Longieren

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  • Cehoernchen
    • 19.01.2003
    • 336

    Longieren

    Was haltet ihr davon, ein Pferd regelmäßig (1-2x die Woche)zu longieren???
    Schädlich oder gut für's Pferd?!
    Punkte auf die ich anspiele:
    -Gymnastizierung
    -Belastung (spez. Beine)
    -Muskelaufbau
    -Gleichgewichtsfindung
    -etc.
    Was fällt euch zu diesen und anderen Aspekten des longierens an Nutzen bzw. Schaden ein???

    LG Cehoernchen
    LG,
    Cehoernchen

    Frankly, my dear, I don't give a damn!
  • LaGraciaPatricia
    • 06.01.2003
    • 1914

    #2
    Longieren kann einem Pferd sehr viel nutzen, wenn man es richtig macht. Aber das kann leider kaum jemand. Viele Pferde werden viel zu eng und falsch ausgebunden oder einfach rundgejagt. Man sollte immer darauf achten, die richtigen und feinen Hilfen zu geben. Wenn ein Pferd falsch longiert wird, ist die körperliche und nervliche Belastung sehr hoch.
    Grundsätzlich ist Longieren für den Muskelaufbau und zur Verbesserung der Losgelassenheit sehr gut. Leider habe ich bei vielen Pferden schon erlebt, dass sie kaputt longiert wurden und immer stumpfer wurden, teilweise sogar aggresiv.
    Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

    Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

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    • valentina
      Gesperrt
      • 26.12.2002
      • 4404

      #3
      unsere Tunierpferde und natürlich auch die jungen Pferden werden mindestens zweimal die Woche longiert und das etwa 40 min. insgesamt. Wir benutzen grundsätzlich ein lang geschnalltes Chambon und lassen Sie zur Gymnastizierung auch gerne mal hin und wieder über Trabstangen traben. Das macht Ihnen spaß und Sie kommen schön rund und lang in die Tiefe....

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      • Llewelyn
        • 10.11.2001
        • 999

        #4
        Prinzipiell longiere ich gerne, weil ich diese Form der Arbeit sehr effektiv finde und sie eine gute Abwechslung zum Reiten bietet. Vorausgesetzt, wie meine Vorschreiber schon sagten, daß man es mit Verstand macht.

        Dann würde ich unterscheiden zwischen Pferden, die sich schon in der Balance befinden und den rohen Pferden, die diese Balance in einem kleinen Zirkel gar nicht so einfach finden können, da sie die gefragte Längsbiegung einfach noch nicht erbringen können. Im ersten Fall, so denke ich, kann man die von c-Hörnchen angesprochenen Punkte sehr gut erreichen und sofern kein klinischer Befund dagegen spricht, dürfte 1-2maliges Longieren pro Woche nicht schaden. Partiell kann man sicher auch öfter longieren, zb nach Phasen der Rekonvaleszenz, sofern man eben keinen zu kleinen Zirkel anlegt. Gerade das Longieren auf zu kleinen Radien kann man oft beobachten, wenn die Leute keine vernünftige Ausrüstung, sprich genügend lange Longierpeitsche benutzen. Das Chambon in verbindung mit Stangenarbeit benutze ich sehr gern bei älteren Pferden und bin davon auch ziemlich überzeugt. Im zweiten Fall, also dem Anlongieren sollte man mit möglichst großen Radien beginnen und sehr lose die HZ verschnallen. Da benutze ich auch lieber weit verschnallte Ausbinder, die eine v-a-Dehnung zulassen. Die Jungen würde ich auch nicht mehr als 2 longieren. Wenn man die Möglichkeit hat in einer kleinen Halle laufen zu lassen, kann man das à la Klimke longierähnlich gestalten, geht weniger auf die Beine und ist leichter fürs Pferd das Gleichgewicht zu finden.
        Und vergessen Sie die Pferde nicht!

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        • astrapi
          • 11.12.2002
          • 153

          #5
          Hallo!
          Kann mich meinen Vorschreibern nur abschließen!!
          Habe allerdings schon die ärgsten Sachen gesehen: Ausbinder an der Kandare, 1/2 Stunde links rum, 1/2 Stunde rechts rum ohne Pause viel zu kurz ausgebunden getrieben, mit Ausbindern gefesselte Pferde über Cavalettis getrieben bis diese zum Sturz kommen und nicht mehr aufstehen können...
          Es gibt longieren und longieren, leider sieht man viel zu oft zu kurz geschnallte Ausbinder.
          Wenn man es richtig macht, sicher von großem Nutzen für das Pferd.

