dies und das alles braucht um reiterlich weiterzukommen...naja. Aber so ist das natürlich in die andere Richtung sehr extrem, und da kann ich verstehen, dass dir das reiten vergrätzt wird.

                      Zuerst einmal würde ich auch offen darüber reden, dass dir der Leistungsdruck momentan zu schaffen macht evt. auch der in der Schule, und du zuerst einmal die Motivation am reiten und an Turnieren wiederfinden musst, was in einem Turnierstall natürlich schwer fällt.
                      Dann würde ich evt. erwähnen, dass es auch für die Motivation deines Pferdes von Vorteil ist, mehr Auslauf zu haben.
                      Seid ihr beide wieder mit Spaß bei der Arbeit, ist auch der Erfolg eher da (ich weiß ja nicht, wie erfolgreich oder auch nicht ihr derzeit seid. Hat das vielleicht abgenommen? Dann wären das oben ja 2 Gründe dafür)

                      Auch in einer 20x 40 Halle kann man ganz ordentlich trainieren (was reitest du überhaupt?) und zum Training sollte man sowieso besser auch mal auf andere Plätze fahren, um dem Pferd den Turnierstress zu mindern (dadurch dass es ja öfter woanders geritten wird). D.h. du könntest dann zum Training ja zu einem guten Trainer fahren, hättest aber auch mal Luft um einfach etwas Spaß beim reiten zu haben weil du nicht ständig unter Beobachtung stehst.

                      Wenn deine Eltern nicht so sehr auf die Bedürfnisse eines Pferdes achten, vielleicht verstehen sie dann, dass du so nicht mehr weitermachen kannst.
                      Klatsch und Tratsch im Stall, ständiges zurechtweisen wie du was mit dem Pferd machen musst, zuviel Druck, etc.
                      Ein Teenie braucht auch Luft und Freiraum um sich zu entfalten. Vielleicht zieht ja diese Schiene?!?
                      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                      Kommentar


                      • #31
                        Zitat von Alisa Beitrag anzeigen
                        Was sind das denn für Zustände?
                        Mal davon abgesehen dass ich als Kind/Jugendliche auch immer ein eigenes Pferd wollte... Ich habe keines bekommen, meine Eltern haben immer gesagt, wenn ich alt genug wäre könnte ich mir selbst eines finanzieren.

                        Ich würde da ansetzen:
                        Deine Eltern haben Dir doch sicher (damals) ein PFerd gekauft um die Tochter GLÜCKLICH zu machen, oder nicht? Eltern lieben ja im Normalfall ihre Kinder.

                        So würde ich versuchen zu argumentieren, dass Du es zwar verstehen kannst dass sie schön finden Dich "gut" auch dem Turnier zu sehen, aber Dir das Pferd NOCH wichtiger ist als die Erfolge, denn wenn man das verstanden hat, wird meist alles etwas ungezwungener. Und seit wann wirkt sich UNGEZWUNGENHEIT negativ auf Erfolge aus?

                        Ich persönlich war ganz froh dass es so gelaufen ist, ich habe mich dann nämlich für einen Laufstall entschieden, wir waren aus privaten Gründen mal in einem Boxenstall gelandet, es hieß Freilauf tägl. gewährleistet, die Praxis sah dann so aus, dass man bei einer sowieso schon extrem hohen Boxenmiete noch DRAUFZAHLEN musste. Lange waren wir da nicht, und ich hab außerdem gesehen dass es für mein PFerd nichts ist. Klar, die anderen kannten es ja (leider) nicht anders, da hieß es dann die "spinnen" halt, beim reiten.
                        ZUm einreiten war er bei Freunden, mit täglichem Koppelgang von morgens bis Abends in der Herde, auch im Winter (Rauhfutter dann draußen), eine solche Lösung ist als Boxenhaltung auch noch vertretbar, habe es am Gemüt meines Pferdes bemerkt.
                        Aber dann einige Zeit danach, dieser reine "Boxenstall", ging gar nicht...

