Silage

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  • tootsie
    • 27.07.2005
    • 411

    Silage

    Hallo Alle!
    Wir füttern diesen Winter das erste Mal Grassilage und haben leider für unseren geringen Verbrauch bißchen zu große Ballen bekommen. Wie kann ich damit am Besten umgehen, so daß nicht alles schlecht ist, lange bevor der Ballen aufgebraucht ist? Außerdem habe ich erst hier im Forum über das Botulismusrisiko gelesen... Ist es dem Futter anzusehen, wenn es verunreinigt ist? (Geruch, Farbe oder so?)
    Danke für Eure Tips!

  • #2
    Nein, das Botulismusrisiko kann man nur minimieren, nicht ausschließen. Das Botulinustoxin kannst Du auch nicht riechen oder sehen - schlechter (oder guter) Geruch/Aussehen von Silage hat da überhaupt nichts zu sagen.
    Minimieren kann man das Risiko durch ein hoch eingestelltes Mähwerk, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß Tiere mit in den Ballen gepreßt werden, geringer wird. Aber das 'Restrisiko' bleibt immer.

    Wie schnell der Ballen geöffnet verdirbt hängt auch von den Außentemperaturen ab - aber da gibt's bestimmt genug Leute hier, die dank langjähriger Silagefütterung besser Auskunft geben können als ich...

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    • Robin
      • 24.12.2004
      • 1819

      #3
      Ich füttere seit ca 10 Jahren Heulage. Sie ist ziemlich trocken, könnte genausogut Heu sein. Die hält sich bei den derzeitigen Temperaturen ca 1,5 Wochen. Ich habe immer Quaderballen, in die ich vorne ein Fenster reinschneide und so scheibenweise abnehmen kann. Der Rest ist bis zum Schluss vor Feuchtigkeit ringsherum geschüzt.
      Hat man Silage, also feucht oder nass, hält sie sich hächstens 4 Tage. Man merkt es aber sehr schnell , wenn man sie in der Mitte anfasst. Wird sie warm, ist sie schon schlecht.

      Kommentar

      • tootsie
        • 27.07.2005
        • 411

        #4
        Hm, dann muß ich mal nachfragen, wie das war, als die Silage gemacht worden ist...Findet man denn das miteingepresste Tierchen nicht auch wenn man sich alles genau anschaut?
        Was ist denn der Unterschied zwischen Heulage und Silage? Unsere Silage ist nämlich teilweise auch ziemlich trocken. Ich habe den Ballen jetzt schon länger als eine Woche offen..noch kommt mir das Zeug ganz ok vor.
        Bin jetzt etwas verunsichert, dabei sind die Pferde extrem scharf auf das Zeug .

        Kommentar

        • Robin
          • 24.12.2004
          • 1819

          #5
          Heulage ist so trocken, daß sie ohne weiteres als Heu eingelagert werden könnte.
          Silage ist in der Regel etwas feuchter bis nass(Kuhsilage), riecht etwas säuerlicher und ist , einmal geöffnet, nicht so lange haltbar wie Heulage.Sie ist auch meist etwas eher geschnitten als Heulage und daher eiweißreicher. Sie macht auch schneller Durchfall oder läßt den Kot wässriger werden.

          Ein totes Tier, außer mal einen Käfer, habe ich noch nie darin gefunden.
          Die Pferde sind schon sehr wählerisch. Ist die Silage oder Heulöage nicht 100 % o.k., fressen meine Pferde sie nicht. Sie bekommen aber auch soviel, wie sie wollen und müssen nicht vor lauter Hunger alles fressen, was ihnen vor die Nase kommt.



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          • #6
            tootsie, es geht nicht darum, das tote Tier zu finden...
            Botulismus wird ausgelöst durch ein von Bakterien (Clostridium botulinum) produziertes Gift, das Botulinustoxin. Das ist schon in sehr geringen Dosen sehr giftig und kann bei einem entsprechenden Clostridienbefall im Silageballen auch in nicht-unmittelbarer Umgebung eines Kadavers gefunden werden.
            *aushol*
            Clostridium botulinum kommt überall im Erdboden vor und solange es da bleibt, ist das kein Problem. C. botulinum braucht
            - anaerobe Verhältnisse (kein Sauerstoff)
            - ein Substrat, von dem es sich ernähren kann (Fleisch ist prima&#33
            - einen pH über 4,5 - dadrunter wächst es sich schlecht

            Bei Silage soll im Siliervorgang der pH auf unter 4,5 sinken. Das ist gut, s. o.
            Der Feuchtigkeitsgehalt bei früher Mahd für Kuhsilage ist relativ hoch, der Rohfaseranteil relativ gering. Das erleichtert den Siliervorgang.