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          • #6
            Sinnvolles Longieren sehe ich auch wenig, wenn ich so rumfahre
            Bin gerade selbst wieder feste dabei, weil ich zwei Stuten anreite.
            Interessant finde ich auch die Frage nach der besten Verschnallung der Longe. Viele schwören ja auf den Kappzaum aber ehrlich gesagt traue ich mir nicht bei jedem jungen Pferd zu, es im Zweifelsfall am Kappzaum zu halten, wenn es wirklich mal abdreht.
            Ich mache einfach ein Halfter über die Trense und schnalle die Longe sowohl in den seitlichen Halfterring als auch ins Gebiß, dadurch hat man einerseits mehr Kontrolle, falls es mal hoch hergeht, andererseits hängt man aber auch nicht im Maul herum, was ich bei grünen Pferden absolut tödlich finde.
            Später, wenn das Gleichgewicht da ist, die Gefahr von Aussetzern weg ist, und Hilfen an der Longe durchkommen lasse ich das Halfter einfach weg.
            Sehr wichtig finde ich was Llewelyn angesprochen hat, nämlich den richtigen Radius.
            Natürlich soll man Stehen auf einem Fleck Longieren, aber das funktioniert a) nur bei Pferden, die bereits etwas ausgebildet sind und b) finde ich, dass man auch bei diesen durch Variation und einschieben von geraden Strecken profitieren kann. Ist doch auch langweilig sonst. Bei den ersten Longiersessions finde ich ein Band durch die halbe Bahn hilfreich. Wenn die Zirkellinien etwas sicherer werden, verlange ich aber schon, dass es auch so geht. Außerdem longiere ich besonders berechenbare Pferde auch gern nur mit Halfter an. Longe kommt dann natürlich in den seitlichen Ring, nicht unten rein.
            Bei allen anderen gehe ich schrittweise vor: Zuerst die Einführung des Laufens an der Longe generell. Dann mit Longgiergurt, dann mit Sattel ohne Bügel, Sattel mit Bügeln (die lasse ich aber meist oben, es sei denn, das Pferd schreit nach Abhärtung in der Schenkellage.
            Dann erst fange ich mit Ausbindern an, die wirklich sehr vorsichtig verschnallt gehören. Schließlich geht es nicht darum dass 'der Bock den Kopf runternimmt' sondern um dressurmäßiges Lernen...
            Wenn gut longiert wird, kann ich daran 1-2 Mal die Woche für ältere Pferde nichts gesundheitsschädliches entdecken. Man muß sich klarmachen, dass gebogene Linien immer eine gewisse extra-Belastung für die Beine darstellen. Für mich heißt das in der Konsequenz: Kein unnötiges Longieren (z.B. nur um Stallmut abzubauen). Da würde ich auch zum freien Ablaufen raten. Das dann aber wieder mit Verstand. Z.B. ohne die scharfen Stops in den Ecken, die man so oft sieht.


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            • McFlower
              • 03.04.2002
              • 420

              #7
              Ich schließe mich auch den Vorschreibern an, wundere mich nur immer wieder, wie gedankenlos auch sehr erfahrene und professionelle Pferdeleute longieren.
              Ich kenne eine Richterin (!!&#33, die longiert ihre Stute seit 8 Monaten (!&#33 an, jeden Tag longieren, immer ohne Hilfszügel, nur mit Trense, die Longe in den inneren Trensenring geschnallt, auf einem 10 m Zirkel! Aggrrr! Wahrscheinlich läuft das Pferd bald auch auf der Weide im Kreis.

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              • #8
                Tja, schliesse mich auch an...

                Die Geschichte von der Richterin ist leider bittere Wahrheit....

