Pferdeverkauf: Preisgefälle zwischen Nord- und Süddeutschland

[ohle]

Hallo Fife,
bitte teile uns aus dem Süden doch mal Deine Homepage mit.

Wenn bereits Deine durchschnittlichen Pferde 6-jährig L-Dressur, L-Springen und A-Gelände laufen, muss man ja wirklich nicht mehr in den Norden fahren.

[Fife]

@ ohle,
eine homepage hab ich nicht. Bei mir ist immer nur eine Zuchstute eingestellt. Da lohnt sich das kaum. Aber du kannst es so machen wie die, die schon mal Pferde von mir hatten und zufrieden sind. Die bestellen einfach.
Die Lieferzeiten sind allerdings zur Zeit sehr lange. Wenn allerdings der Preis stimmt, dann kommst evtl weiter nach vorne.
Die aktuelle Stute ist dressurlastig. FN ZW Dre. 2009 152


ein wenig komm ich auch in andere Ställe. Benji oder Caspar sicher noch mehr als ich. Einfach fragen wenn ihr was sucht.

[suznQ]

Sorry dass ich da jetzt nochmal "gscheit" bin. Ich muß, wenn ich schon züchte und damit mein Geld verdienen will/muss auch mal anderst rechnen. Die Kosten müssen als Durschnitt aus dem Pferdeverkauf gerechnet werden. Einmal hast halt nen besseren, der gutes Geld kostet und ein anderer ist halt nicht auf dem Niveau und da muß man halt auch mal ein Geldauge zudrücken und gucken dass der auch den passenden Besitzer findet. Aber jetzt für jedes Pferd sturheil sagen, der hat jetzt soviel in der Aufzucht gekostet und das muß rein, ist sicherlich ein falscher Weg.
Speziell wenns dann die 5 oder 6-jährigen fast rohen "Ladenhüter" betrifft.
Und andererseits wenn ich als Züchter nicht zwischendurch meine "Highlights" hab - dann läuft zwansläufig was verkehrt, sorry. Ich weiß dass es schwer ist gute Pferde zu züchten und dass da viel schief laufen kann. Allerdings sollte mal zwischendurch doch ein Sproß aus meinen Anpaarungsüberlegungen entstehn, der eben überdurchschnittlich auch den entsprechenden Preis erzielt und dann auch den dazu passenden Käufer. Da ist halt auch mehr dahinter auch mit der ganzen Marketingstrategie (die wiederum Geld kostet) und dann kann ich auch nicht zu Haus warten bis wer kommt und endlich meinen gezüchteten Kracher entdeckt.
Hat jetzt an sich nix mehr direkt mit dem Thema zu tun - aber ums Eck doch.
Hab halt auch schon mitbekommen, dass teilweise (sorry - aus dem Norden) bei ner kaufinteressierten Anfrage nicht mal auf ne mail geantwortet wird. Und vor allem haut mich das auf, dass man da immer sein Preislimit ansagen soll. Richtet sich dann der Preis nach dem Limit oder wie? Speziell wenn man eh schon erklärt was man sucht und definitiv 3 Pferde in die engere Wahl genommen hat. Da wird man dann doch den dazupassenden Preis erfragen dürfen.

[Pani]

@suzn,schick sie zu mir rüber !

[Fife]

@ suznQ
die duchschnittlichen Gestehungskosten sind ja leider nicht so einfach darstellbar. Die Situationen jedes Züchters und jeder Anpaarung sind verschieden. Jeder sollte da seinen eigenen Kostenansatz wählen.
Wie groß sind die Kosten bei dir?

Ich frag da mal expliziet dich. Um aufzuzeigen daß das nur ganz wenige machen/wissen.

[suznQ]

Die Kosten bei uns kann man nicht vergleichen. Wir sind in Tirol kein klassisches Sport-Pferdeland. Die Bauern hatten früher eben ein oder zwei Haflinger im Stall stehen, die die übriggebliebenen Reste von den Kühen bekamen und ne Handvoll Gerste oder Hafer dazu. Im Sommer waren die auf der Alm und kamen dick und fett zurück. Stell mal einen Warmblutjährling auf ne Alm bei uns - ohne Zusatzfutter - der verhungert!!!! Auch die bäuerlichen Strukturen sind total anders als im Flachland. Bei uns ist ein Bauer mit 10ha schon fast ein Großgrundbesitzer. Landwirtschaftliche Flächen - ohne Steilhang - bekommst auch nicht zu pachten, oder nur sehr sehr selten. Heu wird rein für den Eigenbedarf produziert - also auch nix verkäuflich. Der Großteil der Bauern kauft Heu dazu - aus good old Germany....

