Einreiten - Ideen / Meinungen benötigt

[Collin]

Hallo zusammen,
nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder und brauche mal eure Meinung...

Ich bin dabei meinen Nachwuchs anzureiten, erweist sich leider als etwas schwieriger als gedacht. Das größte Problem ist allerdings das meine Bereiterin einen sehr weiten Anfahrtsweg hat und nur ein-, max. zweimal die Woche bei uns ist.
Ich bewege ihn max.jeden zweiten Tag (longieren) und übe dann auch meistens aufsteigen. Mehr geht nicht, weil niemand da ist, der mich führen / longieren könnte.

Ich habe jetzt überlegt ob es Sinn macht ein- bis zweimal die Woche noch jm.anderen zu haben der ihn parallel zu mir mitreitet (will ihn nicht aus den Händen geben und das Einreiten zum größten Teil selbst machen).
Sollte eigentlich erst geschehen wenn er die Grundlagen beherrscht, aber einmal die Woche ist meiner Ansicht nach zu wenig, der Lerneffekt ist dann ja nicht besonders hoch / effektiv.

Was meint ihr dazu?

[sahen]

Ich würde mir für die anderen Tage gutes Bodenpersonal suchen, wenn Du Dir das Anreiten selbst zutraust. Dann reicht es eventuell, wenn die Bereiterin einmal in der Woche zur "Verlaufskontrolle" kommt und Dir ev. Unterricht gibt.

Mir wäre die Frequenz gerade in der ersten Gewöhnugnsphase auch zu gering, da arbeite ich lieber mal an zwei Tagen hintereinander und dann Pause, als einmal was machen und dann weider 6 Tage nix.

[Kat]

So gehts mir bald auch. Ich werde es auch wie schon vorgeschlagen so machen, dass ich auch 1x in der Woche beim RL reite, anfangs ist gutes Bodenpersonal wichtig, da wirkst du sowieso nicht so stark ein. Wenn du Erfahrung mit dem anreiten hast, sollte das die beste Lösung sein. Dein Bodenpersonal sollte sich aber auch schon vorher mit dem Pferd mitbeschäftigen, dann ist das ziemlich problemlos, wenn auch zu dieser Person eine Vertrauensbasis besteht. Dein RL kann dann schauen wie es läuft, und dir für die nächsten Tage dann Hinweise geben, was du und dein Bodenpersonal beachten solltest.

[Collin]

Meint ihr mit "Bodenpersonal" Leute die mich führen / longieren? Weil das ist genau das, was ich jetzt mit meiner Bereiterin mache. Also ich sitz drauf und sie macht ihre Arbeit von unten.
Mein Problem ist, das ich hier niemanden soweit vertraue das ich mich draufsetze und dieser Person alles weitere in die Hände lege.
Aus dem Grund hatte ich halt überlegt ihn ein- oder zweimal die Woche von jm. anders "reiten" zu lassen und ich mache die Arbeit von unten.

[newbie]

Wenn er "brav" ist und das so 2, 3 Mal gut geklappt hat mit der Akzeptanz von dir obendrauf, hätte ich keine Bedenken mir einen Menschen zu "schnappen", der mir beim Aufsteigen hilft und dann alleine außenrum zu reiten (ohne Longe). Und dann eben mit nem braven Pferd zusammen geradeaus ins Gelände.
So hatte ich es mit meinem vor 5 Jahren gemacht und werde es auch nächstes Jahr so mit dem meines Vaters machen.

[Collin]

Wenn er "brav" ist und das so 2, 3 Mal gut geklappt hat mit der Akzeptanz von dir obendrauf, hätte ich keine Bedenken mir einen Menschen zu "schnappen", der mir beim Aufsteigen hilft und dann alleine außenrum zu reiten (ohne Longe). Und dann eben mit nem braven Pferd zusammen geradeaus ins Gelände.
So hatte ich es mit meinem vor 5 Jahren gemacht und werde es auch nächstes Jahr so mit dem meines Vaters machen.