                        Zum Glück bin ich nun wieder in einem LAG-LAufstall (4 Sterne übrigens) gelandet (NRW), mein Pferd genießt Vollpension, für einen Preis von dem ich in Süddeutschland nur hätte träumen können:-D, bekommt 2 mal täglich Kraftfutter, ist NIE krank (Bronchien o.Ä.), und die ständige Bewegung ist eine gewissen Grundkondition gegeben, selbst wenn man nicht jeden TAg reiten kann.
                        Wir haben einen Reitplatz, ein Roundpen, die Halle der Nachbarin kann gegen 3 Euro pro Benutzung genutzt werden (was bei 186,- Euro Vollopension nicht wirklich die Welt ist). UND: Der Laufstall ist KEIN "Matschloch!, teils Sandflächen zum toben u galoppieren, teils befestigter Boden, und beides wird 2 Mal täglich abgeäppelt!

                        Er ist auch ÜBERHAUPT nicht "fauler" deshalb, im Gegenteil!!!
                        Ausgeglichen, aber gaaaanz fein zu reiten und immer "wach". Viel besser als während der Boxenzeit. Würde das nie wieder tun (hatte ich auch nur wegen des angepriesenen Freigangs gemacht), und ja, auch für mich ist es Tierquälerei Pferde 22-23 Stunden am Tag vergittert stehen zu haben!

                        Vor allem, wie ist es, wenn Du mal in eine Prüfungsphase kommst (ich weiß ja nicht wie alt Du bist) und viel lernen musst???
                        DA wirst Du froh sein, UND Deine Eltern wenn Du auch mal EINEN Tag vor der Prüfung nicht MUSST. Ich war lange berufstätig, und habe das Pferd selbst finanziert, habe mich allerdings sehr spät dazu entschlossen das Abi auf dem 2. Bildungsweg nachzuholen, habe weite Fahrtwege und muss viel tun für die guten Noten^^. Als "Belohnung" haben meien Eltern das Pferd nun übernommen, da dies finanziell sonst nicht gehen würde (auch nur, weil ich das Pferd 7 Jahre selbst finanziert habe, und sie "das mit dem Abi" super finden). ICH KÖNNTE gar nciht jeden Tag reiten, wir haben teils in 10 TAgen 5 Klausuren, 1 Test, udn 2 Referate zu halten gehabt.
                        DA bin ich froh um meine ABSOLUT ZUVERLÄSSIGE sehr pferdeerfahrene RB, UND vor allem um den LAufstall, ohne diesen tollen Stall+ die tolle Pflege ihrer Einsteller der Stallbesitzer,hätte ich keine Sekunde Ruhe beim lernen.

                        Angenommen Du brichst dir mal das Bein, den Arm, oder Finger, whatever, da ist das mit der Koppel schon eine feine Sache..
                        Außerdem soll man Pferden ja auhc Abwechslung bieten, es ist soooo toll wenn man dem Pferd mal einen Ruhetag gönnt, und mal einfach nur spazieren geht! Die Mitarbeit am nächsten Tag ist viel besser, und das Vertrauensverhältnis festigt sich. ODer mal Bodenarbeit longieren, etc..
                        DAs schadet für das Turnier auch nicht, wenn Du Dein Pferd an "ploppende" Regenschirme, Planen, Müllsäcke gewöhnst.

                        Eine Bekannte reitet erfolgreich M-Dressur, ihr Pferd steht den ganzen Tag draußen, ich hab selten ein cooleres Pferd auf dem Turnier erlebt....

                        Einmal haben sie ein Pferd übernommen, mit diesem konnte man kaum vor die Tür gehen, an Arbeit war NICHT zu denken, die haben sie erstmal an die Herde gewöhnt und 3 Wochen den ganzen Tag rausgestellt (nur nachts drin), danach war sie wie ausgewechselt und man konnte anfangen (von vorne allerdings, aber zumindest war es dann machbar). Sie hatte wohl vorher dressurmäßig nicht so "funktioniert" wie sie sollte...

                        Ich möchte mit meinen ganzen "Geschichten" einfach nur zeigen, dass es das allerbeste ist was man machen kann, den Pferden soviel freie Bewegung wie möglich zu bieten. Für deren Gemüt, ihre KÖRPERLICHE Gesundheit (Atemwege, Bänder, Sehnen, Muskulatur, Grundkondition, usw...)

                        Steht nicht auch in den FN-Richtlinien vorn was NEttes zum Thema " Haltung so artgerecht wie möglich" drin??? HAlt das Deinen Eltern mal unter die Nase, da sehen sie vielleicht ein dass sich Turnierreiten und Auslauf so ganz und gar nicht widersprechen.

