Gekochte Futterkartoffeln füttern ???

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  • rooby94
    PREMIUM-Mitglied
    • 08.03.2006
    • 12634

    #61
    habe mich mal eine zeitlang -zwangsweise- mit dem thema BARFEN bei hunden auseinandersetzen müssen... "biologisch artgerechte fütterung" eben
    unsere dogge bekam 2 kg frischfleisch pro tag- unter frischfleisch fallen auch dinge, von deren existenz ich noch nicht mal vorher geträumt hatte!!!

    prinzipiell ist eine "biologisch artgerechte fütterung" mit sicherheit super- dazu gehören beim hund aber definitiv keine getreideflocken, gewürzte chappihappen aus der dose usw.
    ebensowenig kartoffeln beim pferd...

    wenn ich mir aber ehrlich gesagt um die ernährung meiner familie so viele gedanken machen würde, wie andere menschen um ihr tierfutter, hätte ich für nix anderes mehr zeit!

    Kommentar

    • CoFan
      • 02.03.2008
      • 15252

      #62
      Zitat von rooby94 Beitrag anzeigen
      wenn ich mir aber ehrlich gesagt um die ernährung meiner familie so viele gedanken machen würde, wie andere menschen um ihr tierfutter, hätte ich für nix anderes mehr zeit!
      Uijuijui, da ist dann aber auch Flexibilität angesagt, Hund, Pferde, und noch Menschen BARFEN .... und nicht vergessen, die Inkredenzien immer nur bei abnehmendem Mond ernten!!

      Manchmal ist weniger auch mehr, wenn man nur mal die grundlegenden Unterschiede verstanden hat!!

      Kommentar

      • Sir Alfred
        • 19.02.2007
        • 2054

        #63
        Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
        ...Vieles war aber einfach durch Mangelsituationen üblich geworden, und da würde ich die Verfütterung von Kartoffeln gefühlsmässig einordnen. Das hatte der Bauer so und so auf dem Acker, wurde oft für die 2beinigen Esser zubereitet, für die Schweine (die auf jedem Hof waren) so und so -also was liegt da näher, als es auch als Futtermittel für die Arbeitspferde einzusetzen...
        ..da verläßt dich aber dein Gefühl!

        Die Kartoffel war früher wesentlich wertvoller wie heute und kam nur bei besonders guten Kartoffelernten in Betracht. Es wurden nur ausgesuchte gesunde und ausgereifte Kartoffeln ohne Keime verwendet. Sogenannte 'Schweinekartoffeln' kamen bei der Pferdefütterung keinesfalls zum Einsatz.
        Da die Kartoffel arm an Mineralstoffen ist, wurde dem Futter zusätzlich Futterkalk und Viehsalz zugeführt. Da man auf gutes Durchkauen zu achten hatte, wurde Spreu und Häcksel von Daumenlänge daruntergemischt.
        Die Kartoffeln können roh*) (zerkleinert), gedämpft und gedämpft-gesäuert, verfüttert werden. Die Kartoffel kam hauptsächlich als Haferersatz (Verhältnis:1:3) und überwiegend ab Herbst bis spätestens Anfang März zum Einsatz.

        *) Bei langsamer Gewöhnung vermag ein ausgewachsenes Pferd in schwerer Arbeit, ohne Gefahr bis zu 30 kg rohe Kartoffel je Tag zu verzehren.
        Zuletzt geändert von Sir Alfred; 11.04.2008, 09:32.

        Kommentar

        • CoFan
          • 02.03.2008
          • 15252

          #64
          Zitat von Sir Alfred Beitrag anzeigen
          ..da verläßt dich aber dein Gefühl!
          ... hmm wenn ich mir das genau durchlese, habe ich nicht so ganz unrecht. Und ich gewinne den Eindruck dass ich mich auf mein Gefühl verlassen kann. Denn die Schlussfolgerung für mich war ja (ohne genaue Kenntnis der Sachlage), ich sehe keinen Grund, meinem Pferd Kartoffeln zu füttern.
          Du schreibst ja selbst, K wurden als Haferersatz gefüttert. Und weshalb wurde der Hafer ersetzt?