                Wieviele Leute gehen so sorglos beim Longieren um. Da hängt die Longe durch und schleift am Boden. Es wird sich erst nach ein paar Runden nach der Peitsche gebückt, der Gaul rennt los und die Leute werden durch die Halle geschleift

                Und am allerbesten sind die Spezialisten, die gleich mit der Doppellonge angelaufen kommen... *huaaaahhhhhh*

                Naja... Ich bin sicher auch nicht die beste wenn es um Longieren geht... Aber mit RL und Aufsicht hat man wenigstens das Gewissen beruhigt und kann sich - eigentlich - sicher sein, dass es ok war...

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                • LaGraciaPatricia
                  • 06.01.2003
                  • 1914

                  #9
                  oder noch schöner in beide Gebissringe eingehakt. Schöner Nußknackereffekt. Longieren ist eine Kunst. Habe das Glück jemanden zu kennen, der es voll beherrscht. Es gehören nämlich nicht nur Longe und Peitsche dazu. Körpersprache ist ein Riesenfaktor.
                  Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

                  Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

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                  • teufeline
                    • 25.12.2002
                    • 1101

                    #10
                    Ja, richtig longieren ist ne Kunst...

                    Wenn ich manche Leute in der Mitte stehen sehe bekomme ich ne Krise und die ständigen Stimmkommandos nerven ganz schön. Ein Pferd hat auf Paraden/Arrets und Peitschenhaltung zu reagieren und muss sich gerade deshalb beim longieren sehr konzentrieren.

                    Leider machen es viele Leute einfach nicht bewusst falsch - sie wissen es einfach nicht besser und das ist doch eigentlich das traurige und weist auf Fehler in der Ausbildung der Reiter hin....
                    Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird

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                    • #11
                      Mein Kleiner wird zur Zeit 1-2 mal die Woche an der Doppellonge gearbeitet. Das tut ihm richtig gut. Ich mach das aber nicht selber, sondern mein Reitlehrer, ich brauch das mit nem Jungen nicht anfagen.

                      Ansonsten finde ich grundsätzlich longieren für alle Pferde sehr gut, aber gerade die die sich gerne verspannen oder Rückeprobleme haben brauche das. Aber halt richtig, wie schon viele geschrieben haben.

                      Was man leider halt auch oft sieht, sieht "Ersatzpersonen" die das Pferd longieren weil der Besitzer oder Reiter selber nicht dazu kommt. Also Freund oder Geschwister oder so, die nicht reiten können aber longieren kann ja quasi jeder. Das ist dann zum Teil echt gefährlich.

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                      • #12
                        Richtig longieren ist eine Kunst wie Ihr schon alle geschrieben habt.

                        Wenn man so die Leute longieren sieht kann einem echt Angst und Bange werden, falsch ausgebunden, die Longe sonstwo eingeschnallt und das Pferd rennt runde um runde wie ein verrückter, wenn ich sowas sehe ggrrrr. Man kann mit einer Longe so viel falsch machen, aber das sehen wohl die wenigsten. Als unser Verein unser Voltipferd gekauft hatte, ist der sobald man die Longe drangemacht hat im Trab losgerast, jetzt steht er so lange bis ich im ein Zeichen gebe. Hat seine Zeit gedauert bis er ordentlich an der Longe ging aber es hat sich gelohnt, es macht echt Spass ihn zu longieren.

                        Ich glaube für die meisten ist es nur eine Art das Pferd mal schnell zu bewegen...... zum longieren gehört aber noch ein bißchen mehr.

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                        • donnerdinero
                          • 25.10.2002
                          • 1724

                          #13
                          Quote from Cehoernchen, posted on Jan. 20 2003,10:24
                          <div id="QUOTE">Was haltet ihr davon, ein Pferd regelmäßig (1-2x die Woche)</div>