                        Und wie gesagt, in erster Linie werden sie ja ursprüglich für DICH das Pferd angeschafft haben um DICH glücklich zu machen, und wenn Du unglücklich bist, wenn Dein Pferd nur zum reiten rauskommt, Respekt, da bist Du eine der wenigen "Mädels" aus dem "Turnierklischee", die etwas gelernt hat, und sich TROTZ sovieler Missstände die in der Pferdehaltung herrschen geschafft hat ihre eigene Meinung zu bilden, die völlig super ist!!! REspekt und ganz großes Lob an Dich!!!

                        Was die Mehrheit leider(!) tut (weil es auch viel zu wenig andere Möglichkeiten gibt, und es zudem auch noch erlaubt ist Pferde "so" zu halten)heißt noch lange nicht dass es gut ist.

                        Wie oft schaut die MEHRHEIT weg, wenn jemand misshandelt oder verprügelt oder auf offener Straße ausgeraubt wird???! Das ist doch auch nicht richtig!!!

                        Drücke Dir die Daumen dass Du Deine Eltern zur "Vernunft" bekommst, Du hast Ihnen einiges voraus (nicht böse gemeint, aber sie sollten lieber stolz drauf sein dass Ihre Tochter es schafft sich mal SELBST Gedanken über etwas zu machen, und nicht alles als "richtig" hinzunehmen nur weil es "nebenan" als selbstverständlich praktiziert wird!

                        Liebe Grüße an die Eltern, ich würde mich echt sehr über positive NAchrichten (des Pferes wegen, und deinetwegen) freuen!
                        Hallo Alisa,
                        Dein post ist supergut,mit das beste was ich hier gelesen habe.
                        Schöne Grüße an Dich und alle Anderen.
                        Viel Glück im Stall wünsche ich Euch.

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                        • Friesenfreunde
                          • 27.02.2009
                          • 66

                          #32
                          Hallo,
                          wir haben auch so ein Mädel im Stall. die schon gerne ihr Pferd woanders hingestellt hätte, u.a. wegen eines besseren Unterrichtes, aber die Eltern fahren die Tochter lieber 15 km einmal die Woche zum Unterricht, als den Stall zu wechseln, weil die Stallfreunde eben so wichtig sind.
                          Natrlich ist eine Stallgemeinschaft wichtig, Sozialkontakte auch für arme hobbyleidgeprüfte Eltern ein wesentlicher Erholungseffekt, aber..... genau diesen Sozialkontakt brauchen die Vierbeiner auch.
                          Ich denke im Augenblick auch über eine Veränderung nach, wegen der Tiere, dabei verliere ich auch einige sehr liebgewonnene Menschen, aber an manchen Dingen kann ich einfach nicht mehr vorbeischauen und muss Prioritäten setzen.
                          Ich habe die Verantwortung für diese Tiere übernommen, weil ich den Sport und das Pferd ansich sehr mag und genau aus diesen Gründen darf ich aus liebgewonnener Bequemlichkeit nicht handlungsunfähig werden.