          Aber Deine Ausführungen finde ich super interessant, denn sie zeigen ja auch, dass bei der Verfütterung von Kartoffeln an Pferde einiges zu beachten ist. Und auf den Punkt "Arbeitspferde" bei "schwerer Arbeit" im Unterschied zu unseren heutigen Sportpferden sind wir vorher ja noch gar nicht eingegangen.

          Kommentar

          • rooby94
            PREMIUM-Mitglied
            • 08.03.2006
            • 12634

            #65
            ein arbeitspferd von früher wird ungefähr den gleichen energiebedarf gehabt haben, wie heute das komplette starterfeld eines a-springens, aber in 2 abteilungen...

            Kommentar

            • Sallycat
              • 05.05.2004
              • 1305

              #66
              Zitat von rooby94 Beitrag anzeigen
              ein arbeitspferd von früher wird ungefähr den gleichen energiebedarf gehabt haben, wie heute das komplette starterfeld eines a-springens, aber in 2 abteilungen...
              ....aber hatte nur ein Viertel der Futtermenge jedes Einzelstarters in der Krippe!
              Schöne Grüße

              Sallycat

              Kommentar

              • Alisea
                • 15.11.2006
                • 202

                #67
                Kartoffeln in der Pferdefütterung, igitt, wir sind doch keine Schweine. Lassen wir mal derartige Assoziationen außer acht - davon abgesehen sind die Kollegen mit der Steckdosennase überhaupt nicht übel - und beschäftigen uns mal ganz neutral mit der Kartoffel als Futtermittel. Kartoffeln gehören wie Maniok, Rüben und Möhren zu den Wurzeln und Knollen. Sie sind gekennzeichnet

                durch einen hohen Wassergehalt und damit einhergehend von geringer Haltbarkeit,
                geringen Rohfasergehalt und damit hoher Verdaulichkeit,
                einem hohen Anteil an Kohlenhydraten in Form von Stärke,
                einem geringen Eiweißgehalt,
                einem geringen Ca-Gehalt,
                einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen,
                einem hohem Gehalt an Vitaminen des B-Komplexes,
                einem meist hohem Verschmutzungsgrad und
                einem möglicherweise hohem Vorkommen an schädlichen Inhaltsstoffen, da Wurzeln und Knollen so ziemlich alles speichern, was man ihnen anbietet.
                Die Kartoffel stellt daher einen recht einseitig zusammengesetzten Energielieferanten für bevorzugt Arbeitspferde dar.

                Wieso also Kartoffeln an i.d.R. schon rundliche Freizeitpferde verfüttern? Kartoffeln als Beifutter bieten sich in folgenden Fällen an:

                Ein Pferd ist durch Krankheit oder sonstiges in einem abgemagerten Futterzustand und muß aufgepäppelt werden. Hier eignet sich die Kartoffel als "Dickmacher" per se aber auch als Auffüller des Basenvorrates, der gerade bei intensiver Fütterung in hohem Maße gestreßt wird.
                Älteren Pferden mit insbesonderen Zahnproblemen steht mit der Kartoffel ein eiweißarmes, hochverdauliches Futter mit hohem Vitamin-B-Gehalt zur Verfügung.
                Die Kartoffel als basenbildendes Zusatzfutter (reich an Kalisalzen!) kann einer Übersäuerung (Azidose) als Krankheiten auslösendem Risikofaktor entgegenwirken.
                Der hohe Vitamin-B-Gehalt der Kartoffel kann die Hufqualität und das Hufwachstum bei Pferden mit entsprechenden Problemen verbessern (Auch im Kontext mit der Azidose, welche sich in schlechtem Hufwachstum äußern kann).
                Auch findet sich ein Hinweis, dämpfigen Pferden Stechginster und Kartoffeln zu füttern (Auch hier dürfte die Wirkung der Kartoffel in einer Milderung einer respiratorischen Azidose begründet sein).

