Also Pferd ist nicht gleich Pferd und Heu ist nicht gleich Heu. Einem Pferd im Wachstum oder einer Stute die tragend ist, nicht rund um die Uhr was 'nagbares' anzubieten ist nicht wirklich artgerecht. Ein voluminöser Bauch mit vollem Darmkonvolut sieht zwar nicht so fancy aus, ist aber seltener krank als das sportlich dynamisch auftrainierte Wesen was wir z.B. auf Hengstkörungen oder im Dreisterne-S vorgeführt bekommen.
Unsere Aufzuchtpferde bekommen ohne Ausnahme Heu und Heulage satt. Ein paar der Zuchtstuten können das aber im Güstzustand nicht wirklich vertragen weil sie deutlich zu möppelig werden.
Grundsätzlich ist es für jedes Pferd sinnvoll, den natürlichen Tagesablauf einzuhalten und der besteht nun mal aus 16 Stunden mampfen und langsamem Herumgewandere.
Gern wird der Vergleich mit dem Steppentier Pferd bemüht aber dabei vergessen, dass keines dieser Steppentiere über Ponymaß war und außerdem Hufe buchstäblich aus Beton und eine Trabübersetzung so groß wie ein tragbarer Fernseher hatte
Will sagen, die zähen Biester sind von unserem heutigen Sportpferd doch schon so weit weg wie sagen wir der ICE von der 1. Dampflok anno 35 Nürnberg-Fürth. Und eine augenscheinlich ganz ok'e Heulage kann deutliche Mängel und Unwägbarkeiten in sich tragen (falscher pH-Wert, zu feucht, zu wenig Rohfaser, zu viel oder zu wenig Energie, schlechtes Eiweißmuster, mikrobiologische Probleme). Darum geht nichts über eine genaue Bedarfsanalyse (vgl. Islandpferd vs. Vollblutreiches, hochwüchsiges Sportpferd, Rentner bei guter Gesundheit vs. krankes oder leistendes Pferd) und Grundfutteranalyse (die kostet aber
)
Der Vergleich mit der Steppe hinkt schon da, wo das Pferd auf einem Fleck herumsteht oder sich auf einem Paddock von wenigen Quadratmetern ohne jeden Bewegungsanreiz (außer einer viel zu langen Stehphase vorher) eine angemessene Bewegung verschaffen soll.
Dass die meisten Pferde in unseren Landen eher zu schwer als zu leicht sind, stimmt. Das ist wohl hauptsächlich eine Auswirkung der veränderten Nutzungsverhältnisse. Außerdem sind wir es nicht mehr gewohnt, den Umständen entsprechend zu denken weil wir an ein vereinheitlichtes, und teils geschöntes Bild gewohnt sind: Das Schlachtschwein ist heute auf 90 Kilo genormt und muss für eine maschinelle Schlachtung dimensioniert sein, andernfalls gibt es empfindliche Abzüge für den Landwirt. Ein Reitpferd hat eben propper fett und möglichst 1,68 groß zu sein, es soll ihm ja an nichts mangeln. Obwohl wir selbst bei Stippgrütze zuerst mal an das böse Fett anstatt an das schöne Gefühl nach einem harten Arbeitstag so richtig schön satt zu sein denken darf es auf dem Pferdchen gerne mal eine Rolle mehr zu sein. Eigenartigerweise stößt es selbst bei ansonsten ganz gut vorgebildeten Tierschutz-Tanten nie auf irgendwelche Kritik wenn Ponies zu Tode gefüttert werden. Solange sie nicht mit akuter Rehe daniedenliegen, regt sich eigentlich keiner so richtig über die Mopsponies auf... Bei einem etwas rippigen Jährling dagegen heißt es schnell 'der braucht aber mehr Futter'. Es geht einfach das Augenmaß verloren und dort wo es sinnvoll wäre mal trocken-wissenschaftlich zu analysieren, fehlt es entweder am Geld oder am Problembewußtsein.
Es bleibt aber dabei, dass ein Pferdeverdauungstrakt dafür gemacht ist, 16 Stunden am Tag kontinuierlich rauhes 'reingeschoben' zu bekommen. Wer das beherzigt und bei hoher Grundfutterqualität dann noch den Energiegehalt sinnvoll abstimmt und auf ein passendes Ca/P-Verhältnis achtet, hat eigentlich schon gewonnen und wird kein Pferd gravierend fehlversorgen. Bei den möppelchen muss man sich natürlich was einfallen lassen aber da haben die anderen ja schon gute Tips gegeben wie mit Stroh strecken, Spartechnik einsetzen usw.
