Haltbarkeit Quetschhafer

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  • Mabel
    • 07.03.2010
    • 426

    Haltbarkeit Quetschhafer

    Bin auf der Suche nach Zahlen/Daten/Fakten bzgl. Haltbarkeit von Quetschhafer: Habt ihr ein paar Zitate aus Büchern, Links zu Studien (Nährstoffgehalt, Pilzbefall etc.) für mich?

    LG, Mabel
  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    #2
    "Dier Verfütterung von Quetschhafer ist für Pferde im Zahnwechsel (bis 4, 5 Jahre), Tiere mit Gebissfehlern und solche, die das Krippenfutter zu gierig aufnehmen, gerechtfertigt. Quetschhafer ist in der Qualität schwer zu beurteilen und auf Grund von Verderbnisvorgängen begrenzt lagerfähig (1-2 Wochen). In der Praxis wird der gereinigte Hafer derzeit am günstigsten täglich oder mindestens zwei mal wöchentlich im Betrieb selbst gequetscht."

    Dr. Lutz Ahlswede, FTA für Tierernährung und Diätetik, FTA für Zuchthygiene und Besamung

    in:
    Handbuch Pferd: Zucht, Haltung, Ausbildung, Sport, Medizin, Recht
    Fachred.: Peter Theim; 5. Auflage,
    BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1995
    S. 165

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    • dissens
      • 01.11.2010
      • 4063

      #3
      Und diese Dissertation wird auch von einigen Autoren zitiert. Darin müssten (!) die gewünschten Angaben auch zu finden sein: http://library.vetmed.fu-berlin.de/R.../details/54633
      Das habe ich aber (noch) nicht in digitalisierter Form gefunden.
      Hast Du jemanden, der ggf. in der FU mal für Dich reinschauen könnte?

      Kommentar

      • Mabel
        • 07.03.2010
        • 426

        #4
        Zitat von dissens Beitrag anzeigen
        Quetschhafer ist in der Qualität schwer zu beurteilen und auf Grund von Verderbnisvorgängen begrenzt lagerfähig (1-2 Wochen).
        Tatsächlich, 14 Tage (meist liest man ja "innerhalb von 3 Tagen verfüttern), oder bezieht sich das auf speziell behandelten Quetschhafer?

        Noch eine Frage: Beim durchstöbern des Webs bin ich einerseits auf einen Artikel gestoßen, in dem stand, dass das Litergewicht von gequetschtem Hafer mit rund 30% weniger eingestuft wird als bei ganzem und andernorts auf die Aussage eines Stallbetreibers, dass er durch Verfüttern von Quetschhafer (höhere Verdaulichkeit--> geringere Menge wird benötigt) Kosten einspart. Geht diese Rechnung auf? Selbst wenn Hafer länger als 3 Tage gelagert wird (Nährstoffe etc. sollten sich doch in gequetschter Form auch recht bald verflüchtigen). Was meint ihr?

        Und gleich noch eine: (Beitrag, warum ganzer Hafer gefüttert werden soll) Es ist gesünder ganzen Hafer zu füttern, da die Pferde mehr kauen müssen und das Futter auch besser einspeicheln. Kann man hier wirklich von einem signifikanten Unterscheid sprechen?

        Danke jedenfalls dissens für deine beiden Beiträge (leider habe ich niemanden der mir kurz mal in die Dissertation reinschauen könnte ).
        LG, Mabel

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        • Bolaika2
          • 22.03.2011
          • 4398

          #5
          Wir quetschen alle 2 Tage frisch (eigener Hafer), weil Quetschhafer doch, je nach Witterung, recht bald muffig riecht. Dankbare Abnehmer für den Quetschhafer sind hier sämtliche Pferde, da es sich ausschließlich um junge Pferde, Rentner oder Zuchtstuten handelt . Wir haben eine Stute, die bei Hochträchtigkeit den Quetschhafer liegen läßt, die geht aber auch nicht an ganzen Hafer. Ist ne kleine Diva .
          Wegen der Nährstoffe würde ich vielleicht mal die Lufa anschreiben, die müßten das beurteilen können...