War grundsätzlich mein Plan ;-) hab ich mit denen vorher auch so gemacht.
Bei ihm etwas schwieriger, weil er ängstlich ist. Aufsteigen kann ich ohne Probleme allein, da steht er. Meine Beine waren allerdings bislang passiv, alles über Stimme (saß aber auch erst wenige Male drauf). Haben schon das Traben "angetestet", hat ihn verunsichert, sodass er erstmal in die Luft gegangen ist (ganz leicht nur).Aufgrund von Urlaub meiner Bereiterin stand er dann aber zwei Wochen ohne das daran weiter gearbeitet wurde (eben nur mein Programm, longieren - aufsteigen - wieder absteigen). Jetzt war sie letzte Woche wieder da und er ganz doof und unkonzentriert, konnte nur draufliegen.

[countess]

haben wir aber grade erst so praktiziert mit ner 3 jährigen,aus zeitgründen wurde nur höchstens 2 mal die woche was mit ihr gemacht, manchmal auch nur 1x gemacht.ich fand das gar nicht so verkehrt, denn viel macht man ja sowieso noch nicht.

[Kat]

Ja, wenn du jemanden hast, dem du mit dem reiten mehr vertraust als von unten, dann mach das so herum, dass du das Bodenpersonal bist. Denke bei einem ängstlichen unsicheren Pferd ist Kontinuität wichtig, aber trotzdem "wenig" machen.

[Amun2102]

Îch handhabe das bei jungen Pferden immer so: zuerst einmal todsicher an der Longe auf Stimme alle drei Grundgangarten rauf und runter, bedeutet auch: angaloppieren auf Kommando, nach einer halben Rund wieder Trab auf Kommando, nach einer halben Runde wieder Galopp auf Kommando und wieder Trab und wieder Galopp und das ganze auch im Wechsel Trab / Schritt / Trab - und zwar wirklich auf Kommando - nicht per Zufall. Das hat man normalerweise nach 3-4 Wochen regelmäßigem Longieren in jedem Pferd drin.

Und auch selbstverständlich: das Pferd ausgestattet mit Kappzaum, anstehend verschnallten Dreieckszügeln und baumelnden Steigbügeln (am besten ein alter Springsattel mit Riemchen zum Festhalten, der gibt dem Reiter mehr Halt) und somit bereits mit Anlehnung und Berührungen an der Bauchseite vertraut. Bedeutet auch, daß das Pferd insgesamt zwischen 4-6 Wochen insgesamt bereits longiert wird, denn da gab es ja im Vorfeld viel zu lernen.

Und vorher kommt da NIE einer drauf, wie soll ich sonst das Pferd "steuern" und das Pferd auch nur halbwegs in der Lage sein, auf einer Zirkellinie nun auch noch mit dem Gewicht bzw. der Gewichtsverteilung und Verlagerung eines Reiters klar zu kommen. !

Dann nach gutem Ablongieren (und ich meine kein Abkochen, lediglich wirklich gut durcharbeiten) kommt der Tag, wo das Bauchgefühl sagt: heute kommt einer drauf.

Zuerst vorsichtig hochgehoben und zunächst nur drübergelegt. Ein paar Schritte gegangen, der oben macht NIX ! Looooooooooooooooben, Klooooooooooopfen usw. Danach wieder stehen bleiben, Reiterfuß in linken Steigbügel und vorsichtig rechtes Bein (ohne auf die Kruppe zu tuppen) über's Pferd und in den Sattel gleiten (nicht klatschen !). Wieder anführen, ich spreche von unten mit dem Pferd, der Reiter oben bewegt sich langsam aber sicher, in dem er das Pferd am Hals klopft und spricht auch von oben mit ihm.

Wenn Pferd bis hierhin ruhig und vor allem ENTSPANNT geblieben ist (was fast immer der Fall ist) gehe ich nach und nach vom Kopf weg und lasse die Longe im Schritt abdocken, bis das Pferd wieder auf der Zirkellinie ist.

Reiter obendrauf macht gar nix, vor allem nicht klammern mit den Beinen. Dann kommen von mir von unten die Kommandos wie immer und ich lasse das Pferd antraben. Reiter trabt sofort leicht. Ist das Pferd auch hier noch ruhig, lasse ich es nach einigen Runden direkt auch galopppieren, danach wieder Trab, Schritt, Handwechsel, das ganze rechts rum und nach etwas mehr als 5 - max. 10 Minuten hat dann erfolgreich zum ersten Mal einer in allen drei Grundgangarten auf dem Pferd gesessen. Es gibt viel Lob auch von oben und es wird von oben geklopft. Selbstverständlich gibt es auch freßbare Belohnung, das Ganze soll ja positiv hängen bleiben.