                          hallo&#33;&#33; ich schliesse mich auch kareen an&#33;&#33;aber &#33;&#33;in meiner lehrzeit,haben wir IMMER direkt mit der longe im inneren trensenring,und ins reithalfter mit eingeschnallt&#33;&#33;also nie ein halfter drüber oder so&#33;&#33;wenn man mit kappzaum longieren will,kann man von ner alten trense das genickstück nehmen den kehlriemen abschneiden und den untern kappzaum machen&#33;&#33;ach ja,,,,wenn das pferd abhauen will,,,,macht es das auch egal was es drauf hat &#33;&#33;ansonsten kann man von nem steiger gebiss den kopfriemen nehmen&#33;&#33;also nur das leder u7nd dann ein gebiss einschnalllen&#33;&#33; dann untern kappzaum&#33;&#33; ich werde es wohl so mit meinem jungen ausprobieren,,,also mit dem kappzaum&#33;&#33;denke es kommt auf das pferd an wie man es macht&#33;&#33; aber fakt ist ,,,,,,es kann wirklich kaum einer&#33;&#33;ich habs halt gelernt,,,)hat auch nix zu heissen ,,ich weiss) aber ich denke das ich es einigermassen gut kann,da ich schon viele pferde anlongiert und angeritten habe,ich denke ich hab ein händchen dafür,,,,,leider ist es beim reiten bei mir bis max klasse l&#33;&#33;als zucht und halter ist man halt bis klasse a vernatwortlich,,,und die pferde gehen dann zum bereiter zum weiterbilden &#33;&#33;&#33; lg nadine
                          \"Bewegung ist das Element des Pferdes und alle Bewegung geht von der Hinterhand aus.\"

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                          • #14
                            hi...

                            ... ich finde longieren eigentlich recht sinnvoll,
                            aber halt nur wenn es richtig ist&#33;
                            Ich selber longiere meinen 1x die woche
                            meist dann wenn ich mal keine großartige lust habe, er
                            allerdings im trainig bleiben muss&#33;

                            Thea

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                            • #15
                              Hi&#33;&#33;&#33;

                              Ich glaube dass longieren sehr wichtig für das Pferd ist. Ich finde es auf jedenfalls recht sinnvoll, aber nur wenn es richtig gemacht wird&#33; Ansonsten hat es nicht viel Zweck und man kann den Pferden dabei sogar schaden.
                              Sehr wichtig ist auch wie man die Longe verschallt oder vorallem auch wie man das Pferd ausbindet.

                              Alle meine Pferde werden 1-2 mal in der Woche longiert

                              Viele liebe Grüsse, Casnov

                              Kommentar


                              • #16
                                Arbeit an der Doppellonge finde ich sehr wertvoll, sowohl beim jungen als auch beim älteren Pferd. Ist nur leider noch schwieriger gut auszuführen wie Longieren&#33;

                                Seitdem das Longierabzeichen Pflicht für Trainer-C ist, werden viele Longierlehrgänge angeboten - also genug Gelegenheit für interessierte, es zu erlernen. Problem ist allerdings, daß verschiedene Ausbilder unterschiedliche Auffassungen von gutem Longieren haben. In Deutschland wird ja bekanntlich nur an der Trense longiert, und der Mensch bleibt am Punkt. In England dagegen wird fast nur mit Kappzaum longiert, und der Mensch geht im kleinen Kreis mit. Wer soll denn nun sagen, was &quot;richtig&quot; oder am effektivsten ist?

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                                • Tina76
                                  • 13.05.2002
                                  • 4958

                                  #17
                                  Ich denke der Maßstab ist immer das Pferd....
                                  Mein Reitlehrer hat jetzt über ein Jahr mit einem Pferd gearbeitet, der nen ganz furchtbar schlechten Rücken hat. Das Pferd hat fast nen Stockmaß von 185 cm, ist jetzt schon 7 und war die ganze Zeit über nicht reitbar. Er hat jetzt nur Bodenarbeit mit dem Pferd gemacht und seid 3 Wochen wird er jetzt unter dem Sattel gearbeitet. Und er läßt sich so fein und taktrein reiten, als ob er schon Jahre unterm Sattel geht. Bin total begeistert.
                                  Es kommt also immer aufs Pferd und auf die Situation an... Wie bei fast Allem....
                                  Grüßle Tina
                                  Foto : Stutfohlen von Duke of Hearts xx aus der Rosenblüte von Rainbow x Ganymed