          Kommentar


          • #6
            Hafer hat sehr viele ungesättigte Fettsäuren. Solange diese im Korn eingeschlossen sind und dadurch kein Sauerstoff zukommt, ist Hafer sehr lange haltbar. Wenn jedoch das Korn gequetscht wird, kommt Sauerstoff dazu und die ungesättigten - sehr instabilen - Fettsäuren oxidieren - werden also ranzig. Man riecht das nicht wirklich zuerst, oft riecht der Hafer alledings ein bissl säuerlich (wenn er zB. in einer Tonne gelagert wird). Das sind diese Fettsäuren. Ranizige Fettsäuren sind für Pferde relativ ungesund- sie werden vom Körper aufgenommen, können aber nicht verwertet werden und müssen dann mühsam über die Leber verstoffwechselt und ausgeschieden werden.
            Dieser Prozess der Fettsäure-Oxidation beginnt beim Hafer sobald er gequetscht ist. Man sagt daher - Hafer sollte zumindest wöchentlich - besser 2x wöchentlich - frisch gequetscht werden, weil dann die Zersetzungprozesse (übrigens auch von anderen wichtigen Nährstoffen, wie zB. Vitamine) nicht fortgeschritten sind und der Hafer somit alle hochwertigen Inhaltsstoffe noch drin hat.
            Also sind die Richtwerte von Quetschhafer - max. 3 Tage alt - nicht so verkehrt.
            Wie gesagt: riechen tut man den verdorbenen Hafer schwer - speziell wenn er in luftigen Säcken gelagert wird.
            In abgeschlossenen Tonnen riecht man das schon eher, weil diese flüchtigen Stoffe in der Tonne bleiben.
            Zuletzt geändert von Gast; 27.10.2011, 12:52.

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            • dissens
              • 01.11.2010
              • 4063

              #7
              Mabel,
              ich hab ja auch nur aus einem Buch zitiert, das bei mir im Regal steht und das ich immer mal wieder konsultiere. Aber ich gebe zu, dass es nicht ganz neu ist, ergo inzwischen vielleicht kürzere Haltbarkeiten nachgewiesen sind.

              In der Praxis (und ohne nachzulesen) habe ich dem alten Wallach damals jedoch jahrelang beim Futtermittelhändler gequetschten Hafer gegeben. Und da der im Zentnersack daherkam, war der eher nicht in "ein bis zwei Wochen" verfüttert.
              Eigene Quetsche war uns für das eine (!) Pferd, das Quetschhafer brauchte, zu teuer; ungequetschter Hafer kam bei ihm (alt, mit irreparablen Zahnproblemen behaftet) hinten genau so wieder raus, wie er vorne rein ging.

              Merkliche Nachteile habe ich jedoch nicht beobachtet.
              Zuletzt geändert von dissens; 27.10.2011, 12:13.

              Kommentar


              • #8
                "merkliche Nachteile" wirst auch nicht sofort sehen. Die Leber hat halt mehr zu tun und wird dadurch auch mehr strapaziert. Die Pferdeleber ist in heutiger Zeit eh schon genug belastet ( Wurmkuren, Impfungen, Umweltgifte) die brauch ich nicht unnötig zusätzlich belasten, wenns vermeidbar ist.

                Kommentar

                • Mabel
                  • 07.03.2010
                  • 426

                  #9
                  Danke suznQ, für deine Beiträge- immer wieder sehr interessant ;-)
                  Darf ich fragen, was du zu dieser Aussage meinst:
                  Zitat von Mabel Beitrag anzeigen
                  Es ist gesünder ganzen Hafer zu füttern, da die Pferde mehr kauen müssen und das Futter auch besser einspeicheln. Kann man hier wirklich von einem signifikanten Unterscheid sprechen?