Nächster Tag - gleiche Prozedur: wenn das dann nach 4-5 Tagen in allen Grundgangarten wieder so locker, lässig und selbstverständlich klappt wie vorher ohne Reiter, lasse ich mich 1-2 mal an die Longe nehmen, gebe die Kommandos von oben und danach kann ich in der Regel problemlos außen herum reiten.

Klar gibt es Pferd, die ängstlich sind, aber da muß man eher mehr dran bleiben als weniger, denn die muß man dann überzeugen, daß der Reiter im Rücken eben nicht das böse Raubtier ist, was es fressen will. Bedutet nicht, länger arbeiten, bedeutet aber: wirklich jeden Tag dran bleiben, wenn auch nur kurz und die reine Führphase dauert dann meist anstatt ein paar Runden evtl. ein paar Tage.

Die ohnehin cool sind, da kann man dann auch mal aussetzen, die haben schnell begriffen: mir passiert nichts.

Und ganz wichtig: ich muß von inner heraus dem Youngster vermitteln: alles easy, alles cool, alles mega RUHIG, nur neu aber nichts aufregendes und vor allem nichts, was Du (Pferd) nicht schaffst. Und NIE NIE unter Zeitdruck diese Dinge durchziehen, geht garantiert schief !

[Bohuslän]

Ich denke nicht, dass es entscheidend ist wer oben sitzt und wer die Arbeit am Boden macht. Wichtig ist, dass das Pferd sich auf die Personen einstellen kann.

Warum ist es so wichtig möglichst schnell frei zu reiten? Ein- bis zweimal die Woche unter dem Sattel ist doch ganz ok. Man darf den Pferden auch mehr Zeit lassen. Wichtig ist, dass Du Dich kontinuierlich mit ihm beschäftigst. Wenn er ängstlich ist bietet sich auch die klassische Bodenarbeit als vertrauensbildende Maßnahme an. Konfrontiere ihn ganz behutsam mit vielen neuen Situationen. Davon kannst Du auch später im Sattel provitieren.

[Collin]

Îch handhabe das bei jungen Pferden immer so: zuerst einmal todsicher an der Longe auf Stimme alle drei Grundgangarten rauf und runter, bedeutet auch: angaloppieren auf Kommando, nach einer halben Rund wieder Trab auf Kommando, nach einer halben Runde wieder Galopp auf Kommando und wieder Trab und wieder Galopp und das ganze auch im Wechsel Trab / Schritt / Trab - und zwar wirklich auf Kommando - nicht per Zufall. Das hat man normalerweise nach 3-4 Wochen regelmäßigem Longieren in jedem Pferd drin.
-> habe ich so gemacht, klappt 100%

Und auch selbstverständlich: das Pferd ausgestattet mit Kappzaum, anstehend verschnallten Dreieckszügeln und baumelnden Steigbügeln (am besten ein alter Springsattel mit Riemchen zum Festhalten, der gibt dem Reiter mehr Halt) und somit bereits mit Anlehnung und Berührungen an der Bauchseite vertraut. Bedeutet auch, daß das Pferd insgesamt zwischen 4-6 Wochen insgesamt bereits longiert wird, denn da gab es ja im Vorfeld viel zu lernen.
-> genauso auch geschehen

Und vorher kommt da NIE einer drauf, wie soll ich sonst das Pferd "steuern" und das Pferd auch nur halbwegs in der Lage sein, auf einer Zirkellinie nun auch noch mit dem Gewicht bzw. der Gewichtsverteilung und Verlagerung eines Reiters klar zu kommen. !

Dann nach gutem Ablongieren (und ich meine kein Abkochen, lediglich wirklich gut durcharbeiten) kommt der Tag, wo das Bauchgefühl sagt: heute kommt einer drauf.

Zuerst vorsichtig hochgehoben und zunächst nur drübergelegt. -> haben wir oft gemacht, bis er sicher dabei war, dann geführt, die ersten Male nur mit draufliegen, dabei überall streicheln / klopfen usw.