                                  http://pferdevomschwalbenrain.de.to/

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                                  • #18
                                    das skelett des pferdes und damit sie aufhängung  des gesamten bänder und sehenapparates ist ausgerichtet auf eine geradeausbewegung, die natürlichste form der fluchtbewegung nach vorn - dem entsprechend ist longieren grundsätzlich wider die natur des pferdes denn nirgendwo in der anatomie sind vorsehungen getroffen für beständig rundgebogene (oder besser: rundgezogene...) bewegungsabläufe - wenn man dann noch dazurechnet welchen schaden die fliehkraft an sich bei einem im schnitt 500 kg schweren pferd anrichtet in dem sie grundsätzlich immer unausgewogen schräg auf hufe und beine beim ab- und auffussen einwirkt (so entstehen überbeine&#33 dann kann man sich eigentlich nur fragen wer um alles in der welt diesen unsinn erfunden hat und weiter fördert... dazu kommt dass ich kaum jemanden kenne der in der lage ist korrekt und richtig zu longieren so dass auch vom ausbildungstechnischen standpunkt die these gilt: locker geritten ist immer besser als schlecht longiert... im zweifel setz ich mich lieber ohne sattel auf mein pferd und bummel mit ihm durch die halle, dann ist er auch bewegt und wird zumindest nicht verbogen...

                                    ich war im letzten jahr auf diversen lehrgängen bei wilfred gehrmann und kalli brokamp (also durchaus autoritäten auf diesem gebiet) und mein fazit ist: in form der doppellonge mit häufigen seitenwechseln und entsprechender anlehnung in massen sinnvoll, als hinarbeit zur arbeit am langen zügel sicherlich ein muss, aber wer ist schon in der lage ohne sachkundige unterstützung vernünftig handarbeit zu machen? das ist eine wissenschaft für sich wie das reiten selber und man macht mehr kaputt als gut wenn man es falsch macht und ich würde mir auch nicht anmassen meine pferde ohne entsprechend guten unterricht selber auszubilden.
                                     
                                    wenn ich also meinen pferden eine abwechslung vom normalem alltag bieten will gehen wir auf die rennbahn oder reiten spazieren, i.d.r. kommt ein pferd als handpferd mit und so sind sie auf jeden artgerechter bewegt und vor allem zufrieden und gut beschäftigt.

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                                    • Llewelyn
                                      • 10.11.2001
                                      • 999

                                      #19
                                      So ganz überzeugt mich das Argument &quot;wider die Natur&quot; nicht. Wenn ich so argumentiere, ist schon das Reiten unnatürlich, erst recht das Reiten auf gebogenen Linien, in Stellung, Biegung und später auf kleinen Radien oder enge Wendungen in Stechen. Diese Bewegungabläufe können Schaden anrichten, wenn sie unter Spannung, unaufgewärmt, ohne Losgelassenheit oder Geschmeidigkeiten erfolgen. Das gilt doch wohl auch fürs Geradeausreiten. Bewegt sich das Pferd aber taktmäßig und in Balance auf einem genügend großen Radius, das würde ich als min. 15m Radius definieren, kann ich mich was die Fliehkräfte betrifft, deinem Argument nicht anschließen. Genau diesselben Fliehkräfte habe ich unter dem Sattel oder beim Laufen auf der Koppel. Gegen meine These kann man entgegensetzen, daß erstens die meisten Leute nicht mit solchen Radien arbeiten bzw. mangelhaft ausgerüstet sind um sowas machen zu können, und zweitens, daß bei jungen Pferden diesen Krafteinwirkungen unausgewogen sind, weil sich diese Pferde in den ersten Wochen nicht ausbalanciert und nicht immer taktmäßig bewegen. Deshalb hatte ich auf das Laufenlassen à la Klimke verwiesen, weil das den Youngstern erlaubt relativ viel geradeaus zu laufen. Dann sehe ich aber kein Problem darin dies später auf dem genügenden Longierzirkel fortzusetzen.

                                      these gilt: locker geritten ist immer besser als schlecht longiert...
                                      Darüber brauche ich nicht zu diskutieren. Aber mein Standpunkt ist: gut longieren, ist eine sehr gute Ergänzung. Noch effektiver arbeiten kann man mit der Doppellonge. Diese Methode habe ich über Gehrmann gelernt, halte sehr viel davon, wenn richtig angewendet (denn da gibt es auch die schlimmsten Auswüchse), nur das Problem des Zirkelweges bleibt bestehen, selbst wenn ich häufig Handwechsel einbaue, was ich im Übrigen auch an der einfachen Longe machen kann und sollte. Die DL benutze ich vorrangig für die lösende Arbeit, richtig versammelnde Arbeit, und Handarbeit, wie und damals in Wickrath demonstriert wurde, traue ich mir vom Boden aus nicht zu.