            Bei später geschnittener Heulage für Pferde soll der pH-Wert im Prinzip natürlich auch unter 4,5 sinken. Durch die grobere Struktur und mehr Faseranteil funktioniert die Milchsäuregärung da aber u. U. nicht ganz so gut. Und da liegt dann der Hase im Pfeffer oder die Maus im Heu - C. botulinum findet prima Lebensbedingungen, vermehrt sich fröhlich und produziert dabei eines der stärksten überhaupt bekannten Gifte.

            Zu Vergiftungen bei Pferden kann es dann einerseits durch die Aufnahme des Toxins aber auch durch das Fressen von größeren Mengen C. botulinum (hie und da nehmen sie ja sowieso welche mit dem Futter auf - das macht aber normalerweise nichts), die - wenn sie bis in den Darm gelangen - dann im Pferdekörper entsprechende Schäden verursachen können.

            Das war jetzt die graue Theorie - gute Silage und Heulage machen ist echt 'ne Wissenschaft für sich und ich bewundere jeden, der das kann. Ein Restrisiko läßt sich halt einfach nicht ausschließen (habe aber auch schon von einem Botulismusfall gehört, wo Heu gefüttert wurde - da hatte aber wohl ein Fuchskadaver draufgelegen und vor sich hingegammelt, dessen C. b.-'verseuchte' Säfte dann ins Heu gesickert sind. Auch wenn die Bakterien da dann vermutlich gestorben sind, ist das Toxin natürlich im Heu geblieben).

            Kommentar

            • Loxley
              • 16.03.2004
              • 523

              #7
              Zitat von [b
              Zitat[/b] (tootsie @ Nov. 27 2006,17:38)]Hallo Alle!
              Wir füttern diesen Winter das erste Mal Grassilage und haben leider für unseren geringen Verbrauch bißchen zu große Ballen bekommen. Wie kann ich damit am Besten umgehen, so daß nicht alles schlecht ist, lange bevor der Ballen aufgebraucht ist? Außerdem habe ich erst hier im Forum über das Botulismusrisiko gelesen... Ist es dem Futter anzusehen, wenn es verunreinigt ist? (Geruch, Farbe oder so?)
              Danke für Eure Tips!
              Wie wäre es denn mit Minirundballensilage, da habt Ihr soviel im Ballen wie in 2-3 kleinen Heuballen?!
              Ich habe seinerzeit solche Ballen für eine Bekannte mit 2 Pferden gemacht und Sie war damit hochzufrieden, da Sie die Ballen recht schnell verfüttert und dadurch keine Nacherwärmung wie in großen Rundballen hatte. Also denkt doch einfach mal über diese Alternative nach wenn Ihr Silageballen macht.  

              Kommentar

              • hannoveraner
                • 11.06.2003
                • 3273

                #8
                das nacherwärmen der silage/heulage kann man verhindern, wenn man den frisch angefangenen Ballen ganz auseinander nimmt und breit auseinander legt und n guten halben tag (mindestens 8 STunden denke ich) gut ausdünsten lässt. danach kann man die Heu/Silage wieder auftürmen auf einem Haufen. dann sollte keine Nacherwärmung mehr passieren wenn in den nächsten Tagen sie verfüttert wird
                auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                Kommentar