Ein paar Schritte gegangen, der oben macht NIX ! Looooooooooooooooben, Klooooooooooopfen usw. Danach wieder stehen bleiben, Reiterfuß in linken Steigbügel und vorsichtig rechtes Bein (ohne auf die Kruppe zu tuppen) über's Pferd und in den Sattel gleiten (nicht klatschen !). Wieder anführen, ich spreche von unten mit dem Pferd, der Reiter oben bewegt sich langsam aber sicher, in dem er das Pferd am Hals klopft und spricht auch von oben mit ihm.
-> machen wir grundsätzlich zuerst so (er hat zu Anfang große Gleichgewichtsprobleme)

Wenn Pferd bis hierhin ruhig und vor allem ENTSPANNT geblieben ist (was fast immer der Fall ist) gehe ich nach und nach vom Kopf weg und lasse die Longe im Schritt abdocken, bis das Pferd wieder auf der Zirkellinie ist.
-> haben wir bislang nur zweimal gemacht (die letzten Male), hat soweit gut geklappt, an der Longe mit Durchmesser von ca. 4-6 m

Reiter obendrauf macht gar nix, vor allem nicht klammern mit den Beinen. Dann kommen von mir von unten die Kommandos wie immer und ich lasse das Pferd antraben. Reiter trabt sofort leicht. Ist das Pferd auch hier noch ruhig, lasse ich es nach einigen Runden direkt auch galopppieren, danach wieder Trab, Schritt, Handwechsel, das ganze rechts rum und nach etwas mehr als 5 - max. 10 Minuten hat dann erfolgreich zum ersten Mal einer in allen drei Grundgangarten auf dem Pferd gesessen. Es gibt viel Lob auch von oben und es wird von oben geklopft. Selbstverständlich gibt es auch freßbare Belohnung, das Ganze soll ja positiv hängen bleiben.
-> ging bislang nicht, haben im Schritt zunächst leichtgetrabt, damit er die Bewegung obendrauf schonmal kennt, dann angetrabt für ein paar Schritte (er war furchtbar unsicher und ist dann eben in die Luft gegangen), seitdem sind wir nicht wieder getrabt, wg. Urlaub der Bereiterin, an galoppieren ist zur Zeit noch nicht zu denken

Nächster Tag - gleiche Prozedur: wenn das dann nach 4-5 Tagen in allen Grundgangarten wieder so locker, lässig und selbstverständlich klappt wie vorher ohne Reiter, lasse ich mich 1-2 mal an die Longe nehmen, gebe die Kommandos von oben und danach kann ich in der Regel problemlos außen herum reiten.

Klar gibt es Pferd, die ängstlich sind, aber da muß man eher mehr dran bleiben als weniger, denn die muß man dann überzeugen, daß der Reiter im Rücken eben nicht das böse Raubtier ist, was es fressen will. Bedutet nicht, länger arbeiten, bedeutet aber: wirklich jeden Tag dran bleiben, wenn auch nur kurz und die reine Führphase dauert dann meist anstatt ein paar Runden evtl. ein paar Tage.
-> genau das ist ja mein Problem, ich bin nämlich auch der Meinung das ich bei ihm regelmäßig dran bleiben muss ohne ihn bis auf´s äußerste zu fordern und da liegt der Hafer im Feuer ...

Die ohnehin cool sind, da kann man dann auch mal aussetzen, die haben schnell begriffen: mir passiert nichts.

Und ganz wichtig: ich muß von inner heraus dem Youngster vermitteln: alles easy, alles cool, alles mega RUHIG, nur neu aber nichts aufregendes und vor allem nichts, was Du (Pferd) nicht schaffst. Und NIE NIE unter Zeitdruck diese Dinge durchziehen, geht garantiert schief !
-> das wird nie passieren, es geschieht alles mit Ruhe und so entspannt wie bei ihm, war ich bislang noch bei keinem beim Einreiten

Ich denke nicht das ich etwas falsch mache, ich möchte nur kontinuirlich dran bleiben, die Möglichkeit habe ich jetzt so nicht. Deshalb ja die Frage, ob es Sinn machen würde, wenn ich mit ihm ein- bis zweimal die Woche z.B. zu noch jm. anderem fahre und ihn dort auch von der Person reiten lasse (also einem richtigen Bereiter).

[Amun2102]

Also, er ist beim antraben in die Luft gegangen, nachdem man vorher im Schritt leichtgetrabt ist ?!