                  Kommentar


                  • #10
                    In dem Sinn "gesünder" ist der ganze Hafer nicht. Einfacher zum Verfüttern ist er halt. Und nicht alle Pferde kauen Hafer gleich gut. Die Verdaulichkeit von Quetschhafer ist natürlich höher als bei ganzem, weil da ja schon jedes Korn, das eventuell nicht gut gekaut wurde, schon aufgequetscht wurde. Normalerweise kauen Pferde Quetschhafer auch mehr, weils ja größter Teile sind (wenn er richtig nur angequetscht wurde!) Also kann man auch etwas weniger füttern ( 1:0,8 ungefähr)
                    Der Spelz und die Schale vom Hafer sind ja relativ weich, also können ihn die Pferde normalerweise auch gut kauen - eben bis auf diejenigen Zossen, die Zahnprobleme haben oder die Zähne noch nicht voll entwickelt sind.
                    Wir haben allerdings auch sehr gute Erfahrungen mit Einweichen gemacht. In den Äppeln waren fast keine unverdauten Körner drin.

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                    • Furioso-Fan
                      • 12.08.2004
                      • 10945

                      #11
                      Beobachte doch mal Deine Pferde, wann sie mehr einspeicheln - bei Quetschhafer oder ganzem.
                      Ich finde schon bei ganzem Hafer.

                      Kommentar

                      • countess
                        • 20.02.2008
                        • 2256

                        #12
                        Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                        Beobachte doch mal Deine Pferde, wann sie mehr einspeicheln - bei Quetschhafer oder ganzem.
                        Ich finde schon bei ganzem Hafer.
                        das ist tatsächlich von pferd zu pferd sehr unterschiedlich. wir füttern ganzen eingeweichten hafer. habe vorher den hafer nicht eingeweicht, und da ist mir aufgefallen, dass manche pferde richtig schäumen beim fressen, andere aber eher nicht und sehr schlingen. beim koppel anäppeln konnte man auch genau sehen, welcher haufen nun von welchem pferd ist. bei manchen waren massenhaft haferkörner drin, bei den anderen eben nicht.

                        Kommentar

                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10945

                          #13
                          Bei mir hat das Pferd, was am meisten schäumt, die meisten Körner drinne...
                          Einweichen macht bei mir keinen Sinn, entweder ist das zu heiss und es fängt an zu gären, oder es friert.
                          Prinzipiell füttere ich lieber Quetschhafer, aber die Qualität, die uns hier momentan serviert wird, ist so überirdisch schlecht, daß es letztlich völlig egal ist, ob ganz, angebrochen, gewalzt.
                          Neulich hatte ich solchen hafer, den wollten sie nichtmal fressen... sowohl ganz wie angebrochen.

                          Kommentar

                          • countess
                            • 20.02.2008
                            • 2256

                            #14
                            Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                            Bei mir hat das Pferd, was am meisten schäumt, die meisten Körner drinne...
                            Einweichen macht bei mir keinen Sinn, entweder ist das zu heiss und es fängt an zu gären, oder es friert.
                            Prinzipiell füttere ich lieber Quetschhafer, aber die Qualität, die uns hier momentan serviert wird, ist so überirdisch schlecht, daß es letztlich völlig egal ist, ob ganz, angebrochen, gewalzt.
                            Neulich hatte ich solchen hafer, den wollten sie nichtmal fressen... sowohl ganz wie angebrochen.
                            probiers mal aus! die ganzen körner in den äppeln sind dann fast verschwunden

                            Kommentar

                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10945

                              #15
                              Einweichen?
                              Hab ich schon.
                              Macht keinen Sinn. Ich hab Offenstallhaltung und schon die ersten eingefrorenen Tränken gehabt.

                              Kommentar


                              • #16
                                FF - nimm dir eine Kühltasche (ich mein jetzt diese festen Dinger mit Styropor) und weich dort den Hafer ein- Deckel drauf. Es genügt 1-2 Stunden. Wenn dir von zu Hause ne Thermoskanne heisses Wasser mitnimmst, kannst da auch einen Schuß Heißwasser zum Kaltwasser drauf geben - dann gehts noch schneller. bzw du hast ja so einen Wasserkocher.