Bei Euch oben haben die meisten PFerdezuchtbetriebe auch entsprechenden sonstigen Viehbestand, wo die Wiesen abwechslend beweidet werden. Im Sommer brauchen die meistend gar nix dazu füttern, weil die Pferde den ganzen Tag auf den Koppeln stehn. Einzig Stroh als Rauhfutter und das stammt meistens auch aus eigenem Anbau vom Hafer und sonstigem Futtergetreide.
Also komplett andere Voraussetzungen.

[Fife]

die zugegebenermassen sehr groben Kalkulationshilfen sind trotzdem anwendbar. Versuch es mal DEINE Werte einzusetzen.
Nur mal für dich.

Das mir der Alm hab ich mir auch schon überlegt. Gute Warmblüter verhungern da nicht (zumindest die nicht die Tirol später auch aushalten). Ein paar Bekannte machen das. Nur sind die Angebote seitens der Almbetreiber beschränkt.

[suznQ]

Wenn ich "meine" Werte einsetz wird mir schlecht...............................
Die Kosten sind doppelt so hoch wie im Norden!!!!
Ich brauch hier keine Pferde züchten, dass ich damit Geld verdien.
Unsere "Zossen" sind teures Hobby. Wenn ich da rechnen anfangen würde, müßte ich sofort das Land verlassen.

Jetzt mal nur "grob" - je nach Pferd zwischen 120 bis 180 Euronen nur fürs Futter und Einstreu!! 6x Hufschmied im Jahr, 4 Wurmkur, 2x Impfen.
Und dann noch Strom, Versicherung, Stallbau (würg), Koppeleinzäunung, Fuhrpark, sonstige Maschinen und Geräte, Sprit. würg, würg.
Hilfe ich muß da sofort weg - Alptraum der Alpenraum

[Fife]

Wenn ich "meine" Werte einsetz wird mir schlecht...............................

Bei meinen ists nicht viel besser !

[suznQ]

Na Fife - ich glaub nich dass Du 20cent fürn kilo Heu bezahlst.

Aber gerade wieder auf die Problematik. Wenn ich Pferdezucht gewinnbringend betreiben will, dann müssen auch die Vorraussetzungen stimmen. Ich kann nicht Kosten einrechnen, die auf Grund von schlechter Struktur da sind, weil da komm ich nicht mit im Vergleich zum Profizüchter.
Entweder muß ich mir da wirklich nen Nischenbereich suchen oder die Struktur überprüfen. Ist im Prinzip nix anderes als in allen normalen Industrie- oder Handwerksbetrieben. Ich kann jetzt auch nicht für normale Standardard-Fenster, die wg. fehlender Struktur (=vollautomatische Fensterstraße) noch großteils per Hand gefertigt werden, dann den Preis für ein handgefertigtes Fenster ansetzen. Da muß ich mich halt unterscheiden mit dem Preis und vielleicht im Bereich Denkmalschutz meine Nische finde. Dann kann ich auch meine Kosten einrechnen, weil das geht mit industrieller Fertigung einfach nicht.

Wenn ich - als kleiner Züchter - mit 3 Superstuten und der entsprechenden Anpaarung und vielleicht die weitere solide Ausbildung der Pferde selber übernehmen kann (inkl. Turniervorstellung, etc) hab ich auch meine Marktnische gefunden. Solche Pferde haben auch ihren Preis!!! Egal welche beknackte Marktsituation gerade ist. Zudem noch ein bissl gscheite Marketinggeschichte ausarbeite - ja denne lachst die Welt aus.
Nur muß ich da auch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und wenn mal ein Pferdl nicht wirklich die Qualität hat, dann muß man sich da auch "vernüftig" davon trennen können.

Und aus diesem Grunde sind bei uns die Nachzuchtpferde meistens unverkäuflich, weil ich die nicht weggeben will. jawoll!!!!

[Fife]

Na Fife - ich glaub nich dass Du 20cent fürn kilo Heu bezahlst.

Ich hab so wenig Pferde (eben eine Zuchtsute (+Nachwuchs)) und bin über meine Arbeit so viel unterwegs, daß ich meine Hotti immer einstelle. Eben kein eigener Betrieb. Da ist bei mir die Rechnerei schon einfacher.
Aber so in der Art gerechnet ist es auch für dich einfacher. Nimm den Pensionspreis für einen zuchtgeeigneten Stellplatz.
Zugfahrzeug als Leihwagen, du brauchst den ja selten beim züchten, beim Hänger gilt das gleiche.
Reithose und Sattel braucht auch nicht mitrechnen.