Unsere Aufzuchtpferde bekommen ohne Ausnahme Heu und Heulage satt. Ein paar der Zuchtstuten können das aber im Güstzustand nicht wirklich vertragen weil sie deutlich zu möppelig werden.
Grundsätzlich ist es für jedes Pferd sinnvoll, den natürlichen Tagesablauf einzuhalten und der besteht nun mal aus 16 Stunden mampfen und langsamem Herumgewandere.
Gern wird der Vergleich mit dem Steppentier Pferd bemüht aber dabei vergessen, dass keines dieser Steppentiere über Ponymaß war und außerdem Hufe buchstäblich aus Beton und eine Trabübersetzung so groß wie ein tragbarer Fernseher hatte

Will sagen, die zähen Biester sind von unserem heutigen Sportpferd doch schon so weit weg wie sagen wir der ICE von der 1. Dampflok anno 35 Nürnberg-Fürth. Und eine augenscheinlich ganz ok'e Heulage kann deutliche Mängel und Unwägbarkeiten in sich tragen (falscher pH-Wert, zu feucht, zu wenig Rohfaser, zu viel oder zu wenig Energie, schlechtes Eiweißmuster, mikrobiologische Probleme). Darum geht nichts über eine genaue Bedarfsanalyse (vgl. Islandpferd vs. Vollblutreiches, hochwüchsiges Sportpferd, Rentner bei guter Gesundheit vs. krankes oder leistendes Pferd) und Grundfutteranalyse (die kostet aber

Der Vergleich mit der Steppe hinkt schon da, wo das Pferd auf einem Fleck herumsteht oder sich auf einem Paddock von wenigen Quadratmetern ohne jeden Bewegungsanreiz (außer einer viel zu langen Stehphase vorher) eine angemessene Bewegung verschaffen soll.
Dass die meisten Pferde in unseren Landen eher zu schwer als zu leicht sind, stimmt. Das ist wohl hauptsächlich eine Auswirkung der veränderten Nutzungsverhältnisse. Außerdem sind wir es nicht mehr gewohnt, den Umständen entsprechend zu denken weil wir an ein vereinheitlichtes, und teils geschöntes Bild gewohnt sind: Das Schlachtschwein ist heute auf 90 Kilo genormt und muss für eine maschinelle Schlachtung dimensioniert sein, andernfalls gibt es empfindliche Abzüge für den Landwirt. Ein Reitpferd hat eben propper fett und möglichst 1,68 groß zu sein, es soll ihm ja an nichts mangeln. Obwohl wir selbst bei Stippgrütze zuerst mal an das böse Fett anstatt an das schöne Gefühl nach einem harten Arbeitstag so richtig schön satt zu sein denken darf es auf dem Pferdchen gerne mal eine Rolle mehr zu sein. Eigenartigerweise stößt es selbst bei ansonsten ganz gut vorgebildeten Tierschutz-Tanten nie auf irgendwelche Kritik wenn Ponies zu Tode gefüttert werden. Solange sie nicht mit akuter Rehe daniedenliegen, regt sich eigentlich keiner so richtig über die Mopsponies auf... Bei einem etwas rippigen Jährling dagegen heißt es schnell 'der braucht aber mehr Futter'. Es geht einfach das Augenmaß verloren und dort wo es sinnvoll wäre mal trocken-wissenschaftlich zu analysieren, fehlt es entweder am Geld oder am Problembewußtsein.
Es bleibt aber dabei, dass ein Pferdeverdauungstrakt dafür gemacht ist, 16 Stunden am Tag kontinuierlich rauhes 'reingeschoben' zu bekommen. Wer das beherzigt und bei hoher Grundfutterqualität dann noch den Energiegehalt sinnvoll abstimmt und auf ein passendes Ca/P-Verhältnis achtet, hat eigentlich schon gewonnen und wird kein Pferd gravierend fehlversorgen. Bei den möppelchen muss man sich natürlich was einfallen lassen aber da haben die anderen ja schon gute Tips gegeben wie mit Stroh strecken, Spartechnik einsetzen usw.
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