Pferdekauf / Rückgabe

[hottizotti]

Wir (gewerblicher Reitbetrieb) haben eine elfjährige Stute gekauft (vom gewerblichen Züchter). Im Verkaufsgespräch wurde deutlich gemacht, daß die Stute zur Zucht genutzt werden sollte (ist auch auf dem Gestüt noch gedeckt worden) und im Reitbetrieb (Kinder-Ferienreitschule) zum Einsatz kommen sollt. Die Verkäufer wiesen darauf hin, daß die Stute reiterlich nicht ausgebildet ist, sagten aber, daß sie schon geritten wurde (auf dem Weg zur Weide), außerdem longiert. Die Stute wurde tragend abgeholt, hat dann resorbiert (klar, ist Schicksal, kann immer passieren). Der TA der die Trächtigkeitsuntersuchung gemacht hat, hat auf meine Fragen hin gesagt, die Frucht sei ohnehin zu klein gewesen, dies habe er dem Gestüt auch mitgeteilt (die haben das an mich nicht weitergegeben). Nun sollte die Stute geritten werden und erwies sich bislang als unreitbar, da sie den Reiter immer in kürzester Zeit herunterbockt. Selbst wenn sich das Problem lösen lässt, werde ich dieses Pferd niemals in der Kinderreitschule einsetzen können. Ich gehe davon aus, daß das Problem dem Verkäufer bekannt war, kann dies aber natürlich nicht beweisen. Was meint Ihr, gibt es rechtliche Möglichkeiten, dieseys Pferd zurückzugeben?

[ElektraKei]

Wann hast Du die Stute gekauft? das ist vorab wichtig den anhand der Zeit entscheidet mann ob Du oder der Verkäufer beweispflichtig ist. Ich habe selber so einen Fall der nun schon 1 Jahr vor Geriht liegt und ich habe das Pferd immernoch bei mir - also einfach ist es nie und Gerichte haben alle Zeit der Welt Die nächste Frage warum ist sie unreitbar habt ihr eine AKU gemacht?

[Oppenheim]

Pferdekauf

[hottizotti]

Die Stute wurde am 27. Mai gekauft und ist seit dem 24. Juli bei uns. "Kleine" AKU war ohne Befund. Wir haben noch keine Untersuchungen bzgl. des Grundes der Unreitbarkeit gemacht, Zähne sind O.K., Sattel passt.

[Mona]

Hallo, ich denke mal Ihr habt schlechte Karten, habt Ihr denn einen Vertrag gemacht? Ihr habt ja das Pferd als Zuchtstute gekauft, das sie tragend war bestätigt ja auch, das sie "Zuchttauglich" ist, auch mit einer kleinen Frucht "hätte" ja ein Fohlen geboren werden "können", ist jetzt natürlich ärgerlich, das der Züchter dabeigesagt hat, das die Stute keine großartige Reitpferdeausbildung hat spricht natürlich auch gegen die reine Nutzung als Reitpferd. Wäre es als Reitpferd gekauft worden, und würde sich so benehmen lassen, dann könnte es wiederzurückgegeben werden, da es "seinen Zweck nicht erfüllt" genauso wie eine Zuchtstute, die ,wenn sie leer verkauft wurde, dann überhaupt nich aufnimmt und deswegen nicht als Zuchtstute taugt, und dann auch wieder zurückgegeben werden kann. Vielleicht habt ihr ja Glück, wenn Ihr den züchter drauf ansprecht, aber wenn der sich querstellt, dann kann ja wahrscheinlich nur der Anwalt helfen, und ob sich die Geldanlage lohnt ist natürlich fraglich.
Wünsche euch aber viel Erfolg!
VG Mona

[Sabs]

Hallo!

Also meiner bescheidenen Rechtsansicht nach habt ihr sehr wohl gute Chancen die Stute zurückzugeben.

Sofern Du Beweise dafür hast (Zeugen, schriftliche Vereinbarung?), daß das Tier schon im Gespräch mit dem Verkäufer zu den Zwecken 1. für die Zucht und 2. als Kinderreitpferd eingesetzt werden sollte. Denn wenn der Verkäufer sagt, daß sie problemlos einen Reiter auf dem Weg zur Koppel getragen hat und somit ihre Gutmütigkeit aber eben mangelnde Reitausbildung zusagt und jetzt bockt sie wie irr, wenn sich einer draufsetzt, dann ist eine bedungene Eigenschaft des Pferdes nicht gegeben. Ebenso für die Zuchttauglichkeit, wobei es irrelevant ist, ob sie nicht aufnimmt oder später resorbiert. Sie ist nicht in der Lage ein Fohlen zu bekommen, egal aus welchen Grund. Und sie ist nicht in der Lage einen Reiter zu tragen. Somit erfüllt sie nicht den vereinbarten Zweck und das Geschäft kann angefochten werden. Und das besser heute als morgen.

lg
Sabs

[hottizotti]

Danke für Eure Antworten! Die Sache geht jetzt zum Rechtsanwalt. Das Gestüt hatte uns eine andere, ziemlich verbaute Stute zum Tausch angeboten, dies haben wir abgelehnt. Wir hätten "um des lieben Friedens Willen" sogar einen Wallach genommen, aufeinmal steht eine Rücknahme der Stute jedoch nicht mehr zur Debatte, die Kommunikation wurde von Seiten des Gestütes abgebrochen.