Das würde ich bei einem ängstlichen, noch sehr gleichgewichtsgestörten Pferd überhaupt nicht machen (mach ich sowieso nicht-warum, es fehlt doch jeglicher Schwung): leichttraben im Schritt erfordert im Sattel soviel Unruhe und auch Kraftanstrengung vom Reiter, da wird fast jedes, bestimmt aber ein ängstliches junges Pferd einfach blitzschnell grell.

Besser im Schritt länger führen, wieder Vertrauen - insbesondere von oben - aufbauen, dann im Schritt raus auf die Zirkellinie ( 18 m!!! er hört doch auf Stimme), und bloß nicht so eng 4-6 m, der glaubt ja beim ersten Trabschritt: ich fall nach innen um ! Und wegrennen kann der bei 6 m genausogut wie bei 18 m, nur fällt er bei 6 m auf die Nase samt Reiter und bei 18 m kann man ihn ganz langsam wieder einfangen und beruhigen.

Dafür darf aber auch der Reiter das Herz nicht in der Hose haben, mal einen Satz in die Luft oder ein paar Buckler müssen schon drin sein: da hilft am besten energisches - nicht lautes - Vorwärtstreiben mit Stimme, Körpersprache und auch Longierpeitsche (daher soll das ja vorher so explizid sitzen). Im zackigen Vorwärtsgehen steigt und buckelt es sich äußerst schlecht, daß bekommt von 100 fast nicht einer hin.

Und ich halte es immer so, daß ich als vertraute Person so lange von unten agiere, bis das mit dem Reiter problemlos in den drei Grundgangarten auf Stimme klappt. Der oben drauf muß nur locker entspannt mit dem Pferd mitgehen und einen guten, unabhängigen Sitz haben.

Das Vertrauen hat das Pferd in die Person unten und nicht in den fremden Reiter von oben !!

Ist vielleicht noch von Interesse: die letzten rohen Pferde wurden von mir alle draußen auf einem 20 x 25 m großen Longierplatz mit Strippeneinzäunung angearbeitet, anlongiert und angeritten. Bei starkem Wind, rauschenden Bäumen, sich balgenden Hunden am Viereckrand, vorbeifahrenden, rappelnden Treckern, Siloballenwicklern, einem durch's Viereck schießenden zahmen, aber vor Pferden Angst habendem Wildschwein, bei auf der Nachbarweide evtl. umhertobenden Weidegenossen.

Da viele der oben genannten Dinge jeden Tag bei uns ablaufen, stört sich kein Youngster nach den besagtgen 4-6 Wochen Grundarbeit mehr an solchen Dingen, die konzentrieren sich die 20 Minuten Longenarbeit auf mich und nicht auf die Umgebung.

Und es ist dann auch kein Problem, mit einem frisch angerittenen Pferd, daß von oben gut auf Stimme hört, vorsichtig im Maul angefaßt wird, in Begleitung eines ruhigen Herdenmitgliedes nach wenigen Tagen ins Gelände zu gehen und dort auch zu traben und einen Berg hoch auch zu galoppieren.

[MIO]

@Collin,
ist deiner nicht erst 2,5? Hast du glaube ich in einem anderen Thread geschrieben.
Wenn es so ist, würde ich ihn noch in Ruhe lassen.

[Suomi]

Das hängt jetzt zwar nicht unbedingt mit dem anreiten zusammen, aber vielleicht hilft es dir trotzdem. Mein vierjähriger, den ich im März gekauft habe, war anfangs auch unsicher, ziemlich schreckhaft und mißtrauisch. Ich bin viel mit ihm spazieren gegangen (reite ihn nur in der Halle) und ich habe gemerkt, daß die Schreckhaftigkeit daraus resultierte, daß er so viele Dinge, die auf einmal auf ihn einstürmten (aus seiner Sicht betrachtet) gar nicht verarbeiten konnte. So viel Neues überforderte ihn einfach und verunsicherte ihn. Eventuell ist das bei deinem ähnlich? Was mich in Erstaunen (und in Entzücken) versetzte, war die Wandlung, die sich bei ihm (vor etwa 6 Wochen) innerhalb von nur ein paar Tagen vollzog (und die sogar anderen Leuten auffiel). Er gewann an Selbstsicherheit, Gelassenheit und die Schreckhaftigkeit ging auf ein Minimum zurück. - Ich könnte mir vorstellen, daß es bei deinem auch irgendwann auf einmal "klick" macht - man muß eben Geduld haben.