                          Deine Eltern haben durch die gewohnte Situation das Sehen und Hören verlernt, "es war schon immer so und deshalb ist es gut".
                          Bequemlichkeit ist einfach, denn das Kennenlernen neuer Situationen und Menschen ist anstrengend, weil unbekannt.
                          Boxenhaltung ist Tierquälerei, aber sie ist bequem und einfach : kein Rein- und Rausbringen, kein schmutziges Pferd, kein Verletzungsrisiko ( mal von dem Abstumpfen abgesehen...)
                          Ich habe einen Friesen- ein wirklich schönes Pferd, lange Mähne, Puschel, Schweif bodenlang, ein putzintensives Pferd, dass es kaum zu beschreiben ist.
                          Er lebte auch 7 Jahre lang in seiner Box - er hätte sich ja wälzen können oder die Mähne ausreißen, oder ?
                          Ein völlig abgestumpftes Tier, leistungsmüde, lebensmüde (?), traurige Augen, Ekzeme am ganzen Körper - er "war Allergiker, gegen alles, sogar gegen Gras !".
                          Nichts hat er, er ist kerngesund, quietschfidel und tobt wie ein Irrer täglich draußen rum ( na gut das Futter hab ich gewechselt und schmiere mit Ballistol ),er frisst frisches Gras, er beißt sich, schlägt aus, lässt sich die Mähne von anderen Pferden ausreißen und lebt wieder. Keine Ekzeme mehr - waren alle aus Frust zusammengescheuert.
                          Jetzt kann er lernen und wie. (Siehe dazu Rasse- Thread)
                          Isolation bedeutet bei Lebewesen jeder Art immer das gleiche, es ist Quälerei - ( Isolationshaft !?!) und ist immer unwürdig.
                          Mein Vater ( Jahrgang 1915 ) hat immer gesagt : Kind, erlebe ich einmal, dass du nicht nachdenkst über das Tier mit dem du lebst und zusammenarbeitest, dann betrittst du solange ich lebe, keinen Stall mehr.
                          Und das hat er ernst gemeint.
                          Deine Eltern sollten froh sein, dass sie keinen dummen Mitläufer groß gezogen haben, sondern ein denkendes verantwortungsbewusstes Wesen, die auch noch weiß, was sie will. ( keine Turniere reiten!Muss man nämlich nicht ), lass sie all die Einträge hier lesen , manchmal brauchen auch Eltern Denkanstöße.
                          Tu deinem Pferd alle Liebe und bewege es so viel du kannst, drehe in der "Behandlungszeit deiner Eltern" deine Gedanken um : Du reitest nicht, weil sie dich zwingen, oder du dich aufs Pferd zwingen musst, um es zu bewegen, sondern du musst reiten, damit dein Pferd wenigstens von dir die Beachtung und Bewegung erhält, die es in der Box nicht bekommt.
                          Du musst es jetzt besonders beachten, ansonsten kannst du besser die Entscheidung treffen, es zu verkaufen - in einen Stall und zu Menschen, die das bieten, was du bei deinen Eltern nicht erreichen kannst und du dir für es wünschst.

                          Kommentar


                          • #33
                            Zitat von Friesenfreunde Beitrag anzeigen
                            Hallo,
                            wir haben auch so ein Mädel im Stall. die schon gerne ihr Pferd woanders hingestellt hätte, u.a. wegen eines besseren Unterrichtes, aber die Eltern fahren die Tochter lieber 15 km einmal die Woche zum Unterricht, als den Stall zu wechseln, weil die Stallfreunde eben so wichtig sind.
                            Natrlich ist eine Stallgemeinschaft wichtig, Sozialkontakte auch für arme hobbyleidgeprüfte Eltern ein wesentlicher Erholungseffekt, aber..... genau diesen Sozialkontakt brauchen die Vierbeiner auch.
                            Ich denke im Augenblick auch über eine Veränderung nach, wegen der Tiere, dabei verliere ich auch einige sehr liebgewonnene Menschen, aber an manchen Dingen kann ich einfach nicht mehr vorbeischauen und muss Prioritäten setzen.
                            Ich habe die Verantwortung für diese Tiere übernommen, weil ich den Sport und das Pferd ansich sehr mag und genau aus diesen Gründen darf ich aus liebgewonnener Bequemlichkeit nicht handlungsunfähig werden.