                Wie und wieviel Kartoffeln darf man füttern? Kartoffeln sollten trotz des damit verbundenen höheren Arbeitsaufwandes bevorzugt gekocht eingesetzt werden. Zum einen ist damit eine gründliche Reinigung der Kartoffeln von anhaftenden Verschmutzungen verbunden, zum anderen werden in der Kartoffel enthaltene schädliche Stoffe (Solanin, Trypsinhemmstoffe) deaktiviert. Kochen ist insbesondere für bereits keimende Kartoffeln und Kartoffeln mit grüner Schale unabdingbar, da diese einen besonders hohen Solaningehalt aufweisen. Außerdem wird vermutet, daß ungekochte Kartoffeln im Dünndarmbereich nur begrenzt verdaut werden. Zusammen mit dem hohen Wassergehalt der Kartoffel führt das in der älteren Literatur zu Höchstgrenzen von 10-15 kg an ungekochten und 25 kg an gekochten Kartoffeln an schwer arbeitende Pferde (Zugpferde). In der neueren Literatur wird die Verabreichung i.d.R. auf gekochte Kartoffeln und wenige Kilogramm für weniger arbeitende Pferde beschränkt. Die tägliche Gabe von ein bis zwei Kilogramm gekochter Kartoffeln zu den oben beschriebenen Zwecken ist vom Arbeitsaufwand und dem angestrebten Ziel her für Freizeitpferde vertretbar.

                Eigentlich gibt es nur eine Wurzel/Knolle, die wir Pferde fast uneingeschränkt fressen: Möhren. Häufig werden Rote Bete, Futterrüben, Zuckerrüben, etc. nur von Spezialisten aufgenommen. Desgleichen gilt für rohe aber auch für gekochte Kartoffeln. Gekochte Kartoffeln können zur Eingewöhnung zu Kartoffelbrei verstampft und mit Malzbier, Rote-Bete-Saft oder Gemüsesaft vermischt werden. Nach und nach kann dann die "Geschmacksverbesserer" reduziert werden. Kleinere Mengen zerdrückt können auch im täglichen Mash versteckt werden.

                Werden größere Mengen an Kartoffeln über einen längeren Zeitraum verfüttert, ist an einen Ausgleich in der Kartoffel fehlender Inhaltstoffe zu denken. Erwähnt werden hier die Verabreichung von Kochsalz, phosphorsaurem Futterkalk und die Luzerne, die eiweiß- und kalziumreich ist.

                Um ehrlich zu sein, gekochte Kartoffeln gehören nicht gerade zu meinen Lieblingsspeisen. Meistens muß sie mein Boß in der oben beschriebenen Weise verstecken, aber manchmal esse ich sie ihm auch pur aus der Hand. Aber was tut man nicht alles für seine Gesundheit.



                stammt von der uni-karlsruhe .
                Wer nur in die Fussstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren.

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                • rooby94
                  PREMIUM-Mitglied
                  • 08.03.2006
                  • 12634

                  #68
                  dass das nicht von dir war, war ersichtlich.

                  das ist ja hochwissenschaftlich, kommt ja auch von einer uni....
                  Zuletzt geändert von rooby94; 11.04.2008, 16:10.

                  Kommentar

                  • duntroon
                    • 08.11.2002
                    • 5927

                    #69
                    ich bin mal gespannt, wann jemand auf die idee kommt übrig gebliebene pommes zu "trocknen" um dann als leckerlie zu verwenden
                    Marco
                    «Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.»