[Kat]

Was ich problematisch mit 2 Bereitern fände ist, dass es zum einen jeder anders macht. Dann sagt dir der Bereiter - wir müssen das jetzt so und so machen, und deine RL sagt wieder was ganz anderes.
Wichtig ist die Vertrauensbasis zum Bodenpersonal - das wäre gut, wenn das einfach immer derselbe ist. Das gibt Stabilität. Und dann eben dieser rote Faden - ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig wird, den konstant für dein Pferd beizubehalten, wenn 2 "Fachmänner" herumwerkeln. Lieber eine Stallkollegin/kollege anheuern, der das mit dir macht und deine RL euch beiden sagt, was ihr in ihrer Abwesenheit berücksichtigen solltet. Und dann nutz den Herdentrieb. Was spricht dagegen erstmal viel Schritt zu reiten, bis dein Pferd dabei gelassen bleibt? Bleibt er an der Longe ruhig, würde ich ihn neben/hinter einem Kumpel herreiten. Ist er gelassen (und wenns Tage dauert) - probiere den Trab aus. Wenn du dich unsicher fühlst, kannst du ihn dazu ja nochmal an die Longe hängen lassen.

Und übe keine Bewegungen aus, die man in so einer Gangart nicht vollführt.
Locker sitzen, je nachdem minimal entlasten, Beine liegen leicht an, aber ohne viel Druck - den kann das Pferd ja noch gar nicht einordnen. Lieber mal den Hals klopfen/kraulen, dabei bewegt man sich ja auch ein wenig vor oder etwas zur Seite. Bedachtsamsein ja, übervorsichtig meine ich natürlich nicht.

[Collin]

@Collin,
ist deiner nicht erst 2,5? Hast du glaube ich in einem anderen Thread geschrieben.
Wenn es so ist, würde ich ihn noch in Ruhe lassen.

Das war vor einem Jahr

[Mirabell]

Dann ist er jetzt 3,5 Jahre!? Meine Stute reite ich jetzt gerade an sie ist fast 4,5! Letzten Herbst war sie noch ganz nervös/spanning sobald einer auch nur ans Aufsteigen gedacht hat. Longe klappte schon ziemlich gut - damals fand ichs gut, es wurde nun aber nochmal deutlich entspannter, lockerer, schwingender. Kommandos funktionierten auch vor einem Jahr schon 100%ig! Habe sie im Winter (mangels Platz) nur ab und an etwas longiert oder Bodenarbeit gemacht und erst im Frühjahr wieder mit der Longenarbeit begonnen. Und jetzt klappt das Aufsteigen und Reiten (Schritt frei/Trab an der Longe) problemlos... Vielleicht hilft deinem ja auch die Zeit, sie wurde außerdem viel selbstsicherer in der Zeit!!!

[Nessi]

Wieso suchst du dir nicht einfach jemanden, mit dem du so 1 - 2 Mal pro Woche "um den Pudding" reiten kannst und erarbeitest neue Dinge dann mit deinem RL ? Hätte den Vorteil, dass das Pferd Routine darin bekommt, dass es gesattelt wird und jemand draufsitzt, ist mit "Führpferd" relativ sicher, du und dein Pferd haben kein Heck-Meck mit fahren und reiten (finde ich persönlich zu stressig)

[Neuzüchter]

Mein Pferd ist auch nervös und hat lange Zeit nicht begriffen wie er mit etwas und jemandem auf senem Rücken umgehen soll. das Ich beruflich nicht mehr zeit hatte und ihn dann auch nur noch mit einem Profitrainer garbeitet habe lagen zwischen den Lektionen immer 3-10 Tage. natürlich verlängert es insgesamt die Anreitphase aber ich hatte oft das Gefühl das er durch die Pausen das Erlernte besser umsetzen konnte. Ganz selten hatte ich das Gefühl nach zehn Tagen wieder neu anfangen zu müssen. Das Pferd ist jetzt vier und Halbblüter er ist noch ein Stück gewachsen ich glaube das siese Langsamkeit ihm hilft ein Reitpferd zu werden. UNd auch jetzt reite ich ihn nie mehr als 10-15 min weil er danach wieder klemmig und unkonzentiret wird.

Hab einfach ein bißchen Geduld - ichbehaupte ich hatte nie ein Pferd von dem ichmehr gelernt hätte.