                • cavallerina
                  • 26.02.2005
                  • 695

                  #9
                  Ich hatte mal Boxgrass, das sind so kleine Ballen für geringeren Bedarf, ich glaub 20 kg. Fühlte sich recht trocken an. Ich hatte in dem Pensionstall extra eine Box für die Lagerung bekommen und die Mäuse fanden es eine tolle Idee von mir, das meinem Pferd füttern zu wollen. Die frassen sich dann durch die Folien durch und an den Stellen wo die Löcher waren, breitete sich der Schimmel aus. Nun wollte man ja nicht wegen einem kleinen Eckchen Schimmel den ganzen teuren Ballen wegwerfen - also Eckchen grosszügig entfernt. Leider hat das Pferdchen nach einiger Zeit eine richtig nette Kolik. Also, habe ich dann sehr schnell davon Abstand genommen - von Botulismus hat man damals noch garnicht geredet.)
                  Geschmeckt hat es der Stute wunderbar, naja bis auf die Bauchschmerzen.
                  Später habe ich ein Fohlen zur Aufzucht gebracht, da gab es diese Silage in grossen Wickelballen. Trotz sehr grossem Pferde und Rinderbestand waren angefangene Ballen nicht so schnell zu verfüttern, vor allem im Sommer - ohne dass sich Schimmel gebildet hätte. Das war aber die "nasse Variante". Passiert ist dann Gott sei Dank nichts.
                  Dann hatte ich mal noch übergangsweise, wegen verspäteter Heulieferung Golden grass (ist glaube ich ähnlich wie Horse Hage), was auch recht trocken ist. Das ging ganz gut, aber es ist sehr schnell gefressen im Vergleich zu Heu und wesentlich gehaltvoller, weswegen man weniger füttern darf. Das finde ich persönlich alles in allem nicht sehr pferdegerecht, weil ein Pferd ja mit weniger gehaltvollem Rauhfutter besser bedient ist. Einen weiteren Versuch habe ich mit dem hochtemperatur getrockneten Gras von hartog gemacht. Das ist absolut keimfrei und super lagerfähig in kleinen Ballen zu 20 kg so stark gepresst, dass es nur wenig Platz weg nimmt im Vergleich zu normalen Heuballen. Aber die Ballen werden auf ihre Grösse geschnitten und ganz staubfrei sind sie nicht - auch wenn das kein Schimmelstaub ist sondern nur Heu und Blütenstaub- ist das auch nicht ganz optimal. Die Pferde haben wohl nicht gehustet, aber ich beim auseinander pfrimeln. Allerdings Botulismus und Schimmel Risiko hat man da wenigstens nicht.
                  Letztendlich sind wir wieder zu normalem Heu zurückgekehrt, weil wir unser Lagerproblem nun endlich lösen konnten.
                  In unserer Gegend gibt es allerdings auch immer mehr Landwirte, die lieber Silage als Heu machen, aber ich bekomme mein Heu eh nicht von da. Ich denke es nimmt halt zu, weil man nicht so Wetter abhängig ist. Trotzdem finde ich nachdem ich alles durch habe, Heu immer noch am allerbesten, wenn die Qualität stimmt.

                  Kommentar

                  • Ramzes
                    • 15.03.2006
                    • 14682

                    #10
                    Füttere im Spätherbst(der sich z.Z. noch frühlingshaft verhält) Ballensilage und
                    wenn es wieder wärmer wird ab April bis Herbst Heu,welches dann evtl. bei Problempferden gewässert werden kann.Im Winter (Kalt/-Offenstall) sonst mit Wasser/Eis problematischer.
                    In TOP AGRAR 12/2006 interessanter Artikel über Botulismus (Rinder) VISZERALER BOTULISMUS : beim klass,Bot. wird Gift über Futter aufgenommen.Bei der viszeralen Form wird das Gift erst im Darm gebildet.
                    In beiden Fällen ist Clostridium botulinum der Verursacher.Es handelt sich eher um eine schleichende Darminfektion,chronisch.Nachweises des Giftes schwierig.
                    s.a. www.mv-regierung.de/lm/doku mit Diagnoseschema.

                    Kommentar

                    • finjhara
                      • 22.12.2004
                      • 237

                      #11
                      ich füttere seit ca. 5 Jahren Silage. Darf allerdings nicht zu nass sein,eher sowas wie Heulage. Wenn Du einen guten Lieferanten findest, der auch schon Erfahrung mit Pferde Silo ist das eigentlich eine super Sache. Seit ich das füttere ist Husten für mich ein Fremdwort. Ich habe allerdings schon2 mal den Lieferanten gewechselt, jetzt bin ich super zufrieden. Du musst immer drauf achten das die Ballen keine Beschädigungen haben.
                      Im Winter, auch bei dieser Witterung hält ein Rundballen mindestens eine Woche. Im Sommer je nach Witterung und Alter der Ballen manchmal nur 2 Tage.