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                                • Finy
                                  • 14.02.2006
                                  • 1975

                                  #17
                                  Muss mich grade etwas wundern...bezüglich Quetschhafer heißt es fast überall "möglichst frisch", nun ist Walzhafer ja eigentlich nichts anderes. Die Firma Equiva bietet mit Eigenmarke Goldhorse ebenfalls Walzhafer an. Da bei den Inhaltsstoffen nur 100% Hafer angegeben ist hab ich mal dort nachgefragt bezüglich der Haltbarkeit und ob wirklich nicht melassiert oder hydrothermisch behandelt (wie Walzhafer z.B. von Eggersmann angeboten wird). Nein...der Goldhorse-Walzhafer sei nicht melassiert und nicht behandelt...aber !!!4 Monate!!! lang haltbar. Kühl und Trocken versteht sich... Kann das sein? Für einen 20kg Sack bräuchte ich 8 Tage zum verfüttern.

                                  Bisher füttere ich den von Eggersmann (3%Melasse), 15kg = 10€..... Goldhorse läge bei 20kg = 10€

                                  Prinzipiell wäre mir unmelassiert ja lieber...was tun?


                                  Ganzer Hafer kommt nicht in Frage da der Bub zu faul ist gründlich zu kauen...

                                  Kommentar

                                  • Roullier
                                    • 31.05.2009
                                    • 1147

                                    #18
                                    wir füttern seit Jahr und Tag Deukavallo Walzhafer. Durch Transport und Lagerung kann der ja auch nicht "frisch" sein. Es ist noch nie was passiert, war auch noch kein Sack dabei der schlecht aussah

                                    Kommentar

                                    • Finy
                                      • 14.02.2006
                                      • 1975

                                      #19
                                      ok...dann werd ich das auch mal versuchen

                                      Kommentar

                                      • Ramzes
                                        • 15.03.2006
                                        • 14680

                                        #20
                                        Zitat von Finy Beitrag anzeigen
                                        Muss mich grade etwas wundern...bezüglich Quetschhafer heißt es fast überall "möglichst frisch", nun ist Walzhafer ja eigentlich nichts anderes. Die Firma Equiva bietet mit Eigenmarke Goldhorse ebenfalls Walzhafer an. Da bei den Inhaltsstoffen nur 100% Hafer angegeben ist hab ich mal dort nachgefragt bezüglich der Haltbarkeit und ob wirklich nicht melassiert oder hydrothermisch behandelt (wie Walzhafer z.B. von Eggersmann angeboten wird). Nein...der Goldhorse-Walzhafer sei nicht melassiert und nicht behandelt...aber !!!4 Monate!!! lang haltbar. Kühl und Trocken versteht sich... Kann das sein? Für einen 20kg Sack bräuchte ich 8 Tage zum verfüttern.

                                        Bisher füttere ich den von Eggersmann (3%Melasse), 15kg = 10€..... Goldhorse läge bei 20kg = 10€

                                        Prinzipiell wäre mir unmelassiert ja lieber...was tun?


                                        Ganzer Hafer kommt nicht in Frage da der Bub zu faul ist gründlich zu kauen...
                                        Walzhafer ist schon etwas anderes, da er im Mischfutterwerk über Walzenstühle
                                        geht , ähnlich wie in Mühle Brotweizen , nur mit anderer Einstellung und
                                        oft kombiniert mit thermischer Behandlung , die Enzyme degeneriert und diese
                                        somit z.B. die Fettsäuren im Öl des Hafers nicht mehr angreifen. können.Verhindert so Ranzigwerden
                                        über längeren Zeitraum . Nehme auch an , die Papiertüten haben einen
                                        verschweißten Plastikinnensack .
                                        HAFERQUETSCHE

                                        WALZENSTUHL

                                        s. LESEPROBE , Temperatur , Kühlung
                                        Zuletzt geändert von Ramzes; 07.09.2016, 16:38.

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