Und ich weiß warum in meiner Gegend reichlich Pferde aus Vorarlberg und der Schweiz stehen.

[suznQ]

Hab in Holstein -zB- einen Stall entdeckt, der hält dort "Tiroler" Eigentum. Kostet im Monat 250 Eumel -Vollpension!!!!! Die Stuten werden zum ausgewählten Hengst gebracht, Abfohlen wird überwacht etc.
(ist natürlich ein großer Zuchtstall - da ist das eh alles Routine) -
Die 3-jährigen werden dann vom Eigentümer abgeholt (teilweis sogar schon angeritten) und in den Heimatstall gestellt und unter eigener Flagge (Züchter = Eigentümer) im Turnier vorgestellt.
Ist doch super oder?

[Fife]

Hab in Holstein -zB- einen Stall entdeckt, der hält dort "Tiroler" Eigentum. Kostet im Monat 250 Eumel -Vollpension!!!!! Die Stuten werden zum ausgewählten Hengst gebracht, Abfohlen wird überwacht etc.
(ist natürlich ein großer Zuchtstall - da ist das eh alles Routine) -
Die 3-jährigen werden dann vom Eigentümer abgeholt (teilweis sogar schon angeritten) und in den Heimatstall gestellt und unter eigener Flagge (Züchter = Eigentümer) im Turnier vorgestellt.
Ist doch super oder?

soweit brauchst da nicht fahren.

[Fee072]

Jeder Züchter bestimmt seinen Preis ob reel oder nicht und der Verkäufer íst bereit den Preis zu zahlen oder nicht.

Aber auch ich finde, dass bei unserer Pferdemarktwirtschaft, die ganz weit unten ist ......... teils überteuerte Pferde angeboten werden. 3 - 4 Jährige für nicht unter 10 Tsd die nicht mal was nachweisen können sondern nur eine tolle Abstammung haben. Wer gibt mir die Garantie ( angenommen ich wollt es ) dass dieses Pferd mit mir Grand Prix und höher startet ? Sicherlich ist es auch eine Ausbildungssache aber Anlagen dafür gehören immer noch dazu.

Ich sehe diesen Preis einfach nicht realistisch. Wenn dementsprechend Leistung nachweisbar da ist, kann ich die Preise verstehen. Sicherlich ist eine Zucht nicht preisgünstig bis das Pferd da ist, wo es hin soll. Dies weiß jeder Züchter von vorne rein.

[Fife]

hmm,
wie willst denn Nachweise bei einem 3jährigen rohen Pferd haben oder bei einem Fohlen?

[Fee072]

Genau das ist es Fife. Was berechtigt dann ein so hoher Preis wenn alles in den Sternen steht ?

[Fife]

Fee, jetzt ohne dir nahe treten zu wollen. Welche Klasse reitest du oder wie weit hast du ein Pferd ausgebildet?
Antwort bitte via PN.

Was ist für dich "ein so hoher Preis"?

Soll ich denn vom potentiellen Käufer ein Qualifikation verlangen? Er solle doch bitte sein Pferd einladen, mitbringen und mir vorreiten. Wenn mir das dann gefällt, überleg ich mir ob ich das Produkt meiner finanziellen und geistigen Investitionen dem Reiter überhaupt geben kann.

Wenn eine Ingrid Klimke, Hendrike Sommer, Ann-Sopfie Fiebelkorn oder so jemand für den Eigenbedarf bei mir ein Pferd raussucht. ... so jemand bekäme das günstig bis gratis

[Fee072]

10 Tsd für ein Pferd was nichts nachweisen kann , ist in meinen Augen ein sehr hoher Preis.
Es geht hier nicht ums reiterliche können sondern allein um den Preis vom Pferd

[Fife]

10 Tsd für ein Pferd was nichts nachweisen kann , ist in meinen Augen ein sehr hoher Preis.
Es geht hier nicht ums reiterliche können sondern allein um den Preis vom Pferd

du meinst 10.000 3jährig roh ?
Wie soll der GP laufen ohne Reiter?

[Furioso-Fan]

10 Tsd für ein Pferd was nichts nachweisen kann , ist in meinen Augen ein sehr hoher Preis.
Es geht hier nicht ums reiterliche können sondern allein um den Preis vom Pferd

Bei 10.000 fängt es bei einem gesunden guten dreijährigen meist an... Ob er dann hinterher erfolgreich S geht, dafür sind noch einen Haufen anderer Faktoren beteiligt...