                      Gruss B.

                      Kommentar


                      • #12
                        Ich weiß ja nicht wie der Sommer bei Euch war, aber bei uns gibt's extrem wenig Heu und das ist dazu noch ziemlich teuer. Der Hafer ist von nicht besonderer Qualität und auch teuer dieses Jahr. Gezwungenermaßen füttere ich Heulage und mische Hafer mit aufgebrühter Gerste, komischerweise billiger als der Hafer, pelletiertem Mineralfutter und Zuckerrübenschnitzel. Ich hab die Ration mit WINRation ausgerechnet und die Pferde sehen gut aus.
                        Ich denke daß viele Stallbesitzer dieses Jahr auf Silage umstellen oder die Preise drastisch erhöhen müssen.
                        Ich hatte zwar mal in einem Großballen Heu ein halbes Kitz gefunden nachdem ich den halben Ballen verfüttert habe. Ist aber nix passiert. In einem Siloballen hab ich so was noch nie gefunden. Obwohl ich im Winter eigentlich meist Heulage füttere.
                        Es kommt mir vor, als ob das Botulismus-Thema gerne ein bisschen hochgespielt wird.

                        Kommentar

                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10945

                          #13
                          Wir hatten letztes jahr in einem Pensionsstall in der Gegend 7 (&#33 tote Pferde wegen Botulismus, einige haben überlebt. Deswegen: hochgespielt?
                          Bei uns sind die Heupreise dieses Jahr stabil geblieben. Gut, es gab wenig Untergras streckenweise, aber Qualität ist in Ordnung. Stroh ist eine Katastrophe

                          Kommentar

                          • Charly
                            • 25.11.2004
                            • 6025

                            #14
                            bei uns ist Stroh und Hafer absolute Premiumqualität und das Heu 1a.
                            Stroh und Hafer wurden noch in der Hitzezeit gemacht, bevor die Regenperiode kam und so gute Qualität hatten wir seit Jahren nicht mehr.
                            Heu ist zwar nicht soviel dieses Jahr geworden, weil es einfach zu heiß war, aber durch die Trockenzeit konnte es in Ruhe austrocknen , bevor es gepresst wurde und man hatte nciht immer den Regen im Nacken.

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14682

                              #15
                              Hallo Caspar , Preise haben "komischerweise" auch etwas mit Angebot u. Nachfrage (nationalu. global)zu tun.Der Haferanbau ist z.B. aufgrund der schlechten Preise in den letzten Jahren um 2 stellige %-Punkte im Anbau je nach Region zurückgegangen.Wenn dann noch ein trockenes Jahr dazukommt ...!
                              Es gab auch schon mal Zeiten , wo Futtergerste teurer war als Futterweizen.Brotroggen war auch schon mal spottbillig(6-7 €),dieses Jahr durch Anbaurückgang fast wie Futterweizen.
                              Gerste gekocht oder gequollen,vorgekeimt ?!?

                              Kommentar


                              • #16
                                Da kannst Du Recht haben. Bei uns wurde 1/3 weniger Hafer als sonst angebaut. Er erreicht knapp 500g Litergewicht und ist in der Farbe etwas grau. Man kann Hafer zu ca. 1/3 durch Gerste ersetzen. Ich überbrühe ihn abends und lasse bis zum Morgen quellen. Generell hat Gerste ein besseres Kosten/ Energie Verhältnis als Hafer. Aber unsere Pferde sind ihn nicht so gewöhnt wie die aus Nordafrikaz.B..
                                Beim Heu war es bei uns viel zu früh heiß. Die mussten mähen und dann kam nichts mehr nach, dann die Regenperiode. Das wenige gute Heu und Stroh holen die Schweizer und Österreicher weg und verderben dabei die Preise.
                                Zum Glück hatte man wenigstens im Herbst eine lange Weideperiode. Kühe waren bis vor kurzem draussen. Nicht auszudenken wenn es wie im letzen Jahr gewesen wäre, mit Schnee im Oktober.

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