                            Deine Eltern haben durch die gewohnte Situation das Sehen und Hören verlernt, "es war schon immer so und deshalb ist es gut".
                            Bequemlichkeit ist einfach, denn das Kennenlernen neuer Situationen und Menschen ist anstrengend, weil unbekannt.
                            Boxenhaltung ist Tierquälerei, aber sie ist bequem und einfach : kein Rein- und Rausbringen, kein schmutziges Pferd, kein Verletzungsrisiko ( mal von dem Abstumpfen abgesehen...)
                            Ich habe einen Friesen- ein wirklich schönes Pferd, lange Mähne, Puschel, Schweif bodenlang, ein putzintensives Pferd, dass es kaum zu beschreiben ist.
                            Er lebte auch 7 Jahre lang in seiner Box - er hätte sich ja wälzen können oder die Mähne ausreißen, oder ?
                            Ein völlig abgestumpftes Tier, leistungsmüde, lebensmüde (?), traurige Augen, Ekzeme am ganzen Körper - er "war Allergiker, gegen alles, sogar gegen Gras !".
                            Nichts hat er, er ist kerngesund, quietschfidel und tobt wie ein Irrer täglich draußen rum ( na gut das Futter hab ich gewechselt und schmiere mit Ballistol ),er frisst frisches Gras, er beißt sich, schlägt aus, lässt sich die Mähne von anderen Pferden ausreißen und lebt wieder. Keine Ekzeme mehr - waren alle aus Frust zusammengescheuert.
                            Jetzt kann er lernen und wie. (Siehe dazu Rasse- Thread)
                            Isolation bedeutet bei Lebewesen jeder Art immer das gleiche, es ist Quälerei - ( Isolationshaft !?!) und ist immer unwürdig.
                            Mein Vater ( Jahrgang 1915 ) hat immer gesagt : Kind, erlebe ich einmal, dass du nicht nachdenkst über das Tier mit dem du lebst und zusammenarbeitest, dann betrittst du solange ich lebe, keinen Stall mehr.
                            Und das hat er ernst gemeint.
                            Deine Eltern sollten froh sein, dass sie keinen dummen Mitläufer groß gezogen haben, sondern ein denkendes verantwortungsbewusstes Wesen, die auch noch weiß, was sie will. ( keine Turniere reiten!Muss man nämlich nicht ), lass sie all die Einträge hier lesen , manchmal brauchen auch Eltern Denkanstöße.
                            Tu deinem Pferd alle Liebe und bewege es so viel du kannst, drehe in der "Behandlungszeit deiner Eltern" deine Gedanken um : Du reitest nicht, weil sie dich zwingen, oder du dich aufs Pferd zwingen musst, um es zu bewegen, sondern du musst reiten, damit dein Pferd wenigstens von dir die Beachtung und Bewegung erhält, die es in der Box nicht bekommt.
                            Du musst es jetzt besonders beachten, ansonsten kannst du besser die Entscheidung treffen, es zu verkaufen - in einen Stall und zu Menschen, die das bieten, was du bei deinen Eltern nicht erreichen kannst und du dir für es wünschst.
                            Eine Freundin von mir,68 Jahre jung,deren Vater Tierarzt war,in der Stadt der Pferde in D,hätte es nicht besser schreiben können.
                            Schöne Grüße von einer Pferdefrau,seit 40 Jahren.

                            Kommentar

                            • Miggy
                              • 25.02.2008
                              • 27

                              #34
                              Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen.
                              Wie alt bist Du? Ich vermute das Du noch zur Schule gehst!? Zieht denn das Argument nicht das du lernen musst, und die Schule nicht einfacher wird. Das Du möglichst sehr erfolgreich deinen Abschluss machen möchtest und daher vermutlich an manchen Tagen weniger Zeit für das Pferd hättest, es ihm aber aufgrund des Auslaufs keine Bewegungseinschränkungen entstehen würden.... Das Du ehrgeiz in die Berufliche Zukunft zeigst, was ja nun wirklich sehr wichtig ist. Zumal es langfristig dann mit Arbeit etc ohnehin zeitknapper fürs pferd wird.

                              Kommentar

                              • tendera
                                • 26.05.2007
                                • 232

                                #35
                                Also, es gibt Neuigkeiten, aber solange noch nichts feststeht, halte ich mich
                                damit lieber noch zurück. Möchte euch an dieser Stelle nochmal für all eure Antworten danken, die Mühe war (so wie es aussieht ) nicht umsonst.


                                Liebe Grüße

                                Kommentar

                                • Dickerchen
                                  • 20.10.2009
                                  • 470

                                  #36
                                  Hallo tendera,
                                  was ist denn inzwischen so passiert? Dein letztes Posting ist ja jetzt schon einen Monat her. Bist Du mit Deinen Eltern übereingekommen?

                                  Kommentar

                                  • tendera
                                    • 26.05.2007
                                    • 232

                                    #37
                                    Oh, war eine ziemlich lange Zeit gar nicht mehr hier im Forum aktiv, tut mir leid, dass ich den Thread so offen gelassen habe. Es gibt aber super gute Neuigkeiten, meine Geduld und Konsequenz haben sich ausgezahlt!
                                    Stehen nun seit einigen Monaten in einem recht kleinen Privatstall, in dem die Pferde jeden Tag, bei Wind und Wetter, von morgens früh bis abends spät draußen stehen.
                                    Als vor einigen Wochen 'Du armes Pferd - Geliebt, gequält, gedemütigt' ausgestahlt wurde, habe ich meinen Eltern nahegelegt, sich das mal anzugucken (zu dem Zeitpunkt standen wir aber bereits im neuen Stall), um das neu Erlernte zu festigen.

                                    Liebe Grüße & vielen lieben Dank nochmal für die virtuelle Unterstützung!
                                    Zuletzt geändert von tendera; 01.12.2010, 19:33.

                                    Kommentar

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