                                      Mein Fazit: wenn ich Pferde artgerecht bewegen und arbeiten will, kann ich das auch an der Longe tun, so ich denn gewisse Voraussetzungen erfülle.
                                      Und vergessen Sie die Pferde nicht!

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                                      • #20
                                        @llewlyn: freut mich mal wieder von dir zu hören - gebe zu, ich habe mir eine gewisse provokation nicht verkneifen können....
                                        sicher hast du recht, der radius ist dass mass der dinge und die reiterei an sich gemessen an den o.g. kriterien sicher auch wider die natur - aber zumindest habe ich ob der linienführung (und damit wider die fliehkraft) unterm sattel die weitaus besseren optionen was &quot;natürlichen&quot; bewegungsablauf angeht. ich hatte im letzen jahr das glück mir einen vortrag zum thema funktionale anatomie in warendorf anzuhören, referent war dr. gerd heuschmann und anschauungsobjekt das skelett des alten foxtrott in der deutsche reitschule - wesentliche elemente dieses vortrages haben mich sehr in  meiner einstellung zum longieren (bzw. gegen das longieren) bestärkt, u.a. dies:

                                        Überbeine: wie enstehen überbeine? Aus fünzehn kehlen hört man’s eifrig tönen: durch schlagverletzungen&#33;  Heuschmann: dummes zeug. Nicht ohne grund findet man überbeine zu 80% an der innenseite der vorderröhre und auch foxtrott hat uns hier eine kleinigkeit zu bieten. Für diese überbeine ist in der regel das rudimanetäre griffelbein verantwortlich und zwar zum teil, weil das skelett des jungen pferdes noch nicht ganz ausgereift ist und zum anderen durch atypische belastung: longieren. Alle gelenke und knochen des pferdes sind durch ihre aufhängung und konstruktion, wie auch der gesamte sehnen- und bänderapparat, ausgerichtet auf schnelles geradeauslaufen – keinesfalls aber auf unnatürliche einseitige belastung. Das anschaulichste beispiel unter den säugetieren hierfür bietet die natur ebenfalls am skelett des pferdes: die fast vollständige zurückbildung der elle bei gleichzeitig enorm ausgebildeter speiche (das unterarmbein) – allein die elle ermöglicht dem menschen den unterarm zu drehen – einem pferd ist diese drehbewegung unmöglich (das „drehmoment“ der traversalverschiebung kommt allein aus der schulter), selbst bei einer katze ist die elle noch gut ausgebildet, nur so ist es ihr möglich einen baumstamm rundum zu erklammern und erklettern. Dafür wird das gerade nach-vorn-ausgreifen des pferdes durch die stark ausgebildete speiche erst möglich.  Das junge anzureitenden pferd durch unnatürliche biegung und einseitige belastung an der longe kann nicht anders als „stumpf“ auffussen, insbesondere wenn entsprechende sehnen und bänder speziell an der innenseite der röhre noch nicht enstprechend ausgebildet sind. Das griffelbein „reibt“ zwangsläufig am röhrbein entlang, von fall zu fall mehr oder minder scharf – foxtrotts griffelbeine kommen in der tat recht ekelig daher, wie zwei freigelegte degenspitzen – aber der ist ja auch schon ne weile tot... die folge dieses reibens ist zunächst ein bindehautentzündung der dann bei nicht rechtzeitigem erkennen oder schnellem fortschreiten rasch eine verknöcherung folgt – ein überbein. Das angfangstadium dieser prozedur ist an foxtrotts linker röhre noch immer recht gut zu erkennen. Zitat heuschmann: kinder, da könnt ihr noch so viel bandagieren und wickeln – dem kommt ihr so nicht bei&#33; Wie dann? Wenn schon longieren, dann am besten n i c h t auf einem gut gepflegten longierzirkel... gut geharkte und ebene longierzirkel sind gift, das beste ist ein ordentlich ausgelaufener und seitlich angehäufter runder zirkelhufschlag, eine anhebung der aussenkante wie in den aussenkurven von rennbahnen kommt dem plan-auffussen des pferdes bei gleichzeitiger „seitenlage“ durch flieh- und schwerkraft hier am ehesten entgegen.

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