                    Avatar:
                    SF *08 v. Elfengeist | Sixtus | Kiebitz
                    HF *08 v. Elfengeist | Turnus | Plakat ox

                    Kommentar

                    • bagatelle
                      • 09.01.2006
                      • 1628

                      #70
                      duntroon, super idee - werd gleich mal mit der vermarktung anfangen und dabei sicherlich reich werden.......
                      www.vermeer-galoppclub.de
                      www.ex-galopper.com

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                      • CoFan
                        • 02.03.2008
                        • 15252

                        #71
                        Genau, oder Pferdechips mit Apfelgeschmack.
                        Oder wie wärs mit KartoffelPü a la Karott' ? Nee das geht nicht, würde ich meinem Pferd immer wegmampfen ..... gibt eh und jeh des öfteren Schwund, wenn ich meinem Pferd Karotten mitbringe

                        Kommentar


                        • #72
                          Zitat von Alisea Beitrag anzeigen
                          Hallo ich habe gehört das man gekochte Futterkartoffeln füttern kann ! Hat jemand erfahrung damit ?
                          ich kenne das dass man die den schweinen früher gekocht hat, wegen mast??

                          rohe kartoffeln kenne ich, aber nur ein paar, wenn ein pferd schlecht fressen tut, riet einmal ein tierarzt.

                          Kommentar

                          • Sir Alfred
                            • 19.02.2007
                            • 2054

                            #73
                            Zitat von Nicaron Beitrag anzeigen
                            ...rohe kartoffeln kenne ich, aber nur ein paar, wenn ein pferd schlecht fressen tut, riet einmal ein tierarzt.
                            Aber... Rohe Kartoffeln bitte nicht an Fohlen und Mutterstuten !!!

                            Kommentar

                            • Sir Alfred
                              • 19.02.2007
                              • 2054

                              #74
                              Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                              ...Du schreibst ja selbst, K wurden als Haferersatz gefüttert. Und weshalb wurde der Hafer ersetzt?
                              ...
                              Aber Deine Ausführungen finde ich super interessant, denn sie zeigen ja auch, dass bei der Verfütterung von Kartoffeln an Pferde einiges zu beachten ist. Und auf den Punkt "Arbeitspferde" bei "schwerer Arbeit" im Unterschied zu unseren heutigen Sportpferden sind wir vorher ja noch gar nicht eingegangen.
                              Hafer wurde nicht deshalb durch Kartoffeln ersetzt mangels Verfügbarkeit, sondern auch damals gab es Pferde die keinen Hafer vertrugen.
                              Oder wenn es nötig war eiweißarm zu füttern, wurde gern zur (kalk- und phosphorarmen) rohfaserarmen und deswegen auch leicht verdaulichen Kartoffel gegriffen (...dabei wurden i.d.R. 1 kg Hafer durch 3-4 kg Kartoffeln 'gedämpft' oder 'roh' oder durch ca. 16 kg frischer Kartoffelschlempe ersetzt.)
                              Zuletzt geändert von Sir Alfred; 12.04.2008, 11:18.

                              Kommentar


                              • #75
                                Zitat von Sir Alfred Beitrag anzeigen
                                Aber... Rohe Kartoffeln bitte nicht an Fohlen und Mutterstuten !!!
                                Könntest Du das genau erklären warum nicht an Mutterstuten?
                                Der TA empfahl das einer Bekannten als die Stute nach
                                der Geburt schlecht fraß.
                                Zuletzt geändert von Gast; 12.04.2008, 22:38.

                                Kommentar

                                • Sir Alfred
                                  • 19.02.2007
                                  • 2054

                                  #76
                                  Zitat von Nicaron Beitrag anzeigen
                                  Könntest Du das genau erklären warum nicht an Mutterstuten?
                                  Der TA empfahl das einer Bekannten als die Stute nach
                                  der Geburt schlecht fraß.
                                  Wegen dem Gehalt an Solanin das einem Fohlen nicht unbedingt in den ersten
                                  Lebensmonaten über die Muttermilch oder den Fohlentrog zugeführt werden sollte. Besonders den Keimen oder unreifen Kartoffeln schreibt man einen hohen Gehalt an Solanin (= Alkaloid) zu.
                                  Bei Zuchttieren wählt man besser eine eiweißreichere und klarer im Nährstoffgehalt durchsichtige Fütterung.

                                  Kommentar

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